vladtepes
29.12.2002, 10:50 |
20 Euro für einen Kopfstand Thread gesperrt |
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KURIOSE RABATTAKTIONEN
20 Euro für einen Kopfstand
Verzweifelt versuchen Deutschlands Einzelhändler Kundschaft anzulocken. Rabatt bekommt, wer Kinder mitbringt oder vor der Belegschaft einen Kopfstand aufführt. Im nächsten Jahr will die Regierung die Preisvorschriften noch weiter lockern.
Hamburg - Der Einfallsreichtum der
Einzelhändler kennt kaum Grenzen: In Oldenburg bekommen Kunden, die einen Kopfstand aufführen, kräftigen Nachlass. Das Modehaus Schütte etwa gewährt allen Kunden 20 Euro Rabatt, wenn sie im Geschäft vor den Augen der Belegschaft eine yogareife Akrobatikeinlage zustande bringen.
Die Aktion sei in Anzeigen in der örtlichen Tageszeitung angekündigt worden. Am Freitag hätten sich mehr als 30 Kunden auf den Spaß eingelassen, so Geschäftsführer Peter Schütte, auch am Samstag sei die Resonanz groß. Die älteste Kopfständlerin am Freitag sei 64 Jahre alt gewesen, eine Familie habe sich gleich 60 Euro Rabatt erturnt.
Verzweifelte Faxen
Nach dem katastrophalen Weihnachtsgeschäft treibt viele Einzelhändler die nackte Verzweiflung. Vor allem im Textilbereich sind einzelnen Posten bereits kurz nach den Weihnachtsfeiertagen um bis zu 90 Prozent reduziert worden.
Der Handstand ist nur eine von vielen mehr oder minder kuriosen Aktionen. Das Möbelhaus Schulenburg am Rande Hamburgs verspricht seinen Kunden beispielsweise ein außerordentliches"Kindergeld": Fünf Prozent Rabatt erhalten Einkäufer für jeden eigenen, mitgebrachten Spross - gegen Vorlage der Geburtsurkunden.
Rabatte, immer und überall
Schon im Januar will die Bundesregierung das Verbot von Rabattaktionen außerhalb des Winter- und Sommerschlussverkaufes aufheben. Das kündigte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in der"Welt am Sonntag" an."Die gesetzliche Beschränkung von Sonderverkäufen auf den Winter- und den Sommerschlussverkauf hat dann ebenso ausgedient wie die Bestimmung zu den Jubiläumsverkäufen", so die SPD-Politikerin.
Nach dem Willen der Bundesregierung soll Paragraf 7 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) gestrichen werden. Dort ist bislang festgelegt, dass"Sonderverkaufsveranstaltungen" nur zwei Wochen lang ab dem letzten Montag im Januar und dem letzten Montag im Juli zulässig sind. Ausnahmen gibt es bislang nur für Räumungs- und Jubiläumsverkäufe.
traurig aber wahr.
der deutsche einzelhandel geht den bach runter.
<ul> ~ hier 90% Rabatt!!</ul>
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Denis
29.12.2002, 11:35
@ vladtepes
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Re: 20 Euro für einen Kopfstand |
-->>KURIOSE RABATTAKTIONEN
>20 Euro für einen Kopfstand
>Verzweifelt versuchen Deutschlands Einzelhändler Kundschaft anzulocken. Rabatt bekommt, wer Kinder mitbringt oder vor der Belegschaft einen Kopfstand aufführt. Im nächsten Jahr will die Regierung die Preisvorschriften noch weiter lockern.
>Hamburg - Der Einfallsreichtum der
>Einzelhändler kennt kaum Grenzen: In Oldenburg bekommen Kunden, die einen Kopfstand aufführen, kräftigen Nachlass. Das Modehaus Schütte etwa gewährt allen Kunden 20 Euro Rabatt, wenn sie im Geschäft vor den Augen der Belegschaft eine yogareife Akrobatikeinlage zustande bringen.
>Die Aktion sei in Anzeigen in der örtlichen Tageszeitung angekündigt worden. Am Freitag hätten sich mehr als 30 Kunden auf den Spaß eingelassen, so Geschäftsführer Peter Schütte, auch am Samstag sei die Resonanz groß. Die älteste Kopfständlerin am Freitag sei 64 Jahre alt gewesen, eine Familie habe sich gleich 60 Euro Rabatt erturnt.
