dottore
10.02.2003, 18:18 |
Die Gefahr des Revisionismus Thread gesperrt |
-->Hi,
viele Postings, nicht nur in diesem Board, zeigen so eine Art"Jetzt-reicht's"-Stimmung, mit Schwerpunkt gegen Amerika, auch gegen Israel, das"Judentum", wenn nicht das"Weltjudentum" gar. Man möchte sozusagen aus der Vergangenheit schlüpfen und auch in der Gegenwart zum"längst fälligen" Befreiungsschlag ausholen.
Diese Gefühlslage zu kommentieren steht mir nicht an.
In dem Zusammenhang muss ich aber voller Besorgnis auf ein Event hinweisen, das Morgen auf der Berlinale Statt findet. Es ist die Aufführung des Films Babij Jar, einer (schon 2001 gedrehten und bereits im Ausland gezeigten) Produktion von Artur Brauner.
Babij Jar ist das Synonym für Nazi-Verbrechen im Raum Kiew, kurz nach der Einnahme der Stadt (Mitte September 1941). Trotz schwieriger Quellenlage scheint sich die Historiographie jetzt einig zu sein (was auch Grundlage des Films ist), dass rd. 33.700 Juden erschossen oder erstickt wurden. Dies in der Schlucht (im Film ist es, auch nach Angaben Brauners eine"Talsenke")"Babij Jar" (wörtlich etwa"Schlucht der alten Frauen").
Es handelt sich um ein System verästelter Wassererosionsgräben, im westlichen Arm etwa 25/30 Meter breit und 10 Meter tief, im östlichen 10 Meter breit, sofern die alten Luftaufnahmen richtig gelesen wurden.
Am 27. September wurden die Kiewer Juden per Plakat angesprochen (Auflage angeblich 2000, in den Quellen zum Plakat ist die Rede davon, dass der Text keine Umlaute wie"ö" und"ü" und kein"ß" kannte, was für eine Wehrmachtsruckerei ungewöhnlich ist, ebenso das Fehlen einer veranlassenden Wehrmachtsstelle mit Namen eines Kommandeurs). Die Juden wurden zum Einfinden an einer bestimmten Stelle aufgefordert, von wo aus sie dann gen Babij Jar geführt und dort ermordet wurden. Die geschah am 28. und 29. September.
An diesen Tagen herrschte über Kiew lt. Wehrmachtsquellen Wetter mit ziemlich starkem Dauerregen. Das deckt sich mit den vom als absolut verlässliche Quelle geltenden Wiesenthal-Center publizierten Fotos in den dortigen Seiten zu Babij Jar mit klar erkennbarem Sonnenschein rätselhafterweise nicht.
Zu den Verbrechen an den Juden in Kiew
Die Diskussion der Kiewer Vorgänge eigneten sich seit längerem schon als Idealfall für den"Revisionismus", worunter eine andere Betrachtung der deutschen Geschichte im extrem heiklen Punkt der Judenverfolgung und -ermordung verstanden wird. Die meisten Teile sind bekanntlich strafbewehrt.
Auf die Gefahr des Revisionismus darf mit großem Nachdruck hingewiesen werden. Etwaige historisch-kritische Anmerkungen zur"Abschrift" des Divisionsbefehls und insonderheit zur Causa GFM von Reichenau müssen unbedingt vermieden und gemieden werden.
Gruß!
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Ventura
10.02.2003, 18:36
@ dottore
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Re: Die Gefahr des Revisionismus |
-->Hallo Dottore,
einen Holocaust darf es nie wieder geben!
Das gilt für alle, auch für die Israelis, die momentan die Palästinenser wie seiner Zeit die Juden im Warschauer Ghetto halten.
Wer steuert denn die Außenpolitik der USA?
Nur weil man klar denkt ist man kein braunes Arschloch.
Wozu brauchen wir einen Staatsvertrag mit deutschen Juden?
Wer bezahlt den Blödsinn?
Wenn die politische Führung dieser Rasse sich etwas dezenter bewegen würde, gäbe es den"neuen" Revisionismus gar nicht, vielleicht ist es gewollt?
Dann gibt es noch mehr"Ablass" Richtung Jerusalem?
Anbei ein passender Witz:
Der UN-Botschafter von Saudi Arabien hat gerade eine Rede beendet und geht nach draussen in die Lobby, wo er Präsident Bush trifft.
Sie schütteln einander die Hände, und als sie zusammen weitergehen, fragt der Saudi:"Wissen Sie, ich habe eine Frage wegen etwas, das ich in Amerika gesehen habe."
Präsident Bush sagt:"Nun, Herr Botschafter, was immer ich auch für sie tun kann, will ich gerne tun."
Der Saudi flüstert:"Mein Sohn hat diese"Star Trek" Serie gesehen, und darin gibt es Russen, Schwarze und Asiaten, aber keine Araber. Er ist darüber sehr aufgebracht. Er versteht nicht, warum es in Star Trek keine Araber gibt."
