>moin!
Lieber Mond73,
ein schöner Traum, bloß wird mir nicht klar, wie das funktioniert:
> er hatte es geschafft, bei allen menschen den wunsch zu erwecken, zettel mit seinem namen zu besitzen. so produzierte er jede menge zettel, auf denen sein name stand, und da alle diese zettel haben wollten, taten die menschen auch alles, um diese zettel zu erhalten, vor allen dingen natürlich das, was der mann wollte.
Wie erweckt er diesen Wunsch? Ist es ein Diktator, wird man die Zettel so wenig haben wolle wie ein Honecker-Autograf. Ist es Visonär, wird man mehr haben wollen als nur den Zettel, z.B. will man ihn sehen, ihm nachfolgen, ihn in personam berühren. Ist es ein Reicher, wird man nicht Zettel haben wollen, sondern Brot und Wein. Ist es ein Armer, wird man den Zettel nicht kostenlos entgegen nehmen wollen, sondern ihm auch noch etwas geben, um sein Schicksal zu erleichtern.
>irgendwann starb der mann. da er nun tot war, wollte keiner mehr die zettel mit seinem namen haben, sie waren vollkommen wertlos, da nun ein neuer mann an der macht war, der natürlich einen anderen namen hatte. jetzt warfen alle die alten, wertlosen zettel weg und strebten nach zetteln mit dem namen vom neuen herrscher und das spiel ging wieder von vorne los.
Dieses Spiel haben die Mächtigen mit den Münzverrufungen gespielt. Sobald sie am Ruder waren, mussten die alten Münzen in neue gewechselt werden (oft natürlich wertlosere oder es gab für 10 alte nur 8 neue usw. siehe Brakteaten-Problematik), die dann das Bildnis des Neuen zeigten.
Ich besitze bzw. besaß ein paar Autografen, die komischerweise wertvoller geworden sind, nachdem die Leute, die sie geschrieben hatten, gestorben waren. Dazu zählen auch wenig erfreuliche Gestalten wie Cesare Borgia oder Calvin, der seine Mutter als Hexe verbrennen ließ, sogar weinerliche Briefe von Trotsky, der den Tod seines Sohnes beklagt (wurde vom KGB ertränkt). Das Böse hat komischerweise immer Kurs. Warum nur?
>---------
>auch wir streben nur nach diesen zetteln mit irgendwelchen namen drauf, lassen uns beherrschen. aber wir versuchen wenigstens, den mann und das zettelspiel zu durchschauen.
Heute ist es nicht mehr der"Mann", sondern die Institution, das anonyme Gebilde namens"Staat". Ich kann mir gut vorstellen, dass die neuen Euroscheine, die nur eine Unterschrift zieren, die von Herrn Duisenberg (noch dazu unleserlich) von der Bevölkerung gar nicht akzeptiert werden. Was dann? Das Zettelspiel"Euro" haben doch schon sehr, sehr viele durchschaut.
Schönen Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |