dottore
12.10.2000, 10:12 |
Korrektur, Zeitachse in schnellen Märkten, Tailspin - Beobachtungen & Fragen Thread gesperrt |
Hi allseits -
das Warten auf die"Korrektur" macht mich etwas ratlos.
Wenn ich die Intraday-Charts anschaue, sehe ich immer wieder"Korrekturen". Die sind sub summa - und auf die rechte Achse abgetragen - nicht sehr signifikant, aber ich"empfinde" sie doch als Korrekturen. Ich merke es daran, dass ich immer wieder versucht bin (also Emotion aufbaue), die Korrekturen kurz zu traden, allerdings ohne dabei die grundsätzlichen Short-Positionen einzudecken.
Irgendwie laufen also zwei Filme in meinem Kopf ab. Einer in Slow Motion - das ist THE GREAT PICTURE und der andere wie ein früher Stummfilm, wo alle Schauspieler sich furchtbar schnell und abgehackt bewegen.
Ich habe so etwas schon öferts erlebt. Zuletzt im Sommer beim Nasdaq, wo ich nach einem JüKü Market Call short war (Slow Motion) und dann, als der Markt mit einem Riesen-Gap eröffnete, die Longs weiter laufen ließ, aber gleichzeitig Calls gekauft habe (Stummfilm). Die Calls wurden wenig später mit dickem Gewinn verkauft, die Shorts (straight) erst Wochen später, ebenfalls mit gutem Gewinn. Alles schon Mal gepostet.
Vielleicht ist eine solche"Zwei-Herzen-Ach-In-Meiner-Brust-Strategie" nicht verkehrt? Ich weiß es nicht.
Vielleicht sind auch die Märkte so schnell geworden, dass die bisherige Zeitachse nicht"stimmt", sondern entsprechend entzerrt, also gedehnt werden müsste. In einer Stunde wechseln jetzt mehr Emotionen als früher an einem Tag und an einem Tag mehr als früher in einer Woche usw.?
Das Bild, das wir jetzt im Abobereich sehen, erinnert mich zudem an das, was Joe Granville (hell-bearish übrigens ebenfalls seit Anfang September, obwohl er nicht EWA, sondern einen Mix aus klassischer technischer Analyse betreibt) einmal sehr passend den TAILSPIN genannt hat: Das ist das unkontrollierte Trudeln nach unten. Vergleichbar mit einem Flugzeug, bei dem die Strömung abgerissen ist.
Das Beispiel mit dem abschmierenden Flugzeug bringt übrigens auch Michael Mandel in seinem gestern hier vorgestellten Buch.
Das sind zwar alles bloß bildnishafte Vergleiche, aber man sollte auch die im Hinterkopf haben.
Es bleibt dabei: Nichts ist schwerer als an der Börse Geld zu verdienen. Und in solchen Phasen wie jetzt ist die EWA eine großartige Entscheidungshilfe. Und wenn man nur den Unterschied zwischen IMPULS und KORREKTUR verinnerlicht.
Schönen Tag und viel Glück!
d.
<center>
<HR>
</center> |
Toni
12.10.2000, 10:50
@ dottore
|
Re: Zeitachse in schnellen Märkten / Intraday |
>Vielleicht sind auch die Märkte so schnell geworden, dass die bisherige Zeitachse nicht"stimmt", sondern entsprechend entzerrt, also gedehnt werden müsste. In einer Stunde wechseln jetzt mehr Emotionen als früher an einem Tag und an einem Tag mehr als früher in einer Woche usw.?
Dasselbe Thema beschäftigt mich auch schon länger, allerdings von einer anderen Warte aus: Wieso um himmelswillen wundern sich mehrere von Euch immer wieder über das PPT? Wegen der Selbstähnlichkeit MUSS doch der Intraday-Chart auf und ab, und das PPT ist nicht das Fundamental, das die Kurve macht, sondern die Kurve sorgt dafür, dass das PPT in Aktion tritt. Der Hardy rechnet das doch immer so schön aus.
