R.Deutsch
08.02.2003, 11:44 |
Über die Assyemtrie von Inflation und Deflation Thread gesperrt |
-->Ich finde, wir haben hier mal wieder ein hübsches Ergebnis kollektiven Nachdenkens, insbesondere auch durch Wasils und Wals Beiträge. Ein Ergebnis, dass für die Sicherheit in der grundsätzlichen Anlageorientierung der meisten hier nicht ganz bedeutungslos ist.
Das Ergebnis lautet, dass wir darauf vertrauen können, das Gold in einer Deflation nicht ins Bodenlose fällt ( unter 200 oder gar auf 44,- Dollar pro Unze) und dass es langfristig etwa 360 nicht mehr unterschreiten wird. (siehe Murenbeeld: The Equilibrium Price of Gold etwas weiter unten).
Das Hauptargument ist die Assymetrie von Inflation und Deflation, auf die Wasil hingewiesen hat. In der bisher größten Deflation 29-33 ist das Preisniveau in der Tat um etwa 25% gefallen, aber nachdem die Preise in den vorangegangenen Jahren extrem gestiegen waren.
Fazit: die Preise können in der Inflation um 100, 200 oder auch 300% steigen, fallen aber praktisch kaum in der Deflation (Assymetrie). Die Vorstellung, dass alle Preise wegen Geldmangel immer schneller fallen, bis auf ein Niveau von vor 70 Jahren (Gold auf 44 Dollar) ist unrealistisch. Es lohnt also nicht, Staatszettel zu stapeln in der Hoffnung, dass sie immer wertvoller werden:-)
Richtiges stapeln wünscht
RD
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dottore
08.02.2003, 12:14
@ R.Deutsch
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Re: Hochmut kommt vor dem Fall |
-->>Ich finde, wir haben hier mal wieder ein hübsches Ergebnis kollektiven Nachdenkens, insbesondere auch durch Wasils und Wals Beiträge. Ein Ergebnis, dass für die Sicherheit in der grundsätzlichen Anlageorientierung der meisten hier nicht ganz bedeutungslos ist.
Das ich anderer Meinung bin, muss nicht wiederholt werden.
>Das Ergebnis lautet, dass wir darauf vertrauen können,
Kontrolle ist besser. Zu kontrollieren ist nur, was GZ ist und auf dieses zu setzen. Da GZ heute ein Kredit-Bankert ist, mag es vielen als unsympathisch erscheinen. Da es aber als Kredit-Bankert zwangsläufig nur durch Kredit"vermehrt" bzw."vermindert" werden kann (wenn wir schon quantitätsttheoretisch argumentieren wollen, obwohl dies purer Nonses ist, da es keine <bKreditmenge[/b] gibt und geben kann), führt die Minderung zu seiner relativen Stärke gegenüber allen"realen" Dingen dieser Welt.
Gekauft (= Preise beeinflusst) wird mit Kredit, nicht mit Geld. Mit Geld werden nur bereits vorhandene Kredite aus der Welt geschafft ("bezahlt"), dies aber um den Preis noch höherer und noch später fälligerer Kredite. Das System endet zwangsläufig in sich selbst und - solange es das GZ als Kredit-Bankert gibt - wird sich die deflationäre Depression immer weiter fressen und die"Preise" in die Tiefe zwingen (alle Preise!).
>das Gold in einer Deflation nicht ins Bodenlose fällt ( unter 200 oder gar auf 44,- Dollar pro Unze) und dass es langfristig etwa 360 nicht mehr unterschreiten wird. (siehe Murenbeeld: The Equilibrium Price of Gold etwas weiter unten).
Die Analyse hat eine entscheidende Schwäche: Sie basiert auf der Annahme, dass Gold GZ sei, was es aber erst wieder ist (zwischenzeitliche"politische" Aktionen vorbehalten), wenn es wieder auf der Parität 42,22 angekommen ist. Nur wenn die ZBs wieder Gold ankaufen (bei 42,22 müssen sie es tun) und zwar vor den 42,22 können sie die DeDe stoppen.
