Turon
05.02.2003, 20:41 |
Silber ist sehr knapp und verliert binnen 6 Stunden 25 Cent Thread gesperrt |
-->Sowas ist wohl möglich, wenn der Markt die äußerst knappe Ware nicht
absorbieren will, oder wenn Jemand massivst den Silberpreis drücken will.
Vorausgesetzt es geht um die Alternative II würde es bedeuten, daß irgendjemand - sagen wir Mr.Sandmann - seinen vollen Silbersack über
die Wall Street ausgeschüttelt hat.
Es mußte soviel gewesen sein, daß der Silberpreis (ausgesprochen fest
in letzter Zeit) - nachgab, weil die jeweiligen Kunden in der Warteschlange,
in ihren unbegrenzten Bedürnissen scheinbar doch befriedigt wurden.
Zumindest kurzfristig.
Wie dem auch sei: die Theorie der unbegrenzten Bedürfnissen - scheint hier vorerst - keineswegs stattzufinden.
Bin gespannt wer das war: waren es die Bösen FED Leute - die das letzte
Silberpulver aus der Schatztruhe verschüttelt haben, oder war das ein anderer
Mittglied der Silberverschwörung - die Silberrecyclingindustrie.
Bin aber gespannt - wie sich der Silberpreis in dottorscher Monster DeDe
entwickelt muß - (in der bekanntlich eben doch Papier, Papier und nochmals
Papier nachgefragt wird).
MfG. Turon.
|
Theo Stuss
05.02.2003, 21:20
@ Turon
|
Re: Da verwechselst Du wohl einiges |
-->Hallo Turon,
solange physische Lieferung für die Bedürfnisse der Industrie so gerade eben gewährleistet ist, kann man doch Papierkontrakte vermehren, wie man will. Was meinst Du was das für einen Silberproduzenten für ein Reibach ist, wenn er die Kontrakte bei $4,93 verkauft und nach Powells Rede für 4,75 zurücknimmt.
Wird deswegen Silber knapper, oder gar vermehrt?
Wie der Laden Oberkante-Unterlippe gefahren wird, merkt man doch erst, wenn wie vor 13 Monaten beim Jahreswechsel 30 Mio. Unzen fehlten, die Buffet von den Enron-Bürgen zurückwollte. Die standen mit physischer Lieferung in der Kreide. Da ging der Preis wirklich nach oben und auch die Leihraten.
Schade das Weigl hier nicht schreibt. Seine Beiträge zum Warentermingeschäft wären mindestens so erhellend wir Dottores Artikel zur Buchhaltung.
Das Geschäft an der Comex läuft nun einmal so, dass die Longs nachweisen müssen, dass sie zahlen können, aber Shorts müssen nicht nachweisen, dass sie liefern können. Niemand findet das unfair, weil die Shorts ja die Fähigkeit der Glattstellung nachweisen müssen. Die Schwierigkeiten gehen also"over the counter" los! Aber wer sieht, was da passiert? Wenn dieses Gesetz kommt, das auch OTC glattgestellt werden kann und zwar so dass alle Vereinbarungen auf physische Lieferung im Nachhinein nichtig erklärt werden können, hat der Silberverarbeiter ein Problem. Die Verarbeiter werden meinetwegen bei 5$ ausgezahlt, da dann aber physische Ware knapp sein wird, nützt es nicht viel.
Wer neu einsteigen will, wird mehr zahlen müssen. Wenn die Comex in so einem Fall die Regeln nicht ändern wird, wird der Handel an der Börse vorbeilaufen. Man wird es also so handhaben, wie zur Zeit der Palladiumkrise:
Shorts werden immer noch nicht nachweisen müssen, dass sie liefern können, aber Longs müssen als Sicherheit den fünffachen Preis vorstrecken. Bei Auslieferung erfolgt die Auszahlung der Sicherheit. So werden wenigstens die Spekulanten unter den Longs abgehalten, denn nur Verarbeiter werden so hoch vorstrecken, weil sie müssen. So wird die Auslieferung gesichert, in dem überflüssige Nachfrager nicht mitmischen werden. Fazit, jetzt eindecken und zu denen gehören, die liefern können. Der Silberpreis bleibt niedrig, bis es physisch nichts mehr zu liefern gibt. Weigl hat mir das oft erklärt. Wenn sich das herumspricht, dass es OTC Schwierigkeiten gibt, ist der Augenblick da.
Gruss,
Theo.
|
netrader
05.02.2003, 21:54
@ Theo Stuss
|
Re: Hervorragender Beitrag, Glückwunsch |
-->Vielleicht darf ich mich mit einer Frage anschließen:
Woran liegt es, dass die durchaus vorhandene Silbernachfrage von normalen Kleinanlegern nach physischem Metall einfach nicht in eine Preissteigerung mündet? Normalerweise müßte doch zB ein Silberhändler (zB Münzkabinett Ffm), bei dem sich Nachfrage nach Silber (5000 Unzen = ca. 160 kg) stapelt, einen Kontrakt zeichnen, auf effektiver Lieferung bestehen und dann an die diversen Anleger ausliefern.
