-->Einen schönen guten katerfreien Morgen (bald Mittag)!
über den 'Kater', aus NZZ am Sonntag, ergänzt
' ihn zu bekommen, ist vergnüglicher, als ihn wieder loszuwerden'
' ich trinke nichts, worin sich Fische paaren'
' Onkel, möchtest du nicht eine Tasse Tee? - Nee, ich trinke nie was aus einer Tasse'
crapulogische Theorien zur Ursache von Kopschmerzen nach Alkoholgenuss gibt es einige:
- biogene Amine (vorhanden im Käse, v.a. Weichkäse, Glutamat = reines Amin, von 'falschen' Bakterien bei der zweiten Gärung, dem Milchsäureabbau, von angefaultem Traubengut in der Maische, von Heferückstände bei mangelhafter Filtration, die in der Flasche verfaulen können)
- Abbaustoffe aus dem Stoffwechsel von Aethylalkohol, vor allem der Acetaldehyd
- relative Entwässerung des Körpers durch Alkoholeinfluss, der wegen der alkoholinduzierten Hemmung des antidiuretischen Hormons zuviel Wasser auscheidet
- zu hohe Schwefelgehalte durch die Keltertechnik (Zufügen von schwefliger Säure zum Most, um die rasche Oxidation der Fruchtaromen durch Luftsauerstoff zu hemmen, vor allem bei 'herrlich fruchtigen' Weinen, wie Rosé. Wenn das Lesegut schon leicht angefault ist, braucht es extra grosse Mengen an Schwefel, sonst wirds dann gar nichts aus dem Most). Das 'Räuchern' der Fässer durch Verbrennen von Schwefel ist wahrscheinlich harmlos.
- Zusätze aller Art zum alkoholischen Produkt (bei Schaumweinen die Dosage, bei Spirituosen gibt es eine lange Liste von 'behördlich erlaubten' Zusätzen; als ich mal die Liste des Bundesamtes f. Gesundheit einsehen konnte, wurde mir vom Lesen schon fast übel)
- 'Fuselöle' (höherwertige Alkohole), in Spirituosen, die unsorgfältig destilliert wurden
Aus Eigenerfahrung kann ich ergänzen, dass es sich vielleicht lohnt, den Zahnarzt aufzusuchen, wenn plötzlich die eigene Alkoholtoleranz auffällig sinkt, d.h. nach üblichen geringen Mengen Alkohol ungewohnterweise 'Katerkopfschmerzen' auftauchen. Eiterzähne beherbergen spezielle Bakterien, die unter Luftabschluss gedeihen, und welche 'biogene Amine' in Mengen an das Blut abgeben können. Eine Entzündung in der Zahnwurzel kann angeblich monatelang schwelen und so den Organismus schleichend vergiften. Ein sogenannter 'Herdinfekt' in der Medizin. Würde die erste Theorie stützen. Eigenerfahrung stützt auch die Schwefeltheorie (ein Glas Rosé = Kopfschmerzen, bei mir), sowie die 'Additive-Theorie' (deutsches Bier perfekt erträglich, 2 pints englisches Bier = Kopfschmezr danach).
Was wird sonst noch empfohlen, gegen den 'Kater'? Viele 'morning after'-Rezepturen sind gegen die Entwässerung gerichtet. Sie enthalten Wasser ('auffüllen mit Soda und Eiswürfeln'), Salz (Worcestersauce, Consommé), Zucker. Ausserdem 'Vitamine' (Karottensaft, Orangen etc.)
Die Briten sagen: 'a hair of the dog, that bit you' und mixen deshalb gern Wodka in die Antikatergetränke.
Die medizinische Sicht laute: Abstinenz, Bouillon, stilles Mineralwasser, frische Luft.
Manche nehmen mit Erfolg das Aspirin (oder ähnliches, unbedingt in viel Flüssigkeit aufgelöst) schon beim Zubettgehen.
Was auch immer - es soll mehr alte Säufer als alte Ärzte geben!
Ich verzichte darauf, mich auch noch über die Katze (engl. pussy) auszulassen! ;-)
Gruss,
BillyGoatGruff
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