dottore
26.02.2003, 10:05 |
Weiter geht's - die Steuereinnahmen aktuell Thread gesperrt |
-->DEUTSCHLAND/STEUERN/BERICHT
Steuereinnahmen im Januar deutlich unter Vorjahr=
Berlin, 26. Feb (Reuters) - Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Januar deutlich unter den Werten des Vorjahres geblieben.
Im jüngsten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hieß es am Mittwoch, die Steuereinnahmen insgesamt (ohne die reinen Gemeindesteuern) hätten im Januar mit 29,86 Milliarden Euro um 9,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat gelegen. Beim Bund allein hätten die Steuereinnahmen mit rund zehn Milliarden Euro um 2,9 Milliarden Euro oder über 22 Prozent niedriger gelegen. Die Aussagekraft dieser Zahlen sei allerdings naturgemäß zu Beginn eines Haushaltsjahres gering.
Die Ausgaben des Bundes lagen im Januar mit 34,2 Milliarden Euro um 4,2 Prozent oder 1,3 Milliarden Euro über dem Stand des Vorjahres. Insgesamt ergebe sich bei Gesamteinnahmen des Bundes von 12,2 Milliarden Euro im Januar - ein Minus von 14,8 Prozent - eine Finanzierungslücke von 22 Milliarden Euro. Aus diesem Minus könnten aber keine Rückschlüsse auf die Defizitentwicklung im Gesamtjahr 2003 gezogen werden.
Der Bundeshaushalt für 2003 ist allerdings bislang noch nicht beschlossen. Der zweite Regierungsentwurf für den Etat geht von einem Ausgabenrückgang des Bundes um 0,6 Prozent und um 5,5 Prozent höheren Einnahmen aus. Für die Steuereinnahmen ist ein Plus von 5,4 Prozent für das Gesamtjahr angenommen.
[So in etwa hätte ich es auch angenommen, wenn ich BMF wäre...]
Und warum können die Steuereinnahmen überhaupt jemals sinken? Saint Just wird es uns so erklären:
Es wurde zu wenig vom Staat investiert, ergo war der vowi"Nutzen" zu gering, als dass sich daraus hätten ("Produktivitätssteigerung" usw. der privaten Wirtschaft) höhere Steuern"entwickeln" oder auch"ergeben" können.
Wir haben also schon in der Vergangenheit viel zu wenig Staatsschulden gemacht... Denn hätten wir mehr gemacht (Infrastruktur und so) hätten wir höheres Wachstum und ergo auch gewaltig steigende Steuereinnahmen. Irgendwie dumm gelaufen.
Gruß (auch und besonders an Saschas Dozenten. Es ist doch nicht etwa jene Dame hier:
Die schöne Anette aus Kalifornien
denn die hat hohes Renommée).
Gruß!
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Euklid
26.02.2003, 10:24
@ dottore
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Re: Weiter geht's - die Steuereinnahmen aktuell |
-->Aber dottore Du weißt doch ganz sicher daß der größte Keynesianer jetzt der göttliche Bush persönlich ist.
Durch die Programme werden die Schulden in den Himmel fliegen und alle Menschen glücklich machen.
Und da kann doch auch die Dame nicht abseits stehen.
Auch Deutschland und Frankreich wollen doch jetzt absolut rigorose Keynesianer werden.
Was soll der olle Stabilitätspakt meint jetzt sogar die CDU.
Seite 2 Handelsblatt schriftlich:CDU gibt Stabilitätspakt auf.
Mach bitte rechtzeitig dein Buch Sachwert schlägt Geldwert flott.
Keynesianismus als Religion ist wiederauferstanden von den Toten.
Nur damit läßt sich bomben.
Die Substanz des Papiergeldes wird bald über Bagdad regnen,anschließend noch über dem Rest des Orients unter Umständen sogar in Europa und der USA.
Überall sitzen die Brückenbauer schon in den Starlöchern um neue schöne Brücken zu bauen;-)
Es wird nicht deutlich gesagt aber bereits getan.
Deshalb glaube niemals Zahlen die DU nicht selbst gefälscht hast.