Stattdessen wird der Anleger immer nur vertröstet, bis neue Ware reinkommt. DAS IST DOCH EIGENTLICH SCHWACHSINN.
Ich kann es mir nur so erklären, dass das Bankensystem die Kurse mit aller Macht unten halten will, andererseits aber auch die Kleinanleger nicht in wirklich marktrelevanten Mengen ordern.
Hier müßten noch mehr Empfehlungen kommen, wie man zB physisch besitzen kann, ohne Silber putzen zu müssen (zB Einlagerung bei Verwahrer, Silberverarbeiter, Investmentgesellschaft o.ä.). Meine anfängerhafte Suche im Internet zB bei Degussa u.a. bringt diesbezüglich gar nichts.
Kontrakte kommen leider nicht in Betracht, da sie durch die willkürliche Festsetzung höherer Einschüsse gekillt werden, wenn der Zahltag da zu sein scheint.
Viele Gruesse
netrader
|
D- Reymann
05.02.2003, 22:19
@ netrader
|
Wenn die nachfrage nicht den Preis bestimmt, |
-->
ist (oder wird) der Markt Manipuliert.
>Stattdessen wird der Anleger immer nur vertröstet, bis neue Ware reinkommt. DAS IST DOCH EIGENTLICH SCHWACHSINN.
Habe die gleiche Erfahrung gemacht, da ich auch NUR pysisch interessiert bin. Ich denke aber nicht an"Schwachsinn" sondern vielmehr an eine wohl überlegte und entsprechend durchgezogene Strategie. Das ist recht scharfsinnig, bis irgendwann die Seile reißen...
>Ich kann es mir nur so erklären, dass das Bankensystem die Kurse mit aller Macht unten halten will, andererseits aber auch die Kleinanleger nicht in wirklich marktrelevanten Mengen ordern.
Jo.
>Hier müßten noch mehr Empfehlungen kommen, wie man zB physisch besitzen kann, ohne Silber putzen zu müssen (zB Einlagerung bei Verwahrer, Silberverarbeiter, Investmentgesellschaft o.ä.). Meine anfängerhafte Suche im Internet zB bei Degussa u.a. bringt diesbezüglich gar nichts.
einfach vergraben.
>Kontrakte kommen leider nicht in Betracht, da sie durch die willkürliche Festsetzung höherer Einschüsse gekillt werden, wenn der Zahltag da zu sein scheint.
Jo.
Gruß
DR
|
Turon
05.02.2003, 23:46
@ Theo Stuss
|
Ich habe noch nie gehört, daß Silberindustrie |
-->ohne Sachkenntnis wegen irgendeiner Rede in Panik vefällt und Silberkontrakte
schreibt um eigenen Bedarf zu decken. Im Gegenteil - ist die Ware die man für Produktionsprozesse benötigt knapp - so steigt der Preis - andere Möglichkeiten gibt es gar nicht.
Jedenfalls kann ein Hersteller, der Silber benötigt sehr wohl in Erfahrung bringen, ob Silber in ausreichenden Mengen vorhanden ist oder auch nicht -
alles andere - auch das was Du hier beschriebst sind pure Papierspekulationen,
von denen jeder wohlwollend annimmt - es hätte was mit knappen Silberbeständen zu tun.
Ich wiederhole daher nur ungerne - der Markt regelt den Preis, und da der Markt gleichmäßig aufeinander abgestimmt ist - obwohl die Lager leer sind,
gibt es derzeit keine Knappheit an Silber.
Die Rückgang der Industrietätigkeit wird noch mehr Überschüsse an Silber
verursachen.
Gruß.
P.S.: Daher haben wir es hier mit Verschwörungstheorie zu tun. Lager sind leer, angeblich gibt es zu weing Silber auf dem Markt - der Märzkontraktermin nähert sich - und der Markt tut genau das, was er schon immer tat.
Ich vermute in 20 Jahren kann man von einem Silberpreisanstieg ausgehen. Die Silberhausse läßt schon seit mindestens drei Jahren auf sich warten.
|
pecunia
06.02.2003, 09:31
@ Turon
|
Unsinn! |
-->
>Ich wiederhole daher nur ungerne - der Markt regelt den Preis
Das ist Kaese!
Geh doch mal los und versuche 50 Kilo (physisch) zu kaufen. Spaetestens dann wirst Du die Knappheit selbst erfahren! Papier ist freilich kein Problem.
pecunia
|
Theo Stuss
06.02.2003, 10:02
@ Turon
|
Re: Wieso sollte die Siberindustrie in Panik verfallen? |
-->>ohne Sachkenntnis wegen irgendeiner Rede in Panik vefällt und Silberkontrakte
>schreibt um eigenen Bedarf zu decken. Im Gegenteil - ist die Ware die man für Produktionsprozesse benötigt knapp - so steigt der Preis - andere Möglichkeiten gibt es gar nicht.