Wenn einmal ein Tag ohne Zocki vorbeigehen sollte, macht das nichts. Jeder kann sich seine ihm angemessene und nützlich Dehnung oder Stauchung der Zeitachse selber aussuchen. Nur dranbleiben muss man.
>das Warten auf die"Korrektur" macht mich etwas ratlos.
Nicht doch, dottore. Lullaby fragen. Der hat ein feines Näsilein.
>Schönen Tag und viel Glück!
>d.
Und viel Glück zurück. Es müssen alle ein bisschen zu seiner Vermehrung beitragen.
Liebe Grüsse von Toni
<center>
<HR>
</center> |
buckfish
12.10.2000, 11:11
@ Toni
|
Bitte aufklären: was ist PPT? oT (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
Toni
12.10.2000, 11:16
@ buckfish
|
Re: Aufgeklärt: das PPT? |
Steht für"Plunge Protection Team". (Sorry, Insidersprache hier am Board.)
Auch bekannt unter der Bezeichnung"Greeny's Boys". (Greeny für Greenspan)
Es tritt immer dann in Aktion, wenn nicht sein kann, was nicht sein darf, d.h. wenn der Nasdaq oder der Dow trudeln/tauchen/abschmieren. Wie von Geisterhand geht's dann plötzlich wieder bergauf und sogar oft noch ins Plus bis Handelsschluss.
Herzliche Grüsse von Toni
<center>
<HR>
</center> |
Josef
12.10.2000, 11:48
@ Toni
|
Re: Aufgeklärt: das PPT? Es ist bestimmt etwas anders, liebe Toni |
schnibbeldibibbel
>d.h. wenn der Nasdaq oder der Dow trudeln/tauchen/abschmieren. Wie von Geisterhand geht's dann plötzlich wieder bergauf und sogar oft noch ins Plus bis Handelsschluss.
>Herzliche Grüsse von Toni
Das glaube ich nicht dass das vom PPT gemacht wird. Das machen die grossen
Milliardenfonds. Das PTT tritt nur in ganz kritischen Situationen auf
wie wenn die Citibank in Gefahr waere oder aehnliches.
Wer weiss was genaueres?
<center>
<HR>
</center>
|
ufi
12.10.2000, 11:52
@ Josef
|
Es gibt keine Zufälle! Und Milliardenfonds, die ihr |
Geld einfach nur vernichten wollen, gibt's auch nicht.
Und in letzter Zeit gab es sehr viele Intrday-'Zufälle'.
Gruß
ufi
<center>
<HR>
</center> |
Uwe
12.10.2000, 11:54
@ dottore
|
Relativitätstheorie für die Börsenphasen? |
dottore>:[i]...>Vielleicht sind auch die Märkte so schnell geworden, dass die bisherige Zeitachse nicht"stimmt", sondern entsprechend entzerrt, also gedehnt werden müsste. In einer Stunde wechseln jetzt mehr Emotionen als früher an einem Tag und an einem Tag mehr als früher in einer Woche usw.?...[/i]
Hallo dottore,
genau das scheint mir das Problem der technischen Analyse zu sein, die in großen Teilen auf ihre"Selbsterfüllung" angewiesene ist, die davon abhängt, daß viele das gleiche unter Zeit verstehen.
Anders hingegen die EWA und die Betrachtung von Point&Figure-Chart (PF-Chart).
[img][/img]
Point & Figure Chart des Dax-Indexs (bitte dei Zeitachse beachten; o.w.Kommentar)</img>
Da Elliott und auch die Dow-Theorie den Zeitfaktor eigentlich außen vor lassen, sind die Aussagen zur Kurzzielbestimmung und Verlaufsform zwar mehr oder weniger schlüssig für die Kursbewegung herleitbar (Fibonacci), doch für die Zeitmaßstäbe fehlen, ausgenommen allgemeiner Angaben, weitere Bewertungsmaßstäbe.