>Verzweifelte Faxen
>Nach dem katastrophalen Weihnachtsgeschäft treibt viele Einzelhändler die nackte Verzweiflung. Vor allem im Textilbereich sind einzelnen Posten bereits kurz nach den Weihnachtsfeiertagen um bis zu 90 Prozent reduziert worden.
>Der Handstand ist nur eine von vielen mehr oder minder kuriosen Aktionen. Das Möbelhaus Schulenburg am Rande Hamburgs verspricht seinen Kunden beispielsweise ein außerordentliches"Kindergeld": Fünf Prozent Rabatt erhalten Einkäufer für jeden eigenen, mitgebrachten Spross - gegen Vorlage der Geburtsurkunden.
>Rabatte, immer und überall
>Schon im Januar will die Bundesregierung das Verbot von Rabattaktionen außerhalb des Winter- und Sommerschlussverkaufes aufheben. Das kündigte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries in der"Welt am Sonntag" an."Die gesetzliche Beschränkung von Sonderverkäufen auf den Winter- und den Sommerschlussverkauf hat dann ebenso ausgedient wie die Bestimmung zu den Jubiläumsverkäufen", so die SPD-Politikerin.
>Nach dem Willen der Bundesregierung soll Paragraf 7 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) gestrichen werden. Dort ist bislang festgelegt, dass"Sonderverkaufsveranstaltungen" nur zwei Wochen lang ab dem letzten Montag im Januar und dem letzten Montag im Juli zulässig sind. Ausnahmen gibt es bislang nur für Räumungs- und Jubiläumsverkäufe.
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>traurig aber wahr.
>der deutsche einzelhandel geht den bach runter.
Hallo!
Was ist daran traurig, wenn weniger Mist gekauft wird, den eh keiner braucht??
Übrigens: Bei C&A Hosen für 9 EUR!
gruss
Denis
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Baldur der Ketzer
29.12.2002, 15:08
@ Denis
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was ist traurig am Niedergang - mögliche Abhilfe (seriöser Vorschlag) |
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>>der deutsche einzelhandel geht den bach runter.
>
>Hallo!
>Was ist daran traurig, wenn weniger Mist gekauft wird, den eh keiner braucht??
>Übrigens: Bei C&A Hosen für 9 EUR!
>gruss
>Denis
Hallo, Denis,
na, wenn die Firmen, die diesen *Mist* anbieten, pleite gehen, sind auch deren Arbeitsplätze wech. Dann können wir uns schon mal auf 6 Millionen Arbeitslose einstellen, die auch offen so genannt werden.
Um eine schlechte Zeit durchzustehen, brauchts Liquidität.
Die haben aber Firmen in Deutschland nicht mehr, erstens im internationalen vergleich zu geringe Gewinnspanne, und was bleibt, wird weggesteuert.
Den Rest beleiht keine Bank mehr. Für Kirch und emtv war Kohle in Milliarden da, aber für Otto Krause und Emma Kleindienst gibts nüscht, basta.
Hier müßte man ansetzen.
dottore hat oft darauf hingewiesen, daß das Weiterdrehen des Rades von den Verschuldungsbereitschaft Einzelner abhängt.
Damit es greift, brauchts aber auch die Verschuldungsmöglichkeit.
Nun ist es so, daß ja durchaus Volksvermögen in Form von beleihbaren Sachwerten da ist, aber die Geschäftsbanken akzeptieren diese nicht mehr wegen eigenen Schieflagen und entsprechender Risikoscheue, oder Basel II spukt herum, oder die Hochnäsigkeit von Dickmaulrüsslern ist so weit abgehoben, daß man meint, man brauche nur das Fenster zu öffnen und das preiwat bänking würde die Gebratenen durchs Fenster reinfliegen lassen.
Wie Geld hart verdient werden muß, davon haben doch diese Vorstandsaasgeier keine Ahnung.
Hier müßte eine fürsorglich-weitblickende Regierung ansetzen und über eine eigene Wirtschafts- und Förderungsbank diese Kredite anbieten.
KWF und so sind nach bisherigem Aufbau völlig ungeeignet, weil die Auszahlung samt Bonitätsprüfung über die Geschäftsbanken läuft, da kann man gleich dorthin gehen.