Präsident Bush lacht, lehnt sich näher an den Saudi heran und flüstert zurück:"Das liegt daran, dass es in der Zukunft spielt..."
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Tempranillo
10.02.2003, 18:53
@ dottore
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Re: Die Gefahr des Revisionismus |
-->Hi dottore,
bislang hatte ich immer nur Probleme, Deine wirtschaftswissenschaftlichen Postings zu verstehen. Beim vorliegenden ist es zum ersten Mal anders. Aber der Reihe nach.
>viele Postings, nicht nur in diesem Board, zeigen so eine Art"Jetzt-reicht's"-Stimmung, mit Schwerpunkt gegen Amerika, auch gegen Israel, das"Judentum", wenn nicht das"Weltjudentum" gar. Man möchte sozusagen aus der Vergangenheit schlüpfen und auch in der Gegenwart zum"längst fälligen" Befreiungsschlag ausholen.
Was mich selbst betrifft, habe ich überhaupt nicht die Neigung aus der Vergangenheit herauszuschlüpfen, zumal sie ja gar nicht meine eigene ist, sondern die meiner Väter und Vorväter, zu denen ich zeitlebens ein mehr als gespanntes Verhältnis hatte. Das mit dem"Befreiungsschlag" trifft die Stimmungslage schon besser, aber nur insofern, als ich es überdrüssig bin, mich von einer Seite moralisieren zu lassen, die USA sind zuallererst gemeint, die während der letzten 100 Jahre nicht einmal annähernd bereit war, den moralischen Standpunkt, den sie permanent auf andere bezieht, auch für sich selbst gelten zu lassen.
Das, eine nur noch schwer zu steigernde Selbstgerechtigkeit, ist der wahre Grund, weshalb ich dafür plädiere, das Berliner Holocaust-Mahnmal sofort nach seiner Fertigstellung in die Luft zu sprengen. Statt dessen schlage ich vor, am 27. Januar alljährlich in Berlin Arnold Schönbergs"Ein Überlebender aus Warschau" aufzuführen. Wer sich angesichts dieses Stücks keine Vorstellung vom Grauen der NS-Zeit machen kann oder will, bei dem werden auch 2700 Steinsäulen nichts ausrichten.
>Auf die Gefahr des Revisionismus darf mit großem Nachdruck hingewiesen werden.
Welche Gefahr bitte?
>Etwaige historisch-kritische Anmerkungen zur"Abschrift" des Divisionsbefehls und insonderheit zur Causa GFM von Reichenau müssen unbedingt vermieden und gemieden werden.
Das kenne ich von Dir nun wirklich überhaupt nicht. Ein Diskussionstabu aufrichten und nicht einmal sagen, warum?
T.
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Herbi, dem Bremser
10.02.2003, 18:54
@ dottore
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Re: Die Gefahr des Revisionismus ** ist halt rätselhaft |
-->>.. ziemlich starkem Dauerregen. > Das deckt sich mit den.. publizierten Fotos.. mit klar erkennbarem Sonnenschein rätselhafterweise nicht.
Hi,
und mit dem"rätselhafterweise" wird das Winselnthal-Mittelpunkts-Tatsachenmaterial als belassen gelassen?
Dazu sollte mir lieber nur"ganz schwache Recherche" einfallen ;-)
Und lieben Gruß zurück!
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dottore
10.02.2003, 19:01
@ Tempranillo
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Re: Die Gefahr des Revisionismus |
-->>>Auf die Gefahr des Revisionismus darf mit großem Nachdruck hingewiesen werden.
>Welche Gefahr bitte?
Gefängnisstrafe, so diese Ansichten vertreten werden ("Auschwitzlüge" usw.).
>>Etwaige historisch-kritische Anmerkungen zur"Abschrift" des Divisionsbefehls und insonderheit zur Causa GFM von Reichenau müssen unbedingt vermieden und gemieden werden.
>Das kenne ich von Dir nun wirklich überhaupt nicht. Ein Diskussionstabu aufrichten und nicht einmal sagen, warum?
Siehe oben. Da sich diese Dinge untrennbar zu Babij Jar auch auf der Wiesenthal-Page befanden, wollte ich nur vorbeugen. Damit sich niemand aus Versehen mit diesen Dingen beschäftigt.
Sapienti sat.
Gruß!
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Herbi, dem Bremser
10.02.2003, 19:12
@ Tempranillo
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Re: Die Gefahr des Revisionismus |
-->> Berliner Holocaust-Mahnmal sofort nach seiner Fertigstellung.. zu lüfteln
MannoT,
würd es nicht auch reichen, da und heute einfach nur die Arbeiten einzustellen und das verbliebene Geld den heute notleidenden Menschen in von Terror überzogenen Ländern wie z. B. Palle zu spendieren?
Gruß
Herbi
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Euklid
10.02.2003, 19:14
@ dottore
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Re: Die Gefahr des Revisionismus |
-->Hallo dottore
Revisionismus oder Revanchismus?
Oder beides?
