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Außenminister Prinz Saud al-Feisal dementiert Existenz eines Geheimabkommens über die Nutzung von US-Militärstützpunkten im Falle eines Irak-Krieges.
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SPIEGEL ONLINE - 30. Dezember 2002, 17:53
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228912,00.html
Drohung von Saddams Minister
"Alle Iraker sind Kämpfer"
Das Kampfgeschrei wird immer lauter. Während die USA Zug um Zug am Golf aufmarschieren, verschärfen sich die Drohungen der irakischen Regierung. Handelsminister Salih versprach möglichen Invasoren eine härtere Gangart als im Golfkrieg 1991.
Washington/Riad/Madrid - Im Fall eines US-Angriffs wird Irak nach Einschätzung des Handelsministers Mohammed Mahdi Salih wesentlich härter kämpfen als im verlorenen Golfkrieg 1991. Damals sei es für Irak lediglich um die Frage eines Rückzugs aus dem 1990 besetzten Kuweit gegangen, sagte Salih am Montag während des Besuches einer spanischen Delegation in Bagdad. Diesmal gehe es jedoch um Irak selbst und dessen Zukunft."Alle Iraker sind Kämpfer", sagte er drohend. Salih machte keine Angaben darüber, in welcher Weise der Irak anders als damals kämpfen würde. Eine von den USA angeführte multinationale Streitmacht hatte 1991 die irakischen Truppen innerhalb weniger Wochen aus Kuweit vertrieben.
Salih sagte, sein Land sei auf einen Krieg vorbereitet. Dieser könne jederzeit beginnen. Die Iraker hätten drei zusätzliche Monatsrationen an Lebensmitteln erhalten. Auch seien sie bereits vor Monaten bewaffnet worden."Wenn wir in den Straßen, Städten und Dörfern kämpfen, werden Lebensmittel und Waffen zur Verfügung stehen." Der Gegner werde schwerste Verluste erleiden und aus dem Irak vertrieben werden, sagte Salih.
Unterdessen hat Saudi-Arabien die Existenz eines Geheimabkommens über die Nutzung von US-Militärstützpunkten im Falle eines Irak-Krieges bestritten. Entsprechende Berichte seien falsch, sagte der stellvertretende saudische Verteidigungsminister Prinz Abd al-Rachman Bin Abdelasis nach einem Bericht der saudischen Zeitung"Okaz" vom Montag."Die Haltung des Königreichs war in diesem Punkt von Anfang an klar", fügte er hinzu. Die US-Zeitung"New York Times" hatte am Sonntag berichtet, amerikanische Militärs hätten in den vergangenen Wochen entsprechende Zusagen Saudi-Arabiens in privaten Gesprächen erhalten.
Waffenkontrollen laufen weiter
Bei einem Besuch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum betonte der saudische Außenminister Prinz Saud al-Feisal, die arabischen Staaten wollten bis zuletzt nach einer politischen Lösung suchen, selbst wenn der Uno-Sicherheitsrat die Anwendung militärischer Gewalt ermögliche. Feisal hatte in der vergangenen Woche betont, sein Land gestatte zwar den USA und Großbritannien, vom US-Militärstützpunkt Prinz-Sultan aus die so genannte Flugverbotszone im Süden des Iraks zu kontrollieren. Dies bedeute jedoch nicht, dass Saudi-Arabien Angriffe auf den Irak von seinem Boden aus dulde. Die"New York Times" hatte die Starterlaubnis für diese Flüge, bei denen häufig irakische Ziele bombardiert werden, als Hinweis auf eine Meinungsänderung des traditionell den USA nahe stehenden Staates gedeutet.
Uno-Waffeninspekteure im Irak kontrollierten am Montag mindestens sechs verschiedene Orte in Bagdad und Umgebung, darunter zwei Einrichtungen des Gesundheits- und des Landwirtschaftsministeriums. Zudem besuchten sie an der Grenze zu Iran ein Kommunikationszentrum. Nach gut einem Monat fast unbehelligter Kontrollen verschärfte sich am Montag erstmals der Ton. Die Uno-Waffeninspekteure seien eine"Bande", die"überfallartig und provokant" auftrete, sagte Hussein Mohammed, Direktor einer staatlichen Rüstungsfirma, die kontrolliert wurde.
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stocksorcerer
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