marsch
25.01.2003, 11:11 |
Negativzinsen in Japan Thread gesperrt |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> Liquidität en masse-Negativzinsen in Japan </font></font><div align="Justify">
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen einen Kredit auf und werden damit belohnt, dass Sie weniger zurückzahlen, als Sie bekommen haben. Gleiches ist nun den japanischen Banken widerfahren. Im Zuge der lockeren Geldpolitik der Bank of Japan ist am japanischen Binnen-Geldmarkt am Freitag erstmals Tagesgeld zu einem Zinssatz von unter null Prozent gehandelt worden.
Der Zinssatz für die Aufnahme von Tagesgeld zum 27. und 28. Januar fiel nach Angaben von Marktteilnehmern auf minus 0,1 bis minus 0,2 Prozent. Insgesamt wurden rund 15 Mrd. Yen oder 117,8 Mio. Euro zu einem negativen Zinssatz gehandelt.
Für die verleihenden Banken seien die negativen Zinssätze eine Möglichkeit, ihr Engagement in Yen in einer Zeit zu reduzieren, in der das Vertrauen in das japanische Bankensystem ohnehin sehr niedrig ist, erklärten Marktbeobachter.
Völlig neu sind negative Sätze am japanischen Geldmarkt jedoch nicht. Bisher waren sie allerdings nicht auf dem Binnen-Markt, sondern nur auf dem Euro-Yen-Markt aufgetreten. Hier wird Yen-Tagesgeld für den ausländischen Markt gehandelt.
Am Donnerstag hatte sich die BOJ sich trotz des Drucks von Seiten der japanischen Regierung gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik gewehrt. Zumindest bei der Zinspolitik hätten die Notenbanker auch keinen Spielraum mehr - auch die andauernde faktische Nullzinspolitik zeigte bislang keinen Erfolg.
Dennoch wird die BOJ von vielen Seiten wegen ihrer Untätigkeit kritisiert. So forderte Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi vor dem Parlament mutigere Schritte von der Zentralbank, um den anhaltenden Preisverfall zu stoppen, der der japanischen Wirtschaft erheblichen Schaden zufügt.
Einige Ã-konomen sehen jedoch wenig Handlungsmöglichkeiten für die Notenbanker. Sie verweisen auf die Reihe von Maßnahmenpaketen, die die Notenbanker bereits aufgelegt haben - und die wirkungslos verpuffen. Weder der Aufkauf von japanischen Staatsanleihen noch eine Erhöhung des Guthabens der Geschäftsbanken können Unternehmen oder Verbraucher dazu bewegen, sich so billig wie nie mit Liquidität einzudecken. Angesichts der angespannten Wirtschaftslage seien die Unternehmen und Verbraucher einfach nicht zu Investitionen bereit, heißt es.
http://www.n-tv.de/3095906.html
</div></td></tr></table>
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marsch
25.01.2003, 11:17
@ marsch
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Schei... entschuldigt!!!!! Hab's jetzt erst unten gesehen. SORRY!!! (owT) |
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vladtepes
25.01.2003, 11:36
@ marsch
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Re: Schei... entschuldigt!!!!! Hab's jetzt erst unten gesehen. SORRY!!! (owT) |
-->macht nix, hauptsache negative zinsen!
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Theo Stuss
25.01.2003, 11:48
@ marsch
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Re: Negativzinsen in Japan. Eigentlich Schwachsinn! |
-->Hallo,
aus Dottores KRISENSCHAUKEL wissen wir, daß Negativzins im Goldstandard eine angemessene Maßnahme sein kann, da in diesem Falle eine konkrete Sache, nämlich Gold, erlassen wird. So gelangt die Zentralbank wieder von der Überdeckung in die Solldeckung.
Ich hatte unserem geschätzten Dottore einmal die Frage gestellt, ich glaube es war noch im Jahre 2001, was denn die Konsequenzen für die Zentralbank im Kreditgeldstandard seien. Ich erinnere mich leider nicht mehr vollständig an den Beitrag.
Eine Sache, ich bin mir fast sicher, ließ er aber unerwähnt. Gehen wir einmal von folgendem Beispiel aus:
Ein Geschäftsbank läßt sich durch Pfandstellung bei der Zentralbank 10 Mio GZ ausstellen, bei einem Negativzins von -0,1%. Nach revolvierender Erneuerung des Kontraktes zu denselben Bedingungen alle paar Wochen restituiert die Geschäftsbank nach 12 Monaten an die Zentralbank das gesetzliche Zahlungsmittel abzüglich der 10.000 GZ.
Die Bank bekommt also für 9.990.000 GZ ihre hinterlegten Pfänder vollständig zurück. Welche Qualität haben dann aber die restlichen 10.000 GZ, wenn sie keine Forderung mehr darstellen? Wir haben hier also das Kuriosum, daß die ZB Banknoten ausgestellt hat, die jetzt ungedeckt sind.
Gut, das fällt mangels Masse nicht auf, aber der Qualität nach ist es so. Man könnte auch argumentieren, daß die ZB jetzt ihrerseits ihren Geschäftspartnern etwas schuldig ist, nämlich in Höhe von 10.000 GZ einen Schuldner zu finden, der bereit wäre, eine Pfandeinlage zu leisten, ohne daß die ZB ihm dafür GZ ausstellt, sozusagen ein Schuldner aus Barmherzigkeit mit der ZB. Ein solcher Schuldner läßt sich leicht finden, der japanische Staat. Dieser wird bestimmt die bilanztechnischen Ungereimtheiten regeln, damit die Bilanz der ZB wieder ausgeglichen ist. Allerdings wäre damit aber die Wirkung des Negativzinses verpufft und quasi inexistent gemacht. Man müßte eigentlich von einem staatlich subventionierten Nullzins sprechen. Die buchhalterische Lösung für diese 10.000 GZ Reinstpapier würde mich interessieren. An sich ein Absurdum.
Gruß,
Theo
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Ecki1
25.01.2003, 12:47
@ Theo Stuss
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Re: Negativzinsen in Japan. Eigentlich kein Schwachsinn, alles ist möglich |
-->Hallo Theo!
Du wunderst Dich über die Wertpapierpensionsgeschäfte der BoJ: "Ein solcher Schuldner läßt sich leicht finden, der japanische Staat. Dieser wird bestimmt die bilanztechnischen Ungereimtheiten regeln, damit die Bilanz der ZB wieder ausgeglichen ist. Allerdings wäre damit aber die Wirkung des Negativzinses verpufft und quasi inexistent gemacht. Man müßte eigentlich von einem staatlich subventionierten Nullzins sprechen. Die buchhalterische Lösung für diese 10.000 GZ Reinstpapier würde mich interessieren. An sich ein Absurdum.
Null Problemo: Die BoJ löst Rückstellungen auf, die sie nach wie vor massenhaft besitzt. Von Überschuldung der BoJ kann also keinerlei Rede sein. Erst bei Zentralbanküberschuldung lässt sich von"ungedecktem Papier" sprechen. Das merken aber die Märkte rechtzeitig und lassen eine solche Währung in den Keller fahren.
Gruss!Ecki
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