Ich habe schon öfter etwas zickige Bemerkungen gemacht und darauf hingewiesen daß man nicht auf dem Rücken der toten Juden, was zweifelsfrei feststeht und niemand leugnen kann, irgendeine wie auch immer geartete Denke an den Tag legt.
Auch das Buch von Norman Finkelstein kann man auf 2 Arten lesen.
Ihm ging es nicht um deutsche Reinwaschungen,was gar nicht möglich ist wenn man objektiv die Sache betrachtet,sondern einzig und allein um die Instrumentalisierung.
Genau das kann aber nicht auf dem Rücken der Toten ausgetragen werden.
Ich habe aber eine gewisse Befindlichkeit als Nachkriegsgeborener wenn diese Zwangsarbeitergeschichte auf die jetzige Generation übergestülpt wird in der Weise daß die damals begünstigte deutsche Industrie es fertigbringt durch Lobbyarbeit in der Regierung zuerst 50% abzuwälzen auf die Bevölkerung und in der Nachschau sogar wegen der steuerlichen Anerkennung mit weniger als 25% hängen bleibt während der Bürger de facto mit 75% zum Zahlmeister degradiert wird.
An der Sache grundsätzlich gibt es gar nichts auszusetzen,nur wie es umgesetzt wurde ist grobes Unrecht.
Sogar Firmen die überhaupt nichts mit der Sache zu tun hatten wurden quasi von den Großfirmen zur Kasse gebeten.
Diejenigen Firmen die profitierten haben im Endeffekt sicher noch nicht mal 10% davon bezahlt.
Ist es da ein Wunder daß der kleine Hans Mord und Zeter schreit?
Daß man in der jetzigen Situation wo man die Bevölkerung überzieht mit neuen Belastungen auch noch die Geschichte mit der Verdreifachung der Zahlung an den Zentralrat der Juden durchboxt zeugt von verdammt wenig Fingerspitzengefühl.
Ein Mann wie Friedmann der Dinge wie das läppische Faltblatt aufbauscht bis zum geht nicht mehr ist als brandgefährlich einzustufen.
Kritik an Scharon ist bei Friedmann absolut nicht drin.
In den vergangenen Tagen kam gerade die Sache im Libanon wo Scharon das Blut an den Händen hatte.
Der Mord an Rabin war ein Unglück für die jüdische Bevölkerung.
Dies hat den Friedensprozeß absolut abgewürgt und Scharon zieht meines Erachtens Amerika mit in den Abgrund.
Antisemitismus fängt bei Friedmann an der Kritik von Scharon an.
Antiamerikanismus fängt mittlerweile bei einem einzigen Nein an.
Die Befindlichkeiten sind mittlerweile auf beiden Seiten.
Die Lage ist absolut angespannt.
Es gilt den offenen Dialog zu führen.
Gruß EUKLID
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JeFra
10.02.2003, 19:46
@ dottore
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Re: Die Gefahr des Revisionismus |
-->
In dem Zusammenhang muss ich aber voller Besorgnis auf ein Event hinweisen, das Morgen auf der Berlinale Statt findet.
Anscheinend versucht man es jetzt auf diese Tour, uns in der Irak-Frage auf Linie zu bringen. Wie hat Moshe Dayan gesagt: 'Israel muß wie ein tollwütiger Hund sein, zu gefährlich, um ihn zu berühren.'
Etwaige historisch-kritische Anmerkungen zur"Abschrift" des Divisionsbefehls und insonderheit zur Causa GFM von Reichenau müssen unbedingt vermieden und gemieden werden.
Das ist zu spät. Sie haben ja soeben selber derartige Anmerkungen gemacht.
Gruß!
JeFra
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Wal Buchenberg
10.02.2003, 19:48
@ dottore
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Re: Die Gefahr der falschen Tabuisierung von Hegemonismus und Imperialismus |
-->>Hi,
>viele Postings, nicht nur in diesem Board, zeigen so eine Art"Jetzt-reicht's"-Stimmung, mit Schwerpunkt gegen Amerika, auch gegen Israel, das"Judentum", wenn nicht das"Weltjudentum" gar.
Hallo dottore,
das"Weltjudentum" gibts nicht. Israel ist weder eine Rasse noch eine Religion, sondern ein Staat. Der Militarismus und Hegemonismus der USA ist weder verursacht von Israel noch vom"Judentum".
Ich hoffe, soweit stimmst du mit mir noch überein.
Die Juden sind Opfer welthistorischen Ausmaßes. Hier wird jedoch diese Opferrolle der Juden instrumentalisiert für die Kriegspolitik der USA. Es wird versucht, die sensible Gefühlslage gegenüber den Juden für die Politik von Rumsfeld, Bush und Co. nutzbar zu machen, um die Kritik an der Außenpolitik der USA zu tabuisieren.
Sorry, aber das ist schäbig!
Gruß Wal Buchenberg
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Tempranillo
10.02.2003, 19:52
@ Euklid
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Re: Revisionismus - Fehlerkorrektur verboten! |
-->Hi,
>Es gilt den offenen Dialog zu führen.
