rocca
25.01.2003, 00:51 |
Danke susi, Zardoz, @Baldur @Tempranillo Thread gesperrt |
-->Irgendwie bin ich von euch beiden doch enttäuscht.
Man nehme aus einem posting einen relativ unwesentlichen Teil raus und zerpflücke es nach Strich und Faden. Am besten mit emotionalen Aussagen die hinlänglich bekannt und hierfür am besten geeignet sind. Mit Emotionen werden ja auch Wahlen gewonnen wie hinlänglich erwiesen!
Bloss nicht auf den Kern der Sache eingehen!
Eigentlich sollte es die Möglichkeiten bzw. Konsequenzen aus strategischer Sicht aufzeigen.
Hierzu irgendwelche Anmerkungen?
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Tempranillo
25.01.2003, 01:37
@ rocca
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Re: Ein Vorschlag @ rocca |
-->>Irgendwie bin ich von euch beiden doch enttäuscht.
Das soll vorkommen. Da bist Du nicht der erste, und wirst auch nicht der letzte sein. Ich bedaure das, weiß aber nicht, wie ich es ändern könnte.
>Man nehme aus einem posting einen relativ unwesentlichen Teil raus und zerpflücke es nach Strich und Faden. Am besten mit emotionalen Aussagen die hinlänglich bekannt und hierfür am besten geeignet sind.
Ja, manchmal ist der Teil interessanter als das Ganze. Kann aber ein Irrtum meinerseits sein. Ich habe mir halt die Freiheit herausgenommen, mich nur auf wenige Abschnitte Deines Postings zu beschränken.
>Mit Emotionen werden ja auch Wahlen gewonnen wie hinlänglich erwiesen!
Ja, natürlich. Man muss sie halt kenntlich machen, so wie seine Vorurteile, Vorbehalte, Weltanschauung(en) eben auch. Ich sehe da kein Problem.
>Bloss nicht auf den Kern der Sache eingehen!
Einen Vorschlag: Sei so gut und fasse die Kernaussagen Deines Postings thesenhaft zusammen. Worauf Du genau hinauswolltest, ist mir nicht so recht klar geworden. Sage aber wieder, das liegt aller Wahrscheinlichkeit nach an mir.
Im übrigen habe ich immer gewisse Probleme, mich zu strategischen, erst recht geostrategischen Fragen zu äussern, weil die Faktenlage diesbezüglich noch unsicherer ist als sonst, so dass man unweigerlich Gefahr läuft, sich im Labyrinth wilder Spekulationen zu verirren. Dazu kommt noch, diese geostrategischen Diskussionen haben in meinen Augen immer so etwas von militärischen Sandkastenspielen, ich sehe da immer uniformierte Generäle, wie sie kleine Panzer, Schiffchen und Flugzeuge hin- und herschieben.
Weil Du schon von Emotionen geschrieben hast, erlaube ich mir den Hinweis, dass strategische Fragen leicht ins Stammtischniveau abrutschen - wogegen nichts zu sagen ist, sofern man sich darüber im klaren ist - so in Richtung Alfred Tetzlaff, wenn er in Unterhemd und Hosenträgern darüber räsoniert,"was los ist, wenn der Russe kommt, und ob dann der Chinese nicht die Chance nutzen wird, sich neben Tibet auch noch Sibirien zu krallen. Da leben ja auch so Schlitzaugen, die warten doch nur drauf, dass sie in den Panzer steigen können, so wie bei uns der Georg Leber von den Sozis. War erst neulich ein Riesenfoto vorne auf der BILD-Zeitung." So weit Alfred Tetzlaff.
>Eigentlich sollte es die Möglichkeiten bzw. Konsequenzen aus strategischer Sicht aufzeigen.
Nochmal die Bitte die Möglichkeiten und Konsequenzen in Thesen zusammenzufassen.
T.
Es war nicht im Ger
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Baldur der Ketzer
25.01.2003, 02:38
@ rocca
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Re: Danke susi, Zardoz, @Baldur @Tempranillo |
-->>Irgendwie bin ich von euch beiden doch enttäuscht.
>Man nehme aus einem posting einen relativ unwesentlichen Teil raus und zerpflücke es nach Strich und Faden. Am besten mit emotionalen Aussagen die hinlänglich bekannt und hierfür am besten geeignet sind. Mit Emotionen werden ja auch Wahlen gewonnen wie hinlänglich erwiesen!
>Bloss nicht auf den Kern der Sache eingehen!
>Eigentlich sollte es die Möglichkeiten bzw. Konsequenzen aus strategischer Sicht aufzeigen.
>Hierzu irgendwelche Anmerkungen?
Hallo, rocca,
was möchtest Du hören?
Den Kern der Sache? Der ist nicht zitierfähig.
Ansatzweise angedeutet, liegt der Kern der Sache darin, daß es historisch gesehen immer wieder Gruppen von Erdenbewohnern gibt, die sich anmaßen, anderen weit weg ihre Lebensweise aufzuzwingen und nach fremder Pfeife zu tanzen.
Wer es für gerechtfertigt hält, streng moslemischen Dorfgemeinschaften nackte westliche Bierwampen und Hängetitten über Badeschlappen vorzusetzen bzw. aufzuzwingen, braucht sich nicht darüber zu wundern, daß andere diesen Dörfern ein kollektivistisches Paradies aufzwingen wollen, in dem sich alle nur noch mit Genosse anreden und per DU sind. Und wieder andere ereifern sich, daß die armen Unwissenden nicht in den Himmel kämen, weswegen sie zum richtigen Glauben bekehrt werden müssen.
Fazit: wenn man alle nach ihrer Facon leben lassen würde, gäbe es weniger Streit. Läßt man aber nicht.
Also, Deine Vorstellung, man könne doch im Iran ein pro-USraelisches sogenannt westliches Regime installieren, kollidiert mutmaßlich mit einer enormen Anzahl der dortigen Einwohner, warum sonst ist der Schah davongejagt worden?
Freilich könnte man, aber nur, wenn die Bevölkerung in Guantanamo sitzt oder ins Elend gestürzt, aus dem man es dann gnädigst errettet, wie Westzonien nach den Hungerjahren nach 1945 (Kindersterblichkeit 30%?).