Ich denke, es ist entgegen der landläufigen Meinung überhaupt kein Problem der Zinssatzhöhe, sondern es ist das Problem, überhaupt einen Kredit zu bekommen.
Was sind denn schon bei einer ertragreichen oder im wahrsten Sinne des Wortes notwendigen = notwendenden Kreditaufnahme ein oder zwei Prozent (wenn man Sicherheiten hat und sich verschulden kann und möchte)? Nix.
Trotzdem geben die Banken zur Zeit nix raus, was ich für einen großen Anteil am aktuellen Niedergangsgeschehen halte.
Angenommen, eine Geschäftsbank würde für einen Geschäftskredit 7 % verlangen, das ergibt eine Bruttozinsmarge von vielleicht 4%.
Eine neue Staatsbank könnte doch locker 9% nehmen, hätte somit eine Zinsmarge von (Obligantionenzinssatz-Kreditzinssatz) von ebenfalls mindestens 4-5%.
Dieses Geld wäre ehrlich verdientes Geld für den Staatshaushalt, das der Wirtschaft nützt, freiwillig gegeben wird, und dem Sinne eines Staates in Krisenzeiten entspricht.
Kreditbereiche: Hausbau, Immobilien allgemein, Existenzgründung, Überbrückungsdarlehn, Geschäftskredit, Investitionsdarlehn etc.
Die Bonitätsprüfung müßte sich risikobereiter orientieren als bei den Geschäftsbanken (das wäre die sozioale Komponente anders herum).
Dafür wären auch die Zinssätze etwas höher.
Die Banken könnten nicht gegen neue Konkurrenz giften, weil die Staatsbank ja teurer wäre, aber eben flexibler.
Die Staatsinvestitionsförderungsbank wiederum könnte notenbankfähige Wertpapiere zur Finanzierung emittieren.
Die Geschäftsbanken haben durch die undurchsichtige Querverflechtung mit Industriebeteiligungen, Depotstimmrecht, Versicherungskonzernen und dergl. eine derartige Allmacht erreicht, die ihnen vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet nicht zukommt, nicht zukommen darf; es ist ja ein Staat im Staate, der nicht mehr produktiv wirkt, sondern mittlerweile destruktiv.
Hier müßte man ansetzen.
Bloß wäre eine Staatsbank nach obigem Sinne ja wiederum eine Wirtschaftsbeihilfe, und die müßte bei der EU genehmigt werden (was für eine Witznummer, traurig, reiner Irrsinn), und dürfte ja den Geschäftsbanken keinen Wettbewerb bieten.
Fazit: durch grenzenlosen Unverstand (und nach vielfach geäußerter Meinung durch die mutmaßlich verräterische Erfüllung fremder Interessen ) hat sich der Staat selber in Fesseln gelegt, Stichwort EU-Übermacht, EUROTZ-Geldhoheitsaufgabe, usw..
Und jetzt versteht man nicht, warum sich der gefesselte Siegfried nicht mal dem kleinen Wauwau erwehren kann, der ihm Stückchen für Stückchen Fleisch aus der Wade beißt und frißt.
Vom Bären, der hinter dem Baum lauert, noch gar nicht zu sprechen.
Morbus dementius Germanensis.
Beste Grüße vom Baldur
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Denis
29.12.2002, 16:17
@ Baldur der Ketzer
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Re: was ist freudig am Niedergang - Die umögliche Abhilfe (unseriöser Vorschlag) |
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>Hallo, Denis,
>na, wenn die Firmen, die diesen *Mist* anbieten, pleite gehen, sind auch deren Arbeitsplätze wech. Dann können wir uns schon mal auf 6 Millionen Arbeitslose einstellen, die auch offen so genannt werden.
Denn arbeiten wir halt nur noch alle halbtags und verzichten auf die neue Einbauküche, den Neuwagen oder anderen Industriemüll. Viele leiden an Völlerei und beklagen den Mangel. Seht Euch die Wohlgenährten Bäuche in der Stadt doch an, einen Mangel kann ich nur sehr selten erkennen. Ausbleibender Konsum wird zwangsläufig zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen, doch wie hoch ist der Preis, wenn wir noch 50 Jahre so weitermachen. Das Bruttosozialprodukt als Wohlfahrtsindikator hat halt ausgediehnt.