Das will doch keiner. Das Ergebnis wäre Revisionismus.
Ich gehöre nicht zu denen, die gerne auf Definitionen herumreiten, weil diese sowieso immer in hohem Grade willkürlich sind. Am Ende landet man bei haarspaltender Wortklauberei und verliert die Inhalte aus dem Augen.
Aber diesmal kann ich es mir doch nicht verkneifen. Revisionismus ist doch eine Ableitung aus dem Verb revidieren, berichtigen. Beim Revisionismus soll also etwas berichtigt werden. Wenn Revisionismus strafbewehrt ist, ist es folglich verboten, eine Berichtigung vorzunehmen. In anderen Worten, wer darangeht bestimmte Irrtümer zu beseitigen oder zu korrigieren, muß mit einem Strafverfahren rechnen.
Demnach war Galilei Revisionist?
T.
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Jochen
10.02.2003, 20:03
@ Wal Buchenberg
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Re: Die Gefahr der falschen Tabuisierung von Hegemonismus und Imperialismus |
-->>>Hi,
>>viele Postings, nicht nur in diesem Board, zeigen so eine Art"Jetzt-reicht's"-Stimmung, mit Schwerpunkt gegen Amerika, auch gegen Israel, das"Judentum", wenn nicht das"Weltjudentum" gar.
>Hallo dottore,
>das"Weltjudentum" gibts nicht. Israel ist weder eine Rasse noch eine Religion, sondern ein Staat. Der Militarismus und Hegemonismus der USA ist weder verursacht von Israel noch vom"Judentum".
>Ich hoffe, soweit stimmst du mit mir noch überein.
>Die Juden sind Opfer welthistorischen Ausmaßes. Hier wird jedoch diese Opferrolle der Juden instrumentalisiert für die Kriegspolitik der USA.
Wer tut das? Wer ist"Hier wird..."?
> Es wird versucht, die sensible Gefühlslage gegenüber den Juden für die Politik von Rumsfeld, Bush und Co. nutzbar zu machen, um die Kritik an der Außenpolitik der USA zu tabuisieren.
Nochmal: wer ist"es"?
>Sorry, aber das ist schäbig![/b]
Wie wahr, wenn Zusammenhänge konstruiert werden, die nicht vorhanden sind.
Jochen
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dottore
10.02.2003, 21:30
@ JeFra
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Re: Wer geht schon gerne in den Knast? |
-->
>Etwaige historisch-kritische Anmerkungen zur"Abschrift" des Divisionsbefehls und insonderheit zur Causa GFM von Reichenau müssen unbedingt vermieden und gemieden werden.
>Das ist zu spät. Sie haben ja soeben selber derartige Anmerkungen gemacht.
Ich darf nur nochmals besorgt darauf hinweisen, dass das Ausüben des sog."Revisionismus" streng strafbewehrt ist. Unter 2 Jahren oB wird es kaum abgehen.
Dies ist grosso modo mitteleuropäische Rechtslage. Aber ich bin kein Idiot, sondern ein sehr gut ausgebildeter Historiker und Quellenkritiker obendrein. Und in solchen Dingen gewitzt und schlau. Für Freaks dieses Wissenszweiges ist es IMHO ein Leichtes, sich ein Urteil über konkret vorgelegte bzw. vorliegende Dokumente zu bilden.
Über eventuelle, von jedem selbst anzustellende quellenkritische Überlegungen wird alsbald noch ein Zauberkästchen voller Anregungen serviert werden. Stay tuned!
Mit einem herzlichen"trust your eyes & brain only" und allerbestem Abendgruß!
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Baldur der Ketzer
10.02.2003, 21:46
@ dottore
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Re: Die größte Gefahr des Exhibitionismus ist die? |
-->Hallo,
na, welche?
Die Erkältungsgefahr!
Die Gefahr des Revisionismus ist rein begrifflich gesehen eher zweischneidig, besteht doch demnach Gefahr für das Revidierte bzw. die Nichtrevidierenlassenwollenden, beispielsweise Ansehen, Ehre und Gesicht zu verlieren, oder Maske. Andernfalls gäbe es den negativen Beigeschmack, die abwertende Tendenz nicht.
Eine interne Revision ist zwar auch verhaßt, wird aber eigenartigerweise als legitim erachtet, ja, als notwendig und förderlich. Grübel.
Die zweite Gefahr des Revisionsimus ist eher gegenständlich, nämlich für den in gedanklichen renitent-ketzerischen Einfluß gekommenen als nunmehriger Verbrecher Bekanntschaft mit Strafverfolgung und Knast zu machen.
Nebenbei ist es interessant zu sehen, was vom Fixierungsüberguß der feststehenden offenkundigen Wahrheit erfaßt wird, dieses ist nämlich im Zeitablauf variabel, waren vor zwanzig bis dreißig Jahren gewisse Vorgänge noch aus verschiedenen Blickrichtungen diskutabel, beispielsweise solche in einer kleineren östlichen Vorstadt von München, so sind nunmehr auch diese Vorgänge inhaltlich durch eine offenkundige Wahrheit amtlicherseits festgeschrieben.
