-->Bush warnt vor"irakischem Angriff"
US-Präsident George W. Bush hat vor den wirtschaftlichen Folgen eines irakischen oder von Irak unterstützten Angriffs auf die USA gewarnt. Zugleich sagte er, die USA strebten eine friedliche Lösung aller derzeitigen Konflikte an.
"Ein Angriff von (Iraks Präsident) Saddam Hussein oder eines Vertreters von Saddam Hussein würde unsere Wirtschaft lahm legen", sagte Bush gestern auf seiner Farm in Texas auf die Frage nach den Kosten eines Irak-Kriegs.
"Waffenbericht wenig hilfreich"
Die US-Wirtschaft, die auch in Zukunft stark und widerstandsfähig bleiben solle, könne sich einen irakischen oder von Irak unterstützten Angriff nicht leisten, sagte Bush weiter.
In Regierungskreisen ist in der Vergangenheit die Befürchtung geäußert worden, Irak könne die USA angreifen oder extremistische Gruppen mit Waffen versorgen, damit sie die USA angriffen. Den von Irak auf Verlangen der UNO vorgelegten Bericht über seine Rüstungsprogramme nannte Bush"wenig hilfreich".
"Nur 60 Mrd. Dollar"
Das Weiße Haus hat unterdessen die Kosten für einen möglichen Irakkrieg nach neuen Berechnungen deutlich niedriger angesetzt als noch vor einigen Monaten. Der Finanzchef des Weißen Hauses, Mitchell Daniels, sagte in einem gestern veröffentlichten Interview der"New York Times", er gehe von Gesamtkosten in Höhe von 50 bis 60 Milliarden Dollar (47,7 bis 57,2 Milliarden Euro) aus.
Noch vor einigen Monaten hatte der inzwischen entlassene Wirtschaftsratgeber des Präsidenten, Lawrence Lindsey, die Kosten mit 100 bis 200 Milliarden Dollar angegeben. Daniels sagte, diese Schätzungen seien zu hoch gewesen.
UNO: Kein Grund für Angriff
Unterdessen bekräftigte UNO-Generalsekretär Kofi Annan, dass der Irak sich derzeit korrekt verhalte."Offensichtlich machen sie (die Inspekteure) ihre Arbeit ungehindert. Deshalb sehe ich für einen militärischen Angriff zurzeit keinen Grund", sagte Annan.
Auf Antrag der USA und Großbritanniens hat der Weltsicherheitsrat die Sanktionen gegen den Irak verschärft. Die gestern Abend beschlossenen neuen Einfuhrbeschränkungen gelten für eine Reihe von Waren, die auch für militärische Zwecke verwendet werden könnten, unter anderem für Viren, Flugsimulatoren, Kommunikationsgeräte und Schnellboote.
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-->SPIEGEL ONLINE - 01. Januar 2003, 17:28
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228960,00.html
Irak
US-Aufmarsch wird massiver
Mit der größten Verlegung von Bodentruppen an den Persischen Golf seit dem Irakkrieg von 1991 setzen die USA ihren Aufmarsch in der Region fort - und berechnen die Kriegsdauer neu.
Washington - Nach US-Medienberichten vom Mittwoch wurde die auf einen Wüstenkrieg spezialisierte 3. Infantrie-Division in Alarmbereitschaft für eine Entsendung in die Golfregion versetzt. Mit der Verlegung der etwa 15.000 Soldaten werde in den kommenden Tagen begonnen, hieß es.
Neben der im Bundesstaat Georgia stationierten 3. Infantrie- Division erhielt nach Informationen der"New York Times" auch der Flugzeugträgerverband"Abraham Lincoln" den Befehl, sich für Operationen in der Golfregion bereit zu halten. Bereits Ende Dezember war bekannt geworden, dass der Flugzeugträger"USS George Washington" kurz nach Neujahr Richtung Persischen Golf auslaufen soll. Ein zweiter Verband komme aus dem Pazifik. Zudem bereite die Marine eines ihrer beiden riesigen Lazarettschiffe für einen Einsatz vor.
Derzeit sollen etwa 60.000 US-Soldaten in der Golfregion sein. Hinzu kommen nun die 3. Infantrie-Division mit ihren Panzerverbänden und Hubschraubern. Nach Berechnungen der"New York Times" könnten bereits in wenigen Wochen über 100.000 US-Soldaten in der Region stationiert sein.
Luftkrieg nur wenige Tage?
Unterdessen nehmen die Spekulationen über einen möglichen Kriegsverlauf zu. Rund fünf Wochen dauerte die Phase der Luftangriffe im Golf-Krieg von 1991, mit dem die Iraker von den Alliierten unter Führung der USA wieder aus Kuwait vertrieben wurden. Im Fall eines neuen Irak-Kriegs im Jahr 2003, so US-Militärexperten, würde diese vorbereitende Phase für das weitere Kriegsgeschehen am Boden wahrscheinlich nur einige wenige Tage dauern, berechneten jetzt US-Experten.