Obwohl mich das Thema auch schon längere Zeit beschäftigt und die Arbeiten daran immer wieder meiner Vergessenheit zu geraten drohen, hat die Idee von Toni, Merriman und EW vergleichend zu untersuchen um so vielleicht Schlüsse auf (dynamische) Zyklenlängen zu gewinnen, mein Interesse aufs Neue gewegt. Vielleicht lassen sich Erkenntnisse gewinnen.
Noch eine schönen Tagesverlauf wünscht
Uwe
<center>
<HR>
</center> |
Toni
12.10.2000, 13:30
@ Uwe
|
Re: Das Timing-Problem: Wann denn nun?? |
>genau das scheint mir das Problem der technischen Analyse zu sein, die in großen Teilen auf ihre"Selbsterfüllung" angewiesene ist, die davon abhängt, daß viele das gleiche unter Zeit verstehen....
>Da Elliott und auch die Dow-Theorie den Zeitfaktor eigentlich außen vor lassen, sind die Aussagen zur Kurzzielbestimmung und Verlaufsform zwar mehr oder weniger schlüssig für die Kursbewegung herleitbar (Fibonacci), doch für die Zeitmaßstäbe fehlen, ausgenommen allgemeiner Angaben, weitere Bewertungsmaßstäbe.
>Obwohl mich das Thema auch schon längere Zeit beschäftigt und die Arbeiten daran immer wieder meiner Vergessenheit zu geraten drohen, hat die Idee von Toni, Merriman und EW vergleichend zu untersuchen um so vielleicht Schlüsse auf (dynamische) Zyklenlängen zu gewinnen, mein Interesse aufs Neue gewegt. Vielleicht lassen sich Erkenntnisse gewinnen.
>Noch eine schönen Tagesverlauf wünscht
>Uwe
_ _ _ _ _ _ _ _
Das Timing ist wirklich elend. Es hat die zwei Aspekte Zeitdauer und Zeitpunkt.
Laut Merriman befinden wir uns schon länger im time band für den 22.5 months cycle = half cycle vom 4-year cycle.
Was es braucht, ist ein Auslöser. September 26 bis Oktober 18 ist"another massive cluster zone of geocosmic signatures" und bringt mehrere reversal-Tage.
Nächste Woche dreht Merkur auf rückläufig, was immer viel Bewegung bringt und praktisch immer erst in die Knie.
(Uwe: Das müssen wir auch noch genauer anschauen. Liefere Daten am Sonntag.)
Da stehen nun alle Zeichen auf Sturm (durch Bärenbrille betrachtet), aber sowohl Merriman als auch Zimmel, der ja mit dem Timing oft sehr genau ist, reden von einem zumindest kleinen Top. Das müsste sich jetzt langsam abzuzeichnen beginnen. Ich gebe dem noch drei Handelstage.
Und dann endlich das grosse Aufatmen. Oder nicht. Oder nicht lange.
Toni, voller Zweifel, grüsst herzlich
<center>
<HR>
</center> |
Toni
12.10.2000, 14:09
@ Josef
|
Re: Aufgeklärt, das PPT? Es ist bestimmt etwas anders. |
>
>schnibbeldibibbel
>>d.h. wenn der Nasdaq oder der Dow trudeln/tauchen/abschmieren. Wie von Geisterhand geht's dann plötzlich wieder bergauf und sogar oft noch ins Plus bis Handelsschluss.
>>Herzliche Grüsse von Toni
>Das glaube ich nicht dass das vom PPT gemacht wird. Das machen die grossen
>Milliardenfonds. Das PTT tritt nur in ganz kritischen Situationen auf
>wie wenn die Citibank in Gefahr waere oder aehnliches.
>Wer weiss was genaueres?
_ _ _ _ _ _ _ _
Lieber Josef. So genau hättest es nicht nehmen brauchen mit meiner"Definition". Ganz unabhängig davon, ob das PPT existiert oder nicht, es ist sinnvoll, eines anzunehmen, weil es ein beobachtbares Phänomen erklärt, nämlich das Oeffnen irgendwelcher Geldschleusen. Dadurch ist es zumindest teilweise berechenbar.
Liebe Grüsse von Toni
<center>
<HR>
</center> |