Das gestrige PKW-Beispiel des stat. Bundesamtes mit weggerechneten 11,9% Preiserhöhung wegen Hedonie glaubt bald noch nicht Mal der Hinterbeiler Sepp.
Er fühlt es aber schon und kann den Betrug hier riechen.
Das war eine Begründung des stat.Bundesamtes zur sogenannten gefühlten Inflation.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Gruß EUKLID
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André
26.02.2003, 10:30
@ dottore
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Re: Weiter geht's - die Steuereinnahmen aktuell |
-->>DEUTSCHLAND/STEUERN/BERICHT
>Steuereinnahmen im Januar deutlich unter Vorjahr=
>Berlin, 26. Feb (Reuters) - Die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden sind im Januar deutlich unter den Werten des Vorjahres geblieben.
>Im jüngsten Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hieß es am Mittwoch, die Steuereinnahmen insgesamt (ohne die reinen Gemeindesteuern) hätten im Januar mit 29,86 Milliarden Euro um 9,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat gelegen. Beim Bund allein hätten die Steuereinnahmen mit rund zehn Milliarden Euro um 2,9 Milliarden Euro oder über 22 Prozent niedriger gelegen. Die Aussagekraft dieser Zahlen sei allerdings naturgemäß zu Beginn eines Haushaltsjahres gering.
>Die Ausgaben des Bundes lagen im Januar mit 34,2 Milliarden Euro um 4,2 Prozent oder 1,3 Milliarden Euro über dem Stand des Vorjahres. Insgesamt ergebe sich bei Gesamteinnahmen des Bundes von 12,2 Milliarden Euro im Januar - ein Minus von 14,8 Prozent - eine Finanzierungslücke von 22 Milliarden Euro. Aus diesem Minus könnten aber keine Rückschlüsse auf die Defizitentwicklung im Gesamtjahr 2003 gezogen werden.
>Der Bundeshaushalt für 2003 ist allerdings bislang noch nicht beschlossen. Der zweite Regierungsentwurf für den Etat geht von einem Ausgabenrückgang des Bundes um 0,6 Prozent und um 5,5 Prozent höheren Einnahmen aus. Für die Steuereinnahmen ist ein Plus von 5,4 Prozent für das Gesamtjahr angenommen.
>[So in etwa hätte ich es auch angenommen, wenn ich BMF wäre...]
- - -
Letzteres hätten wir VON DIR gewiß nicht gedacht!!!:)
Die Fahrlässigkeit unserer Finanzpolitiker,
siehe auch die explodierenden cross-boarder Leasinggeschäfte der Kommunen
zu lasten der Gesamtheit der Steuerzahler
schreit wahrhaftig zum Himmel!
Richtige Subventionskürzungen sind denen noch immer nicht in den Sinn gekommen,
zumal Subventionen doch ähnlich wie Zinszahlungen arbeitsloses Einkommen darstellen,
die überwiegend den Leistungswillen der Empfänger zerstören.
>Und warum können die Steuereinnahmen überhaupt jemals sinken? Saint Just wird es uns so erklären:
>Es wurde zu wenig vom Staat investiert, ergo war der vowi"Nutzen" zu gering, als dass sich daraus hätten ("Produktivitätssteigerung" usw. der privaten Wirtschaft) höhere Steuern"entwickeln" oder auch"ergeben" können.
>Wir haben also schon in der Vergangenheit viel zu wenig Staatsschulden gemacht... Denn hätten wir mehr gemacht (Infrastruktur und so) hätten wir höheres Wachstum und ergo auch gewaltig steigende Steuereinnahmen. Irgendwie dumm gelaufen.
>Gruß (auch und besonders an Saschas Dozenten. Es ist doch nicht etwa jene Dame hier:
>Die schöne Anette aus Kalifornien
>denn die hat hohes Renommée).
>Gruß!
Unbedarfte Leser könnten Deinen Sarkasmus nicht verstehen.
Staatsschulden auf Ausnahmestuationen max. in Höhe des Goldschatzes mit Rückführungsplan binnen 5 Jahren verfassungsmäßig verankern. Und Deinen Vorschlag wie im alten Athen zu verfahren,
wer an diesen Bestimmungen rührt oder dies nur diskutiert, finde ich excellent!!!
