dottore
13.02.2003, 15:46 |
Bargeld, Bargeldbestand, Bargeldumlauf - hier spricht die EZB:Thread gesperrt |
-->Hi,
im MB Januar 2003 lesen wir in einem Aufsatz"Die Bargeldnachfrage im Euro-Währungsebiet im Zeichen der Euro-Bargeldumstellung" auf S. 47 (Unterstreichungen von mir):
"Der Begriff 'Bargeldumlauf' (im Aufsatz wird auch häufig 'Bargeld' als Synonym (! d.) verwendet) ist enger gefasst als"Banknoten- und Münzumlauf", da er nur den Banknoten- und Münzbestand (! d.) der Nicht-MFIs (Klartext: Nichtbanken, d.) und somit nicht den Kassenbestand (! d.) der MFIs im Eurogebiet umfasst. Der Bargeldumlauf (! d.) ist eine Komponente des weit gefassten Geldmengenaggregats (! d.) M3. Im November 2002 betrug sein Anteil am Gesamtbestand dieser Geldmenge 6 %. Mit Ausnahme der gebietsansässigen MFIs gibt es keine Informationen darüber, wer in welchem Umfang Eurobanknoten und -Münzen hält. Daher umfasst der Bargeldumlauf (! d.) nicht nur die Bargeldbestände (! d.) der Nicht-MFIs im Eurogebiet, sondern auch den Bargeldbestand im Ausland."
Daraus geht klar hervor, dass
1. nicht zwischen Menge, Umlauf und Bestand sowie Teilaggregate unterschieden wird, dafür aber
2. zwischen Menge und Bestand innerhalb und außerhalb der MFIs und darüber hinaus auch noch zwischen In- und Ausland durchaus unterschieden wird.
Zwischen den MFIs kann"Bargeld" auch gar nicht"umlaufen", da keine Bank 1 Mio Euro schickt, um von der anderen Bank mit 1 Mio Euro wieder zurück zu kehren, weshalb sich schon von daher die Vorstellung eines"Geldumlaufs" verbietet.
An Bargeld können Banken nur kommen, indem sie es sich bei der jeweiligen ZB beschaffen. Dies wiederum geht - wie x-mal erklärt - nur gegen den bekannten Prozess der Hinterlegung (Verpfändung) von Schuldtiteln, was bedeutet: Ohne Kredite (im Schuldtiteln verbrieft) kann es nie und nimmer Bargeld geben.
Für die Hergabe von Bargeld verlangt die ZB die bekannten Sätze, die niemals ein Zins sind, da eine ZB niemals Kredit geben kann, sondern eine Steuer (Monopolprämie).
Gibt eine Bank, und anders kann Bargeld nicht von der Bank ins Publikum kommen, Bargeld ans Publikum, dann geschieht dies ausschließlich auf dem Weg über einen Kredit. Dieser Kredit hat nichts mit dem Kredittitel zu tun, gegen den die Bank sich ihrerseits Bargeld von der ZB beschafft hat, was im Klartext - ebenfalls x-mal erläutert - bedeutet, dass mit der Bargeldsumme niemals die Kreditsumme abgelöst werden kann, gegen die das Bargeld erschienen ist.
Das schöne Phänomen"Geldmengenaggregat" kann wiederum nicht aus einer Addition von Mengen bestehen, sondern ausschließlich aus einer Addition von Summen.
Da das Bargeld Teil einer Geldsumme ist, kann Bargeld nicht aus einer"Menge", sondern nur aus einer Summe bestehen. Da Summen - im Gegensatz zu Mengen - nicht"umlaufen" können, ist die Vorstellung eines Geldmengenumlaufs schlicht und einfach dummes Zeug.
Jeder Geldsumme steht im gesamten System (ZB, MFIs, Publikum) immer eine gleich hohe andere Geld[/u]summe[/u] gegenüber: einmal ist sie aktiv vorhanden (egal ob verbucht oder nicht), das andere Mal passiv.
Das Publikum führt keine Bücher, wodurch bei kleinen Kindern der Eindruck entsteht, als als habe das Publikum"sein Geld" (Banknoten usw.)"netto aktiv", also ohne dass dieses"Geld" gleichzeitig woanders passiv verbucht wäre.
Kleine Kinder denken also: Toll, da gibt es etwas"als solches", nämlich Geld, und glauben, da Geld in Form von Geldscheinen (Banknoten), und somit"physisch" existiert, es sei eine"Menge" (ein"Haufen Geld").
