Popeye
23.02.2003, 13:26 |
Notfallplanung - Nachtrag2 Thread gesperrt |
-->Wie Schröder die Banken stützen soll
Von Christian von Hiller
Es war ein Treffen auf der höchsten Sicherheitsstufe. Am Sonntag abend um halb acht kam in Berlin die wohl mächtigste Runde dieser Republik zum Abendessen neben dem Invalidenfriedhof im Wirtschaftsministerium zusammen. Von der Regierung kamen Kanzler Gerhard Schröder, Finanzminister Hans Eichel und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement.
Sie trafen die Creme der deutschen Finanzwirtschaft: die Bosse von Allianz und Deutscher Bank, von Münchener Rück, Hypo-Vereinsbank und Dresdner Bank, von West-LB, DZ-Bank und KfW. Auch Berater Roland Berger nahm teil. Er hatte das Treffen auf Bitten des Kanzlers vorbereitet und organisiert.
Nur die Verbände fehlten - weder Sparkassenpräsident Dietrich Hoppenstedt noch Bankenpräsident Rolf-Ernst Breuer wurden geladen."Ich will aus der Verbandslogik raus und mit den Leuten reden, die das Geschäft machen", hat Schröder Beteiligten zufolge gesagt. Auch Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller war nicht dabei.Im Mittelpunkt stand schnell der Tagesordnungspunkt"Tatsächliche Lage von Banken und Versicherungen", wobei die Betonung auf dem Wort"tatsächlich" lag. Es sollte Tacheles geredet werden.
Seit Monaten mühen sich die Vorstände der Finanzwirtschaft, die Lage der Branche schönzureden."Bankkrise" gilt gar als Unwort. Dabei ist die Lage ernst: Vor allem im Kreditportefeuille sieht es düster aus. Im Jahr 2001 ist die Risikovorsorge für möglicherweise notleidend werdende Kreditengagements in die Höhe geschnellt (siehe Grafik). Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich für viele die Lage weiter verschärft. Die Hypo-Vereinsbank mußte die Risikovorsorge fast verdoppeln, auf 3,8 Milliarden Euro. Bei der Deutschen Bank stieg der Betrag von rund 1 Milliarde auf 2,1 Milliarden Euro.
Schuld sind große Schieflagen wie bei der Kirch-Gruppe in Deutschland oder bei Enron und Worldcom in den Vereinigten Staaten. Aber auch die Bankvorstände haben jede Menge Fehler gemacht:"Jahrelang herrschte bei den Großbanken ein Bilanzsummen-Denken", sagt ein Unternehmensberater."Nur um Geschäft zu machen, haben sie Kredite zu viel zu niedrigen Margen vergeben." Erlöse im Wertpapierhandel während der Jahre der Hausse haben Verluste im Kreditgeschäft verdeckt. Nun sind die Reserven aufgezehrt. Einige Banken können große Kreditausfälle kaum noch verkraften.
Deshalb reiste Josef Ackermann, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, mit einem gewagten Vorschlag nach Berlin: Die Finanzwirtschaft solle eine Auffanggesellschaft gründen, in die sie faule Kredite ausgliedern solle. Eine bestechende Idee, aus Sicht der Banken. Denn die Banken binden zuviel Eigenkapital mit Darlehen, die zu unsicher sind, als daß sie am Kapitalmarkt plaziert oder anderweitig verwertet werden könnten. Müssen die Kredite jedoch abgeschrieben werden, haben viele Banken ein Ertragsproblem.
In dieser"bad bank", wie Banker solche Auffanggesellschaften nennen, sollten zunächst Dresdner Bank, Commerzbank und Hypo-Vereinsbank ihre Risiken im Geschäft mit dem Mittelstand bündeln. Da kommen leicht 7 Milliarden Euro zusammen. Damit die Banken jedoch entlastet werden, so Ackermanns Vorschlag, solle der Staat für das Risiko möglicher Zahlungsausfälle haften. Die Deutsche Bank selbst will sich nicht an der Konstruktion beteiligen. Der Konzern sei stark genug, meint Ackermann großzügig, um sich aus eigener Kraft zu helfen."Wir wollen uns mit diesem Virus nicht infizieren", zitieren Beteiligte den Deutsche-Bank-Chef.