Das geht freilich, Pol Pot hat Millionen Kambodschaner umgebracht, auch das ging. Es geht viel zu viel auf der Welt. Aber es nimmt nie Rücksicht auf die ortsansässige Bevölkerung.
Deutschland, nein, die BRD-Meinungsmacher beschmeißen sich selbst, äh, nein, die restlichen natürlich mit Schmutz und verharren im ekstatischen Zustand einer sadomasochistischen Dauergeilheit.
Vielleicht nennt man das später mal Morbus Knopp.
Man freut sich noch darüber, daß man sich selbst langsam entleibt. Das ist krank. Und nicht zukunftsfähig, nach Darwin folgt das Resultat automatisch.
Frankreich möchte noch die Grande Nation sein, defacto aber ist das m.E. reines Wunschdenken. Siehe auch die innere Zerrissenheit nicht über die politischen Lager, sondern über die Bevölkerungs-Inhomogenität (Nordafrika-Zuwanderer). Freilich sind alles Franzosen, aber die haben die gleichen Probleme in blau-weiß-rot wie die Nachbarn östlich des Rheins.
GB ist doch auch der kranke Mann am Ärmelkanal, wirtschaftlich, na ja, vergessen wirs.
De Facto sind die Amis die einzige Weltmacht.
Wäre es statt dessen Weißrußland, würden wir nachts kaum mehr ein Auge zukriegen - das ist doch kein Thema.
Wenn man 50 Jahre vorausdenkt, stellen sich ein paar Schlüsselprobleme, die nur durch ein sehr irdisches Fressen-oder-Gefressen-Werden gelöst werden sollen (man könnte auch anders, aber man will nicht).
1) Energie
2) Trinkwasser
3) Bevölkerungs-Lebensraum
4) Ernährungssicherstellung
5) kulturell-ideologische Gegensätze, alte Rechnungen usw.
6) den Treibhauseffekt klammere ich aus, da m.E. nicht menschengemacht, und den Amis scheißegal
1) Energie: am billigsten durch Ã-l, also, Ã-lvorräte sichern zu Billigpreisen
2) Trinkwasser: Zugang zu alpinen Lagen monopolisieren (österr. Seen etc., Kaukasus?, Baikalsee?, usw.)
3) Lebensraum - Anpassung der Bevölkerung an den vorhandenen bzw. zugebilligten Lebensraum, in der Verschwörungsliteratur wohl als Alternative 1,2, oder 3 bezeichnet, durch künstlich ausgesetzte Erreger, falsche Behandlungen wider bessere Kenntnis, etc., AIDS in Afrika, angezettelte Zwiste in Indien/Pakistan?, ggf. Erzeugung von Umweltkatastrophen (Erdbeben, Stürmen, Mißernten) mittels HAARP etc.
Das ist rassistisch, faschistisch, unmenschlich, schöpfungswidrig?
Es ist nicht mein Plan, nur meine Überlegung nach Beobachtungen.
4) Gentechnik-Wahnsinn, Ã-lmultis sind gleichzeitig auch Saatgutmultis, man denke fünfmal nach! (Nachzuchtverbot und verlorene Keimfähigkeit!)
5) Gegensätze: nachdem zur Zeit kaum ideologische Gegensätze erkennbar sind bis auf ein paar nicht ernstzunehmende Extreme, skurrile Paradiesvögel halt (Kim Sowieso in Nordkorea, Geigenkasten in Kuba), läuft es auf eine Konfrontation mit tendenziell militanten Religionen hinaus.
Solche sind Religionen mit Absolutheitsanspruch und Sendungsbewußtsein. Mir fällt derzeit nur der Islamismus dazu ein.
Sollte der sich in den USA ausbreiten (Black Muslims etc.), wäre eine Entwicklung wie in Israel vorprogrammiert (Gewalttäter sind nicht extern, sondern entstammen der eigenen Wohnbevölkerung).
Damit wärs aus mit der einseitigen Bevorzugung der kleinen Herrscher in Palästina und der Brüskierung der arabischen Befindlichkeiten.
Das wiederum würde den absoluten Souveränitätsanspruch der führenden Schicht der Weltmacht begrenzen, was denen kaum passen wird (Mit der Ã-lwaffe zur Weltmacht).
Fazit? potentiell feindliche Bevölkerungen müssen daran gehindert werden, sich dem eigenen Gutdünken entgegenzustellen.
Aus Sicht der Herrschernation ist dies nachvollziehbar und irgendwie zwangsläufig.
Aus der Sicht der potentiellen Opfer schaut dies ein klein wenig anders aus.
Aus Sicht der Zuschauer stehen einem die Haare zu Berge.
Angenommen, es gäbe einen US-Irak und einen US-Iran. Dann gäbe es noch mehr Haß auf die USA, weil sich die lokalen Lebensgefühle vergewaltigt sehen, macdonaldisiert meinetwegen. Das wird nicht friedlich abgehen.
Man kann einer fremden Kultur nicht die eigene aufzwingen, wenn sie sie nicht freiwillig übernehmen möchte. Und nur dann wäre eine Ent-Fanatisierung machbar, meinetwegen eine Verweltlichung und eine Zurückdrängung fanatischer Religionen.
Aber für wie realistisch hältst Du dies? Insbesondere nach dem Beispiel Afghanistan?
Du kannst nur mit dem großen Hammer draufhauen, entweder unterdrückst Du für ein paar Jahrzehnte wie in Jugoslawien, oder Du haust so lange drauf, bis ein Friedhof draus wurde. Dann hast Du Armenien. Und - gabs Frieden? Nein, es gärt noch hundert Jahre später.
Die Amis machen alles immer nur noch schlimmer als vorher. Weil sie glauben, sie seien tatsächlich was besseres. Das dachte Adolf auch mal, und was hats gebracht? Haß, Elend und Rohrkrepierer.
Die Natur läßt sich nicht abbefehlen.
Meint der Baldur. Und grüßt bestens
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Zardoz
25.01.2003, 13:42
@ Baldur der Ketzer
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Wenn dem so ist... |
-->>Fazit: wenn man alle nach ihrer Facon leben lassen würde, gäbe es weniger Streit. Läßt man aber nicht.
... bist Du also - unter vielem anderen - für die Legalisierung von Drogen?