Ich denke nicht, dass sich meine Lebensqualität erhöht, wenn ich mehr arbeite, um mehr Dinge zu kaufen, die ich nicht brauch.
Sollte man Arbeitsplätze um jeden Preis erhalten, auch wenn damit z.B. Waffen hergestellt werden? Weitere Liquidität würde die Märkte sicher wieder ankurbeln (die Strategie Liquidität um jeden Preis scheinen die USA ja gerade durchzuführen), ob dies jedoch zu mehr Wohlfahrt führt, möchte ich anzweifeln.
>Um eine schlechte Zeit durchzustehen, brauchts Liquidität.
Was soll nach der scheinbar schlechten Zeit kommen (haben wir die wirklich???)? Die gute Zeit mit noch mehr ausuferndem Konsum?
gruss
Denis
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Baldur der Ketzer
29.12.2002, 17:21
@ Denis
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Re: was ist freudig am Niedergang - werden die Konsequenzen akzeptiert? |
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>Denn arbeiten wir halt nur noch alle halbtags und verzichten auf die neue Einbauküche, den Neuwagen oder anderen Industriemüll.
Hallo, Denis,
dann frag Dich mal, ob das von Dir beschriebene Leben (Schwarzwaldhof 1902) in der Breite von der Masse so freiwillig angenommen würde. Dann gings, klar.
Bloß, ohne Skiurlaub im Winter, ohne Nobelklamotten für die Schulkinder, ohne Disoknete, ohne Sommerurlaub in DomRep., würde der Schrebergarten als lebenswerter angenommen?
>>Viele leiden an Völlerei und beklagen den Mangel. Seht Euch die Wohlgenährten Bäuche in der Stadt doch an, einen Mangel kann ich nur sehr selten erkennen.
Na ja, Bier und Pommes mit Ketchup und Mayo sind billig, Obst und neue Küche sind teuer. Das ist kein Argument.
>>Ausbleibender Konsum wird zwangsläufig zum wirtschaftlichen Zusammenbruch führen, doch wie hoch ist der Preis, wenn wir noch 50 Jahre so weitermachen. Das Bruttosozialprodukt als Wohlfahrtsindikator hat halt ausgediehnt.
hat es das? Bei wem?
>Ich denke nicht, dass sich meine Lebensqualität erhöht, wenn ich mehr arbeite, um mehr Dinge zu kaufen, die ich nicht brauch.
klar, die Du für Dich als nicht wünschenswert erachtest. Ich fahr auch nie in Urlaub, fahre meine Autos 20 Jahre und möglichst bis 400.000km. Aber, wie viele gibts davon?
>Sollte man Arbeitsplätze um jeden Preis erhalten, auch wenn damit z.B. Waffen hergestellt werden?
Waffen sind doch nichts schlechtes an sich, ein schöner Drilling mit Wurzelnußschaft und Intarsiengravur kostet bis 50.000 Mark und ist das Kunstwerk eines Büchsenmachermeisters - und ein paar Patriots in nachbarschaftlicher Kaserne lassen einen sicher nicht schlechter schlafen, oder?
>>Weitere Liquidität würde die Märkte sicher wieder ankurbeln (die Strategie Liquidität um jeden Preis scheinen die USA ja gerade durchzuführen), ob dies jedoch zu mehr Wohlfahrt führt, möchte ich anzweifeln.
so lange es geradeaus läuft, ja. Das Problem kommt, wenn die Kontinuität unterbrochen wird.
>>Um eine schlechte Zeit durchzustehen, brauchts Liquidität.
>Was soll nach der scheinbar schlechten Zeit kommen (haben wir die wirklich???)? Die gute Zeit mit noch mehr ausuferndem Konsum?
ach, as heißt, ausufernd. Konsum kostet Geld und muß üblicherweise verdient werden.
Wenn jemand Geld=Mühe für Konsum aufwendet, ist das gewollt - so viel Freiheit sollte zu einem frei bestimmten Leben gehören - oder?
Wer wollte dem Individuum vorschreiben, was es als gut zu empfinden habe, wenn es selbst dafür zahlt?
beste Grüße vom Baldur
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