Dies ist aber nichts als illusionäres Denken. Denn jede Verfügung über"Geld", das jemand aktiv hat (verbucht oder nicht) ist nichts anderes als die Zession einer Forderung durch den jeweiligen Geld-Gläubiger, bei welcher der Geld-Schuldner der selbe bleibt.
Gläubiger können ihr Guthaben, das nur als Summe und niemals als Menge definierbar ist, jederzeit zedieren. Den entsprechenden Vorgang als"Umlauf" zu bezeichnen, und dabei die Vorstellung zu haben oder zu erwecken, da"liefe" etwas um, so wie bei Kinder- oder Mau-Mau-Spielen Murmeln oder Karten von einem zum anderen"wandern", gehört in den Kindergarten oder in feuchtfröhliche Familienabende.
Mit der ökonomischen Realität, in der wir leben, hat das absolut nichts zu tun.
Desungeachtet wäre der sog."Bargeldanteil" am"Gesamtbestand der Geldmenge" von 6 % (EZB) ein Anlass für Bargeld-Fetischisten, sich ernsthaftere Gedanken zu machen darüber, was es mit dem"Bargeld" wohl auf sich hat.
On Top kommt noch der"Bargeldumlauf in Relation zum privaten Verbrauch", über den uns die EZB ebenfalls unterrichtet:
Er ist im Euro-Währungsgebiet zwischen 1980 und 2001 von 10,0 auf 8,0 % gesunken. Was ebenfalls verdeutlicht, dass von einem nennenswerten"Umlauf" des Bargeldes in Bezug auf private Verbrauchsausgaben (in Summe, logisch) keinerlei Rede sein kann!
Auch von dieser Ecke aus betrachtet, spielt"Bargeld" nirgends eine signifikante Rolle (in Frankreich haben wir 4,8, in Finnland nur 3,9 %!), weshalb sich sämtliche Überlegungen, mit dem"Bargeld" zu operieren oder dort als"Tauschmittel" oder Ähnlichem anzusetzen (Tauschgeld, Freigeld, Wära usw.) als Heilslehren ohne jede Bedeutung entpuppen.
Die heutigen Probleme haben absolut nichts mit"Bargeld" zu tun, sondern ausschließlich mit Kredit.
Die weltweite Überschuldungskrise, resultierend aus niemals mehr erfüllbaren Krediten, die stracks in die deflationäre Depression führt, ist mit keinem wie auch immer konstruierten Bargeld-"Trick" zu beseitigen. Wer dies glaubt, schaut in die völlig falsche Richtung und verschwendet seine Zeit und die aller anderen auch.
Ich darf bitten, diesen Beitrag zu archivieren, um nicht immer wieder aufs Neue diese alberne Diskussion um den"Geldumlauf" führen zu müssen. Anklicken und man weiß Bescheid (hier folgende etwaige Diskussion inklusive).
Gruß!
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- ELLI -
13.02.2003, 15:58
@ dottore
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Re: Bargeld, Bargeldbestand, Bargeldumlauf / ja, kommt in die d.-Sammlung (owT) |
-->
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SchlauFuchs
13.02.2003, 15:58
@ dottore
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ich uebernehme das in die Zins-FAQ:-) (owT) |
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Wal Buchenberg
13.02.2003, 19:19
@ dottore
|
Re: Ich übernehme das ins Karl Marx-Forum - Kritik der Politischen Ã-konomie! ;-) (owT) |
-->
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Wal Buchenberg
13.02.2003, 19:28
@ Wal Buchenberg
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Re: http://www.marx-forum.de/arbeitswelt/kritik/bargeld.html (owT) |
-->
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Bär
14.02.2003, 12:25
@ dottore
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Kleine Anmerkungen und Fragen |
-->Hallo dottore,
um es vorweg zu sagen: Mit dem Komplex Summe, Menge und Umlauf habe ich mich schon beschäftigt (u.a. auch H/S und viele Ihrer Veröffentlichungen).
Als gelernter Bänker interessiert mich das natürlich, vor allem, weil Bänker i. A. Null Ahnung haben.
Ich gehe auch 100 % d'accord mit der Analyse der wirtschaftlichen Beziehungen.