Oder meinst Du eigentlich nur, alle sollten nach Deiner Facon leben?
Irgendwie bin ich da ziemlich unsicher...
Nice day,
Zardoz
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Tempranillo
25.01.2003, 14:34
@ Zardoz
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Re: Wenn dem so ist... |
-->>>Fazit: wenn man alle nach ihrer Facon leben lassen würde, gäbe es weniger Streit. Läßt man aber nicht.
>... bist Du also - unter vielem anderen - für die Legalisierung von Drogen?
>Oder meinst Du eigentlich nur, alle sollten nach Deiner Facon leben?
>Irgendwie bin ich da ziemlich unsicher...
>Nice day,
>Zardoz
Hi Zardoz,
ich bin mir sicher. Von Baldur aus gesehen stehe ich, politisch gesehen, am anderen Ufer. Darüber hinaus gibt es noch andere Meinungsunterschiede über die Baldur und ich uns völlig im klaren sind, und die, wenn es Thema zuläßt, auch deutlich herauspräpariert werden. Trotzdem haben wir noch nie aufeinander eingeschlagen und noch nie hat einer versucht, den anderen auf die schäbige Tour, die Phrasen der Political Correctness bemühend, herabzusetzen.
Könnte es vielleicht daran liegen, dass wir beide - im Gegensatz zu den vielen friedens- und frauenbewegten Lathosenfuzzis - das Gegensätzliche nicht einfach nur als Pflichtübung und Toleranzgebot hinnehmen, sondern, mehr noch, als Bereicherung, schätzen?
Das mal nur als Anregung. Ich weiss, Baldur könnte das alles noch viel besser formulieren, viel kraftvoller, in barocker Fülle, aber mein Gerechtigkeitsempfinden hat meine Bedenken wieder mal zur Seite geschoben.
Abgesehen von der politischen Links-Rechts-A...backen-Geographie gibt es noch etwas anderes: Fairness und, wenn Du so willst, Anstand; sagen wir besser, das Bemühen um beides.
Tempranillo
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Baldur der Ketzer
25.01.2003, 15:17
@ Zardoz
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wessen Facon ist zu tolerieren? Selbstbestimmungsrecht d. Völker |
-->>>Fazit: wenn man alle nach ihrer Facon leben lassen würde, gäbe es weniger Streit. Läßt man aber nicht.
>... bist Du also - unter vielem anderen - für die Legalisierung von Drogen?
>Oder meinst Du eigentlich nur, alle sollten nach Deiner Facon leben?
Hallo, Zardoz,
ich habe da eine etwas eigenartige Auffassung.
Die Rechtsordnung eines Landes kann erfolgreich nur bestehen, wenn sie sich mit dem Empfinden der übergroßen Mehrheit der Landesbevölkerung deckt.
Widerspricht sie dem Empfinden der jeweils in der ortsüblichen Kultur billig und gerecht denkenden, kommt es zu unbilligen Auswüchsen, setzt passiver oder aktiver Widerstand dagegen ein.
Beispiele: Steuer....äh, ähem,...-vermeidung, Schwarzarbeit, Schwarzbrennen usw., im Falle der Drogensucht Schmuggel bzw. Selbstanbau.
Du kannst versuchen, diese Einsicht herzubekommen, vielleicht wird das dann auch Umerziehung genannt, über legitime und illegitime Ziele kann man sich streiten.
Aber ich selbst hätte nichts dagegen, wenn Drogen frei wären, denn wer sie will kriegt, sie auch jetzt schon, und wer sie nicht will, nimmt sie auch dann nicht, wenn sie am Boden herumliegen. Es ist halt auch immer viel Erziehungssache und Persönlichkeitsentwicklung dabei.
Vieles Verbotene bekommt erst durch das Verbot seinen Reiz. Und was jemand unbedingt will, kriegt er auch, es steigt nur der Preis.
Mein Hinweis auf -jeder-nach-seiner-Facon bezieht sich nicht auf einen bunten Mischmasch innerhalb eines Rechtsgebiets (dann wäre das ein quasianarchischer Sauhaufen), sondern auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Da ich Ketzer bin, habe ich in der Schule nicht aufgepaßt, als erklärt wurde, so was wie Völker oder eigenständige Kulturen gäbe es gar nicht. Ich denke nämlich, sowas gibt es und gehört gefälligst respektiert.
Ich bin daher der Meinung, daß es den Einwohnern der USA nicht zusteht, Ihre völlig absurden Vorstellungen von Schadenersatzansprüchen auf Europa zu überstülpen.
Ich bin der Meinung, daß es Kontinentaleuropa nicht zusteht, die angelsächsische Rechtssystematik (Trust etc.) auszurotten.
Ich bin der Meinung, daß wir kein Recht haben, Jemeniten, Afghanen oder Pakistanis das durch tradiertes Recht angestammte Tragen von Schußwaffen zu verbieten.
usw.
Wohlgemerkt, immer geht es darum, daß sich ein Rechtskreis in die Gepflogenheiten eines anderen einmischt.
Ich bin der Meinung, daß in einem Rechtskreis die angestammte, gewachsene Rechtskultur zu respektieren ist, und daß sie nicht auf andere Rechtskreise übertragen werden darf, sofern sie dort nicht aus breiter Erkenntnis freiwillig übernommen werden (Bürgerrechte, auch wieder so ein Definitionsproblem, ein satter Chinese wird sich glücklicher fühlen als ein hungernder Obdachloser in der Bronx).
Wenn es in Papua-Neuguinea geduldeten Kannibalismus gäbe, wieso sollte das Emma Krause aus Wanne-Eickel etwas angehen? Sie tut nichts zu dessen Verhinderung vor Ort, und sie hat weder Nutzen noch Schaden davon.
Natürlich wäre gegen Kannibalismus im Keller der Mensa in Essen mit aller Härte vorzugehen, auch wenn es von Papua-Neuguineanern dort verübt würde.
Was geht uns Vielweiberei in Haremstan an, der Vodkakonsum in Sibirien oder der Coca-Konsum in Peru?
Ebensowenig geht Brüssel der Vitaminverbrauch in Bad Tölz was an, und so lange der Anbau erlaubt ist und sogar subventioniert wird, kann man die Werbung dafür nicht verbieten.
