Kasi
24.02.2003, 19:39 |
Frage an Dottore zu Text weiter unten Thread gesperrt |
-->Guten Abend,
ich habe eine Frage zu einer Passage aus dem Text zum Thema Staatsverschuldung, die mir nicht ganz klar ist:
---Zitat------
Die steigende (!) Staatsverschuldung bzw. die Zinsen (!) darauf, welche sie steigern, hat aber noch einen ganz anderen Effekt: Da sie Einkommen schafft, für die niemand einen Finger krumm machen muss (außer dem Hochbuchungs-Buchhalter am Computer), schafft sie arbeitslose Einkommen. Entsprechend entfallen für jene, die von den Zinsen der Staatsschulden"leben", jene anderen, die dafür arbeiten (also BIP vermarkten) müssen.
Deshalb verhindert Staatsverschuldung automatisch das Erzielen von Leistungseinkommen, was wiederum dazu führt, dass sich die Zahl der Arbeitslosen (= potenzielle Leistungserbringer) nach Grad (und Verteilung) der Staatsverschuldung erhöht.
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Warum fallen für"arbeitslose Einkommen" am anderen Ende arbeitende Einkommen weg? Der Zusammenhang ist mir noch etwas unklar? Kann mir Dottore oder jemand anders da in anderen Worten erklären? Danke!
Kasi
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Carpediem
24.02.2003, 20:10
@ Kasi
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Re: Ist doch sonnenklar... |
-->wenn du 1000 Euro erhältst ohne dafür arbeiten zu müssen, dann arbeitest du auch nicht und erbringst entsprechend auch keine Leistung in Höhe von 1000 Euro.
Je mehr Leute Geld erhalten ohne dafür zu arbeiten desto mehr Leute verabschieden sich aus dem Leistungsprozeß.
Am Ende erhalten wir alle Geld aber o Schreck, keiner produziert mehr etwas das wir für unser Geld kaufen können.
Leider ist es in einer Voilkswirtschaft fatalerweise so, das diejenigen die Geld haben meist auch die sind welche erst dafür sorgen, das andere weniger Qualifizierte auch Arbeit haben.
Penner und Asoziale können eben kein Bruttposozialprodukt erbringen!
MfG
Carpediem
>Guten Abend,
>ich habe eine Frage zu einer Passage aus dem Text zum Thema Staatsverschuldung, die mir nicht ganz klar ist:
>---Zitat------
>Die steigende (!) Staatsverschuldung bzw. die Zinsen (!) darauf, welche sie steigern, hat aber noch einen ganz anderen Effekt: Da sie Einkommen schafft, für die niemand einen Finger krumm machen muss (außer dem Hochbuchungs-Buchhalter am Computer), schafft sie arbeitslose Einkommen. Entsprechend entfallen für jene, die von den Zinsen der Staatsschulden"leben", jene anderen, die dafür arbeiten (also BIP vermarkten) müssen.
>Deshalb verhindert Staatsverschuldung automatisch das Erzielen von Leistungseinkommen, was wiederum dazu führt, dass sich die Zahl der Arbeitslosen (= potenzielle Leistungserbringer) nach Grad (und Verteilung) der Staatsverschuldung erhöht.
>-----------
>Warum fallen für"arbeitslose Einkommen" am anderen Ende arbeitende Einkommen weg? Der Zusammenhang ist mir noch etwas unklar? Kann mir Dottore oder jemand anders da in anderen Worten erklären? Danke!
>Kasi
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Baldur der Ketzer
24.02.2003, 20:18
@ Carpediem
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Re: Ist doch sonnenklar...pfui nochmal |
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>Penner und Asoziale können eben kein Bruttposozialprodukt erbringen!
Hallo, Carpediem,
nur weil etwas wahr ist, darf man es doch nicht gleich vertreten........Du bist offensichtlich nicht sehr sozial.......
beste Grüße vom Baldur
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Carpediem
24.02.2003, 20:30
@ Baldur der Ketzer
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Re: Bist du etwa... |
-->mein ehemaliger Pauker?
Der hat mir unter einen Aufsatz geschrieben:"Das ist eine sehr problematische Sichtweise"
Grund: Ich hab geschrieben"Es muß schließlich auch Arbeiter geben"
Ich habe aber nicht gesagt, das es Penner und Asoziale geben muß!