Volle Unterstützung. À la lanterne!
Gruß
A.
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Turon
26.02.2003, 12:30
@ dottore
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Re: Weiter geht's - die Steuereinnahmen aktuell |
-->Dottore - Sie werden massenweise Gegener Ihrer Theorien finden, weil so gut
wie Niemand wahrhaftig das Spielchen auf das sprichwörtliche 2+2=4 in Anbetracht
zieht.
Aber ganz nebenbei gesagt: die meisten betrachten den Staat nun mal so, als wäre
es keine Firma. Und das ist das hauptsächliche Problem. Wenn erst einmal
dieses Märchen ersteinmal beseitigt wird, und sich jeder Gedanken macht, warum
denn der Staat Schulden macht, wenn es im gut geht, und auch Schulden, wenn
es ihm schlecht geht, bis auf zwei drei Momente in der ganze Zeitfolge,
wo ausnahmsweise der Staat mehr einnimmt als er ausgibt - dann ist die Sache
klar.
-----------------------------------------------------------------------------
Ich kann Ihnen jedenfalls nur beipflichten: der Staat sorgt zwar für
gute Infrastruktur und begünstigt womöglich auch die wirtschaftliche Entwicklung,
doch das ist mehr als eindeutig nur kleinste Zugabe, das Tülpchen über das i.
Ein schönes Beispiel: Renault sollte in Polen investieren zog jedoch das
Angebot zurück und beschloß in der Slowakei einen Werk aufzubauen.
Die Begründung lautete: die schlechten Straßenverhältnisse und schlechte
Infrastruktur.
Aha! Also erfahren wir somit, daß Slowakei bessere Infrastruktur hat. Stimmt
aber nicht. Was aber die Slowakei hat, sind
a)niedrigere Steuern.
b)niedrigere Löhne.
c)höhere Arbeitslosigkeit
Das Argument der Infrastruktur ist hier völlig falsch. Es geht
um strategische Planung. Aus der Slowakei ist es eben besser Ukraine,
Rumänien und Südeuropa zu beliefern.
Ganz mal davon abgesehen: Deutschland hat die allerbeste Infrastruktur im
mitteleuropäischen Raum. Und irgendwie halten sich die
infrastrukturgeile Unternehmen eben doch mit Investitionen in Deutschland
zurück.
Zufall? Keinesfalls!
Die Ausgaben in die Infrastruktur und derer Erhalt sind hoch genug,
um höhere Steuern zu verlangen - und genau das geschieht in Deutschland.
........................................................................
Weiterhin gilt: es wird die Zeit kommen, wo man eben Faktoren wie
Arbeitskraft, Überstundenleistungsbereitschaft, die Bezahlung
und die Steuerquote allen anderen Wirtschaftsfaktoren vorzuziehen ist.
Wer einmal gearbeitet hat - ja, dort unten - der weiß, daß für
bestimmte Tätigkeiten eben nicht die Leute genommen werden, die
schneeweiße Zähne haben - sondern diejenigen die keine schneeweiße
Zähne sich leisten wollen.
Für Deutschland heißt es nun mal runter von hohen Roß.
Und für die Staatsfetischisten kann ich nur so viel sagen: es ist nun mal
so, daß es nur heißt, was vom Staat ist - ist kostenlos. Das sieht eben nur
so aus - allerdings fördert die Intervention seitens des Staates nun mal
den Schuldendruck. Am Ende heißt es so wie mir ein russischer Mitarbeiter
mal berichtet hat: wenn die Bürohängste mit zwei Händen zwei Computer
bedienen und einen Stift in den Mund nehmen um damit Geschäftsbriefe
zu schreiben, dann können sie dann erst fordern, daß er seine Stückzahlen
verdoppelt.
Wenn die Maschine das überhaupt mitmacht.
Es ist so wie sie sagen: bei manchen künftigen Wiwis und Politiker
hat man den Fehler gemacht, sie zum Sprechen zu ermutigen,
als sie Kinder waren.