<b<Denn nur dann lassen sich die ZBs mit Waren befriedigen und nicht mit Titeln, die ihrerseits immer weitere, später fällige Titel generieren. Erst wenn sich die ZBs wieder mit Gold (oder anderen Waren) bezahlen, d.h. ein für alle Mal befriedigen lassen, können die Titel und damit das"Papier-Geld", das sich immer weiter fortzeugt, endlich wieder aus der Welt kommen.[/b]
>Das Hauptargument ist die Assymetrie von Inflation und Deflation, auf die Wasil hingewiesen hat. In der bisher größten Deflation 29-33 ist das Preisniveau in der Tat um etwa 25% gefallen, aber nachdem die Preise in den vorangegangenen Jahren extrem gestiegen waren.
>Fazit: die Preise können in der Inflation um 100, 200 oder auch 300% steigen, fallen aber praktisch kaum in der Deflation (Assymetrie).
Reines Wunschdenken. Denn"was" sollte den Preisverfall stoppen? Die Tatsache, dass die Preise gefallen sind, verhindert, dass sie weiter fallen?
Als 1932 Malaysian Rubber 1,14 Dollar kostete, hieß es, der Preis könne jetzt nicht weiter fallen, denn sonst würden die Gummisucher nicht mehr in den Urwald gehen, weil sie von dem Erlös nicht mehr leben könnten. Ein Jahr später kostete Malaysian Rubber 0,14 Dollar.
>Die Vorstellung, dass alle Preise wegen Geldmangel immer schneller fallen, bis auf ein Niveau von vor 70 Jahren (Gold auf 44 Dollar) ist unrealistisch.
Das mag sein, aber was heißt"unrealistisch"? Der Realist hat das sich durch Kredit-GZ selbst strangulierende System zu begreifen (was in der Tat nicht so einfach ist, das weiß ich selbst am Besten) und daraus seine Schlüsse zu ziehen.
>Es lohnt also nicht, Staatszettel zu stapeln in der Hoffnung, dass sie immer wertvoller werden:-)
Hochmut kommt vor dem Fall. Bei Philippi sehen wir uns wieder.
Gruß!
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- ELLI -
08.02.2003, 12:57
@ R.Deutsch
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Re: Über die Assyemtrie von Inflation und Deflation / Käse ;-) |
-->>Fazit: die Preise können in der Inflation um 100, 200 oder auch 300% steigen, fallen aber praktisch kaum in der Deflation (Assymetrie).
Um wie viele Hundert Prozent ist der Nasdaq allein von 1997 bis Anfang 2000 gestiegen? Und wo isser heute? Und das in 3 Jahren!
[img][/img]
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R.Deutsch
08.02.2003, 13:51
@ - ELLI -
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Die Rede war von Güterpreisen - nicht von Bewertungen! (owT) |
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- ELLI -
08.02.2003, 14:00
@ R.Deutsch
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Re: Dann nimm Rubber in 1933 oder Japans Immobilien oder DRAMs oder... (owT) |
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R.Deutsch
08.02.2003, 14:35
@ - ELLI -
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Rubber und DRAMS ist etwas ganz anderes als Brot und Käse! (owT) |
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- ELLI -
08.02.2003, 14:43
@ R.Deutsch
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Re: Rubber und DRAMS ist etwas ganz anderes als Brot und Käse! |
-->Ach was! Und Brot ist was ganz anderes als Käse - womit wir wieder am Anfang sind: KÄSE ;-)
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R.Deutsch
08.02.2003, 17:08
@ - ELLI -
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Meinst Du das jetzt ernst?? |
-->Rubber ist im Preis gefallen, weil er nicht mehr gebraucht wurde - technischer Fortschritt - wie bei den DRAMS
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wihoka
08.02.2003, 19:36
@ - ELLI -
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Re: Über die Assyemtrie von Inflation und Deflation / Käse ;-) |
-->Soviel ich mich erinnern kann, lautete vor einigen Jahren ein Stichwort"asset inflation" -"asset deflation", was offenkundigg vorherrscht, habe ich so eigentlich bisher nicht gehört
Gruß
wihoka
>>Fazit: die Preise können in der Inflation um 100, 200 oder auch 300% steigen, fallen aber praktisch kaum in der Deflation (Assymetrie).
