XERXES
27.01.2003, 19:04 |
Verkauft eure Fordanleihen solange es noch was dafür gibt! Thread gesperrt |
-->Im Jahre des Herrn 2002 Ist das EK um 2,2 Mrd. auf 5,6 Mrd. USD geschrumpft. Das heisst, der Laden hat per 31.12.2002 eine EK-Quote von sage und schreibe 1,89 %!!!!!!!!!!
<ul> ~ http://media.ford.com/article_display.cfm?article_id=14102</ul>
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Albrecht
27.01.2003, 19:53
@ XERXES
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Re: Verkauft eure Fordanleihen solange es noch was dafür gibt! |
-->>Im Jahre des Herrn 2002 Ist das EK um 2,2 Mrd. auf 5,6 Mrd. USD geschrumpft. Das heisst, der Laden hat per 31.12.2002 eine EK-Quote von sage und schreibe 1,89 %!!!!!!!!!!
Hallo Xerxes,
welche EK-Quote wäre denn für ein Unternehmen dieser Größenordnung im derzeitigen Umfeld unbedenklich?
Gruß
Albrecht
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Euklid
27.01.2003, 20:46
@ Albrecht
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Re: Verkauft eure Fordanleihen solange es noch was dafür gibt! |
-->>>Im Jahre des Herrn 2002 Ist das EK um 2,2 Mrd. auf 5,6 Mrd. USD geschrumpft. Das heisst, der Laden hat per 31.12.2002 eine EK-Quote von sage und schreibe 1,89 %!!!!!!!!!!
>Hallo Xerxes,
>welche EK-Quote wäre denn für ein Unternehmen dieser Größenordnung im derzeitigen Umfeld unbedenklich?
>Gruß
>Albrecht
Guter Ratschlag!
Und hier noch ein nach meiner Meinung ebrnfalls guter Ratschlag.
Bevor man jetzt sein Geld noch in undurchsichtigen Firmenanleihen steckt ist es besser die 1.5% EK Firmen wie Ford usw durch Nichtkauf zu beachten.
Anschließend gibt es neue PKWs zu Ramschpreisen vom Konkursverwalter und die Dinger laufen dann eine ganze Weile.
Es wird auch schon Firmen geben die Ersatzteile herstellen da die Global Players dies sowieso nicht mehr tun.
Vorteil: Man hat sein Geld zumindest noch und kann anschließend Schnäppchen machen.
Leiht man ihnen noch Geld werden sie frech und erhöhen noch die Preise für den Ramsch;-)
Gruß EUKLID
PS Die sind mindestens so frech wie Aktionäre die auch noch Dividende haben möchten;-)
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BillyGoatGruff
27.01.2003, 21:30
@ XERXES
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punkto Eigenkapital |
-->Hi,
Ich kenne die Inhaberin (Deutsche aus Schwaben) eines kleinen Fachgeschäftes (Inhaberin, ein Angestellter) in einer schweizerischen Kleinstadt.
Ich hatte ihr vorgeschlagen, doch ein wichtiges, neueres, hochleistungsfähiges Gerät (übrigens aus einem der 'neuen Bundesländer' Deutschlands) zu kaufen, welches besser sei, als das Konkurrenzprodukt einer weltbekannten Grossfirma, jedoch 3x billiger, und welches ihr einen Vorteil gegenüber den anderen Fachgeschäften geben würde. Kosten so um die 15,000 Euro.
Ihre Antwort: sie könne es sich kaum leisten.
Ich sagte: Bei ihrem Umsatz würde wohl die solideste Sparkasse ihr einen winzigen Investitionskredit erteilen und das sei auch steuerlich zu empfehlen.
Ihre Antwort: seit sie im Geschäft sei, hätte sie noch nie Kredit beansprucht!
Ihr Geschäft floriert, durch ununterbrochen gute Arbeit, freundliches Auftreten, faire Preise (fast wie beim Discounter).
