rodex
17.12.2002, 19:05 |
Dank Hinweis der US-Regierung: Heute 21:55Uhr ARD:"Das Massaker in Afghanistan" Thread gesperrt |
-->NEUER STREITFALL
US-Regierung kritisiert ARD-Film über Afghanistan-Massaker
Ein weiterer Konflikt trübt das deutsch-amerikanische Verhältnis. Die US-Regierung protestiert massiv gegen die Ausstrahlung des umstrittenen Dokumentarfilms"Das Massaker in Afghanistan" in der ARD. Der Film des Iren Jamie Doran scheint grausame Kriegsverbrechen der Amerikaner zu belegen. Das US-Außenministerium bestreitet die Vorwürfe.
Hamburg/Washington - Kaum ist das politische Verhältnis zwischen Deutschland und Amerika notdürftig entgiftet, droht ein neuer diplomatischer Dissens. Eine ARD-Dokumentation über ein Massaker in Afghanistan, die an diesem Mittwoch (21.55 Uhr) ausgestrahlt werden soll, hat zu massiver Kritik der US-Regierung geführt.
Der Dokumentation zufolge, die in Deutschland den Titel"Das Massaker in Afghanistan - haben die Amerikaner zugesehen?" trägt, sind unter dem Oberkommando der US-Streitkräfte 3000 von insgesamt 8000 gefangenen Taliban während des Afghanistanfeldzugs verschwunden. Die entwaffneten Gotteskrieger sollten von der Festung Kalai Dschangi in das Gefängnis der Stadt Scheberghan gebracht werden, doch viele kamen den Nachforschungen Dorans zufolge niemals dort an. Der Dokumentarfilmer sammelte in Afghanistan nach eigenen Angaben Beweise dafür, dass die Männer unterwegs ermordet und anschließend in einem bei Scheberghan gelegenen Massengrab in der Wüste verscharrt worden sind. Nach Aussage von Augenzeugen geschah dies unter den Augen von US-Soldaten.
"Uns ist rätselhaft, warum eine angesehene Fernsehanstalt eine Dokumentation zeigen will, deren Fakten vollständig falsch sind und die die US-Mission in Afghanistan auf unfaire Weise charakterisiert", kritisierte der Sprecher des State Department, Larry Schwartz. US-Kreise machten"linke" Elemente, die die US-Militäraktion in Afghanistan diskreditieren wollten, für die Fortdauer der Vorwürfe verantwortlich. Das 45-minütige Feature wurde nach Informationen der ARD bereits bei dem britischen Sender Channel 5 und bei der italienischen Sendeanstalt Rai gezeigt.
NDR-Kulturfernsehchef Thomas Schreiber erklärte am Dienstag in Hamburg, dass Augenzeugen US-Soldaten sowohl bei den Vorgängen in Scheberghan als auch am Ort des Massengrabs in Dascht-i-Leili gesehen hätten. Die Aussage des US-Außenministeriums stehe außerdem in deutlichem Widerspruch zu den im Film gemachten Angaben des Pentagons, wonach es bislang keine Untersuchung der Vorgänge durch die US-Streitkräfte gegeben habe. Zur zweifelsfreien Aufklärung seien deshalb eine interne Untersuchung das US-Verteidigungsministeriums sowie die Exhumierung der Massengräber und die Obduktion und Identifizierung der Leichen durch die Uno notwendig.
Jamie Doran hatte am Montag bei der Präsentation seines Films in Berlin gesagt, dass alle von ihm befragten Zeugen sich bereit erklärt hätten, vor einem Uno-Ausschuss auszusagen. Der freie Filmemacher forderte sogar ein"Zeugenschutzprogramm", denn in den Wochen nach den Dreharbeiten seien bereits zwei Männer ermordet worden. Nach Angaben Dorans wurde die Dokumentation inzwischen in elf Länder verkauft. Auch in den USA solle der Film ausgestrahlt werden.
<ul> ~ http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,227619,00.html</ul>
|
rodex
17.12.2002, 19:06
@ rodex
|
Sorry, erst morgen. Aber dann nicht verpassen! (owT) |
-->
|
LenzHannover
17.12.2002, 20:24
@ rodex
|
Ein Hoch auf Brezel-Bush, in der Zeitschrift stand was von unfähigen Juristen, |
-->was nicht so spektakulär ist [img][/img].
Zum Inhalt:
Das Massaker in Afghanistan
NDR Länge: 45 Minuten 18.12.2002
Haben die Amerikaner zugesehen?