Falls sich damalige Augenzeugen anders erinnern sollten, so steht dies dieser Wahrheit nicht im Wege.
Im Konfliktfall wird deren Einlassung als unbelegt verworfen oder sie werden eines besseren belehrt, selbst, wenn diese Augenzeugen über längere Zeit dort anwesend waren und Teil der Vorgänge wurden. Das zählt nicht. Noch scheut man sich davor, solche vorlauten Augenzeugen für ihre verlautbarten Erinnerungen einzuknasten, aber das kommt schon noch.
Ursprünglich habe ich noch einiges zur Persönlichkeit des ehrenwerten Torwächters geschrieben, und auch über eine Stadt namens Mannheim fielen ein paar Worte, aber alles wieder wegradiert.
Wer es als Gesetzgeber problemlos findet, mehr Ausgaben als Einnahmen tätigen zu können, wer es fertigbringt, das Kasperltheater mit dem überdimensionalen Sautrog in der Mitten entgegen von Arnim und von Bülow als eine ehrenhafte Staatsform darzustellen, wer die Bürger bis zum Blutsaustritt schröpft und das sauer verdiente Geld mit Preßluft in die Latrinen bläst, wer Gewaltverbrecher ungestraft läßt und schuftende Bürger für ihre widerbrostigen Meinungen einkerkert, der hat auch nachvollziehbar keinerlei Probleme mit irgendwelchen gegensätzlichen Wetterberichten.
Apropos, Wetter, seit jeher wird es beim Militär als Sommer bzw. Winter befohlen (kein Witz), unabhängig davon, wie warm oder kalt es draußen sein mag. Da kümmerts auch keinen.
Interessanterweise greift der 130er nicht, wenn das Andenken von, wie soll ich sagen, verstorbenen nichtspeziellverfolgten Nichtminderheiten verunglimpft wird. Der Normzweck deckt dies nicht.
Nicht mal Gleichheit nach dem Tode? Grübel. Wir lernten mal in der Schule, jedes Menschenleben sei gleich wertvoll.
>>>Etwaige historisch-kritische Anmerkungen zur"Abschrift" des Divisionsbefehls und insonderheit zur Causa GFM von Reichenau müssen unbedingt vermieden und gemieden werden.
Vielen Dank für den Hinweis. Könnte dies denn auf meine Meinungsbildung noch Einfluß haben?
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: wie wird man eigentlich Filmproduzent?
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Baldur der Ketzer
10.02.2003, 21:59
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Die Gefahr des Revisionismus ** ist halt rätselhaft |
-->Hallo, Herbi,
es ist alles eine Frage der korrekten Wahrnehmung.
Wir haben neulich hier im Forum die Sache mit dem grünen Zylinder gehabt, der seinen Schatten auf ein Schachbrett warf.
Es gab mal jemanden, der so unendlich unverschämt war und gewisse Fotos mit anatomischen Körperproportionen verglich.
Der meinte doch tatsächlich Abweichungen von den natürlichen Gegebenheiten festzustellen.
Er verbrachte, wen wird es wundern, einige Zeit seines Rentnerdaseins in gesiebter Luft.
Wäre doch noch schöner, wenn so was Schule machte.
beste Grüße vom Baldur
P.S.: die unzutreffend beschriebenen Fotos der Reemtsma-Ausstellung waren ja nicht für die blöden polnischen Historiker bestimmt.......;-(
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- ELLI -
10.02.2003, 22:04
@ Baldur der Ketzer
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Re: Die Gefahr des Revisionismus / grüner Zylinder... |
-->>Wir haben neulich hier im Forum die Sache mit dem grünen Zylinder gehabt, der seinen Schatten auf ein Schachbrett warf.
Das da: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/163623.htm
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Euklid
10.02.2003, 22:30
@ Baldur der Ketzer
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Re: Die größte Gefahr des Exhibitionismus ist die? |
-->>Hallo,
>na, welche?
>Die Erkältungsgefahr!
>Die Gefahr des Revisionismus ist rein begrifflich gesehen eher zweischneidig, besteht doch demnach Gefahr für das Revidierte bzw. die Nichtrevidierenlassenwollenden, beispielsweise Ansehen, Ehre und Gesicht zu verlieren, oder Maske. Andernfalls gäbe es den negativen Beigeschmack, die abwertende Tendenz nicht.
>Eine interne Revision ist zwar auch verhaßt, wird aber eigenartigerweise als legitim erachtet, ja, als notwendig und förderlich. Grübel.
>Die zweite Gefahr des Revisionsimus ist eher gegenständlich, nämlich für den in gedanklichen renitent-ketzerischen Einfluß gekommenen als nunmehriger Verbrecher Bekanntschaft mit Strafverfolgung und Knast zu machen.