Wer rauchen will, solls tun, bloß nicht auf Kosten anderer. Wir sind doch nicht im Kindergarten. Die Konsequenzen sollen dann auch beim Betroffenen bleiben. Schutz für Nichtqualmer ja, aber Bitteschön doch Freiheit für die, dies haben wollen, solange sie anderen nicht schaden.
Wenn es in gewissen Kulturen üblich ist, 12-jährige zu verheiraten, oder Kinder mit zur Erarbeitung des Familien-Lebensunterhalts einzusetzen, geht uns das auch nichts an, zumal es auch in Europa genügend 13-jährige Mütter gibt, und Kinder, die familiäre Mitverantwortung tragen müssen. Man kann spezifische Lebensumstände nicht projizieren (die einen haben ein Sozialamt, die anderen wissen nicht mal, was das ist).
Wenn man was tun kann, dann durch die freiwillig mitgemachte Änderung der Lebenssituationen (Wohlstand, Bildung), aber doch nie durch Zwang, Gewalt, Okkupation und Kolonialismus.
Will sagen: man kann für seine Staatskultur und sein Volksempfinden ein passendes, normatives, breit akzeptiertes Gesetz machen, aber man kann und darf es nicht auf ganz andere Teile der Welt übertragen wollen.
Es darf keine einheitliche neue Weltordnung geben! Das wäre ein Einheitsknast oder ein Irrenhaus. Nur die Vielfalt ist naturgemäß.
Selbstverständlich gilt das genauso andersherum.
Ich sehe nicht ein, wieso das Schächten in Deutschland erlaubt wurde.
Passiert es in Beirut, ist es schlimm genug, und man kann versuchen, die Leute dort umzustimmen, vielleicht irgendwann soweit, bis es eine soziale Ächtung der dann zur Minderheit gewordenen Schächter gibt (ich mach mir da keine Hoffnungen - man sollte Lebendtierexporte dorthin grundsätzlich verbieten, denn man muß ja unliebsame Bräuche nicht unterstützen).
Aber es den hiesigen Verfechtern zuzugestehen, ist ein Affront gegen das hiesige überwiegende Volksempfinden!, das auch durch Minderheitenschutz nicht erklärbar wird. Es ist eine Kollision, bei der das jeweilige heimische Recht Vorrang haben muß.
Bedeutet im Umkehrschluß, es kann kein Weltrecht geben, welches das soziale Verhalten von Menschen in ihren jeweiligen Ländern verbindlich machen kann.
Ohne Einsehen ist eine freiheitliche Rechtsordnung nicht denkbar, und dieses Einsehen ist nun mal kulturbezogen.
Im Proph.Forum gabs mal einen Beitrag zu den Taliban, es wurde sinngemäß geäußert, es schade nichts, den bärtigen Gestalten notfalls gewaltsam beizubringen, daß der Tag mit Rasieren und sodann mit Arbeit zu beginnen habe.
Mir geht das zu weit - wenn sich ein Volk so entwickelt, what shalls. Deren Problem.
Die Problematik, daß der Volkswille nicht mit dem Willen der (feudalen bzw. unlegitimierten) Herrschaft übereinstimmt, was zu Migrationswellen führt, ist schwer zu lösen.
Nur können wir uns nicht überall einmischen und uns genehme Marionettenregierungen durchdrücken, weil uns das andersherum ebenso wenig passen würde.
Der Pragmatische Weg ist ja der US-amerikanische, indem genehme Widerstandsbewegungen unterstützt werden. Nur, wo beginnt da die unlautere Einmischung in fremde innere Angelegenheiten?
Gebracht hat es in den letzten 100 Jahren nur Chaos, Krieg und Elend - mir fällt kein einziger gelungener Versuch ein. Also, sein lassen.
Und wenn es bedeutet, halt um sich herum einen Zaun zu erreichten, der von außen undurchlässig ist, statt wie bisher von innen.
Ein heißes Eisen.
Ich schwoff ab ;-).
Ich finde regionale Vielfalt und kulturelle Selbstbestimmung als ein naturgegebenes Grundrecht des Menschen. Das wollte ich damit ausdrücken.
Natürlich ist dies nicht mit Anarchie innerhalb einer Gesellschaftsordnung gleichzusetzen.
beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
25.01.2003, 15:44
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachtrag - worin unterscheidet sich Kindererziehung vom Weltrecht? |
-->Hallo, Zardoz,
Du hast da einen Punkt aufgebracht, der ein ganzes Buch füllen würde, um ihn einigermaßen klarzumachen.
Der Welt besteht aus Menschen und sozialem Zusammenleben.
Wieso sollten insgesamt gesehen andere Gepflogenheiten gelten als in der eigenen Familie?
Wenn ein Kind auf die schiefe Bahn gerät, wird es von Prügeln nur noch weiter ins Abseits gedrängt. Hat das jemals gefruchtet?
Wer seine Kinder zu verantwortungsbewußten Leuten erzieht, und auf deren eigene Einsicht setzt (meinetwegen auch durch Erfahrungen, die schmerzhaft sind), diese natürlich fördert und zur Persönlichkeitsbildung beiträgt, wird in viel größerem Maße Erfolg haben als ein Schläger oder ein antiautoritärer, dem alles wurscht ist.
Für schlechte Noten bekam ich nie eine körperliche Strafe - ich mußte zahlen. Für gute Noten gabs Geld.
Wenn ich mir irgendeinen Unsinn einbildete und ihn gegen den Rat der Eltern kaufte, kam der Ärger schon bald von selbst und die Kohle war weg. Das war viel prägender als ein Verbot, das darfst Du nicht kaufen und basta.
War irgendein Versprechen nicht erfüllbar (ich hatte bisher, seit frühester Kindheit erst drei Mal Urlaub, so insgesamt an die 6 Wochen per saldo - erst gings nicht wegen elterlicher Firma und später wollte ich selber nicht wegen eigener Firma), gabs dafür einen finanziellen Ausgleich. Kein Basta oder kein -halt-die-Schnauze.
Das finde ich für vorbildlich.
Gewalt provoziert Gegengewalt, völkerbezogen eben Terror.
Nur der Weg über den freien Willen führt zum Erfolg.