Ackermanns Vorschlag überzeugte so sehr, daß Sengera und Brixner Wohlwollen signalisierten. Offenbar erhoffen sich der Boß der West-LB und der Chef des Spitzeninstituts der Volks- und Raiffeisenbanken, DZ-Bank, daß auch sie einen Teil ihrer Risikokredite in die"bad bank" schieben können.
Bei der DZ-Bank ist die Lage offenbar schon so angespannt, daß unter den Kreditgenossen schon offen über eine Übernahme durch eine"andere große Bank" gesprochen wird. Nun wird gerätselt, ob eine ausländische Gruppe (Credit Mutuel oder Banques Populaires aus Frankreich?) oder eine andere Bank Interesse zeigen könnte. Auch die Commerzbank und die Hypo-Vereinsbank sind schwer angeschlagen. Seit Monaten kommen die Gespräche über ein Zusammengehen nicht voran. Denn keine der beiden Banken könnte es verkraften, auch noch die Kreditrisiken der anderen zu schultern.
Der deutsche Bankenmarkt, so lautet einhellig der Befund, muß dringend konsolidiert werden: Fusionen sollen Überkapazitäten abbauen. Doch solange die einzelnen Konzerne durch unwägbare Kreditrisiken belastet sind, sind weitere Zusammenschlüsse kaum möglich. Aus eigener Kraft können die Banken - entgegen offizieller Verlautbarungen - diese Krise kaum schultern. Schon der Zusammenbruch der Schmidt-Bank in Hof an der Saale, die kaum größer als eine mittlere Sparkasse war, hat die privaten Banken mit rund 3,5 Milliarden Euro belastet.
Die Bündelung von faulen Krediten in einer"bad bank" macht nur Sinn, wenn auch der Staat - zumindest teilweise - in die Bresche springt und Haftungszugaben abgibt. Das weiß Ackermann, und das wissen auch die Politiker. Zwar hat die Regierung vor staatlichen Haftungszusagen in der Vergangenheit noch nie zurückgeschreckt. Im Fall Philipp Holzmann oder bei Mobilcom war der Kanzler zur Stelle. Aber dieses Mal hält sich Schröder bedeckt. Die Bundesregierung habe sich den Vorschlag angehört und wolle ihn nun unter Einbeziehung der Bundesbank weiter erörtern, heißt es in Regierungskreisen.
Zu riskant wäre ein voreiliges Ja. Staatliche Haftungszusagen wirken in einer Marktwirtschaft schnell wie ein Fremdkörper, vor allem wenn der Eindruck entsteht, daß Verluste auf diese Weise verstaatlicht werden und die Bankvorstände allzu schnell aus ihrer Verantwortung entlassen würden.
Doch eine Beteiligung der Bundesregierung muß auch mit dem Beihilferecht der Europäischen Union in Einklang gebracht werden. Als der französische Staat Mitte der Neunziger dem schwer angeschlagenen Credit Lyonnais mit umfangreichen Finanzspritzen zur Seite sprang, waren haarige Verhandlungen mit der EU-Kommission die Folge. Nur unter harten Auflagen genehmigte Brüssel schließlich die Beihilfen - der Credit Lyonnais mußte sich aus vielen Märkten und Geschäften zurückziehen. Kein Wunder, daß sich Schröder, Eichel und Clement Zeit mit einer Antwort lassen.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.2.2003
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rodex
23.02.2003, 13:45
@ Popeye
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 |
-->>Zu riskant wäre ein voreiliges Ja. Staatliche Haftungszusagen wirken in einer Marktwirtschaft schnell wie ein Fremdkörper, vor allem wenn der Eindruck entsteht, daß Verluste auf diese Weise verstaatlicht werden und die Bankvorstände allzu schnell aus ihrer Verantwortung entlassen würden.
Dieser Eindruck ist bei mir tatsächlich entstanden. Das wäre eine beispiellose Sauerei, wenn der Steuerzahler das Kreditrisiko schlechter Kunden der Banken aufgebrummt bekommt. Was in vergleichbarer Weise in Berlin passiert ist, darf nicht auch im Bund geschehen. Da sollen die Banken erstmal aufhören Dividenden auszuschütten, die Managergehälter zusammenstreichen, und Besitz verkaufen, bevor der Steuerzahler zur Kasse gebeten wird.