Gruß
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Saint-Just
26.02.2003, 17:30
@ dottore
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Aah, eine Unterstellung!... |
-->>Und warum können die Steuereinnahmen überhaupt jemals sinken? Saint Just wird es uns so erklären:
>Es wurde zu wenig vom Staat investiert, ergo war der vowi"Nutzen" zu gering, als dass sich daraus hätten ("Produktivitätssteigerung" usw. der privaten Wirtschaft) höhere Steuern"entwickeln" oder auch"ergeben" können.
>Wir haben also schon in der Vergangenheit viel zu wenig Staatsschulden gemacht... Denn hätten wir mehr gemacht (Infrastruktur und so) hätten wir höheres Wachstum und ergo auch gewaltig steigende Steuereinnahmen. Irgendwie dumm gelaufen.
Nein, Saint-Just erklärt's anders:
Wesentlichster Grund für die mangelnden Steuereinnahmen ist Deutschlands alternde Branchenstruktur. Eine moderne Branchenstruktur wird höhere Steuereinnahmen nach sich ziehen. Und warum altert diese, während kaum neue Branchen hinzukommen? Weil zu wenig Unternehmen gegründet und erweitert werden. Und warum ist das so? Keynes lesen, nachdenken, Keynesianismus weiterentwickeln!
dottore könnte es vielleicht so erläutern:
Ich bin dottore, habe recht, und liefere einfach zu verstehende Erklärungen, die nur ein 'ja' oder - eigentlich undenkbar - ein 'nein' heischen. Staatsverschuldung ist teuflisch, weil sie arbeitlose Einkommen mit sich bringt. Die Bezieher dieser Einkommen arbeiten nicht und zahlen also auch keine Steuern. Und deshalb war der Winter auch so kalt.
Gruß!
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Euklid
26.02.2003, 17:43
@ Saint-Just
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Re: Aah, eine Unterstellung!... |
-->Für mich steht glasklar fest daß wir auf der Schiene der vergangenen 20 Jahre mit Sicherheit nicht weitermachen können.
Es hat auch keinen Sinn verzerrte Zahlen in sich wirken zu lassen die überhaupt keinerlei Aussagekraft haben.
z.b die Meldung der Arbeitgeberverbände daß die Summe der bezahlten Überstunden auf Rekordniveau nach unten wären.
Jett wirds aber erst interessant.Was sagt diese Meldung?
Sagt sie das keine Arbeit da ist?
Nein aus Erfahrung und Überblick in den Betrieben mit denen ich zu tun habe weiß ich daß das Gegenteil der Fall ist.
Noch nie wurden so viele Überstunden geklopft wie heute.
In den Arbeitsverträgen sind diese jetzt als Pauschale einfach mit drin.
Das Lohnaufkommen sinkt ständig und zwar schneller als gedacht.
Ein ideales Instrument um eine Wirtschaft völlig aus den Angeln zu heben.
Die vorgegaukelte Nichtkonkurrenzfähigkeit von deutschen Unternehmen entspricht nicht der Wahrheit.
Der Binnenmarkt ist das Problem weil hier tatsächlich die Kaufkraft wegbricht.
Zum ganzen paßt wohl folgender Satz von Oscar Wilde Schriftsteller:
Wir leben in einem Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung,in einem Zeitalter,indem die Menschen so fleißig sind,daß sie verdummen.
Gruß EUKLID
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Saint-Just
26.02.2003, 18:11
@ Euklid
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Re: Aah, eine Unterstellung!... |
-->>Für mich steht glasklar fest daß wir auf der Schiene der vergangenen 20 Jahre mit Sicherheit nicht weitermachen können.
>Es hat auch keinen Sinn verzerrte Zahlen in sich wirken zu lassen die überhaupt keinerlei Aussagekraft haben.
>z.b die Meldung der Arbeitgeberverbände daß die Summe der bezahlten Überstunden auf Rekordniveau nach unten wären.
>Jett wirds aber erst interessant.Was sagt diese Meldung?
>Sagt sie das keine Arbeit da ist?