Daher lassen wir die Theorie mal außen vor. Es geht mir um die Schlüsse, die Sie daraus ziehen:
>Auch von dieser Ecke aus betrachtet, spielt"Bargeld" nirgends eine signifikante Rolle (in Frankreich haben wir 4,8, in Finnland nur 3,9 %!), weshalb sich sämtliche Überlegungen, mit dem"Bargeld" zu operieren oder dort als"Tauschmittel" oder Ähnlichem anzusetzen (Tauschgeld, Freigeld, Wära usw.) als Heilslehren ohne jede Bedeutung entpuppen.
>Die heutigen Probleme haben absolut nichts mit"Bargeld" zu tun, sondern ausschließlich mit Kredit.
Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Da die Entstehung von Bargeld eindeutig von der Entstehung von Kredit abhängig ist, schlagen die Kreditprobleme voll auf das Bargeld durch. Wie dottore auch weiter schreibt....
>Die weltweite Überschuldungskrise, resultierend aus niemals mehr erfüllbaren Krediten, die stracks in die deflationäre Depression führt, ist mit keinem wie auch immer konstruierten Bargeld-"Trick" zu beseitigen.
Die Verschuldungskrise kann natürlich NICHT mit einem"Bargeld-Trick" beseitigt werden. Allerdings kann das Kreditgeld-System mit einem"Bargeld-Trick" UMGANGEN werden. Da die Liquiditätsprobleme in der DeDe (und das geht jetzt erst richtig los) immer größer werden und es schwierig sein wird, an Bargeld zu kommen (ja, Cash is king, sehe ich auch so), viele aber trotzdem WAS LEISTEN möchten, nur keinen finden werden, der sie in BARGELD bezahlt, muss man das System umgehen können. Und wenn ich mir die großen Tauschringe und Alternativ-Wirtschaftssysteme, die überall entstehen, wachsen und den Menschen auch tatsächlich helfen, dann glaube ich, dass dieses Statement:
> Wer dies glaubt, schaut in die völlig falsche Richtung und verschwendet seine Zeit und die aller anderen auch.
ABSOLUT FALSCH IST. Für mich ist diese Meinung nur dazu geeignet, dieses todgeweihte System nur noch ein paar Jährchen zu verlängern, da alle dann weiterhin auf der Jagd nach Bargeld versagen werden. Gläubigerschutz par exellenze.
Also hier nochmal die Chance zur Klarstellung:
Wenn Geld<=>Kredit dann Geldproblem<=>Kreditproblem.
Wenn Kredit<#>Geld (sprich kein Kreditgeld-System) dann Kreditproblem<#>Geldproblem. Oder?
Warum sollen alternative Systeme nicht wenigstens teilweise helfen?
Gruß
Bär
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Euklid
14.02.2003, 12:40
@ Bär
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Re: Kleine Anmerkungen und Fragen |
-->>Hallo dottore,
>um es vorweg zu sagen: Mit dem Komplex Summe, Menge und Umlauf habe ich mich schon beschäftigt (u.a. auch H/S und viele Ihrer Veröffentlichungen).
>Als gelernter Bänker interessiert mich das natürlich, vor allem, weil Bänker i. A. Null Ahnung haben.
>Ich gehe auch 100 % d'accord mit der Analyse der wirtschaftlichen Beziehungen.
>Daher lassen wir die Theorie mal außen vor. Es geht mir um die Schlüsse, die Sie daraus ziehen:
>>Auch von dieser Ecke aus betrachtet, spielt"Bargeld" nirgends eine signifikante Rolle (in Frankreich haben wir 4,8, in Finnland nur 3,9 %!), weshalb sich sämtliche Überlegungen, mit dem"Bargeld" zu operieren oder dort als"Tauschmittel" oder Ähnlichem anzusetzen (Tauschgeld, Freigeld, Wära usw.) als Heilslehren ohne jede Bedeutung entpuppen.
>>Die heutigen Probleme haben absolut nichts mit"Bargeld" zu tun, sondern ausschließlich mit Kredit.
>Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Da die Entstehung von Bargeld eindeutig von der Entstehung von Kredit abhängig ist, schlagen die Kreditprobleme voll auf das Bargeld durch. Wie dottore auch weiter schreibt....
>>Die weltweite Überschuldungskrise, resultierend aus niemals mehr erfüllbaren Krediten, die stracks in die deflationäre Depression führt, ist mit keinem wie auch immer konstruierten Bargeld-"Trick" zu beseitigen.