Man muß auch akzeptieren, daß jeder seine eigenen Vorstellungen hat bezüglich Wertordnung und Lebensziel, daß Kinder nicht das gleiche denken müssen wie die Eltern.
Ein Bekannter war leitender Manager in einem Großkonzern und konnte nicht verwinden, daß sein Sohn partout -bloß- Krankenpfleger werden wollte - es kam zu erbittertem Streit, der schließlich durch die Kapitulation des Vaters endete, und heute einer großen Achtung gewichen ist, weil der nun selbst pflegebedürftig ist.
Kommts trotzdem zum Krieg bzw. zur elterlichen Watschn, sehe ich das als Eingeständnis des vorherigen eigenen Versagens. Und nicht als glorreiche Tat zum Wohle des Geprügelten bzw. Ausgebombten.
Inwieweit extremes Fehlverhalten (schmarotzerhaftes Versagen) auch angeboren sein kann und erziehungsresistent ist, vermag ich nicht zu sagen (so einen Fall gibts im größeren Familienumfeld).
Aber auch das rechtfertigt doch nicht, den Versager totzuschlagen (Bush´sche Lösung?).
beste Grüße vom Baldur
|
Turon
25.01.2003, 16:08
@ Baldur der Ketzer
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@ Zardoz: Drogen.... |
-->Was Drogenlegalisierung angeht gibt es unumstößliche Gründe diese frei zu geben.
1) Wenn Drogen legal werden, gäbe es keine Möglichkeit mehr diese schwarz zu
erschleichern, es sei denn der illegale Schwarzhandel hätte bessere Preise
angeboten (wie bei Zigaretten)
2) Ein drogenabhängiges Individuum wäre in der Lage jedesmal eine ärztliche
Hilfe aufzusuchen sowohl bei lebensrettenden Maßnahmen wie auch bei Entzug;
3) Überdosierungen die aus"gestreckten" Stoff grunsätzlich resultieren,
wäre ein wichtigstes Argument für die Fixer - sich diese bei - von mir
aus staatlich anerkannten Rauschmittelverkäufer zu besorgen.
4) Die Einnahmen aus Drogenhandel würde nicht irgendwelchen ominösen
Kriegsfianzierungen dienen. Dagegen könnten diese Summen für eindeutige
Aufklärung verwendet werden.
Der gewichtigste Argument aller Drogenfeinde ist doch die Tatsache, daß wenn
harte Drogen ersteinmal völlig legal gekauft werden können, so wird jeder
Jugendliche sich diese gleich besorgen. Ich halte diese Unlogik für eins der
größten Irrtümer der letzten 100 Jahre.
Man müßte vielleicht genaustens abwiegen, wieviel Drogentote pro Jahr und wieviel Alkoholtote wir haben - und da wird man vermutlich auf die selbe Zahl
kommen, weil man das Alkoholproblem derzeit gar nicht ernst betrachtet, die
1000 Drogentote pro Jahr dagegen viel stärker gewichtet, was Suchtkrankheiten
generell angeht.
Fakt ist - die meisten Drogenabhängige verstecken sich derzeit in Drogenmillieus - weit entfernt vom eigentlichem Leben. Ich jedenfalls
habe manchmal den Eindruck, daß ich weniger Fixer in meinem Leben zu Gesicht bekommen habe, als Menschen, die mit Drogen handeln.
Ich wiederhole daher nochmal: in der Stadt in der ich vor Kurzem noch gelebt habe, wurden Drogen direkt im Stadtszentrum verkauft, und das derart offenkundig, daß bevor überhaupt unsere Polizei was dagegen machte, mußte
sich die Stadtzeitung lauthals darüber beschwerden, daß gegen das Drogenproblem Kassels seitens der Stadtväter und Verfolgungsorgane nichts getan wird.
Als sich die Herren endlich rührten, erreichten sie immerhin, daß sich die Szene
aus der City und Hauptbahnhof lediglich verzogen hat.
Deswegen habe ich hier mal im Forum gelästert, daß wir jetzt auf der Wolfhager Straße in Kassel praktisch alle Unsitten in höchster Konzentration haben:
Polizeipräsidium und Arbeitsamt stehen etwa 50 Meter von der Stelle entfernt,
wo Prostituierte um die Gunst der Kunden werben, zusammen mit Drogenhändler
die eben ihre heiße Präparate verkaufen. Hier muß man beinahe gar nicht
nach Drogen fragen. Als Studi habe ich manchmal gar nicht so gut geschlafen,
und wer so müde aussieht, dem finden die Drogen schon ganz von alleine. ;)
Wenn man es jedenfalls so offenkundig macht - wie in Kassel - fragt man sich wirklich manchmal - ob das Polizeipräsidium und Arbeitsamt deswegen an der Stelle gebaut worden ist, um Prostituierte gleich eine Arbeitsalternative
anzubieten, damit sie nicht so weit laufen müssen. Das Polizeipräsidium hat
man vor Kurzem hingestellt - da fragt man sich allmählich auch schon,
ob es sich nicht zufällig um verdeckte Bodyguards der Alfonsos und Drogendealer
handeln soll.
Für mich ist nämlich wahrhaftig ein Rätsel, wie es möglich ist, daß bestimmt mehr als 1000 Polizeibeamte in Kassel, nicht einmal ernsthaft schaffen,
daß das Millieu sich nicht mal um 500 Meter von der City entfernt. Geschweige denn überhaupt in den letzten 10 Jahren mehr als 3-4 unbedeutende Fünde
gemacht zu haben.
Offenbar sind die Drogen gar nicht so illegal, wie manche glauben.
Es soll lediglich nicht offiziell sein.
Gruß.
>>>Fazit: wenn man alle nach ihrer Facon leben lassen würde, gäbe es weniger Streit. Läßt man aber nicht.
>>... bist Du also - unter vielem anderen - für die Legalisierung von Drogen?
>>Oder meinst Du eigentlich nur, alle sollten nach Deiner Facon leben?
>
>Hallo, Zardoz,
>ich habe da eine etwas eigenartige Auffassung.
>Die Rechtsordnung eines Landes kann erfolgreich nur bestehen, wenn sie sich mit dem Empfinden der übergroßen Mehrheit der Landesbevölkerung deckt.