Rodex
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Popeye
23.02.2003, 14:11
@ rodex
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 |
-->Hallo, @rodex,
ich befürchte die üblichen Sparmaßnahmen werden nicht mehr ausreichen. Too little too late. Zahlen werden wir es alle. Ob als Steuerzahler, Kunden, Gläubiger oder Aktionäre. Wenn schon die Münzsammlung verhökert wird (BVB) kann man sich das Fiasko lebhaft vorstellen.
Die Lawine rollt und das Tal ist nicht in Sicht.
Sonntagsgrüße
Popeye
>>Zu riskant wäre ein voreiliges Ja. Staatliche Haftungszusagen wirken in einer Marktwirtschaft schnell wie ein Fremdkörper, vor allem wenn der Eindruck entsteht, daß Verluste auf diese Weise verstaatlicht werden und die Bankvorstände allzu schnell aus ihrer Verantwortung entlassen würden.
>Dieser Eindruck ist bei mir tatsächlich entstanden. Das wäre eine beispiellose Sauerei, wenn der Steuerzahler das Kreditrisiko schlechter Kunden der Banken aufgebrummt bekommt. Was in vergleichbarer Weise in Berlin passiert ist, darf nicht auch im Bund geschehen. Da sollen die Banken erstmal aufhören Dividenden auszuschütten, die Managergehälter zusammenstreichen, und Besitz verkaufen, bevor der Steuerzahler zur Kasse gebeten wird.
>Rodex
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Turon
23.02.2003, 14:20
@ rodex
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 |
-->Hallo Rodex - die Sache ist die, daß etliche Kleinbanken, die von der Pleite bedroht sind (Kleinbanken ist eindeutig falsch) - vermutlich etliche verwertbare Sachen gar nicht verkaufen können, und schon gar nicht zum
einen Preis, der dann Handlungsfreiheit garantiert und als Befreihungsschlag
dient. Wie willst Du ansonsten dann die faule Kredite besichern? Geht kaum.
Und das ist im Prinzip ein Jammer schlechthin - Kredite werden an die Bank vergeben, wenn sie selbst als zahlungsfähig gilt. Ferner: im Prinzip ist das leider so, daß man sich in Hinblick auf die Zahlungskraft der Kunden verlassen
hat, aber nie begriffen hat, daß auch diese schwinden kann.
Eine Bankenfusion zu heutiger Zeit ist auch so eine Sache: bei der Bankenfusion
wächst ja nicht nur die Habenseite, sondern auch die Sollseite. Eine Fusion macht also dann Sinn, wenn eine gutgehende Bank X eine schlechtere Bank Y
kauft - und unterm Strich, der neuen Bank nur etwas schlechter geht, als der Bank X. Wenn beide Banken aber düstere Bilanzen aufzuweisen haben, hat die neue Bank ebenfalls noch düsterere Bilanzen, wobei sich das Risiko maximiert.
Die einzige Möglichkeit ist also am Ende doch der Versuch mit neuen Krediten
alte faule Kredite abzusichern - wie es ja Greenspan versucht - doch ist diese
Angelegenheit recht dürftig. Denn in einer Inflation werden die Kunden gar nicht solventer, sondern noch insolventer.
Wenn Du durch heutige Wirtschaftslandschaft sich einen Blick verschaffst, gibt es fast gar kein Unternehmen, das kreditwürdig ist - und Folge davon ist nur weitere Verschärfung des Überlebenkampfes.
Gruß.
>>Zu riskant wäre ein voreiliges Ja. Staatliche Haftungszusagen wirken in einer Marktwirtschaft schnell wie ein Fremdkörper, vor allem wenn der Eindruck entsteht, daß Verluste auf diese Weise verstaatlicht werden und die Bankvorstände allzu schnell aus ihrer Verantwortung entlassen würden.
>Dieser Eindruck ist bei mir tatsächlich entstanden. Das wäre eine beispiellose Sauerei, wenn der Steuerzahler das Kreditrisiko schlechter Kunden der Banken aufgebrummt bekommt. Was in vergleichbarer Weise in Berlin passiert ist, darf nicht auch im Bund geschehen. Da sollen die Banken erstmal aufhören Dividenden auszuschütten, die Managergehälter zusammenstreichen, und Besitz verkaufen, bevor der Steuerzahler zur Kasse gebeten wird.