>Die Verschuldungskrise kann natürlich NICHT mit einem"Bargeld-Trick" beseitigt werden. Allerdings kann das Kreditgeld-System mit einem"Bargeld-Trick" UMGANGEN werden. Da die Liquiditätsprobleme in der DeDe (und das geht jetzt erst richtig los) immer größer werden und es schwierig sein wird, an Bargeld zu kommen (ja, Cash is king, sehe ich auch so), viele aber trotzdem WAS LEISTEN möchten, nur keinen finden werden, der sie in BARGELD bezahlt, muss man das System umgehen können. Und wenn ich mir die großen Tauschringe und Alternativ-Wirtschaftssysteme, die überall entstehen, wachsen und den Menschen auch tatsächlich helfen, dann glaube ich, dass dieses Statement:
>> Wer dies glaubt, schaut in die völlig falsche Richtung und verschwendet seine Zeit und die aller anderen auch.
>ABSOLUT FALSCH IST. Für mich ist diese Meinung nur dazu geeignet, dieses todgeweihte System nur noch ein paar Jährchen zu verlängern, da alle dann weiterhin auf der Jagd nach Bargeld versagen werden. Gläubigerschutz par exellenze.
>Also hier nochmal die Chance zur Klarstellung:
>Wenn Geld<=>Kredit dann Geldproblem<=>Kreditproblem.
>Wenn Kredit<#>Geld (sprich kein Kreditgeld-System) dann Kreditproblem<#>Geldproblem. Oder?
>Warum sollen alternative Systeme nicht wenigstens teilweise helfen?
>Gruß
>Bär
Hallo Bär entschuldige daß ich mich da einmische weil die Frage ja eigentlich an dottore gerichtet war.
Die alternativen Systeme helfen lediglich den Staat noch schneller zu beseitigen.
Jeder der sich auf diese Weise behilft was ja an und für sich nichts ehrenrühriges ist kann nichts für den Staat tun weil keine Abgaben für diese Gelder möglich sind.
Stellen die arbeitenden morgen alle auf Dottorsche Währung oder Bärsche Währung um,sind die ersten die rausgekegelt werden die Sozialhilfeempfänger,Rentner und Beamten weil keine Steuern mehr einzutreiben sind.
Das kann am Modell studiert werden.
Es gibt kein Entrinnen.
Szialpolitik erster Güte ist und bleibt der feste Arbeitsplatz.
Alles andere sind Mogelpackungen.
Das neue Hire and fire System befreit gerade in der größten Krise die Firmen von den größten Sorgen.Für den Staat wird es jedoch voll peinlich denn es reißt den Staatshaushalt voll in den Abgrund sollte es zu Massenentlassungen kommen.
Wir müssen unbedingt die Leute in Brot und Arbeit bringen anstatt zu alimentieren.
Leistungsloses Geld ist verbranntes Geld.Wir haben genügend Aufgaben nur werden sie nicht angepackt oder können nicht angepackt werden weil die Kohle fehlt.
Wir müssen den Etat für Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe für Arbeitsplatzbeschaffung verwenden.Nur dann haben wir meiner Meinung noch eine Chance.
Es muß dringend gehandelt werden.
Gruß EUKLID
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t-aktie
14.02.2003, 12:53
@ Euklid
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Re: Kleine Anmerkungen und Fragen |
-->>>Hallo dottore,
>>um es vorweg zu sagen: Mit dem Komplex Summe, Menge und Umlauf habe ich mich schon beschäftigt (u.a. auch H/S und viele Ihrer Veröffentlichungen).
>>Als gelernter Bänker interessiert mich das natürlich, vor allem, weil Bänker i. A. Null Ahnung haben.
>>Ich gehe auch 100 % d'accord mit der Analyse der wirtschaftlichen Beziehungen.
>>Daher lassen wir die Theorie mal außen vor. Es geht mir um die Schlüsse, die Sie daraus ziehen:
>>>Auch von dieser Ecke aus betrachtet, spielt"Bargeld" nirgends eine signifikante Rolle (in Frankreich haben wir 4,8, in Finnland nur 3,9 %!), weshalb sich sämtliche Überlegungen, mit dem"Bargeld" zu operieren oder dort als"Tauschmittel" oder Ähnlichem anzusetzen (Tauschgeld, Freigeld, Wära usw.) als Heilslehren ohne jede Bedeutung entpuppen.
>>>Die heutigen Probleme haben absolut nichts mit"Bargeld" zu tun, sondern ausschließlich mit Kredit.