>Widerspricht sie dem Empfinden der jeweils in der ortsüblichen Kultur billig und gerecht denkenden, kommt es zu unbilligen Auswüchsen, setzt passiver oder aktiver Widerstand dagegen ein.
>Beispiele: Steuer....äh, ähem,...-vermeidung, Schwarzarbeit, Schwarzbrennen usw., im Falle der Drogensucht Schmuggel bzw. Selbstanbau.
>Du kannst versuchen, diese Einsicht herzubekommen, vielleicht wird das dann auch Umerziehung genannt, über legitime und illegitime Ziele kann man sich streiten.
>Aber ich selbst hätte nichts dagegen, wenn Drogen frei wären, denn wer sie will kriegt, sie auch jetzt schon, und wer sie nicht will, nimmt sie auch dann nicht, wenn sie am Boden herumliegen. Es ist halt auch immer viel Erziehungssache und Persönlichkeitsentwicklung dabei.
>Vieles Verbotene bekommt erst durch das Verbot seinen Reiz. Und was jemand unbedingt will, kriegt er auch, es steigt nur der Preis.
>Mein Hinweis auf -jeder-nach-seiner-Facon bezieht sich nicht auf einen bunten Mischmasch innerhalb eines Rechtsgebiets (dann wäre das ein quasianarchischer Sauhaufen), sondern auf das [b]Selbstbestimmungsrecht der Völker.
>Da ich Ketzer bin, habe ich in der Schule nicht aufgepaßt, als erklärt wurde, so was wie Völker oder eigenständige Kulturen gäbe es gar nicht. Ich denke nämlich, sowas gibt es und gehört gefälligst respektiert.
>Ich bin daher der Meinung, daß es den Einwohnern der USA nicht zusteht, Ihre völlig absurden Vorstellungen von Schadenersatzansprüchen auf Europa zu überstülpen.
>Ich bin der Meinung, daß es Kontinentaleuropa nicht zusteht, die angelsächsische Rechtssystematik (Trust etc.) auszurotten.
>Ich bin der Meinung, daß wir kein Recht haben, Jemeniten, Afghanen oder Pakistanis das durch tradiertes Recht angestammte Tragen von Schußwaffen zu verbieten.
>usw.
>Wohlgemerkt, immer geht es darum, daß sich ein Rechtskreis in die Gepflogenheiten eines anderen einmischt.
>Ich bin der Meinung, daß in einem Rechtskreis die angestammte, gewachsene Rechtskultur zu respektieren ist, und daß sie nicht auf andere Rechtskreise übertragen werden darf, sofern sie dort nicht aus breiter Erkenntnis freiwillig übernommen werden (Bürgerrechte, auch wieder so ein Definitionsproblem, ein satter Chinese wird sich glücklicher fühlen als ein hungernder Obdachloser in der Bronx).
>Wenn es in Papua-Neuguinea geduldeten Kannibalismus gäbe, wieso sollte das Emma Krause aus Wanne-Eickel etwas angehen? Sie tut nichts zu dessen Verhinderung vor Ort, und sie hat weder Nutzen noch Schaden davon.
>Natürlich wäre gegen Kannibalismus im Keller der Mensa in Essen mit aller Härte vorzugehen, auch wenn es von Papua-Neuguineanern dort verübt würde.
>Was geht uns Vielweiberei in Haremstan an, der Vodkakonsum in Sibirien oder der Coca-Konsum in Peru?
>Ebensowenig geht Brüssel der Vitaminverbrauch in Bad Tölz was an, und so lange der Anbau erlaubt ist und sogar subventioniert wird, kann man die Werbung dafür nicht verbieten.
>Wer rauchen will, solls tun, bloß nicht auf Kosten anderer. Wir sind doch nicht im Kindergarten. Die Konsequenzen sollen dann auch beim Betroffenen bleiben. Schutz für Nichtqualmer ja, aber Bitteschön doch Freiheit für die, dies haben wollen, solange sie anderen nicht schaden.
>Wenn es in gewissen Kulturen üblich ist, 12-jährige zu verheiraten, oder Kinder mit zur Erarbeitung des Familien-Lebensunterhalts einzusetzen, geht uns das auch nichts an, zumal es auch in Europa genügend 13-jährige Mütter gibt, und Kinder, die familiäre Mitverantwortung tragen müssen. Man kann spezifische Lebensumstände nicht projizieren (die einen haben ein Sozialamt, die anderen wissen nicht mal, was das ist).
>Wenn man was tun kann, dann durch die freiwillig mitgemachte Änderung der Lebenssituationen (Wohlstand, Bildung), aber doch nie durch Zwang, Gewalt, Okkupation und Kolonialismus.
>Will sagen: man kann für seine Staatskultur und sein Volksempfinden ein passendes, normatives, breit akzeptiertes Gesetz machen, aber man kann und darf es nicht auf ganz andere Teile der Welt übertragen wollen.
>Es darf keine einheitliche neue Weltordnung geben! Das wäre ein Einheitsknast oder ein Irrenhaus. Nur die Vielfalt ist naturgemäß.
>Selbstverständlich gilt das genauso andersherum.
>Ich sehe nicht ein, wieso das Schächten in Deutschland erlaubt wurde.
>Passiert es in Beirut, ist es schlimm genug, und man kann versuchen, die Leute dort umzustimmen, vielleicht irgendwann soweit, bis es eine soziale Ächtung der dann zur Minderheit gewordenen Schächter gibt (ich mach mir da keine Hoffnungen - man sollte Lebendtierexporte dorthin grundsätzlich verbieten, denn man muß ja unliebsame Bräuche nicht unterstützen).
>Aber es den hiesigen Verfechtern zuzugestehen, ist ein Affront gegen das hiesige überwiegende Volksempfinden!, das auch durch Minderheitenschutz nicht erklärbar wird. Es ist eine Kollision, bei der das jeweilige heimische Recht Vorrang haben muß.
>Bedeutet im Umkehrschluß, es kann kein Weltrecht geben, welches das soziale Verhalten von Menschen in ihren jeweiligen Ländern verbindlich machen kann.
>Ohne Einsehen ist eine freiheitliche Rechtsordnung nicht denkbar, und dieses Einsehen ist nun mal kulturbezogen.
