kizkalesi
13.03.2003, 08:20 |
Und so soll der Kreis der Gewerbesteuerzahler ausgeweitet werden Thread gesperrt |
--><b<<font size="5">Kommunen wollen Gewerbesteuer ausbauen</font>[/b]
Berlin - Der Vorschlag der kommunalen Spitzenverbände für eine Reform der Gewerbesteuer ist auf geteiltes Echo gestoßen. Während die SPD den Ansatz begrüßte, übte die Wirtschaft scharfe Kritik. Das Modell sei eine"plausible Antwort auf die kritische Entwicklung bei der Gewerbesteuer", sagten SPD-Fraktionsvize Joachim Poß und der kommunalpolitische Sprecher, Bernd Scheelen. Dagegen sprachen die Spitzenverbände der Wirtschaft von einem"Rückfall in die Steinzeit".
Der Deutsche Städtetag hatte sich mit dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Gemeindebund darauf geeinigt, den Kreis der Steuerzahler zu vergrößern und die Bemessungsgrundlage zu verbreitern, um insgesamt mehr Einnahmen erzielen zu können. So sollen künftig auch Freiberufler wie Anwälte und Apotheker Gewerbesteuer zahlen. Land- und Forstwirte bleiben dagegen weiter ausgenommen. Zugleich fordern die Spitzenverbände, die Berechnung des steuerpflichtigen Ertrages auszuweiten. So sollen künftig etwa Zins- oder Pacht- und Mietzahlungen des Unternehmens in die Kalkulation einbezogen werden. Dadurch ließe sich die"wahre Ertragskraft des Unternehmens besser ermitteln", argumentieren die Verbände.
Als Ausgleich für die belastenden Elemente wollen Städte und Gemeinden die Steuermesszahlen senken, die für die Berechnung der Steuerhöhe entscheidend sind. Details nannten die Verbände jedoch nicht.
Die Vorschläge sollen bei der nächsten Sitzung der Kommission zur Reform der Gemeindefinanzen unter Leitung von Bundesfinanzminister Eichel (SPD) am 17. März eingebracht werden. Das Gremium soll bis Sommer ein Konzept präsentieren, auf dessen Grundlage die Gemeindefinanzen ab 2004 neu geregelt werden sollen. Die Union kündigte bereits an, die Ausweitung der Gewerbesteuerpflicht im Bundesrat zu blockieren. cw
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Dieter
13.03.2003, 09:17
@ kizkalesi
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Kreis der Gewerbesteuerzahler |
-->ansich ist der Vorschlag gerecht und würde die Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten des Gewerbesteuerrechts der letzten Jahrzehnte aufheben.
Demnächst würden sich die Kommunen sogar über ansässige, erfolgreiche Schriftsteller freuen - oder gehen die jetzt ins Ausland?
Noch besser wäre jedoch, wenn die Gewerbest. ganz entfiele.
Dieter
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Euklid
13.03.2003, 09:27
@ Dieter
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Re: Kreis der Gewerbesteuerzahler |
-->>ansich ist der Vorschlag gerecht und würde die Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten des Gewerbesteuerrechts der letzten Jahrzehnte aufheben.
>Demnächst würden sich die Kommunen sogar über ansässige, erfolgreiche Schriftsteller freuen - oder gehen die jetzt ins Ausland?
>Noch besser wäre jedoch, wenn die Gewerbest. ganz entfiele.
>Dieter
Hallo Dieter
Nach meiner Meinung ist der Vorschlag nicht gerecht.
Er berücksichtigt nicht daß freie Berufe mit vollem Haftungsrisiko bis in das Privatvermögen im Konkursfall dastehen.
Eine GmbH verliert lediglich seine Einlage.
Das ergibt noch weniger Steuern;-)
Auch Freiberufler können sich wehren.
Ich kann nicht einsehen daß Großfirmen über Forschungsmittel gesponsert werden sich auch noch um die Gewerbesteuerpflicht herumdrücken.
Freiberufler und Ingenieurbüros als GmbH haben eh schon immer Gewerbesteuer bezahlt.
Man drängt jetzt quasi die Freiberufler in die Richtung GmbH.
Gruß EUKLID
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Dieter
13.03.2003, 11:04
@ Euklid
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Re: Kreis der Gewerbesteuerzahler |
-->Hallo Euklid,
Deine Argumentation ist nicht ganz korrekt. Wieso kommst Du darauf, daß ein Gewerbetreibender nicht voll haftet?
Ich hafte voll (habe keine GmbH), als Gewerbetreibender. Wenn bspw. einer meiner Mitarbeiter während der Arbeitszeit oder auf dem Weg zur/von der Arbeit betrunken jemanden anfahren würde, würde die Haftung auf mich zurückfallen und es kostet mich ggf. 1 Million. Wenn der Betrieb die Mittel nicht haben sollte, dann geht´s an mein Privatvermögen.
Dann frag man den Handwerker um die Ecke, wer haftet. Nein, Euklid, das Haftungsrisiko ist sogar beim Freiberufler am kleinsten.
(Zu meiner Person: ich bin Freiberufler, Gewerbetreibender und Landwirt)
Die Haftung ist doch nur bei Kapitalgesellschaften beschränkt, wobei ich ohnehin der Meinung bin, daß es die gar nicht geben sollte.
Bezüglich der Gewerbest. kann man durchaus darüber streiten, inwieweit Landwirte davon betroffen sein sollten. Da aber Städte/städtische Strukturen der natürliche Feind der Landwirte sind ist verständlich, daß Landwirte sich besonders schwer tun mit Gewerbest. Schließlich profitieren sie in der Summe am wenigsten von kommunalen Einrichtungen, noch weit weniger als Arbeitnehmer.
Gruß Dieter
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