Film von Jamie Doran
Unter dem Oberkommando der Amerikaner verschwanden im November 2001 in der Nähe der afghanischen Stadt Masar-iScharif 3.000 von insgesamt 8.000 gefangenen Taliban. Die entwaffneten Gotteskrieger sollten von der Festung Kalai Dschangi in das Gefängnis der Stadt Scheberghan überführt werden, doch viele kamen niemals dort an. Jamie Doran hat Beweise dafür zusammengetragen, dass diese Männer ermordet wurden. Ihre Leichen - so zeigt er es in seinem Dokumentarfilm - liegen in einem Massengrab in der afghanischen Wüste bei Dasht Leili.
Bei den Dreharbeiten wurde Doran sowohl von dem örtlichen Warlord General Dostum als auch von der amerikanischen Armee massiv behindert. Doch trotz der extremen Schwierigkeiten gelang es ihm, Zeugen zu finden, deren Aussagen den Weg der 3.000 Taliban in den Tod nachzeichnen. Demnach wurden die Gefangenen zu Hunderten bei 40 Grad Hitze in Containern zusammengepresst - Todesfallen ohne Luftlöcher. Ein von Doran befragter afghanischer Soldat sagt aus, dass er den Befehl erhielt, wahllos in die verschlossen Container zu schießen - angeblich um Luftlöcher zu schaffen, tatsächlich jedoch wurden bei dieser Aktion wahrscheinlich hunderte hilflose Männer getötet.
Der anschließende stundenlange Transport durch die glühende Hitze forderte weitere zahlreiche Opfer. Ein Augenzeuge, der bei der Ã-ffnung der Container in Shebergan anwesend war, berichtet vor Dorans Kamera, dass sich in den Todesfallen ineinander verschlungene, blutüberströmte Leichen türmten. Was dann - laut den in dem Film präsentierten Augenzeugen - unter tätiger Mithilfe von US-Soldaten geschah, wird folgendermaßen beschrieben: Die toten Taliban wurden gemeinsam mit noch lebenden, ohnmächtigen oder schwerverwundeten Gefangenen auf Lastwagen verladen und in die Wüste von Dasht Leili transportiert. Dies geschah unter Aufsicht amerikanischer Soldaten. Dort wurde ein Massengrab ausgehoben, an dessen Rand diejenigen, die noch lebten, erschossen wurden. Anschließend mussten alle Toten verscharrt werden. Auch bei den Erschießungen in der Wüste sollen - so sagen die Zeugen in Dorans Film - amerikanische Soldaten anwesend gewesen sein.
Dorans Recherchen haben Staub gewirbelt - in Afghanistan und im Pentagon, wo Doran auf eine Mauer des Schweigens stieß. Vor einigen Wochen hat die UN nun aufgrund von Dorans Recherchen eine Untersuchung der Ereignisse angeordnet. Alle von Doran befragten Zeugen haben sich bereit erklärt, vor einem Ausschuß der UN auszusagen. Allerdings gibt es ein Problem: Die Sicherheit der Augenzeugen kann nicht gewährleistet werden. In den Wochen nach den Dreharbeiten wurden bereits zwei der Männer ermordet.
Das Erste zeigt am 18. Dezember 2002 um 21.55 Uhr den Dokumentarfilm “Das Massaker in Afghanistan - haben die Amerikaner zugesehen?” des irischen Journalisten Jamie Doran. Sein Film präsentiert Indizien und Zeugenaussagen für ein blutiges Kriegsverbrechen, dass - so die Darstellung von Doran - unter den Augen der US-Armee und vielleicht sogar mit Beteiligung amerikanischer Soldaten stattfand.
|
rodex
17.12.2002, 20:32
@ LenzHannover
|
Re: Ein Hoch auf Brezel-Bush, in der Zeitschrift stand was von unfähigen Juristen, |
-->> Demnach wurden die Gefangenen zu Hunderten bei 40 Grad Hitze in Containern zusammengepresst - Todesfallen ohne Luftlöcher. Ein von Doran befragter afghanischer Soldat sagt aus, dass er den Befehl erhielt, wahllos in die verschlossen Container zu schießen - angeblich um Luftlöcher zu schaffen, tatsächlich jedoch wurden bei dieser Aktion wahrscheinlich hunderte hilflose Männer getötet.
