-->Nachlese und Ausblick ins 2. Quartal 2003
Wenige Tage trennen uns möglicherweise vor einem schwerwiegenden Kriegsausbruch im Nahen Osten. Die ganze Welt sieht besorgt diesem jetzt unabwendbaren Ereignis entgegen. Die Medien haben seit Monaten auf diesen Feldzug Pro und Kontra hingewiesen, und die Hintergründe zum teil auch emotional hochgepeitscht.
Es ist zu diesem Zeitpunkt alles andere als leicht einen Ausblick in die unmittelbare Zukunft, von drei bis vier Monaten zu wagen, da kein Mensch sich ausrechnen kann, welche Ausmasse und Reaktionen ein solch von langer Hand geplanter Waffengang zur Folge hat.
Wir nehmen deshalb unseren Ausblick von heute zum Anlass, an unsere früher gemachten Einschätzungen anzuknüpfen, welche wir hier nochmals auszugsweise zitieren:
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05. Juli 2000: Wir meinen deshalb, dass wir uns in einer äusserst fragilen Übergangsperiode befinden, und benützen himmelstürmende Aktienkurse zu Verkäufen.
29.Juli 2000: In einigen Wochen dürfte vermutlich das Gold von dieser Misere zu profitieren beginnen. Wir bleiben deshalb für die zu Vieljahres-Tiefstkursen gehandelten Goldminen-Aktien positiv eingestellt. Es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis das total ausser Acht gelassene Gold eine Neu-Entdeckung erfährt.
Die immensen Kurseinbrüche im High-Tech- und Telekom-Bereich werden Milliarden von Verlusten kreieren. Die ganzen Börsen- und Banken-Crews sind sich dieser langjährigen Trendwende noch gar nicht bewusst.
15. Dezember 2000: Wir wagen die Prognose, dass Verluste auf Aktien der New Economy durch Gewinne im Goldminensektor in den kommenden ein bis zwei Jahren ausgeglichen werden können, da Rohstoffwerte und speziell Goldminen-Aktien zu den Favoriten mutieren dürften.
19. März 2001: Diese Zeiten sind vorbei und wir erleben gegenwärtig eine sehr schmerzhafte und kolossale Geldvernichtung, indem das „Aktienzeitalter“ vermutlich für mehrere Jahre aus dem Sprachgebrauch verdrängt oder gar gestrichen wird.
In diesem Umfeld kann es ratsam sein, auch noch erstklassige Aktien vorübergehend zu veräussern, denn es werden viele Gelegenheiten kommen zu weit tieferen Kursen Rückkäufe zu tätigen.
Jeder Aktienkauf, mit Ausnahme von erstklassigen Minenwerten, beinhaltet gegenwärtig ein sehr potentieller Verlust.
01. Mai 2001: Ein sicherer Profiteur wäre auch der südafrik, Rand, welcher von den Rohstoff-und Edelmetall-Preiserhöhungen seine massive Unterbewertung korrigieren dürfte.
Mitte Juni 2001: Es gibt nichts zu orakeln: Wir befinden uns in einer erst am Anfange stehenden Rezession, welcher gegenwärtig mit massiven Zinssenkungen entgegengesteuert wird.
Wir denken allerdings, dass hier der Glanz und die Unverletzbarkeit eines Dollars immer mehr gefährdet ist. Was wir gegenwärtig erleben ist eine reine Übertreibung des Dollar-Kurses wegen vermeintlichem Fehlen von Alternativen.
07. September 2001: Es ist davon auszugehen, dass jetzt die Baisse sich um eine weitere „Schraubung“ fortsetzt. Bis heute haben die wenigsten Anleger die noch verbliebenen Aktien-Positionen liquidiert, weil man immer noch davon ausgehen konnte oder vielmehr wollte, dass es bald einmal wieder aufwärts geht.
Dass wir es mit einer sehr langanhaltenden, mehrere Jahre dauernden Korrektur zu tun haben könnten resultiert möglicherweise von der sich anbahnenden weltweiten Wirtschafts-Krise.
Aus obgenannten Tatsachen folgern wir für nächstes Jahr ein allgemein bis zu 50 % tieferes Steueraufkommen, was es vielen Staaten schwierig werden lässt, ihre in den letzten Jahren beschlossenen Ausgaben-Programme durchzuziehen.
Es ist nicht ganz abwegig, wenn gewisse Kreise von einem möglichen Kriegs-Szenario der Amerikaner ausgehen, welches schlussendlich dazu führen sollte, den tief im Morast steckenden Wirtschafts-Motor wieder in Gang zu setzen.
14. Dezember 2001: Wir vermuten, dass hier die Tiefzins-Periode ihren Abschluss gefunden hat und womöglich schon bald einmal höhere Zinsen bezahlt werden mit der Folge, dass Obligationen-Kurse rückläufig tendieren müssten.
Aus diesen Gründen ableitend könnte es den Amerikanern und ihren jetzt weltweit verbündeten „Partnern“ durchaus richtig erscheinen, die Terror-Bekämpfung auch auf die Staaten im Nahen Osten auszuweiten. Die bisherige Sprache der US-Politiker, vorab des Präsidenten, zielt jedenfalls auf dieses Szenario hin. Als Folge dürften die Staaten Irak, Syrien, Iran und Saudi-Arabien schon bald im Mittelpunkt weiterer Kriegshandlungen stehen.