>Nein aus Erfahrung und Überblick in den Betrieben mit denen ich zu tun habe weiß ich daß das Gegenteil der Fall ist.
>Noch nie wurden so viele Überstunden geklopft wie heute.
>In den Arbeitsverträgen sind diese jetzt als Pauschale einfach mit drin.
>Das Lohnaufkommen sinkt ständig und zwar schneller als gedacht.
>Ein ideales Instrument um eine Wirtschaft völlig aus den Angeln zu heben.
>Die vorgegaukelte Nichtkonkurrenzfähigkeit von deutschen Unternehmen entspricht nicht der Wahrheit.
>Der Binnenmarkt ist das Problem weil hier tatsächlich die Kaufkraft wegbricht.
Ja, es ist sehr zu hoffen, dass es nicht so weitergeht. Man muss nur mal überdenken, wann in ähnlicher Situation welche Politik mit welchem Erfolg betrieben wurde. Und dann betrachte man die Weltregionen heute. China hatte ich schon erwähnt, aber auch in den USA wird versucht - in sehr schwerer Lage - immerhin das Beste daraus zu machen. Bei uns jedoch will man scheinbar andererorts schon gescheiterte Dogmen zum Erfolg bringen. Grausam.
>Zum ganzen paßt wohl folgender Satz von Oscar Wilde Schriftsteller:
>Wir leben in einem Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung,in einem Zeitalter,indem die Menschen so fleißig sind,daß sie verdummen.
Hört sich nach 'Der Kritiker als Künstler' an. Stimmt's?
>Gruß EUKLID
Gruß!
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Pulpo
26.02.2003, 18:35
@ Euklid
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Re: Aah, eine Unterstellung!... |
-->
>Zum ganzen paßt wohl folgender Satz von Oscar Wilde Schriftsteller:
>Wir leben in einem Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung,in einem Zeitalter,indem die Menschen so fleißig sind,daß sie verdummen.
Dem kann ich wirklich nur beipflichten. Wenn ich so an meinen Freundeskreis denke (Alter: so um die 30) dann fällt mir immer mehr auf, dass sie einfach keine Zeit mehr haben, sich richtig zu informieren. Monntag wird halt der Spiegel gekauft, der liegt dann die ganze Woche auf dem Klo rum, da wird mal so drin geblaettert in den Fernsehwerbepausen und das wars dann. Wenn wir uns dann am Wochenende in der Kneipe treffen, hab ich oft das Gefühl mit Gehirngewaschenen zu reden. Alle paar Wochen muss ich z.B. von Neuem erläutern, dass es im Irak-Krieg nicht darum geht einen Verrückten zu bekaempfen, der die ganze Welt bedroht. Danach sind dann alle auch wieder"gegen den Krieg"... bis der Spiegel wieder einen Artikel bringt, der Hussein mit Hitler vergleicht.
Naja und davon, dass ich glaube, dass Sparguthaben bei den Banken nicht so sicher sind, brauche ich gar nicht erst anfangen. Aber wenigstens gibt es seit Mitte Dezember keine mit belustigtem Blick vorgetragenen Fragen nach dem Goldpreis mehr. Und jetzt hat auch schon mal einer nachgefragt, ob ich ihm nicht mal den Link zu dem Forum schicken kann, in dem ich seit 1 Jahr lese.
[img][/img]
schoenen Gruss
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dottore
26.02.2003, 18:41
@ Saint-Just
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Re: Zu kalt für eine Antwort? |
-->>Nein, Saint-Just erklärt's anders:
>Wesentlichster Grund für die mangelnden Steuereinnahmen ist Deutschlands alternde Branchenstruktur. Eine moderne Branchenstruktur wird höhere Steuereinnahmen nach sich ziehen. Und warum altert diese, während kaum neue Branchen hinzukommen? Weil zu wenig Unternehmen gegründet und erweitert werden. Und warum ist das so? Keynes lesen, nachdenken, Keynesianismus weiterentwickeln!