Vom Umfang her würden die Angriffe"massiv" sein, aber vom Einsatz her deutlich weniger Aufwand erfordern, dank der inzwischen erheblich modernisierten Laser-Bombentechnik."Wir haben weitaus mehr Präsizisionswaffen heute als früher", sagt zum Beispiel John Warden, ehemaliger Luftwaffen-Offizier und einer der strategischen Planer für die Einsätze der US-Luftwaffe damals am Golf. Seiner Schätzung nach dürfte die Eröffnung des Krieges aus der Luft diesmal"nicht mehr als vier oder fünf Tage" dauern."Wir können praktisch gefahrlos gegen die Iraker aus der Luft operieren, denn sie können uns praktisch nicht erreichen", so die Begründung.
Höchstens sieben bis zehn Tage?
Anthony Cordesman, Militärexperte am Center for Strategic and International Studies, schätzt, dass höchstens sieben bis zehn Tage intensiver Luftangriffe im erneuten Kriegsfall nötig sein würden, um die irakische Luftabwehr zu knacken und den Vorstoß auf die irakischen Machtzentren zu beginnen. Dann wird allerdings ein anhaltender Häuserkampf in Bagdad nicht ausgeschlossen.
Für ihren Luftkrieg verweisen die US-Experten auf die Weiterentwicklung der bereits aus dem Golf-Krieg bekannten"smart bombs", die gelenkt von Laserstrahlen ihr Ziel finden. Heute könnten die US- Bomberpiloten dank verbesserter Waffentechnologie mit einem einzigen Kampfeinsatz erreichen, wozu damals noch mehrere Angriffe hätten geflogen werden müssen, betonten die Experten. Rund 90 Prozent der 1991 abgeworfenen Bomben waren zudem noch ungelenkt abgeworfene, sogenannte"dumme Bomben".
Während es 1991 noch darum ging, die irakischen Soldaten aus Kuwait zu verjagen, haben sich die USA jetzt zumindest verbal den Sturz des gesamten Systems unter Präsident Saddam Hussein auf die Fahnen geschrieben."Wir müssen die Pfeiler der irakischen Militärmacht präzise ins Fadenkreuz nehmen, während wir zugleich versuchen müssen, nahezu alle Elemente der irakischen Infrastruktur intakt zu lassen", wie US-Expertin Loren Thompson vom Lexington Institut das Kampfszenario beschreibt.
Verschärfte Drohungslage
US-Präsident Bush verschärfte unterdessen seinen Ton gegenüber dem Irak. Er warf dem irakischen Machthaber Saddam Hussein vor, nur unbefriedigende Angaben über seine Massenvernichtungswaffen gemacht zu haben. Zugleich warnte der Präsident, die US-Wirtschaft könnte durch einen Angriff des Irak schwer getroffen werden. Die US- Wirtschaft könne es sich nicht leisten,"einen Angriff durch den Irak zu erleben", sagte Bush. Seine Aufgabe sei es deshalb, das amerikanische Volk zu schützen.
50 Milliarden Dollar Kriegskosten?
Am Dienstag hatte das Weiße Haus die Kosten für einen möglichen Irakkrieg deutlich niedriger angesetzt als noch vor einigen Monaten. Der Finanzchef des Weißen Hauses, Mitchell Daniels, sagte in einem Interview der"New York Times", er gehe von Gesamtkosten in Höhe von 50 bis 60 Milliarden Dollar (47,7 bis 57,2 Milliarden Euro) aus.
Noch vor einigen Monaten hatte der inzwischen entlassene Wirtschaftsrater des Präsidenten, Lawrence Lindsey, die Kosten mit 100 bis 200 Milliarden Dollar angegeben. Daniels sagte, diese Schätzungen seien zu hoch gewesen.
Die nun angebene Summe entspricht nach Angaben der"New York Times" den Kosten des Golfkriegs von 1991 in Höhe von 60 Milliarden Dollar, wobei der größte Anteil der Kosten allerdings damals von den internationalen Partnern wie Kuwait und Deutschland übernommen worden war. Damit ist in Fall eines neuen Krieges nicht zu rechnen.
Getränkefabriken kontrolliert
Die UN-Waffeninspekteure im Irak haben am Neujahrstag sieben Objekte kontrolliert, darunter auch eine Spirituosenfabrik in Bagdad. Der Besuch stehe jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Feiertag, sagte der Sprecher der UN-Inspekteure, Hiro Ueki, am Mittwoch in Bagdad. Der 1. Januar ist auch im Irak ein offizieller Feiertag. Die UN-Waffeninspekteure besuchten außerdem mindestens sechs weitere Einrichtungen, darunter eine Fabrik für Erfrischungsgetränke, einen Rüstungsbetrieb und ein Chemieunternehmen.
Nach Angaben des arabischen TV-Senders"El Dschasira" hätten die UN-Inspekteure am Mittwoch erstmals Hubschrauber einsetzen sollen. Wegen des Feiertags seien die Kontrollen jedoch auf Orte in Bagdad und Umgebung beschränkt worden, berichtete der Sender.
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Wenn Bush - äääääh, die UN - sich überall ganz sicher sein will, dass kein für GI´s gesundheitsgefährdendes Zeugs hergestellt wird (es wird ja mittlerweile inoffiziell nicht mehr nur nach Massenvernichtungswaffen, sondern bereits nach Grafit in Bleistiften gesucht) sollte er auch die Fertigungsstätten von Coca Cola aufsuchen lassen. [img][/img]
winkääää
stocksorcerer
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