>Nebenbei ist es interessant zu sehen, was vom Fixierungsüberguß der feststehenden offenkundigen Wahrheit erfaßt wird, dieses ist nämlich im Zeitablauf variabel, waren vor zwanzig bis dreißig Jahren gewisse Vorgänge noch aus verschiedenen Blickrichtungen diskutabel, beispielsweise solche in einer kleineren östlichen Vorstadt von München, so sind nunmehr auch diese Vorgänge inhaltlich durch eine offenkundige Wahrheit amtlicherseits festgeschrieben.
>Falls sich damalige Augenzeugen anders erinnern sollten, so steht dies dieser Wahrheit nicht im Wege.
>Im Konfliktfall wird deren Einlassung als unbelegt verworfen oder sie werden eines besseren belehrt, selbst, wenn diese Augenzeugen über längere Zeit dort anwesend waren und Teil der Vorgänge wurden. Das zählt nicht. Noch scheut man sich davor, solche vorlauten Augenzeugen für ihre verlautbarten Erinnerungen einzuknasten, aber das kommt schon noch.
>Ursprünglich habe ich noch einiges zur Persönlichkeit des ehrenwerten Torwächters geschrieben, und auch über eine Stadt namens Mannheim fielen ein paar Worte, aber alles wieder wegradiert.
Hallo Baldur
Meinst Du die Angelegenheit Deckert?
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
10.02.2003, 22:54
@ Euklid
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Re: Die größte Gefahr des Exhibitionismus ist die? |
-->
>Meinst Du die Angelegenheit Deckert?
Hallo, Euklid,
nein, Deckert ist doch nur ein kleiner Teil im Wirkungsspektrum eines einsatzfreudigen Beamten im Dienste der Wahrheit, was wesentlich interessanter ist, ist vielmehr, daß manche Vorkommnisse, beispielsweise die Veröffentlichung von Büchern über Geheimgesellschaften, so lange betr. der örtlichen Zuständigkeit herumgezogen werden, bis sie in Mannheim gelandet sind, auch wenn sich sonst rein gar kein örtlicher Bezug erkennen ließe, wenn nicht, ja wenn nicht halt doch.
Räusper.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: hierzu paßt, aber ich weiß nicht, ob es evtl. in der BRD verboten ist: Prof.Dr. Friedrich Grimm, Politische Justiz, die Krankheit unserer Zeit (aus dem Einbandtext: in seinem Werk behandelt er, aufgrund seiner eigenen Erlebnisse, das Phänomen der politischen Justiz, die in der heutigen Zeit (die Neuauflage ist von 1974, Anm. von Baldur) Formen angenommen hat, die nicht mehr zu verantworten sind und die wir überwinden müssen, wenn wir nicht die Idee des Rechtsstaates endgültig begraben wollen).
PPS.: wie ein Verfahren in der richtigen örtlichen Zuständigkeit losgetreten wird, obwohl sich weder Autor noch Verlag im zugeordneten Bezirk befinden, steht in kaum glaubbarer Zusammenfassung in: Die Akte Jan van Helsing, die Dokumentation über das Verbot zweier Bücher im *freiesten Land deutscher Geschichte*.
Ich meine, daß das noch nicht verboten ist - es hat durchgehend Schwärzungen und liest sich wie die Beweisliste aus dem Irak
|
Tassie Devil
10.02.2003, 23:09
@ Tempranillo
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Re: Revisionismus - Erneute Durchsicht |
-->>Aber diesmal kann ich es mir doch nicht verkneifen. Revisionismus ist doch eine Ableitung aus dem Verb revidieren, berichtigen.
Hi Tempranillo,
Du liegst leider schief.
Revidieren kommt aus dem lateinischen:
Wortstamm videre = sehen (video = ich sehe), revidere = (nochmals) durchsehen,
durchchecken passt sehr gut.
Eine Revision ist keine Fehlerkorrektur bzw. Berichtigung, sondern eine (nochmalige) Durchsicht, nichts anderes.
Wird bei einer Revision ein Fehler festgestellt, dann ist die Korrektur des Fehlers oftmals die normale"natuerliche" Folge.
Als Revisionismus wird die systematische Revision der GeCHichte bezeichnet, eine (nochmalige) Durchsicht der offiziellen GeCHichtsschreibung.
Dieser Durchblick ist scharf strafbewehrt.
Gruss
TD
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Baldur der Ketzer
10.02.2003, 23:13
@ Tassie Devil
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Re: Revisionismus - Erneute Durchsicht - warum kein Verbot von Weissagungen? |
-->Hallo, TD,
im Lied der Linde heißt es:
deutscher Nam, Du littest schwer,
wieder glänzt um Dich die alte Ehr.
Es ist ein prophetisches Gedicht aus der Jahrhundertwende und macht sich Gedanken um die Zukunft Deutschlands, sieht die Teilung etc.