Man mag darüber denken wie man will, wie sinnvoll das betriebswirtschaftlich sei, mit EK= 100% zu arbeiten. Sie hat offenbar mit eigenen Ersparnissen, Erbschaft vielleicht, angefangen. Auf der Welt gibt es unendlich viel mehr Kleinunternehmer und -unternehmerinnen (Grameen-Bank in Bangladesh als leuchtendes Beispiel) als Grossunternehmen. Viele von ihnen wirtschaften 'solide' wie meine Bekannte, und finanzieren neue Investitionen aus dem cash-flow.
Angesichts der Mega-Pleiten weltweit macht mich das nachdenklich.
Gruss,
BillyGoat
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nasdaq
27.01.2003, 22:01
@ Euklid
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mal schauen wann die nächste Rückrufaktion startet... |
-->Bei den Schwierigkeiten bei Ford ist es nur eine Frage der Zeit bis die Bombe platzt.
Die Sache mit dem Explorer und den Reifen... so konnte ich aus internen Quellen bei Ford erfahren, hatte mit einem Konstruktionsfehler zu tun. Die versuchte Abwälzung des Schadens auf Bridgestone war natürlich Taktik funktioniert aber nicht immer. Ausserdem könnte falls der Fall einmal abgeschlossen wird doch noch ein erheblicher Schaden auf Ford zukommen.
Ford baut schöne Autos, aber jeder Autokonzern muss einmal Fehlentwicklungen zu verkraften. Ford könnte geneigt sein die Modelle schneller auf den Markt zu bringen als möglich ist. Kommt es dann zu Schadensersatzzahlungen ist schnell mal eine weitere Milliarde verblasen.
Bei einem Eigenkapital von 0 % ist bekanntlich Schluss mit lustig und die Anleihenhalter müssen sich darauf einstellen, dass ein Teil ihrer Anleihen in Ford Aktien gewandelt wird.
Eigentlich vertrete ich die Meinung, dass Unternehmensanleihen unter derzeitigen Umständen sicherer als Staatsanleihen sein könnten, aber die Eigenkapitalquote sollte schon ein wenig höher liegen.
Ford ist ein Musterbeispiel von zu hohen Fixkosten, welches für die Mehrzahl der Unternehmen in den entwickelten Industrieländern zutrifft.
Diese Fixkosten zu senken ist ein Ding der Unmöglichkeit. Einzige Lösung kann nur eine Erhöhung der EK-Quote darstellen um den Laden überhaupt überlebensfähig zu machen (too big to fail)
Wie man allerdings wieder nachhaltig die Gewinnschwelle erreichen will, dass ist mir bei der derzeitigen GuV ein Rätsel. So etwas kann nur unter Ch. 11 geschehen.
Übrigens wer unbedingt mit Anleihen zocken möchte, der kann sich genausogut Worldcom oder Argentinien Anleihen kaufen, die sind bei gleich schlechter Qualität wenigstens billiger zu haben.
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nasdaq
27.01.2003, 22:25
@ BillyGoatGruff
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nichts gegen ein wenig Hebelung... |
-->sofern möglich und wenn die Zukunftsaussichten stimmen kann man mit Kredit natürlich schon einiges erreichen. Aber wehe die Kapazitäten sind nicht voll ausgelastet...
Nur sollte man wissen wann der Bogen überspannt ist. Ford's kritischer Punkt wurde bereits Ende der 80er Anfang der 90er Jahre überschritten. Seitdem hat der Marktanteilsverlust zu Gunsten der Asiaten den Rest besorgt.
Durch die Kreditaufnahme konnte man eine längere aber durchaus überwindbare Krise abwenden.
Die Rechnung bitte Herr Ober...
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XERXES
27.01.2003, 22:58
@ Albrecht
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Re: Verkauft eure Fordanleihen solange es noch was dafür gibt! |
-->>>Im Jahre des Herrn 2002 Ist das EK um 2,2 Mrd. auf 5,6 Mrd. USD geschrumpft. Das heisst, der Laden hat per 31.12.2002 eine EK-Quote von sage und schreibe 1,89 %!!!!!!!!!!
>Hallo Xerxes,
>welche EK-Quote wäre denn für ein Unternehmen dieser Größenordnung im derzeitigen Umfeld unbedenklich?