>>Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Da die Entstehung von Bargeld eindeutig von der Entstehung von Kredit abhängig ist, schlagen die Kreditprobleme voll auf das Bargeld durch. Wie dottore auch weiter schreibt....
>>>Die weltweite Überschuldungskrise, resultierend aus niemals mehr erfüllbaren Krediten, die stracks in die deflationäre Depression führt, ist mit keinem wie auch immer konstruierten Bargeld-"Trick" zu beseitigen.
>>Die Verschuldungskrise kann natürlich NICHT mit einem"Bargeld-Trick" beseitigt werden. Allerdings kann das Kreditgeld-System mit einem"Bargeld-Trick" UMGANGEN werden. Da die Liquiditätsprobleme in der DeDe (und das geht jetzt erst richtig los) immer größer werden und es schwierig sein wird, an Bargeld zu kommen (ja, Cash is king, sehe ich auch so), viele aber trotzdem WAS LEISTEN möchten, nur keinen finden werden, der sie in BARGELD bezahlt, muss man das System umgehen können. Und wenn ich mir die großen Tauschringe und Alternativ-Wirtschaftssysteme, die überall entstehen, wachsen und den Menschen auch tatsächlich helfen, dann glaube ich, dass dieses Statement:
>>> Wer dies glaubt, schaut in die völlig falsche Richtung und verschwendet seine Zeit und die aller anderen auch.
>>ABSOLUT FALSCH IST. Für mich ist diese Meinung nur dazu geeignet, dieses todgeweihte System nur noch ein paar Jährchen zu verlängern, da alle dann weiterhin auf der Jagd nach Bargeld versagen werden. Gläubigerschutz par exellenze.
>>Also hier nochmal die Chance zur Klarstellung:
>>Wenn Geld<=>Kredit dann Geldproblem<=>Kreditproblem.
>>Wenn Kredit<#>Geld (sprich kein Kreditgeld-System) dann Kreditproblem<#>Geldproblem. Oder?
>>Warum sollen alternative Systeme nicht wenigstens teilweise helfen?
>>Gruß
>>Bär
>Hallo Bär entschuldige daß ich mich da einmische weil die Frage ja eigentlich an dottore gerichtet war.
>Die alternativen Systeme helfen lediglich den Staat noch schneller zu beseitigen.
>Jeder der sich auf diese Weise behilft was ja an und für sich nichts ehrenrühriges ist kann nichts für den Staat tun weil keine Abgaben für diese Gelder möglich sind.
>Stellen die arbeitenden morgen alle auf Dottorsche Währung oder Bärsche Währung um,sind die ersten die rausgekegelt werden die Sozialhilfeempfänger,Rentner und Beamten weil keine Steuern mehr einzutreiben sind.
>Das kann am Modell studiert werden.
>Es gibt kein Entrinnen.
>Szialpolitik erster Güte ist und bleibt der feste Arbeitsplatz.
>Alles andere sind Mogelpackungen.
>Das neue Hire and fire System befreit gerade in der größten Krise die Firmen von den größten Sorgen.Für den Staat wird es jedoch voll peinlich denn es reißt den Staatshaushalt voll in den Abgrund sollte es zu Massenentlassungen kommen.
>Wir müssen unbedingt die Leute in Brot und Arbeit bringen anstatt zu alimentieren.
>Leistungsloses Geld ist verbranntes Geld.Wir haben genügend Aufgaben nur werden sie nicht angepackt oder können nicht angepackt werden weil die Kohle fehlt.
>Wir müssen den Etat für Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe für Arbeitsplatzbeschaffung verwenden.Nur dann haben wir meiner Meinung noch eine Chance.
>Es muß dringend gehandelt werden.
>Gruß EUKLID
das problem ist nur, dass solche weisheiten wohl nie zu den zuständigen personen dringen werden.
dottore sollte mal in den rat der 5 wirtschaftsweisen gehen. wie wäre das ;-)
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Euklid
14.02.2003, 13:30
@ t-aktie
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Re: Kleine Anmerkungen und Fragen |
-->>>>Hallo dottore,
>>>um es vorweg zu sagen: Mit dem Komplex Summe, Menge und Umlauf habe ich mich schon beschäftigt (u.a. auch H/S und viele Ihrer Veröffentlichungen).
>>>Als gelernter Bänker interessiert mich das natürlich, vor allem, weil Bänker i. A. Null Ahnung haben.