Keynes ist unschwer weiter zu entwickeln: Alle Branchen werden"verjüngt", was ganz leicht geht, nämlich so: Jede Branche erhält eine staatsschuldenfinanzierte Erneuerungsspritze. Jeder, der ein Unternehmen gründen will (wer nicht?), kriegt nicht nur ein mageres"Existenzgründungsdarlehen", sondern gleich richtig Geld: 1 Mio vom Staat. Mal 1 Mio Existenzgründer macht 1.000.000.000.000 €, also erschwinglich.
Zumal das Geld sofort wieder reinkommt: Die Existenzgründer sind nämlich nicht blöd. Sondern sie legen das"Geld vom Staat" gleich"beim Staat" an und kassieren mühelose Zinsen. Von wem? Vom Staat, ist doch klar. Das Schönste: keiner der 1 Mio Unternehmensgründer kann jemals pleite gehen, da sein Geld doch in allerbesten Händen und bombensicher angelegt ist.
>dottore könnte es vielleicht so erläutern:
>Ich bin dottore, habe recht, und liefere einfach zu verstehende Erklärungen, die nur ein 'ja' oder - eigentlich undenkbar - ein 'nein' heischen. Staatsverschuldung ist teuflisch, weil sie arbeitlose Einkommen mit sich bringt. Die Bezieher dieser Einkommen arbeiten nicht und zahlen also auch keine Steuern.
Ach so, auf Zinsen aus Staatsanleihen muss man keine Steuern zahlen? Könntest Du liebenswürdigerweise die betreffenden WKNs angeben? Danke!
>Und deshalb war der Winter auch so kalt.
Finger klamm? Dann darf ich doch wenigstens bis Mai auf die Antwort auf meine Frage kriegen, warum der Staat, der 100 Mio in Straße gesteckt hat, die zu 20 % p.a. an Wert verliert (wird genutzt!) die 20 Mio nicht durch zusätzliche Steuern abfordert. Zu Staates Gunsten nehme ich an, dass er den Zins- und Tilgungsdienst seiner 5-Jahres-Anleihe über 100 Mio jedes Jahr bedient: 20 Mio für die Anleihe (Rückzahlung) und 10 Mio Zinsen auf den Ursprungsbetrag.
Sonst müsste der Staat nämlich p.a. doch glatt 20 plus 20 plus 10 zusätzliche Steuern für die 100 Mio fremdfinanzierte Straße erwirtschaften.
Eigentlich schade, dass keiner von uns hier ein Staat ist. Mit solchen Geschäftsmodellen kann man nämlich echt bestehen.
Gruß!
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Saint-Just
26.02.2003, 19:08
@ dottore
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Nicht doch, nur etwas 'genervt'... |
-->>>dottore könnte es vielleicht so erläutern:
>>Ich bin dottore, habe recht, und liefere einfach zu verstehende Erklärungen, die nur ein 'ja' oder - eigentlich undenkbar - ein 'nein' heischen. Staatsverschuldung ist teuflisch, weil sie arbeitlose Einkommen mit sich bringt. Die Bezieher dieser Einkommen arbeiten nicht und zahlen also auch keine Steuern.
>Ach so, auf Zinsen aus Staatsanleihen muss man keine Steuern zahlen? Könntest Du liebenswürdigerweise die betreffenden WKNs angeben? Danke!
Eben. Eine unlogische Argumentation. Jetzt klar?
>>Und deshalb war der Winter auch so kalt.
>Finger klamm? Dann darf ich doch wenigstens bis Mai auf die Antwort auf meine Frage kriegen, warum der Staat, der 100 Mio in Straße gesteckt hat, die zu 20 % p.a. an Wert verliert (wird genutzt!) die 20 Mio nicht durch zusätzliche Steuern abfordert. Zu Staates Gunsten nehme ich an, dass er den Zins- und Tilgungsdienst seiner 5-Jahres-Anleihe über 100 Mio jedes Jahr bedient: 20 Mio für die Anleihe (Rückzahlung) und 10 Mio Zinsen auf den Ursprungsbetrag.
>Sonst müsste der Staat nämlich p.a. doch glatt 20 plus 20 plus 10 zusätzliche Steuern für die 100 Mio fremdfinanzierte Straße erwirtschaften.