>Um wie viele Hundert Prozent ist der Nasdaq allein von 1997 bis Anfang 2000 gestiegen? Und wo isser heute? Und das in 3 Jahren!
>[img][/img]
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nasdaq
10.02.2003, 19:11
@ R.Deutsch
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stimmt! fallen kann etwas max. 100 % und steigen in die Unendlichkeit... |
-->Also tiefer als 0 kann etwas meines Wissens nicht mehr fallen, deshalb würde ich Dir auch eingeschränkt recht geben.
Dennoch glaube ich nicht an eine Inflation von jetzigen Preisniveaus aus. Die Umstellung der Produktion auf Maschinen und die immer höheren Kreditfinanzierten Fixkostenanteile wirken doch wie ein Zwang bei sinkenden Preisen weiter zu produzieren.
So lange man nur seine variablen Kosten hereinholt ist für die Kreditgebenden Banken die Sache doch in Ordnung.
Hinzu kommen immer wieder neue noch produktivere auf Kredit finanzierte Überkapazitäten, die aufgrund der noch tieferen Preise und Abschreibungen den Wettbewerb noch weiter verschärfen (Bestes Beispiel die Airlines mit ihren neuen Kerosinsparenden Fliegern).
Das Märchen, dass die Betriebe wirtschaftlich am Ende sind stimmt so nicht. Es gibt immer noch genügend buchhalterische Möglichkeiten. So dürfte der Trend zu immer länger werdenden internen Abschreibungszeiten weiter anhalten.
Ausserdem werden die Belastungen aus den Krediten von den Banken (ZB's) so gut gesteuert (Höhe, Stundung, Zinsen), dass die Masse nicht aufgrund seiner Kredite untergehen wird und es eben nicht zur Bereinigung und dem Kapazitätsabbau kommt, der für das entstehen einer breiten Inflation nötig wäre.
Wie der Hamster im Laufrad muss immer weiter gestrampelt werden, um seine vergangenen Sünden abzuarbeiten.
Intels Rohertragsmargen liegen immer noch bei über 50 %!
Oder ein neues Beispiel ist die Plastics Sparte von GE, welche sich trotz der gestiegenden Rohstoffpreise nicht leisten kann diese an die Endkunden weiter zu geben. Hier werden Buchgewinne in GE Finance genutzt um den realwirtschaftlichen Preisverfall tragen zu können. So lange die Zinsen tief bleiben und tendentiell sogar fallen stellt das alles kein Problem dar.
Wie lange wird der Service-Sektor noch seine hohen Preise durchsetzen können? Eine Kinokarte für 7 Euro? eine Tasse Kaffee für 3 Euro?
Einige werden diese Preisexplosionen im Servicesektor als Indiz für die kommende Inflation sehen. Für mich sind es nichts weiter als der Versuch ein Marktgleichgewicht bei fallender Auslastung zu finden. Resultat ist keine Besserung sondern eine Verschlechterung im Gastronomiegewerbe.
Also meiner Meinung nach muss und vor allem KANN der deflationäre Druck noch erheblich stärker werden.
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Jagg
10.02.2003, 19:29
@ nasdaq
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Re: stimmt! fallen kann etwas max. 100 % und steigen in die Unendlichkeit...NEIN |
-->Darauf hatte dott. auch schon hingewiesen im gleichen thread:
Warum machen [b]die Menschen</bb> Charts logarithmisch?!
Damit man die Relationen in jedem beliebigen Ausschnitt
und jedem beliebigen Zoomlevel erkennen kann!
100 %-10 % ist mehr als 90 % und wenn man das immer und
immer wiederholt - man kommt nie bei Null an!
Das ist die alte Geschichte von Hase und Igel, die sich zwar
immer mehr nähern aber nie zusammenkommen.
Gruss!
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