>>>Ich gehe auch 100 % d'accord mit der Analyse der wirtschaftlichen Beziehungen.
>>>Daher lassen wir die Theorie mal außen vor. Es geht mir um die Schlüsse, die Sie daraus ziehen:
>>>>Auch von dieser Ecke aus betrachtet, spielt"Bargeld" nirgends eine signifikante Rolle (in Frankreich haben wir 4,8, in Finnland nur 3,9 %!), weshalb sich sämtliche Überlegungen, mit dem"Bargeld" zu operieren oder dort als"Tauschmittel" oder Ähnlichem anzusetzen (Tauschgeld, Freigeld, Wära usw.) als Heilslehren ohne jede Bedeutung entpuppen.
>>>>Die heutigen Probleme haben absolut nichts mit"Bargeld" zu tun, sondern ausschließlich mit Kredit.
>>>Das stimmt meiner Meinung nach nicht. Da die Entstehung von Bargeld eindeutig von der Entstehung von Kredit abhängig ist, schlagen die Kreditprobleme voll auf das Bargeld durch. Wie dottore auch weiter schreibt....
>>>>Die weltweite Überschuldungskrise, resultierend aus niemals mehr erfüllbaren Krediten, die stracks in die deflationäre Depression führt, ist mit keinem wie auch immer konstruierten Bargeld-"Trick" zu beseitigen.
>>>Die Verschuldungskrise kann natürlich NICHT mit einem"Bargeld-Trick" beseitigt werden. Allerdings kann das Kreditgeld-System mit einem"Bargeld-Trick" UMGANGEN werden. Da die Liquiditätsprobleme in der DeDe (und das geht jetzt erst richtig los) immer größer werden und es schwierig sein wird, an Bargeld zu kommen (ja, Cash is king, sehe ich auch so), viele aber trotzdem WAS LEISTEN möchten, nur keinen finden werden, der sie in BARGELD bezahlt, muss man das System umgehen können. Und wenn ich mir die großen Tauschringe und Alternativ-Wirtschaftssysteme, die überall entstehen, wachsen und den Menschen auch tatsächlich helfen, dann glaube ich, dass dieses Statement:
>>>> Wer dies glaubt, schaut in die völlig falsche Richtung und verschwendet seine Zeit und die aller anderen auch.
>>>ABSOLUT FALSCH IST. Für mich ist diese Meinung nur dazu geeignet, dieses todgeweihte System nur noch ein paar Jährchen zu verlängern, da alle dann weiterhin auf der Jagd nach Bargeld versagen werden. Gläubigerschutz par exellenze.
>>>Also hier nochmal die Chance zur Klarstellung:
>>>Wenn Geld<=>Kredit dann Geldproblem<=>Kreditproblem.
>>>Wenn Kredit<#>Geld (sprich kein Kreditgeld-System) dann Kreditproblem<#>Geldproblem. Oder?
>>>Warum sollen alternative Systeme nicht wenigstens teilweise helfen?
>>>Gruß
>>>Bär
>>Hallo Bär entschuldige daß ich mich da einmische weil die Frage ja eigentlich an dottore gerichtet war.
>>Die alternativen Systeme helfen lediglich den Staat noch schneller zu beseitigen.
>>Jeder der sich auf diese Weise behilft was ja an und für sich nichts ehrenrühriges ist kann nichts für den Staat tun weil keine Abgaben für diese Gelder möglich sind.
>>Stellen die arbeitenden morgen alle auf Dottorsche Währung oder Bärsche Währung um,sind die ersten die rausgekegelt werden die Sozialhilfeempfänger,Rentner und Beamten weil keine Steuern mehr einzutreiben sind.
>>Das kann am Modell studiert werden.
>>Es gibt kein Entrinnen.
>>Szialpolitik erster Güte ist und bleibt der feste Arbeitsplatz.
>>Alles andere sind Mogelpackungen.
>>Das neue Hire and fire System befreit gerade in der größten Krise die Firmen von den größten Sorgen.Für den Staat wird es jedoch voll peinlich denn es reißt den Staatshaushalt voll in den Abgrund sollte es zu Massenentlassungen kommen.
>>Wir müssen unbedingt die Leute in Brot und Arbeit bringen anstatt zu alimentieren.
>>Leistungsloses Geld ist verbranntes Geld.Wir haben genügend Aufgaben nur werden sie nicht angepackt oder können nicht angepackt werden weil die Kohle fehlt.