Wer ist die Silberindustrie? Verarbeiter oder Förderer? Die Verarbeiter wie Kodak haben sehr wohl angefangen sich stärker einzudecken, ihre Einkaufspreise abzusichern. Futures sind hier das geeignete Mittel. Angebot und Nachfrage regeln den Preis? Richtig! Und da der Futuremarkt Teil des gesamten Silbermarktes ist, bleibt der pysische Teil solange nicht preisrelevant, wie es effektiv keine physische Knappheit gibt.
>Jedenfalls kann ein Hersteller, der Silber benötigt sehr wohl in Erfahrung bringen, ob Silber in ausreichenden Mengen vorhanden ist oder auch nicht -
Die Wissen, dass es knapp ist, da aber alle Silberverarbeiter die Preise auf die Verbraucher umschlagen werden, niemand einen Nachteil haben, nur die Verbraucher und die müssen zahlen.
>alles andere - auch das was Du hier beschriebst sind pure Papierspekulationen,
>von denen jeder wohlwollend annimmt - es hätte was mit knappen Silberbeständen zu tun.
Wo ist den das Silber, dass so reichlich vorhanden ist? Habe ich nicht oben das Beispiel von Buffet und Enron gegeben? Warum waren die Leihraten vor 13 Monaten auf über 30% geklettert und Silber auf $5,20? Weil Buffets Rückforderungen den Markt in die Ecke getrieben hatten. Eine Woche lang gab es in London kein physisches Silber mehr und 1 Mio Unzen mussten aus New York eingeflogen werden. Als Buffet sein Silber wieder hatte, konnte er diese 30 Mio Unzen neu verleihen und der Preis fiel wieder.
>Ich wiederhole daher nur ungerne - der Markt regelt den Preis, und da der Markt gleichmäßig aufeinander abgestimmt ist - obwohl die Lager leer sind,
>gibt es derzeit keine Knappheit an Silber.
Was nennst Du Knappheit? Wenn Förderung und Enthortung gemeinsam den Bedarf decken, kann vielleicht sagen, dass es keine Knappheit gäbe. Man kann aber auch sagen, dass eine Deckungslücke von 25% durch Enthortung gedeckt werden muss und ein jährliches Förderungsdefizit von 100 Mio Unzen existiert. Man kann sagen, dass es ja so viel Silber auf der Welt gäbe, nämlich 1 Mrd Unzen, dass hier aber Silber inbegriffen ist, das industriellen Zwecken nicht zur Verfügung steht, die Sammlermünze hier und da. Man kann auch sagen, dass es auf der Welt doppelt so viel Gold gibt und dass 1 Mrd Unzen Silber lediglich 3-4 Jahresförderungen sind. Man könnte anfügen, dass es bei diesem Silberpreis niemals zum Abbau von Reinsilbervorkommen kommen kann.
>Die Rückgang der Industrietätigkeit wird noch mehr Überschüsse an Silber
>verursachen.
Der Rückgang von der Blei, Kupfer und Zinkförderung wird Silber als Beiprodukt ebenfalls drosseln
>Gruß.
>P.S.: Daher haben wir es hier mit Verschwörungstheorie zu tun. Lager sind leer, angeblich gibt es zu weing Silber auf dem Markt - der Märzkontraktermin nähert sich - und der Markt tut genau das, was er schon immer tat.
>Ich vermute in 20 Jahren kann man von einem Silberpreisanstieg ausgehen. Die Silberhausse läßt schon seit mindestens drei Jahren auf sich warten.
[b] Nicht nur der Markt macht die Preise, sondern auch die Dummen. Die Intelligenten machen keine Preise, sondern warten auf die Dummen. Weigl geht tatsächlich davon aus, dass bis zur letzten Unze enthortet werden wird, von den intelligenten Investoren abgesehen. Ich hatte versucht zu erklären, dass die Händler an der Börse niemals ein Problem haben werden. Papiersilber kann soviel produziert werden, wie liquide Mittel zur Glattstellung vorhanden sind. Das muss nämlich der Händler an der Börse täglich nachweisen. Die Glattstellung kann allerdings schwierig werden, wenn die Lage immer deflationärer wird. Auch das sollte Dottore mit seinem"Cash is King" einkalkulieren.
Auch die Silberverarbeiter machen sich keine Sorgen, denn der Preis wird umgelegt. Silber wird auch nicht so knapp wie Palladium werden, sondern es wird seinen Preis haben und wer zahlt, wird Silber bekommen. Notfalls wird teuer ein Teeservice ersteigert.
Ihr solltet lieber Weigl fragen. Der kennt sich aus. Das ist der richtige Mittelweg zwischen den Verschwörungstheoretikern und diesem müden Skeptizismus.
Gruss,
Theo
|