>Gruß
>Albrecht
##Sagen wir mal so: beide, Ford und GM würden bei der KFW kein Existenzgründungsdarlehen erhalten - Mindestanforderung: 20% EK! ggg*
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McShorty
27.01.2003, 23:29
@ XERXES
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Re: Verkauft eure Fordanleihen solange es noch was dafür gibt!--Zahlen |
-->>Im Jahre des Herrn 2002 Ist das EK um 2,2 Mrd. auf 5,6 Mrd. USD geschrumpft. Das heisst, der Laden hat per 31.12.2002 eine EK-Quote von sage und schreibe 1,89 %!!!!!!!!!!
Hallo,
ich habe mal auf den Link geschaut und ein paar Zahlen zusammengerechnet: Schulden im Autobereich 111 Mrd. $
Schulden im Finazbereich 173 Mrd. $
zusammen 284 Mrd. $ (mehr als 2 Jahresumsätze!!!)
Eigenkapital 5,6 Mrd. $
das heißt dass Ford für 1 $ EK ---> 50,6 $ Schulden hat!!!!!!
An Total cash and marketable securities (Auto) stehen da nur 22,6 Mrd. $ gegenüber! Der Finanzber. trägt hier auch nur ca. 7,8 Mrd. bei.
An Zinsen mußte Ford 2002 ca. 8 Mrd. $ zahlen, angesichts der hohen Schulden noch sehr wenig. Vielleicht deutet das darauf hin, daß die erst im letzten jahr erhöht wurden und sich die Schlinge langsam zuzieht.
Vieleicht wird der blöde Spruch"Er fuhr Ford und kam nie weider" ja bald für den Laden selbst zur Gewißheit.
Good Night, nicht nur für Ford
McShorty
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Luigi
27.01.2003, 23:29
@ XERXES
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Re: Schöner Vergleich! Aber das Kranke ist doch das Vertrauen der Retailer! |
-->Hallo,
Aber das Kranke ist doch das Vertrauen der Retailer!
Ich glaube nicht, dass Leute die eine 2008er Ford-Anleihe kaufen, jemandem direkt/privat einen Autokredit geben würden.
Aber indirekt machen sie es doch. Mit lausiger Rendite.
MFG
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XERXES
27.01.2003, 23:34
@ McShorty
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Re: Verkauft eure Fordanleihen solange es noch was dafür gibt!--Zahlen |
-->Das die Zinsbelastung relativ gering ist belegt, dass Ford alles auf eine Karte gesetzt hat und über Zinsswaps langfristige Festsatzverbindlichkeiten in Kurze Variable gedreht hat. Einer der Gründe, weshalb Alan die Zinsen in den USA auf lange Sicht nicht anheben kann (oder sein Nachfolger)!
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Luigi
27.01.2003, 23:39
@ XERXES
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Re: @Xerxes Danke! Frage zu Zinsswaps! |
-->Hallo,
Danke! An das habe ich auch gleich gedacht! Die Differenz zwischen Anleihe-Kupon und den kurzen variablen Zinsen sind die dann ein (buchhalterischer) Gewinn??????????????????????????????
>Das die Zinsbelastung relativ gering ist belegt, dass Ford alles auf eine Karte gesetzt hat und über Zinsswaps langfristige Festsatzverbindlichkeiten in Kurze Variable gedreht hat. Einer der Gründe, weshalb Alan die Zinsen in den USA auf lange Sicht nicht anheben kann (oder sein Nachfolger)!
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XERXES
28.01.2003, 09:09
@ Luigi
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Re: @Xerxes Danke! Frage zu Zinsswaps! |
-->>Hallo,
>Danke! An das habe ich auch gleich gedacht! Die Differenz zwischen Anleihe-Kupon und den kurzen variablen Zinsen sind die dann ein (buchhalterischer) Gewinn??????????????????????????????
##Insofern, als dass die Zinseinkünfte aus dem Swap ausgewiesen werden können. Unter dem Strich bleibt das Zinsergebnis negativ nur halt entsprechend der Zinskurve viel niedriger.
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