kizkalesi
12.03.2003, 09:10 |
Quo Vadis - Schweizer Franken? Thread gesperrt |
--><font size="5">Die Schweiz hat fast jedes Mittel gegen den starken Franken ausgereizt</font>
Exportwirtschaft schwer belastet - Doch Zentralbank lehnt Anbindung an den Euro ab - Immer mehr Experten rechnen mit Interventionen am Devisenmarkt
Bern - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte demnächst zum ersten Mal seit einem Viertel Jahrhundert Franken verkaufen, um die eigene Währung zu schwächen. Nachdem die Schweizer Zentralbanker vergangene Woche die Zinsen bereits auf 0,25 Prozent gesenkt haben, bleiben ihnen nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder intervenieren sie am Devisenmarkt oder sie binden den Franken an den Euro an. Dabei sind Franken-Verkäufe nach Meinung von Analysten die wahrscheinlichere Alternative, denn bei einer Anbindung müsste die SNB ihre Unabhängigkeit aufgeben und die Zinsen würden steigen."Der nächste Schritt wären Interventionen", sagte Gerald Linder, Devisenhändler bei Julius Bär."Eine Anbindung an den Euro wird nur dann ein Thema, wenn der Franken noch weiter an Wert gewinnt."
Die Schweizer Währung hat seit Anfang vergangenen Jahres rund 20 Prozent gegenüber dem Dollar zugelegt. Gegenüber dem Euro hat sie seit Einführung der Einheitswährung 1999 etwa acht Prozent gewonnen. Wegen der politischen und wirtschaftlichen Stabilität des neutralen Landes bevorzugen die Anleger in Krisenzeiten auf Schweizer Franken lautende Vermögenswerte. Die Franken-Stärke macht indes Exporteuren wie dem Lebensmittelkonzern Nestlé und dem Uhrenhersteller Swatch zu schaffen. Auf Exporte entfällt etwa die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts der Schweiz.
Franken-Verkäufe wären"ein riskanter Schritt", meint Joachim Schütz, Chefvolkswirt von UBS Warburg."Die SNB kann spekulative Attacken gegen den Franken aber nicht mehr über die Zinsen stoppen." Ende Januar hatte die Schweizer Zentralbank Devisenreserven im Wert von 54 Mrd. Franken, zeigen die von der SNB veröffentlichten Monatsdaten. Diese würden steigen, wenn die Währungshüter Franken für Euro oder Dollar verkaufen würden.
In einer Umfrage unter 221 Herstellern erklärten mehr als zwei Drittel, eine Anbindung des Frankens gegenüber dem Euro sollte diskutiert werden, um den Anstieg der eidgenössischen Währung zu stoppen. Das berichtete der Industrieverband Swissmem Anfang des Monats. Zu ihnen gehörten auch Saurer, der weltweit zweitgrößte Hersteller von Textilmaschinen, und Saia-Burgess Electronics, der größte europäische Hersteller von Mikroschaltern. 53 Prozent der Exporte gingen im vergangenen Jahr in die Länder der Euro-Zone.
Die Zentralbank selbst hat vor einigen Wochen eine Anbindung an den Euro ausgeschlossen. Sie müsste dann ihre Unabhängigkeit aufgeben. Außerdem würden sich die Fremdkapitalkosten dem Niveau im Euroraum angleichen. Derzeit rentiert die zehnjährige Schweizer Benchmark-Anleihe 1,72 Prozentpunkte unter der entsprechenden deutschen Anleihe."Mit einer Anbindung des Schweizer Franken an den Euro würde die Schweiz ein Stück von ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit aufgeben", bestätigt Finanzvorstand Werner Stadelmann von Kaba Holding."Fundamental gesehen ist es eine schlechte Idee und ich bin dagegen. Ich kann nicht glauben, dass es von so vielen Maschinenherstellern als Alternative vorgeschlagen wird." Bloomberg
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dottore
12.03.2003, 09:44
@ kizkalesi
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Re: SNB verkauft (!) Franken? (Nach Meinung von 'Analysten', o je, o je) |
-->Hi, schönen Dank!
Dass CH ein Problem hat, ist unstrittig. Nur wie macht sie wohl das:
>Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte demnächst zum ersten Mal seit einem Viertel Jahrhundert Franken verkaufen, um die eigene Währung zu schwächen.
Vermutlich steht da demnächst ein Stand am Limmatquai oder in der Berner Innenstadt. Ich werde mich gern anstellen, vielleicht gibt's ja 100 Fr. für 90?
Jesaas, jessas...
Dieser"Chef-Volskwirt" ist wahrlich unerreicht:
>Franken-Verkäufe (!) wären"ein riskanter Schritt", meint Joachim Schütz, Chefvolkswirt von UBS Warburg."Die SNB kann spekulative Attacken gegen den Franken aber nicht mehr über die Zinsen stoppen." Ende Januar hatte die Schweizer Zentralbank Devisenreserven im Wert von 54 Mrd. Franken, zeigen die von der SNB veröffentlichten Monatsdaten. Diese würden steigen, wenn die Währungshüter Franken für Euro oder Dollar verkaufen (!) würden.
In Tat und Wahrheit kauft die SNB Euro & Dollar gegen laue Luft und sonst kann sie gar nichts tun.
Und wenn die Euro- und Dollarforderungen, die sie für lau kauft, fällig werden, hat sie ein Problem. Dann muss sie auf lau prolongieren.
Am besten: Sie kauft für lau und schmeißt die Forderungen gleich weg (wertberichtigt hat sie eh schon das meiste, was sie früher mal für lau gekauft hatte).
Gruß!
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