So was aber auch - hat man das beim Index-Aufstellen übersehen?
beste Grüße vom Baldur
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Euklid
10.02.2003, 23:15
@ Baldur der Ketzer
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Re: Die größte Gefahr des Exhibitionismus ist die? |
-->>
>>Meinst Du die Angelegenheit Deckert?
>
>Hallo, Euklid,
>nein, Deckert ist doch nur ein kleiner Teil im Wirkungsspektrum eines einsatzfreudigen Beamten im Dienste der Wahrheit, was wesentlich interessanter ist, ist vielmehr, daß manche Vorkommnisse, beispielsweise die Veröffentlichung von Büchern über Geheimgesellschaften, so lange betr. der örtlichen Zuständigkeit herumgezogen werden, bis sie in Mannheim gelandet sind, auch wenn sich sonst rein gar kein örtlicher Bezug erkennen ließe, wenn nicht, ja wenn nicht halt doch.
>Räusper.
>Beste Grüße vom Baldur
>P.S.: hierzu paßt, aber ich weiß nicht, ob es evtl. in der BRD verboten ist: Prof.Dr. Friedrich Grimm, Politische Justiz, die Krankheit unserer Zeit (aus dem Einbandtext: in seinem Werk behandelt er, aufgrund seiner eigenen Erlebnisse, das Phänomen der politischen Justiz, die in der heutigen Zeit (die Neuauflage ist von 1974, Anm. von Baldur) Formen angenommen hat, die nicht mehr zu verantworten sind und die wir überwinden müssen, wenn wir nicht die Idee des Rechtsstaates endgültig begraben wollen).
>PPS.: wie ein Verfahren in der richtigen örtlichen Zuständigkeit losgetreten wird, obwohl sich weder Autor noch Verlag im zugeordneten Bezirk befinden, steht in kaum glaubbarer Zusammenfassung in: Die Akte Jan van Helsing, die Dokumentation über das Verbot zweier Bücher im *freiesten Land deutscher Geschichte*.
>Ich meine, daß das noch nicht verboten ist - es hat durchgehend Schwärzungen und liest sich wie die Beweisliste aus dem Irak
Da wohne ich nur ein paar Kilometer weg und laufe doch blind durch die Gegend.
Ich muß mir mal etwas Lesestoff darüber besorgen.
Gruß EUKLID
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Tempranillo
10.02.2003, 23:37
@ Tassie Devil
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Re: Revisionismus - was sagt der Duden? |
-->Hallo Teufel,
gut gewählt, Dein Nick, und Du wirst sicher schon oft gedacht haben, wer als Tempranillo schreibt, hat manchmal eine etwas unscharfe Sicht auf Definitionen und Begriffe.
Ich habe schon darauf gewartet, dass Du dazwischengehst, und vorsichtshalber den Duden (sinn- und sachverwandte Wörter) aufgeschlagen. Da steht
"Revision: Kontrolle, Korrektur".
>Eine Revision ist keine Fehlerkorrektur bzw. Berichtigung, sondern eine (nochmalige) Durchsicht, nichts anderes.
Da verlass` ich mich mal voll und ganz auf den Duden. [img][/img]
Es gibt ja auch Bedeutungsverschiebungen, man kann nicht so ohne weiteres von der lateinischen Bedeutung auf den heutigen Sprachgebrauch schließen. Sogar innerhalb einer Sprache verändern manche Wörter ihre Bedeutung ganz erheblich. Mir fällt gerade ein, dass"merkwürdig" im 18. und 19. Jahrhundert einen völlig anderen Sinn hatte als heute.
>Wird bei einer Revision ein Fehler festgestellt, dann ist die Korrektur des Fehlers oftmals die normale"natuerliche" Folge.
>Als Revisionismus wird die systematische Revision der GeCHichte bezeichnet, eine (nochmalige) Durchsicht der offiziellen GeCHichtsschreibung.
>Dieser Durchblick ist scharf strafbewehrt.
Ja, manchmal ist es besser, wenn man nicht so genau hinschaut.
Tempranillo
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Baldur der Ketzer
11.02.2003, 00:02
@ Tempranillo
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Re: Revisionismus - -ismus iss was anderes als -asmus |
-->Hallo, Tempranillo,
-ismus ist in dieser Sprachnuance was abwertendes, siehe Islam-ismus, Revision-ismus, im Gegensatz zum wertneutralen, eher positiven Islam oder zur Revision. Es soll wohl die fanatisierte, untolerierbare Variante der radikalen, also ex-grundwurzeligen;-) Betrachtungsweise ausdrücken.
Nun ist es aber so, daß jemand, der eine Baumwurzel ausgräbt, auch auf Waldis verbuddelten bestialisch stinkenden Knochen, eine uralt-vergessene Tellermine aus 1915, oder auf eine Giftbüchse stoßen kann..........und dann kriegen die Auswirkungen des Buddelns auch die unbeteiligten dösenden Nachbarn mit, der brave Reverend in seinem Gospelschuppen, die Umweltbehörde, der Sherriff und Tante Elvira.