>>Wir müssen den Etat für Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe für Arbeitsplatzbeschaffung verwenden.Nur dann haben wir meiner Meinung noch eine Chance.
>>Es muß dringend gehandelt werden.
>>Gruß EUKLID
>das problem ist nur, dass solche weisheiten wohl nie zu den zuständigen personen dringen werden.
>dottore sollte mal in den rat der 5 wirtschaftsweisen gehen. wie wäre das ;-)
Politiker sÃnd inzwischen nicht mehr beratungsfähig:
Dank hervorragend ausgebautem Sozialsystem das auf 33 Millionen Lemmingen abgestützt ist sind solch wunderschöne Dinge wie steuerfreie Diäten ohne jeden Beleg noch immer möglich.
Hierbei geht es um tausende pro Kopf monatlich.
Das Gegenbeispiel:
Lädt man einen Geschäftskunden zum Essen ein wird pauschal Betrug unterstellt und schon vorher 20% abgezogen egal ob da Unterschrift und Person draufsteht.
Zur Wertigkeit: Politiker ohne jeden Beleg gilt Pauschale als anerkannt in Höhe von mehreren tausend pro Monat.
Bürger:Selbst mit Unterschrift betrügt der sodaß man Kürzungen machen muß.
Dies zeigt die große Kluft schon an und mehr braucht man eigentlich nicht mehr zu wissen.Da es sich hierbei um Peanuts handelt reicht es gerade um die Peanuts der politischen Klasse zu halten.
600 Abgeordnete a 5500 (geschätzt) mal 12 Monate ergibt 39 Millionen Euro.
Peanuts zugegeben.
Die andere Rechnung.
Schätze mal 100 Mio Geschäftsessen mal 50 Euro mal 20%
Das ergibt 1 Milliarde zusätzlich zu versteuernder Einkommen.Zusätzlicher Steuerfluß geschätzt 25% bedeutet zusätzliche Steuern von 250 Mio DM.Das sind für den einzelnen auch nur Peanuts aber es ermöglicht die Finanzierung dieses obigen Unfugs noch zu erweitern.Nennen wir es eben Abgeordnetensteuerfreiediätenermöglichungssteuer abgeschöpft durch Subventionsverhinderungsessengesetz. Dieses System muß natürlich bis zur letzten Patrone gehalten werden.
Gruß EUKLID
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Bär
14.02.2003, 13:55
@ Euklid
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@Euklid |
-->Hallo Euklid,
>Die alternativen Systeme helfen lediglich den Staat noch schneller zu beseitigen.
Is doch gut, oder? Außerdem, soweit ich weiß, gibt es sogar Tauschring-Systeme, die von Staat gefördert werden. Lustig, oder....?
>Jeder der sich auf diese Weise behilft was ja an und für sich nichts ehrenrühriges ist kann nichts für den Staat tun weil keine Abgaben für diese Gelder möglich sind.
Genau. Und das ist positiv.
>Stellen die arbeitenden morgen alle auf Dottorsche Währung oder Bärsche Währung um,sind die ersten die rausgekegelt werden die Sozialhilfeempfänger,Rentner und Beamten weil keine Steuern mehr einzutreiben sind.
Oder die Banken, die Mrd. an arbeitslosen Einkommen kassieren (siehe dottorsche Krisenschaukel). Außerdem, wofür brauchen wir Beamte (außer zum Abgaben eintreiben). Außerdem: Es gibt viele Soz.Empf., weil es keine Arbeit gibt bzw. weil sich keiner diese ARbeit leisten kann. Dann eben: keine SozH, dafür Arbeit und Bezahlung. Ist doch in Deinem Sinne, oder?
>Das kann am Modell studiert werden.
>Es gibt kein Entrinnen.
>Szialpolitik erster Güte ist und bleibt der feste Arbeitsplatz.
Den gibt es aber nicht mehr. Und den wird es in absehbarer Zeit auch nicht mehr geben.
>Alles andere sind Mogelpackungen.
Die Versprechungen auf Vollbeschäftigung, Hartz, fordern und fördern, Neoliberalismus, das sind Mogelpackungen.
>Das neue Hire and fire System befreit gerade in der größten Krise die Firmen von den größten Sorgen.Für den Staat wird es jedoch voll peinlich denn es reißt den Staatshaushalt voll in den Abgrund sollte es zu Massenentlassungen kommen.