Was soll die Frage? Was sollen 'zusätzliche Steuern' sein? Warum sollte der Staat für ein bestimmtes Objekt einen bestimmten Betrag als Steuer abfordern? Was ist das überhaupt für eine Denk- und Herangehensweise? Welches Bild vom Idealzustand eines sozioökonomischen Systems verbirgt sich denn nur dahinter? Vielleicht eine enddynamisierte (mit d!) Wirtschaft, so ähnlich wie in gewissen islamischen Vorstellungen? Für mich nun einmal erschreckend!
Gruß!
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dottore
26.02.2003, 19:21
@ Saint-Just
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Re: Nicht doch, nur etwas 'genervt'... |
-->>Was soll die Frage?
Sie heischt nach Antwort, sonst wärs keine Frage.
>Was sollen 'zusätzliche Steuern' sein?
Steuern, die nach Vornahme der Investition des Staates einkommen. In cash.
>Warum sollte der Staat für ein bestimmtes Objekt einen bestimmten Betrag als Steuer abfordern?
Weil er Zinsen und Tilgung auf die Finanzierung (Anleihe usw.) der betreffenden Investition versprochen hat (siehe Anleihe-Prospekt).
>Was ist das überhaupt für eine Denk- und Herangehensweise?
Eine völlig leidenschaftslose.
>Welches Bild vom Idealzustand eines sozioökonomischen Systems verbirgt sich denn nur dahinter?
Gar keins.
>Vielleicht eine enddynamisierte (mit d!) Wirtschaft, so ähnlich wie in gewissen islamischen Vorstellungen?
Der Staat entdynamisiert. Denn jeder (siehe die reichlich vom Staat alimentierten"gründer") legen ihr Geld lieber sicher an, also beim Staat als unsicher, also in riskanten geschäftlichen Aventuren.
>Für mich nun einmal erschreckend!
Tut mir leid, ich wollte niemand erschrecken. Bin schon erschrocken genug, weil die Staatsverschuldung immer höher gestiegen ist.
Gruß!
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dottore
26.02.2003, 19:25
@ dottore
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Re: Verdeutlicht: Steuern, die NACH Inv. d. Staats ZUSÄTZLICH einkommen (cash) (owT) |
-->
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Saint-Just
26.02.2003, 20:27
@ dottore
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Re: Nicht doch, nur etwas 'genervt'... |
-->>>Was soll die Frage?
>Sie heischt nach Antwort, sonst wärs keine Frage.
Fragen sollten aber auch sinnvoll sein.
>>Was sollen 'zusätzliche Steuern' sein?
>Steuern, die nach Vornahme der Investition des Staates einkommen. In cash.
>>Warum sollte der Staat für ein bestimmtes Objekt einen bestimmten Betrag als Steuer abfordern?
>Weil er Zinsen und Tilgung auf die Finanzierung (Anleihe usw.) der betreffenden Investition versprochen hat (siehe Anleihe-Prospekt).
Diese Sichtweise, für eine bestimmte Infrastrukturinvestition einen bestimmten 'zusätzlichen' Steuerbetrag zu 'fordern', halte ich nicht für sinnvoll. Aber natürlich sollten in Abhängigkeit der jeweiligen Investitionsgröße entsprechend intensive Wirtschaftlichkeitserwägungen vorgenommen werden.
>>Was ist das überhaupt für eine Denk- und Herangehensweise?
>Eine völlig leidenschaftslose.
>>Welches Bild vom Idealzustand eines sozioökonomischen Systems verbirgt sich denn nur dahinter?
>Gar keins.
>>Vielleicht eine enddynamisierte (mit d!) Wirtschaft, so ähnlich wie in gewissen islamischen Vorstellungen?
>Der Staat entdynamisiert.
Mag sein. Deshalb wird's ja Zeit das zu ändern.
Gruß!
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Kallewirsch
27.02.2003, 20:37
@ Saint-Just
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zu wenig Unternehmensgründer - kann nicht sein |
-->allein vom Arbeitsamt in 2002 124000 Gründer gefördert.
Kalle
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