>Rodex
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Baldur der Ketzer
23.02.2003, 14:32
@ Popeye
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 - eine beispiellose Sauerei! |
-->Wie schon wieder mal der kleine Otto Normalo und Steuerzahler die Banken stützen soll
>Es war ein Treffen auf der höchsten Peinlichkeitsstufe. Am Sonntag abend fünf vor zwölf kam in Berlin die wohl unfähigste Runde dieser Republik zum Abendessen neben dem Invalidenfriedhof Wirtschaftsministerium zusammen.
(....)
>Schuld sind große Schieflagen wie bei der Kirch-Gruppe in Deutschland oder bei Enron und Worldcom in den Vereinigten Staaten.
ach so, aber bei Erna Krause kein Baudarlehn rausrücken, bei den Müller-Lüdenscheidts das kleine Modestübchen im Garagenanbau nicht mit einem Kontokorentkredit unterstützen wollen, trotz allseitiger Familienbürgschaft, beim Schreinermeister Eder die neue Bandsäge nicht finanzieren und bei Omma Kreszenzia Hintergruber pro Überweisung 3 Euro von der kläglichen Rente abzwancken, oder wie oder waaaas?
Und irgendwo im fernen Ausland in den hirntripperverseuchten Großkotzwolkenkuckucksheimen die Milliarden mit Preßluft in den Arsch der Finanzwelt pusten -.........Geld spielt ja keine Rolex, man hat es ja tonnenweise.....
>>Aber auch die Bankvorstände haben jede Menge Fehler gemacht:"Jahrelang herrschte bei den Großbanken ein Bilanzsummen-Denken", sagt ein Unternehmensberater."Nur um Geschäft zu machen, haben sie Kredite zu viel zu niedrigen Margen vergeben."
auch davon hat die Wirtschaft spätestens seit ein paar Jahren nichts mehr gemerkt, oder??
>>Erlöse im Wertpapierhandel während der Jahre der Hausse haben Verluste im Kreditgeschäft verdeckt. Nun sind die Reserven aufgezehrt. Einige Banken können große Kreditausfälle kaum noch verkraften.
tja, und? Was geht das die Hubers von gegenüber an? Die haben immer brav die 13,5% für ihren Kleinkredit abgedrückt, regelmäßig wie ein Uhrwerk.......
>Deshalb reiste Josef Ackermann, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, mit einem gewagten Vorschlag nach Berlin: Die Finanzwirtschaft solle eine Auffanggesellschaft gründen, in die sie faule Kredite ausgliedern solle. Eine bestechende Idee, aus Sicht der Banken.
äh, dumme Frage: wie laufen denn dann dort die Buchungen? So konkret?
Aktiva: faul und wurmstichig.
Wenn die Auffangtonne umkippt, wo entsteht bei wem die Ausbuchung?????
>>sollten zunächst Dresdner Bank, Commerzbank und Hypo-Vereinsbank ihre Risiken im Geschäft mit dem Mittelstand bündeln. Da kommen leicht 7 Milliarden Euro zusammen.
aha, und wie viele verschiedene Kreditnehmer sind das? 1000, 10.000, 50.000? Enron, Kirch und Co. waren drei. Und haben die gleiche Sauerei hinterlassen, betragsmäßig. Sind noch irgendwo Laternenmasten frei?
>>Damit die Banken jedoch entlastet werden, so Ackermanns Vorschlag, solle der Staat für das Risiko möglicher Zahlungsausfälle haften.
damit solcher Hirnschweinkram nicht mehr die angeschlagenen Ohren der ausgeplünderten Steuerzahler verseucht, sollten solche Provokatuere vielleicht besser in ein altes Verließ überstellt werden, in irgendwelche Kasematten mit 3m dicken Wänden, ausgehungerten Ratten drin, einem handtellergroßen Guckloch und einem Latrineneimer im Eck, übertitelt am Eingang mit *Nachdenken macht einsichtig* - außerdem sollten bei der Einweisung Korken ausgegeben werden, damit die Insassen ihre Är......, die sie weit offen haben, endlich wieder dichtkriegen.....?.....
>>
Die Deutsche Bank selbst will sich nicht an der Konstruktion beteiligen. Der Konzern sei stark genug, meint Ackermann großzügig, um sich aus eigener Kraft zu helfen."Wir wollen uns mit diesem Virus nicht infizieren", zitieren Beteiligte den Deutsche-Bank-Chef.
wieso, ich dachte, die sind gegen Skrupel geimpft?