>Im Proph.Forum gabs mal einen Beitrag zu den Taliban, es wurde sinngemäß geäußert, es schade nichts, den bärtigen Gestalten notfalls gewaltsam beizubringen, daß der Tag mit Rasieren und sodann mit Arbeit zu beginnen habe.
>Mir geht das zu weit - wenn sich ein Volk so entwickelt, what shalls. Deren Problem.
>Die Problematik, daß der Volkswille nicht mit dem Willen der (feudalen bzw. unlegitimierten) Herrschaft übereinstimmt, was zu Migrationswellen führt, ist schwer zu lösen.
>Nur können wir uns nicht überall einmischen und uns genehme Marionettenregierungen durchdrücken, weil uns das andersherum ebenso wenig passen würde.
>Der Pragmatische Weg ist ja der US-amerikanische, indem genehme Widerstandsbewegungen unterstützt werden. Nur, wo beginnt da die unlautere Einmischung in fremde innere Angelegenheiten?
>Gebracht hat es in den letzten 100 Jahren nur Chaos, Krieg und Elend - mir fällt kein einziger gelungener Versuch ein. Also, sein lassen.
>Und wenn es bedeutet, halt um sich herum einen Zaun zu erreichten, der von außen undurchlässig ist, statt wie bisher von innen.
>Ein heißes Eisen.
>Ich schwoff ab ;-).
>Ich finde regionale Vielfalt und kulturelle Selbstbestimmung als ein naturgegebenes Grundrecht des Menschen. Das wollte ich damit ausdrücken.
>Natürlich ist dies nicht mit Anarchie innerhalb einer Gesellschaftsordnung gleichzusetzen.
>beste Grüße vom Baldur
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Zardoz
25.01.2003, 16:29
@ Baldur der Ketzer
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Re: wessen Facon ist zu tolerieren? Selbstbestimmungsrecht d. Völker |
-->Hallo Baldur,
so eigenartig ist doch Deine Auffassung eigentlich nicht. Vielen Dank jedenfalls für die ausführliche Darstellung.
Auf jeden Punkt einzugehen fehlt mir sowohl die Zeit als auch die Motivation. Letzteres deshalb, weil zu viele der verwendeten Begriffe für mich einfach nicht ausreichend definiert und vermutlich auch überhaupt nicht definierbar sind.
Wann ist ein Volk ein Volk? Und ab wann nicht mehr? Gerade Deutschland ist doch immer ein Konglomerat aus allem möglichen gewesen. Nicht umsonst gibt es hierzulande einen starken Föderalismus, während in Frankreich alles und jedes zentral in Paris geregelt wird.
Kann man wirklich einen"halbdurchlässigen" Zaun um so etwas wie einen Kulturkreis legen? Gerade Deutschland braucht den Austausch mit anderen. Und der funktioniert nicht auf rein wirtschaftlicher Ebene. Da gibt es auch immer einen kulturellen Austausch.
Natürlich könnte es den Bürgern eines Landes ohne Ã-lvorräte egal sein, was die Bürger eines anderen Landes mit ihren Bodenschätzen anfangen. Da müssten sie sich entweder Alternativen schaffen oder sich auf ein einfaches Leben beschränken. Allerdings ist so eine Einstellung offensichtlich absolut realitätsfremd. Wer meint, etwas von anderen zu benötigen, holt es sich letztlich. Sobald er sich dazu stark genug fühlt - oder der Mangel als lebensbedrohlich empfunden wird.
Mein Fazit: Es wird keinen Stillstand auf einem Status Quo geben. Außer durch eine riesige Katstrophe mit entsprechender Dezimierung der Weltbevölkerung und anschließendem"Neustart" des ganzen Systems. Ansonsten werden Menschen irgendwann froh sein, alle kulturellen Grenzen überwunden zu haben. Und sich beim Gedanken daran ebenso schütteln, wie Deutsche sich irgendwann schütteln werden beim Gedanken daran, daß sich irgendwann einmal eine Mauer quer durch Europa zog.
Nice day,
Zardoz
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Euklid
25.01.2003, 16:58
@ Zardoz
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Re: Wenn dem so ist... |
-->>>Fazit: wenn man alle nach ihrer Facon leben lassen würde, gäbe es weniger Streit. Läßt man aber nicht.
>... bist Du also - unter vielem anderen - für die Legalisierung von Drogen?
>Oder meinst Du eigentlich nur, alle sollten nach Deiner Facon leben?
>Irgendwie bin ich da ziemlich unsicher...
>Nice day,
>Zardoz
Von mir aus kann jeder das tun was er will.Agnelli hatte ja auch eine Nasenscheidewand aus Silber
Allerdings wäre die Bedingung daß sich die Gesellschaft an den Wahnsinnskosten der Krankenversicherung aus Drogensucht nicht beteiligen müßte.
Denn zu absoluter Freiheit gehört auch die absolute Verantwortung.
Wer jede Woche in der Gosse gefunden wird kann von der Gesellschaft nicht noch verlangen daß sie für die persönliche Freiheit noch die Kosten übernimmt.
Freiheit endet bekanntlich da wo man über sein Verhalten die anderen zwingt die selbst verursachten Kosten zu übernehmen.
Eine völlig freie Gesellschaft kann sich nicht leisten human zu sein.
Wahrlich eine ganz schwere Frage wie weit das gehen soll und kann.
Da ich persönlich aber weiß daß Politiker mit ihrem Humandusel dann doch die Kohle raurücken weil man das Elend nicht ertragen kann wäre ich eher dafür das Übel bei der Wurzel zu packen.
Gruß EUKLID
PS Wenn die Gesellschaft anderer Meinung ist kann man sich ja Gott sei Dank noch immer abseilen.
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Zardoz
25.01.2003, 16:59
@ Baldur der Ketzer
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In der Tat auch eine interessante Frage. |
-->Hello again Baldur,
wenn Du von der festen Zugehörigkeit eines Menschen zu einer Gruppe (Volk, Kulturkreis oder was immer), auf die sich so etwas wie ein"Weltrecht" beziehen könnte, ausgehst, gibt es da keinen Unterschied.