Und dann fragen die sich, wieso sie so lange so friedlich schlummern konnten, währenddessen solche ungeahnten Dinge unter ihren Füßen schlummerten.
Die Antwort wird sein, den kleinen Ausbuddler am Ohr zu ziehen, ihm ein paar Watschn zu verpassen, das Korpus delicti wieder einzubuddeln, und Gras über alles wachsen zu lassen.
Und schon herrscht wieder eitel Sonnenschein. Wen interessiert schon, was 1915 im Vorgarten passierte, oder ob Waldi zurecht als streunender Wilddieb erschossen wurde.
beste Grüße vom Baldur
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Tempranillo
11.02.2003, 00:22
@ Tassie Devil
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Re: Richard Wagner über Regeln und Definitionen |
-->>Hi Tempranillo,
>Du liegst leider schief.
>Revidieren kommt aus dem lateinischen:
>Wortstamm videre = sehen (video = ich sehe), revidere = (nochmals) durchsehen,
>durchchecken passt sehr gut.
Hi Tassie Devil,
sich über Definitionen zu streiten hat m.E. wenig Sinn. Wie man damit verfahren sollte, kann man einer hervorragenden Textstelle aus Richard Wagners Meistersingern entnehmen.
Walther von Stolzing:"Wie fang` ich nach der Regel an?"
Hans Sachs:"Ihr stellt sie selbst, und folgt ihr dann."
T.
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Herbi, dem Bremser
11.02.2003, 00:31
@ - ELLI -
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Re: Die Gefahr des grünen Zyllis * Dank, war wohl am 17.1. nicht auf Sendung ;-) (owT) |
-->
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Tassie Devil
11.02.2003, 22:16
@ Tempranillo
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Re: Revisionismus - was sagt der Duden? |
-->>Hallo Teufel,
Hi Tempranillo,
>gut gewählt, Dein Nick,...
Danke.
>...und Du wirst sicher schon oft gedacht haben, wer als Tempranillo schreibt, >hat manchmal eine etwas unscharfe Sicht auf Definitionen und Begriffe.
Nein, da muss ich Dich in jeder Hinsicht enttaeuschen. ;-)
Den Wald vor lauter Baeumen nicht sehen, dieses Sprichwort ist Dir sicher ein Begriff. Die Essenz daraus ist, den Focus der eigenen Optik zu variieren, um differente Sichtweisen und Eindruecke gewinnen zu koennen. Genau das aber, und nur das, verschafft die Moeglichkeit der umfassenden Einblicke und Durchblicke, auch wenn in Abhaengigkeit der jeweiligen Perspektive manche Relationen im Vorder- oder Hintergrund unscharf erscheinen.
>Ich habe schon darauf gewartet, dass Du dazwischengehst, und vorsichtshalber den Duden (sinn- und sachverwandte Wörter) aufgeschlagen. Da steht
>"Revision: Kontrolle, Korrektur".
>>Eine Revision ist keine Fehlerkorrektur bzw. Berichtigung, sondern eine (nochmalige) Durchsicht, nichts anderes.
>Da verlass` ich mich mal voll und ganz auf den Duden.
Konrad Duden war halt auch ein Pragmatiker
>Es gibt ja auch Bedeutungsverschiebungen, man kann nicht so ohne weiteres von >der lateinischen Bedeutung auf den heutigen Sprachgebrauch schließen. Sogar >innerhalb einer Sprache verändern manche Wörter ihre Bedeutung ganz erheblich. >Mir fällt gerade ein, dass"merkwürdig" im 18. und 19. Jahrhundert einen >völlig anderen Sinn hatte als heute.
Ja, voellig richtig.
Auch mir fallen gerade zwei solcher Beispiele von Begriffen/Definitionen bezueglich eines Bedeutungswechsels in Sprachgebrauch und Umgang ein, die innerhalb von nur wenigen Jahrzehnten ihre Charakteristik erheblich geaendert haben. Es sind die Possesivpronomina (besitzanzeigende Fuerwoerter)"mein" und"dein" der deutschen Sprache.
>>Wird bei einer Revision ein Fehler festgestellt, dann ist die Korrektur des Fehlers oftmals die normale"natuerliche" Folge.
>>Als Revisionismus wird die systematische Revision der GeCHichte bezeichnet, eine (nochmalige) Durchsicht der offiziellen GeCHichtsschreibung.
>>Dieser Durchblick ist scharf strafbewehrt.
>Ja, manchmal ist es besser, wenn man nicht so genau hinschaut.
Ja, das ist eine u.U. lebensrettende Variante.
Wenn Du Dir jetzt aber nochmals die hinter meiner glatteisfuehrenden Absicht stehenden Ausfuehrungen auf der Zunge zergehen laesst, die ich zum Pragmatiker Duden und der gewollten Verlaesslichkeit menschlicher Fehlerfreiheit weiter oben gemacht habe, dann vermagst Du jetzt wohl richtig zu bewerten und gewichten, was tatsaechlich beim Begriff Revisionismus Sache ist.
>Tempranillo
Gruss
TD
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