Im vitalen Ã-l-Geschäft wäre es möglich die arabische Karte gegen die O.P.E.C.-Staaten auszuspielen: Ã-l aus arabischen Staaten stammend könnte mit einem Ausfuhr-Bann belegt werden, während das entsprechende Defizit durch Russland ausgeglichen würde.
02. April 2002: Was an der Effekten-Börse aber um einiges höher bewertet wird, ist das Konsum-Verhalten und die Ausgabe-Freudigkeit der Amerikaner. Die letzten Zahlen aus den Statistiken scheinen uns geschönt und übertrieben; wir haben uns an frisierte Daten schon fast gewöhnt.
In einem solchen Umfeld muss Geld nicht fahrlässig den Stürmen ausgesetzt sein. Wir wiederholen jetzt schon im 3. Jahr, dass nur eine defensive Anlage-Politik angebracht ist: Festgeld-Anlagen in diversen Hart-Währungen, und das immer noch weitgehend verschmähte Gold bleiben erste Wahl.
11. Juni 2002: Was bis jetzt beschrieben worden ist sind rein wirtschaftliche Faktoren, welche für sich zusammen schon alleine für weit höhere Goldpreise sprechen, zumal anzunehmen ist, dass die Weltbörsen ihr Waterloo erst noch vor sich haben.
Zusammengefasst ist man gegenwärtig gut beraten einen gewissen Anteil Gold zwecks Sicherheit und Schutz vor Wertverfall sein eigen zu nennen.
01. August 2002: Der weltweit auftretende Vertrauensschwund für Wertpapiere, ausgelöst u.A. durch die Handlungen von Firmen-Chefs, Aufsichts-Organe und Falschbilanzierungen z.T. sogar veranlasst und genehmigt durch Investment-Banken, bilden noch keine Basis für einen unmittelbaren Kursanstieg, auch wenn viele Kurse scheinbar sehr günstig erscheinen.
Wir befinden uns jetzt auf dem Wege der Übertreibungen nach unten, und diese Berichtigungen können gut und gerne noch weitere ein bis zwei Jahre anhalten.
11. September 2002: Man fühlt sich in der Tat alleine gelassen - weil es scheinbar schwierig geworden ist zu kommunizieren, dass wir uns allgemein in einer sich ausweitenden Malaise im Wertschriften- und Finanzgeschäft befinden.
Werthaltigkeit, Sicherheit und Überschaubarkeit bilden jetzt und heute die einzige Maxime in der Geldanlage.
31. Dezember 2002: In dieser finanziellen Umnachtung reagieren sehr viele Verantwortungs-Träger nach althergebrachtem Muster, indem diese nach Schema F Leute entlassen, Geschäftsteile verramschen und quasi nach dem Motto „nach mir die Sintflut“ agieren und handeln.
Unseres Erachtens benötigt diese Transition einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Jahre, was für uns ungeduldige Menschen sehr, sehr lang ist. Vielleicht liegt gerade darin auch eine Prüfung und damit Sicherstellung der differenzierten Zukunft für uns alle: Wir werden gemeinsam hineinwachsen müssen!
unquote:
Die oft gehörte Meinung, dass die Demokratisierung im Nahen Osten den Weg für einen Wirtschafts-Aufschwung ebnen werden ist sehr weither geholt. Die Kontrolle über den 2.wichtigsten Erdöl-Lieferanten sowie das imperiable Gehabe gegenüber nicht immer botmässigen Staaten scheinen viel eher den Tatsachen zu entsprechen. Es wird von Tag zu Tag auch mehr sichtbar, dass die seinerzeitige Präsidenten-Wahl in den USA ein abgekartetes Manöver war: Ausschluss von Stimmen, Lochkarten-Manipulationen und fadenscheiniges Gerichts-Urteil, weil schon damals feststand, dass nur mit Bush Junior die längstens geplanten strategischen Absichten in die Tat umgesetzt werden können. Die inzwischen vor dem Sicherheits-Rat der Uno ablaufenden Scharmützel und die ablehnende Haltung durch die fast gesamte Menschheit reichen nicht aus, um einen ‚instrumentalisierten’ Präsidenten davon abzuhalten seine eigenen Bürger zu Hunderttausenden in einen Krieg mit unabsehbaren Konsequenzen zu schicken.
Wie immer dieser, von Eigennutz geprägter Waffengang ausgehen wird, dürften sich für den Anleger nur negative Folgen zeitigen. Die seit drei Jahren im schnellen Rhythmus sich verschlechternde Wirtschafts-Aussichten werden uns über weitere Jahre viele Sorgen bereiten. Davon sind nicht zuletzt jetzt Pensionskassen und Vorsorge-Einrichtungen betroffen, welche teilweise sich gezwungen sehen, ihre Bestände zu Tiefstkursen zu liquidieren.
Wir denken, dass die unmittelbare Zukunft sich um keinen Deut zum Besseren wenden kann.
Zug, 10. März 2003
Emerald.
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