>Ackermanns Vorschlag überzeugte so sehr, daß Sengera und Brixner Wohlwollen signalisierten.
haben die Steuerzahler auch Wohlwollen signalisiert?
>>Offenbar erhoffen sich der Boß der West-LB und der Chef des Spitzeninstituts der Volks- und Raiffeisenbanken, DZ-Bank, daß auch sie einen Teil ihrer Risikokredite in die"bad bank" schieben können.
ich hätt auch noch ein paar alte Sachen, die uneinbringlich sind - darf ich die dann mit draufsatteln, zum Nennwert? Vielleicht ist die Sache ja gar nicht soooo schlecht......;-(((((((........
>Auch die Commerzbank und die Hypo-Vereinsbank sind schwer angeschlagen.
na, mit letzterer hatte ich auch das Vergnügen, vor langer Zeit eine klasse Bank mit super Leuten, bis sie dann m.E. nach immer mehr zum Nicht-mehr-wiederzuerkennen zu einem unglaublichen Haufen verkam, bei dem nach meinem bescheidenen Einblick offensichtlich die besoffenen Mäuse auf den Tafeln tanzten, die hauseigenen Zugochsen an der Basis im einem permanenten Lachkrampf verarscht und später rausgeekelt wurden und man je höher kommen konnte, je unfähiger man persönlich war.... wen wunderts......
>>Seit Monaten kommen die Gespräche über ein Zusammengehen nicht voran. Denn keine der beiden Banken könnte es verkraften, auch noch die Kreditrisiken der anderen zu schultern.
ach was, es zeigt sich doch in der Europapolitik, daß es genügt, zwei Kranke in ein Bett zu legen, damit beide dadurch wieder gesund werden, ois koa Problem, woaßt scho....
>Der deutsche Bankenmarkt, so lautet einhellig der Befund, muß dringend konsolidiert werden: Fusionen sollen Überkapazitäten abbauen. Doch solange die einzelnen Konzerne durch unwägbare Kreditrisiken belastet sind, sind weitere Zusammenschlüsse kaum möglich. Aus eigener Kraft können die Banken - entgegen offizieller Verlautbarungen - diese Krise kaum schultern. Schon der Zusammenbruch der Schmidt-Bank in Hof an der Saale, die kaum größer als eine mittlere Sparkasse war, hat die privaten Banken mit rund 3,5 Milliarden Euro belastet.
ist bekannt, wo die die 7 Milliarden Mark verplempert haben? Das sind ja Irrsinnssummen.....
>Zu riskant wäre ein voreiliges Ja. Staatliche Haftungszusagen wirken in einer Marktwirtschaft schnell wie ein Fremdkörper, vor allem wenn der Eindruck entsteht, daß Verluste auf diese Weise verstaatlicht werden und die Bankvorstände allzu schnell aus ihrer Verantwortung entlassen würden.
Fremdkörper? Oder Auslöser zum Volksaufstand und Überkochen des Volkszorns?
>>Nur unter harten Auflagen genehmigte Brüssel schließlich die Beihilfen - der Credit Lyonnais mußte sich aus vielen Märkten und Geschäften zurückziehen.
dann hätte es ja wenigstens noch ein gutes.....
Das ist echt der Hammer des Monats.
Danke für die Info!
Und beste Grüße vom Baldur
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Euklid
23.02.2003, 14:56
@ Baldur der Ketzer
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 - eine beispiellose Sauerei! |
-->Der Steuerzahler wird jetzt als selbstschuldnerischer Bürge für diese Großkotzbanken mißbraucht.
Das ist die modernisierte Form des Berliner Bankenskandals für Gesamtdeutschland.
Bin ich froh wenn ich aus diesem sebstschuldnerischen Zwingturm aussteige;-)
Gruß EUKLID
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Jacques
23.02.2003, 15:26
@ Popeye
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Re: Notfallplanung - Nachtrag - |
-->Nach sonntäglicher sonniger Wanderung
erschüttert solche kaum mehr.
Déja vu
Ist man versucht zu sagen (oder Japan lässt grüssen).
Thx&Gruss
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Turon
23.02.2003, 16:20
@ Baldur der Ketzer
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Manchmal habe ich den Eindruck |
-->daß unsere Großen - die kostbarsten Menschen der Gesellschaft - irgendwann von den Toten auferstanden sind, nach dem man sie vor drei Jahrtausenden zu Mumiefiezierung bei lebendigen Leibe verurteilt hat und mit einem Fluch belegt hat.