Ich habe nur faktische Wahrheit geschrieben.
Wir sind eine Demokratie und bevor ich mich zum Schein proletarisiere schreib ich lieber über Selbige.
Warum bestrafst du den Boten für die schlechte Nachricht?
Bist wohl ein Gutmensch oder noch schlimmer Politiker.
Die leugnen die Wahrheit und meiden die sozialen Problemzonen.
Du kannst dir gerne die Augen zuhalten! Man sieht dich trotzdem!
MfG
Carpediem
>
>>Penner und Asoziale können eben kein Bruttposozialprodukt erbringen!
>
>Hallo, Carpediem,
>nur weil etwas wahr ist, darf man es doch nicht gleich vertreten........Du bist offensichtlich nicht sehr sozial.......
>beste Grüße vom Baldur
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McShorty
24.02.2003, 20:47
@ Kasi
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Literaturtipp für Kasi |
-->Hallo Kasi,
wie Du sicher schon festgestellt hast ist das ganze Thema sehr komplex + kompliziert.
Daher ein Lit.tipp: von. P.C. Martin:"Der Kapitalismus" und"Die Krisenschaukel". (kannst Du event. bei ebay günstig ersteigern od. bei amazon.de kaufen!)
Sind sowas wie die Standardwerke zum Thema. Auf jeden Fall mehrmals lesen, sonst steigt man nicht durch.
Also lies Dich in die Materie ruhig tief ein, ein kurzes Posting bringt Dich nicht viel weiter.
Gruß aus HH
McShorty
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Baldur der Ketzer
24.02.2003, 22:15
@ Carpediem
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Re: Bist du etwa...ja, bin voll Deiner Meinung ;-), war doch alles Spaß - mfG (owT) |
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dottore
25.02.2003, 10:08
@ Kasi
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Re: Frage an Dottore zu Text weiter unten |
-->Hi Kasi,
vielleicht mal so herum:
Alle dt. AGs werden aus 2002-Abschlüssen im Laufe des Jahres (nach HV) ca. 20 Mrd. Dividenden ausschütten, vermutlich weniger. Die Dividenden wurden echt erwirtschaftet, die AGs haben also Produkte und Dienste verkauft und nach Abschreibungen, Steuern usw. ausschüttungsbereit in der Kasse. Für das Geld wurde also gearbeitet. Und wo gearbeitet wurde, sind Leute beschäftigt.
Alle dt. öffentlichen Hände zahlen in diesem Jahr, zumeist Januar, ca. 80 Mrd. € Zinsen, also das (mindestens) Vierfache an"Dividende". Diese Zinsen werden nicht aus Steuern gezahlt, was voraussetzen würde, dass gearbeitet wurde (Produkte und Dienstleistungen) und Leute beschäftigt waren, denn ohne Arbeit und Produkte oder Dienste lassen sich keine Steuern erwirtschaften.
Diese"Dividenden" des Staates werden mit Hilfe von zusätzlichen Staatsschulden in Höhe der Zinsen"erwirtschaftet". Also wurde nirgends gearbeitet und keine Leute beschäftigt.
Bei der Bedienung von privaten Schulden, z.B. wenn Du Dein Haus abbezahlst oder wenn eine Firma ihre Anleihe bedient, geht das auch nur mit Hilfe von Leistung, die erbracht und vermarktet werden musste. Du kannst Deiner Bank nicht sagen: Ach, schlagen Sie die Zinsen einfach zur Schuld, die ich sowieso schon habe. Der Staat kann das, da er als"infallibler" (unumfallbarer) Schuldner gilt, weil er jederzeit die Steuern in jeder von ihm gewünschten Höhe abfordern kann, was er nur eben nicht tut, denn sonst hätte kein Staat ein Defizit.
Je höher das Defizit, desto höher die Schulden. Je höher die Schulden, desto höher die hochgebuchten Zinsen. Je höher diese, desto weniger Arbeit entsteht bzw. kann entstehen.
Schluss: Alle leben von ihren arbeitslosen Einkommen und weil sie selbst nicht arbeiten, arbeitet auch sonst keiner. Wer sollte denn?
Vive la difference zwischen Staat und Privaten! Der Staat vernichtet Arbeit und Arbeitsplätze, die Privaten arbeiten und schaffen Arbeitsplätze.
Schönen Gruß, ansonsten die Buch-Tipps (Danke!)!
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