Gehst Du aber - wie ich - davon aus, daß jeder Mensch sich freiwillig jeder beliebigen Gruppe anschließen oder eine neue Gruppe gründen kann, so ist der Unterschied der, daß ein Kind dieses nicht kann, weil es zunächst jedenfalls in eine Abhängigkeit hineingeboren wird, aus der es sich nicht so schnell lösen kann.
Aber die Frage ist ja auch nicht, was gelten sollte. Die Frage ist, wann darf sich wer in wessen Leben einmischen und um was damit zu erreichen?
Erst bei der Fragestellung wird es interessant und es verschwinden die Unterschiede zwischen Kind, Erwachsenem und Gruppe von Erwachsenen und Kindern.
So wie das Selbstbestimmungsrecht des Individuums allerdings hierzulande permanent verletzt wird frage ich mich, wieso man plötzlich derartige moralische Bedenken entwickelt, wenn es um das Selbstbestimmungsrecht von Gruppen (Völkern) geht.
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
25.01.2003, 17:08
@ Turon
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Re: @ Zardoz: Drogen.... |
-->Hallo Turon,
ich kann Dir nur absolut zustimmen. Aus einem ganz einfachen Grund: Das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen oder auch einer Gruppe sollte unantastbar sein.
Wie soll ich die Versuche der USA, die Welt in ihrem Sinne zu"erziehen", verurteilen und gleichzeitig die ebenso verwerflichen Versuche des eigenen Staates, seine Bürger mit ähnlichen Mitteln zu"erziehen", gutheißen?
Nice day,
Zardoz
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Zardoz
25.01.2003, 17:17
@ Euklid
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Re: Wenn dem so ist... |
-->Hallo Euklid,
dann willst Du also dem Junkie in der Gosse vorwerfen, daß Du in eine Zwangsversicherung einzahlen mußt? Kann doch nicht Dein Ernst sein. Hast Du denn gar keine Zivilcourage?
Irgendwie erinnert mich das immer an Menschen, die sich gerne mal ein Stück Fleisch gönnen aber sofort in Ohnmacht fallen, wenn im TV ein Bericht aus einem Schlachthof gezeigt wird.
Nice day,
Zardoz
PS: Für Snowboarder, Bungee-Jumper, Fallschirmspringer, Surfer, Alkoholiker usw. zahlst Du aber schon noch, oder?
;-)
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Zardoz
25.01.2003, 17:23
@ Tempranillo
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Re: Wenn dem so ist... |
-->Hallo Tempranillo,
könnte es vielleicht einfach daran liegen, daß es noch nie eine echte Interessenkollision zwischen Dir und Baldur gab? Wird es vermutlich auch nie geben. Wie bei den meisten der sechs Milliarden Menschen auf der Erde.
Fairness gibt es meist dort, wo beide mehr zu verlieren als zu gewinnen haben.
Nice day,
Zardoz
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Baldur der Ketzer
25.01.2003, 17:30
@ Zardoz
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Re: In der Tat auch eine interessante Frage. |
-->Hallo, Zardoz,
wahre Gedanken!
Freilich sollte man sich einvernehmlich dort anschließen können, wo einem alles am besten behagt. So, wie es die Auswanderer hier im Forum schon taten und einige gerade tun.
Das geht aber nicht mehr, wenn alles ein NWO-Einheitsbrei ist.
Im Prinzip ist das ganze ethische Gefasel von Staat, Parteien und Organisationen verlogen hoch fünf, weil erst mal hieraus eine Legitimation für das eigene Vorhandensein abgeleitet (und die Rechnung präsentiert) wird.
Es wäre ehrlicher zu sagen, wenn man etwas nicht mit friedlichen Mitteln erreicht, holt man es sich mit Gewalt, und damit das nach wie vor funktioniert, darf niemand der potentiellen Opfer in die Lage kommen, Widerstand zu leisten (oder gar die Oberhand zu gewinnen).
Man kann dies als imperialistische Zuhälterei sehen oder als Gebot der (höheren) Vernunft. Dies entscheidet sich aus dem Blickwinkel heraus, ob man zu den Gewinnern oder Verlierern davon zählt.
Rohstoffarme Länder müssen dann halt gefälligst alternative Energien erschließen, die gibts ja. Und Deutschland ist hierin in einer Vorreiterrolle, vielleicht ökonomisch unsinnig, aber ethisch begründbar und vom Wissensvorsprung sicher nicht hinderlich.
Wer nichts davon versucht und nach Art der Wild-West-Bankräuber sich alles, was er gern hätte, anderswo holt - na, der wird kaum freiheitlich oder vorbildhaft sein, sondern ein Staat mit Schurken in der Führung.
Natürlich darf man das nicht sagen, denn ohne die USA wären wir ja bekanntlich heute mindestens kommunistisch..........es ist doch alles so furchtbar einfach........, oder?
beste Grüße vom Baldur
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Euklid
25.01.2003, 20:28
@ Zardoz
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Re: Wenn dem so ist... |
-->>Hallo Euklid,
>dann willst Du also dem Junkie in der Gosse vorwerfen, daß Du in eine Zwangsversicherung einzahlen mußt? Kann doch nicht Dein Ernst sein. Hast Du denn gar keine Zivilcourage?
>Irgendwie erinnert mich das immer an Menschen, die sich gerne mal ein Stück Fleisch gönnen aber sofort in Ohnmacht fallen, wenn im TV ein Bericht aus einem Schlachthof gezeigt wird.
>Nice day,
>Zardoz
>PS: Für Snowboarder, Bungee-Jumper, Fallschirmspringer, Surfer, Alkoholiker usw. zahlst Du aber schon noch, oder?
>;-)
Ich habe nicht zum Ausdruck gebracht daß ich dies dem Junkie vorwerfe sondern lediglich daß die Gesellschaft dafür nicht einzustehen hat.
Das gilt selbstverständlich auch für die Zielgruppe die bei Dir unter PS genannt wurde.
Volle Freiheit bedeutet eben volle Eigenverantwortung
Null Freiheit bedeutet eben null Eigenverantwortung.
Dazwischen gibt es nicht viel was wirklich auf Dauer funktioniert.
Gruß EUKLID
PS Dazwischen gibt es aber noch die privaten selbstverschuldeten Fälle oder die Dinge des Lebens für die niemand etwas kann.Nur die Spezifierung macht große Probleme.
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