>Der anschließende stundenlange Transport durch die glühende Hitze forderte weitere zahlreiche Opfer. Ein Augenzeuge, der bei der Ã-ffnung der Container in Shebergan anwesend war, berichtet vor Dorans Kamera, dass sich in den Todesfallen ineinander verschlungene, blutüberströmte Leichen türmten. Was dann - laut den in dem Film präsentierten Augenzeugen - unter tätiger Mithilfe von US-Soldaten geschah, wird folgendermaßen beschrieben: Die toten Taliban wurden gemeinsam mit noch lebenden, ohnmächtigen oder schwerverwundeten Gefangenen auf Lastwagen verladen und in die Wüste von Dasht Leili transportiert. Dies geschah unter Aufsicht amerikanischer Soldaten. Dort wurde ein Massengrab ausgehoben, an dessen Rand diejenigen, die noch lebten, erschossen wurden. Anschließend mussten alle Toten verscharrt werden. Auch bei den Erschießungen in der Wüste sollen - so sagen die Zeugen in Dorans Film - amerikanische Soldaten anwesend gewesen sein.
Sollte sich das bestätigen, gehören alle beteiligten Soldaten inklusive ihrer Vorgesetzten vor ein Kriegsgericht, und sollten dort nicht weniger als die Todesstrafe erwarten! Vermutlich wollten die Soldaten die Taliban nur mal das Leid der Opfer im WTC spüren lassen. Rein zufällig ist die Operanzahl sogar identisch. Beide Verbrechen sind durch nichts zu entschuldigen, und die Verantwortlichen gehören mit aller Härte verfolgt und bestraft.
Rodex
|
- ELLI -
17.12.2002, 20:43
@ rodex
|
Re: Sorry, erst morgen/ würde mich nicht wundern, wenn es kurzfr. abgesetzt wird (owT) |
-->
|
stocksorcerer
17.12.2002, 20:57
@ rodex
|
In Amiland fallen ja auch unbequeme Politiker vom Himmel.... |
-->Hallo zusammen,
Ich finde es schön, dass der Beitrag demnach in England und Italien bereits ausgestrahlt wurde und dass die ARD den Beitrag massig mit Trailern bereits angeteased hat. Vor allem die Ausstrahlung in England freut mich.
Und ich glaube sofort, dass diese verkommenen amerikanischen Drahtzieher diese beiden Leute auf dem Gewissen haben. Vermutlich sind Teile der amerikanischen Streitkräfte in ihrer Sieger- und Übermacht- Mentalität gar nicht davon ausgegangen, dass irgendwelche Journalisten gewisse Unstimmigkeiten nachrecherchieren könnten. Wie unpatriotisch!
Offenbar stimmt hundertprozentig das Interview über Arbeitsweise und Praktiken des amerikanischen Journalismus, das Marsch hier gestern gepostet hat. Dass nämlich amerikanische Publizisten brav in den Pressestellen nachfragen und fertig. Und diese Leichtfertigkeiten im Umgang mit der Wahrheitsfindung haben die Herren vermutlich auch auf die Journalisten anderer Nationen übertragen.
Ich bin - wie immer - stinkesauer, wenn ich über diese Dinge bezüglich des amerikanischen Establishments lese.... und kann nur ungläubig mit dem Kopf schütteln, dass die Propaganda da gleich wieder einen Schmutzkübel über den Journalisten ausgießt, statt die vermeintlich stittigen Fakten aufzuklären. Wo sind die 3.000 fehlenden gefangenen Taliban denn geblieben, lieber Larry Schwartz? Tabuisierung klappt hier nicht. Dazu hat die amerikanische Regierung den Anti-Amerikanismus durch ihre 1-A-Stellung in der Welt, zu deutsch:"Ungleichheit"... selbst zu sehr angefacht.
Vorsicht, Jamie Doran! Vermutlich sind einige Namen, die der CIA unlängst auf der Mörderliste weitergegeben worden sind, nicht ausschließlich der Taliban oder Al Qaida zuzuordnen. Staatsfeind ist eben jeder, der die unbequeme Wahrheit sagt. Danke Bush.
winkääää
stocksorcerer
Damit ist der Beitrag sicher ein MUß!
|
Digedag
17.12.2002, 22:14
@ rodex
|
jaja, die Amis wußten schon, warum sie kein internationales Gericht anerkennen |
-->>Sollte sich das bestätigen, gehören alle beteiligten Soldaten inklusive ihrer Vorgesetzten vor ein Kriegsgericht, und sollten dort nicht weniger als die Todesstrafe erwarten!
Eher wird Den Haag mit einer Atombombe plattgemacht, als das es darüber eine Gerichtsverhandlung gibt.
Fangt lieber schon mal an, Bunker zu bauen.
Digedag
|
Tempranillo
17.12.2002, 22:29
@ - ELLI -
|
Re: Mich auch nicht. Kommt sicher wieder etwas über Auschwitz, brandaktuell (owT) |
-->
|