-->in diesem Mordfall geht es auch um mysteriöse verhinderte Goldschürfereien - verhindert angeblich von Regierungskreise in BERLIN - um einen Goldpreisverfall am Weltmarkt zu verhindern.
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Ein unbequemer Mann
Er hatte den Spionageprozess gegen deutsche politische Stiftungen in Ankara angestoßen. Bei der Verhandlung am zweiten Weihnachtsfeiertag wird er nicht dabei sein. Der Hochschullehrer Necip Hablemitoglu wurde erschossen - Eine Geschichte von Goldpreisen, Verschwörungen und abstrusen Theorien
von Evangelos Antonaros
Necip Hablemitoglu hatte viele Bewunderer, aber auch viele Feinde. Ein guter Grund also für den Dozenten an der Universität Ankara, sehr vorsichtig zu sein. In letzter Zeit hatte er nach eigenen Angaben viele Morddrohungen erhalten. Auch am Mittwochabend, als der 48 Jahre alte Mann nach einem langen Arbeitstag an der Hochschule auf dem Weg nach Hause noch einkaufen ging, überprüfte er, Tüten in der Hand, seinen Fiat Brava, bevor er die Wagentür aufschloss - aus Angst vor einer Autobombe. Ein paar Minuten später war er tot. Kaum war er vor seiner Haustür an der Portakal Cicegi Sokak in Ankaras Regierungsviertel Cankaya aus dem Auto gestiegen, wurde er von zwei Neun-Millimeter-Kugeln in den Kopf getroffen und starb sofort. Seither fahndet die Polizei nach den Tätern. Bis Donnerstagabend hatte sich niemand zur Mordtat bekannt - der ersten seit langer Zeit in der innenpolitisch stabiler gewordenen Türkei.
Hablemitoglu, in Ankaras akademischer Welt höchst umstritten, hatte die Reformen von Staatsgründer Kemal Atatürk und dessen zur Staatsmaxime erhobenen Säkularismus als Spezialgebiete. Aber Schlagzeilen hat er als strammer Nationalist gemacht, der überall Staatsfeinde sah und in seinen Büchern, von vielen Kritikern wegen angeblich nicht immer sauberer Recherchen und gelegentlich aberwitziger Theorien beanstandet, in der Regel unglaubwürdige Verschwörungstheorien konstruierte. Die Türkei sah er aus allen Richtungen von Freunden umzingelt. Echte oder vermeintliche Islamisten galten als seine schlimmsten Feinde, und zuletzt auch in der Türkei lebende Ausländer. Sein Lieblingsargument: „Man will uns umarmen, um uns in die Knie zu zwingen und zu zerstören.“
Mit seinem letzten Buch unter dem Titel „Alman Vakifleri ve Bergama Dosyasi“ (auf Deutsch: „Die deutschen Stiftungen und das Bergama-Dossier“) hatte er die in Ankara teilweise seit vielen Jahren tätigen deutschen politischen Stiftungen ins Visier genommen. Seine Theorie: Die Vertreter der Adenauer-, Ebert-, Naumann- und Böll-Stiftung sowie des Hamburger Orient-Instituts würden eigentlich für den BND arbeiten und hätten eine konkrete Aufgabe - die Türkei zu unterwandern, religiöse, kulturelle und ethnische Gegensätze anzustacheln. Konkret im Falle Bergama, wie das antike Pergamon heute heißt, sollen die Deutschen aus dem Hintergrund eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen haben, um die bei der Ortschaft Ovacik vorgesehene Gewinnung von Gold zu vereiteln. Angeblich - so Hablemitoglus abenteuerliche These - wolle Berlin dadurch einen Absturz des Goldpreises verhindern, den zusätzliche Goldmengen auslösen könnten. Dass internationale Umweltorganisationen den Einsatz von hochgiftigem Zyanid beim Goldschürfen beanstandeten, tat er als „faulen Vorwand“ ab.
Hablemitoglus abstruse Theorien hatten zunächst ironisches Kopfschütteln verursacht - bis Mitte Oktober. Denn völlig überraschend leitete die Staatsanwaltschaft Ankara am Vorabend der Parlamentswahl ein Strafverfahren wegen „der Bildung eines geheimen Bündnisses gegen die türkische Regierung und zur Förderung des Separatismus“ gegen insgesamt 15 Personen, unter anderem alle Stiftungsvertreter, ein. Der Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ankara, Wulf Schönbohm, seit vielen Jahren im Lande, tat die Entwicklung zunächst als „lachhafte Anschuldigungen“ ab. Doch einige Tage später wurde es richtig ernst: Allen diplomatischen Interventionen zum Trotz wurde der Prozessbeginn für den zweiten Weihnachtstag terminiert - zweifellos eine gezielte Schikane der unverbesserlichen Nationalisten in Ankaras Machtgefüge, denen die Annäherung an Europa und der Verzicht auf überholte Politiken ein Dorn im Auge ist. Den Angeklagten drohen zwischen acht und 15 Jahren Haft.
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