Untote bis in alle Ewigkeit, wenn man sie befreit hat, hatten sie ja die Allmacht, wie die Legende sagt.
Na ja - wer Lust auf einen witzigen Film hat - sollte sich die Mumie anschauen da steht´s drin. ;)
Gruß.
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rodex
23.02.2003, 17:58
@ Popeye
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 |
-->>ich befürchte die üblichen Sparmaßnahmen werden nicht mehr ausreichen. Too little too late. Zahlen werden wir es alle. Ob als Steuerzahler, Kunden, Gläubiger oder Aktionäre. Wenn schon die Münzsammlung verhökert wird (BVB) kann man sich das Fiasko lebhaft vorstellen.
Dann sollen bitteschön die Kunden, Gläubiger und Aktionäre zahlen, und nicht der Steuerzahler. So funktioniert das doch im Kapitalismus, oder? Wenn es um den eigenen Kopf geht, werden die raffgierigsten Kapitalisten offenbar ganz schnell zu Sozialisten. Hoffentlich macht Schröder da diesmal nicht mit!
Rodex
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Popeye
23.02.2003, 18:21
@ rodex
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 |
-->>>ich befürchte die üblichen Sparmaßnahmen werden nicht mehr ausreichen. Too little too late. Zahlen werden wir es alle. Ob als Steuerzahler, Kunden, Gläubiger oder Aktionäre. Wenn schon die Münzsammlung verhökert wird (BVB) kann man sich das Fiasko lebhaft vorstellen.
>Dann sollen bitteschön die Kunden, Gläubiger und Aktionäre zahlen, und nicht der Steuerzahler. So funktioniert das doch im Kapitalismus, oder? Wenn es um den eigenen Kopf geht, werden die raffgierigsten Kapitalisten offenbar ganz schnell zu Sozialisten. Hoffentlich macht Schröder da diesmal nicht mit!
>Rodex
Hallo, @Rodex,
recht hast Du! Aber so wird es wohl nicht kommen. Stattdessen kommt @dottores vielzitierte Hubschrauberflotte. Fallen ein oder zwei größrere deutsche Banken -dann wackeln alle im Dominoeffekt und ohne viel Phantasie kann man sich vorstellen, das dies nicht auf Deutschland beschränkt bleibt (beschränkt bleiben kann).
Es ist dieser Zusammenhang, dass ein auf Kreditgeld/Fiat-Money basierendes Geld-und Kreditsystem keine isolierten Bank-Konkurse zuläßt (mit Außnahme von ganz kleinen Banken), der den Staat (Steuerzahler) auf die Bühne ruft.
Ähnlich wie Rechtsanwälte"Organe" der Rechtspflege sind, muß man Banken (in einem Fiat-Money-System) als"Organe" des Geldsystems also eines staatlichen Systems sehen. Dass es Aktionäre gibt (private Eigentümer) ist nur das"Klingelschild", das uns alle täuschen soll bzw. einen Teil der Gewinne des Systems (als Lohn für die 'riskante' Mitarbeit) privatisiert.
Grüße Popeye
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Pulpo
23.02.2003, 18:34
@ rodex
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Re: Notfallplanung - Nachtrag2 |
-->>>ich befürchte die üblichen Sparmaßnahmen werden nicht mehr ausreichen. Too little too late. Zahlen werden wir es alle. Ob als Steuerzahler, Kunden, Gläubiger oder Aktionäre. Wenn schon die Münzsammlung verhökert wird (BVB) kann man sich das Fiasko lebhaft vorstellen.
>Dann sollen bitteschön die Kunden, Gläubiger und Aktionäre zahlen, und nicht der Steuerzahler. So funktioniert das doch im Kapitalismus, oder? Wenn es um den eigenen Kopf geht, werden die raffgierigsten Kapitalisten offenbar ganz schnell zu Sozialisten. Hoffentlich macht Schröder da diesmal nicht mit!
Das liefe dann wohl auf das Modell Argentinien hinaus, nur das die Banken nicht alle zur selben Zeit zu machen. Immer schön der Reihe nach, mit schneller werdender Tendenz. Wie auch immer, am Ende waere dann Schröder trotzdem"Schuld".
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