-->Danke für den vorzüglichen Artikel denn Du ins Forum gestellt hast.
Damit das folgende was ich zu schreiben beabsichtige, nicht den Anschein erweckt, ich würde die Vorgehensweise der Russen loben:
Nein - die Einmischung Rußlands in ihre Republiken - die ja angeblich aus freien
Volkswillen zu UdSSR beigetreten sind - heiße ich keineswegs willkommen und schon gar nicht mal gerecht.
Jeder Eingriff eines Staates in die Entscheidungsfreiheit eines Volkes finde ich verabscheundgswürdig und verachtenswert. Dabei spielt es überhaupt keine
Rolle um wem es sich handelt.
Ob nun CDU/SPD Volksentscheidungen nicht zulassen wollen, oder ob USA Irak
als Schurkenstaat bezeichnet, oder sich Rußland in Tschetschenien mit Gewalt
einmischt - all das ist im Sinne des Volkes, bzw. zumindest betroffenen
Völker bodenloser Angriffskrieg gegen den Bürger.
Rußland hat jedoch, mit seinen etlichen Republiken mit ganz anderen Thema zu kämpfen. Nach Zerfall der UdSSR, wurde der Gedanke über die Autonomie jeweiliger Republiken jeweils wach. Wer aber genau diese angezettelt hat, daß
plötzlich tschetschenen zu wissen wagten, daß sie keine Russen, sondern
Tschetschenen sind - wissen wir nicht.
Ein Beispiel aus meiner Familie: mein Ex-Schwager ist ein Russe. Sagt er:
geboren ist er aber in irgendwo im Süden damaligen Rußlands - in der Nähe des schwarzem Meeres.
Sein nationales Bewußtsein lautete so, als er die Schwester meiner Frau geheiratet hat: wo ich lebe ist mir im Prinzip vollkommen egal. Ich kann in
Polen leben, aber auch in Rußland. Einige Kasachen, mit denen ich gesprochen habe, kennen noch die kasachische Sprache - weniger als 5%. Alle sprechen aber russisch - und zwar immer noch, auch wenn sie in Deutschland leben.
Für diese Leute hat der Staat - nach meiner Einschätzung generell keine Bedeutung, es ist eine Macht für sie, die sich problemlos - für diese
mal russisch, mal kasachisch bezeichnen kann - sie machen daraus nichts Anderes,
als einen und demselben Arbeitsplatz, in dem sie 15 Jahre lang arbeiteten, und 5 verschiedene Arbeitgeber hatten.
Das nationale Bewußtsein dieser Menschen, hat gegenüber dem deutschen Nationalbewußtsein, überhaupt gar keine Bedeutung. Manchmal hatte ich den Eindruck, als ich mich mit diesen Leuten unterhielt, wenn ein Deutscher
sagt - ich bin stolz darauf ein...... - hielten sie ihm sofort für einen
riesigen Schwachkopf, bzw. Meganaivling. Er brauchte den Satz noch nicht
mal zu vollenden.
Sicherlich steckt in so einem Gespräch, wo sich ein Deutscher mit einem
Russen aus Kasachstan (bzw. Kasachen aus Rußland) unterhält, und diesen Satz
anwendet - ein ganz anderes ungeschriebens Ziel: der Deutsche will damit
unbewußt mitteilen, daß er sich für besser hält, weil er aus einem angeblich
besserem Staat stammt.
Alleine auf mich hat das schon immer wie ein rotes Tuch gewirkt - denn
zumindest so wie ich es empfinde - mein Name ist so und so, ich bin stolz darauf, was ich selbst geschaffen habe, und falls es überhaupt Jemandem
tatsächlich interessiert, bin ich Jemand der mal in Deutschland und jetzt
in Polen wohnt.
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Wenn Du es einmal so siehst, wirst Du ganz klar, genauso wie der Schreiber
dieses Artikels sich durchaus die Frage gefallen lassen müssen, was Rußland
eigentlich in Tschetschenien bezweckt?
Wollen die dort die Menschen mehr versklaven, als vor Tschetschenien es der Fall war, als die UdSSR noch existierte, noch mehr versklaven als Tschetschenien? Oder wollen sie einfach Elemente eliminieren, die den
russischen Staat gefährden?
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In deutscher Gesetzesgebung steht nämlich auch: Wer die Abspaltung
eines Teilgebietes aus der Bundesrepublik fordert und die Leute dazu anstiftet,
wird mit einer Freiheitsstrafe von ca. 20 Jahren Gefängnis bestraft.
Die Bundesrepublik hat also durchaus vor, einen den sie als Störfried
ansieht, in seiner Meinungsfreiheit und Weitergabe seiner Meinung in seinen
Grundrecht zu beeinflussen, und ihm nach geltendem Recht zu beseitigen.
Was die Russen so schroff machen, macht die Bundesrepublik mit multimedialer
und medialer Offensive zu Nichte. Man such nach Dreck, und dann verteilt
man es in der Bevölkerung - man macht den potentiellen Angreifer
gliech unglaubwürdig. Zwar wollte sich noch Niemand von Deutschland
abspalten - aber man braucht nur zu sehen, wie man mit neuen und jungen Politikern umgeht. Da macht es keinen Unterschied, ob es sich um Schill
handelt, oder Schönhuber.
Wird es aber mal soweit sein, daß Jemand aus der Bundesrepublik austreten will,
und Anspruch auf deutsches Bundesgebiet erhebt, dann wird der deutsche Staat
mit absoluter Sicherheit ebenfalls Gewalt anwenden.
Und wenn er Terroristen in ein großes Theater schickt, wird man entscheiden
müssen, ob man 100 oder 200 unschuldige Opfer in Kauf nimmt, und angreift,
oder es nicht tut.
MfG. Turon
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