>Wir müssen unbedingt die Leute in Brot und Arbeit bringen anstatt zu alimentieren.
Aber es geht nicht. Es ist einfach nicht genügend bezahlbare Arbeit da.
>Leistungsloses Geld ist verbranntes Geld.Wir haben genügend Aufgaben nur werden sie nicht angepackt oder können nicht angepackt werden weil die Kohle fehlt.
Die Zinsen auf Staatsschulden sind hier aber ein weit größerer Batzen als Sozialhilfezahlungen.
>Wir müssen den Etat für Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe für Arbeitsplatzbeschaffung verwenden.Nur dann haben wir meiner Meinung noch eine Chance.
Das ist jetzt aber Sozialismus....
Gruß
Bär
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Euklid
14.02.2003, 14:09
@ Bär
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Re: @Euklid |
-->
>>Wir müssen den Etat für Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe für Arbeitsplatzbeschaffung verwenden.Nur dann haben wir meiner Meinung noch eine Chance.
>Das ist jetzt aber Sozialismus....
>Gruß
>Bär
Hallo Bär ich hätte absolut nichts dagegen wenn der eine es Sozialismus und der andere Kapitalismus nennen würde wenn es doch nur helfen würde.
Ich bin mir (fast) sicher es würde helfen.
Schau Dir mal bitte in der Krisenschaukel die Diagramme von dottore an wie die Kurven von Staatsverschuldung und Arbeitsosenrate bei allen Ländern korrelieren.
Nehmen wir die Leistungen für Sozialhilfe und Arbeitslosigkeit völlig weg dann ist das meines Erachtens kein Sozilismus wenn durch die Wegfallenden Gelder sofort überall in der Kasse das Geld für Arbeit ausgegeben wird anstatt leistungslos.
Natürlich heißt völlig in diesem Fall nicht daß es nichts mehr zu Essen gibt.
Und Invaliden usw. kann man natürlich nicht auf die Straße setzen.
Das Wörtchen fast in Klammer oben signalisiert nur meine kleine Unsicherheit in diesem ganzen Spiel.
Aber ich kann mir nicht vorstellen daß man den Zustand der festen Arbeit nicht mehr erreichen soll.
Das wäre doch auf Dauer der Untergang der Zivilisation.
Ich mag daran überhaupt nicht denken weil solch ein System auf Dauer in der Tyrannei enden würde.
Gruß EUKLID
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dottore
14.02.2003, 14:50
@ t-aktie
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Re: Kleine Anmerkungen und Fragen |
-->
>das problem ist nur, dass solche weisheiten wohl nie zu den zuständigen personen dringen werden.
>dottore sollte mal in den rat der 5 wirtschaftsweisen gehen. wie wäre das ;-)
Hatte ich schon, zwar nicht als Mitglied aber als Zuarbeiter für das 5-Weisen-Gründungsteam-Mitglied Prof. Dr. Fritz W. Meyer, Bonn. Das war ein Spitzentyp, neoliberale Sonderklasse. Damit wars dann auch mit meiner"Karriere" dort genug, schließlich kam das"Wachstums-Karlchen" (Schiller) mit seinem Neo-Keynesianismus und als der als Superminister zurücktrat, sehr einsichtsvoll ("Solidität ist mir lieber als Solidarität"), arbeitete ich noch ein Mal als dessen Assistent. Das war die Zeit, als der spätere Buba-Prä Tietmeyer immer durch die Tiefgarage am Bonner Markt schlich, um seinen Ex-Herrn zu briefen. Mit dem"Weisen" Prof. Dr. Herbert Giersch war ich lange befreundet, der schüttelt(e) dann nur noch seinen Kopf über den Unfug, den die Politik anrichtet.
Es gab und gibt viele gute Ã-konomen (auch wenn ich in der"Theorie" inzwischen nach HS und den Debatten darüber, intensiv auch mit Malik, der drei Mal meine brüchtigten Ganztagesseminare besuchte, siehe natürlich auch Forum hier, inzwischen einen anderen Ansatz habe). Aber was die klugen Köpfe auch vorschlugen - in der"Politik" wurde es zu Schall und Rauch. Hopeless!
Es geht jetzt alles seinen Gang und uns bleibt nur noch eines: Aufzupassen, dass wir dabei nicht mit zertrampelt werden. Ob's gelingt, das weiß ich leider auch erst hinterher.
Gruß!
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