R1
13.03.2003, 22:14 |
warum geben deutsche Prominente ihren Kindern jüdische Namen? Thread gesperrt |
-->die Frage mag vielleicht komisch erscheinen, aber mir fällt es auf, daß viele Leute, die in den Klatsch&Tratsch-Schlagzeilen sind ihren Kindern jüdische Namen geben
z.B. Boris Becker`s: Noah und Elias glaub ich heissen die, aktuell grad das Oliver Kahn Baby wird David heißen, mir sind da in letzter Zeit einige aufgefallen, kann mich jetzt nicht an alle erinnern...
haben z.B. im Fall Becker oder Kahn die selbst die Namen für ihre Kinder ausgesucht, oder wurden die diesbezüglich von ihren"jüdischen" PR Agenturen/Managern beraten? ist zwar ein völlig unwichtiges uninteressantes nichtiges Thema, aber irgendwie interessierts mich, warum jüdische Vornamen so"IN" sind?
worauf würdet ihr bei der Namensgebung eurer Kinder achten?
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ufi
13.03.2003, 23:35
@ R1
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Worauf ich achte: |
-->1. Den Namen sollte es im Deutschen und im Tschechischen geben.
2. Er sollte nicht zu den häufigsten Namen der letzten Jahre gehören.
3. Er sollte meiner Frau gefallen und mir natürlich auch.
4. Vielleicht ein Bezug zur Familie haben ( Oma Opa, sonstige Urahnen?)
Da kommen vor allem Biblische Namen in Betracht, und da das alte Testament im Christentum und bei den Juden gleich ist.....
Übrigens: Mein sohn heißt Johann Emanuel.
Gruß
ufi
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JD
13.03.2003, 23:41
@ R1
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einfache Antwort eines frischgebackenen Vaters |
-->>die Frage mag vielleicht komisch erscheinen, aber mir fällt es auf, daß viele Leute, die in den Klatsch&Tratsch-Schlagzeilen sind ihren Kindern jüdische Namen geben
>z.B. Boris Becker`s: Noah und Elias glaub ich heissen die, aktuell grad das Oliver Kahn Baby wird David heißen, mir sind da in letzter Zeit einige aufgefallen, kann mich jetzt nicht an alle erinnern...
>haben z.B. im Fall Becker oder Kahn die selbst die Namen für ihre Kinder ausgesucht, oder wurden die diesbezüglich von ihren"jüdischen" PR Agenturen/Managern beraten? ist zwar ein völlig unwichtiges uninteressantes nichtiges Thema, aber irgendwie interessierts mich, warum jüdische Vornamen so"IN" sind?
>worauf würdet ihr bei der Namensgebung eurer Kinder achten?
10.03.2003 (vergangenen Montag), 9.35 Uhr
Unser Sohn heißt Philipp, wie wir darauf gekommen sind, I don`t know, vielleicht war es die tägliche Lektüre der Geburtsanzeigen in unserer Regionalzeitung, die uns von gewissen Verrücktheiten abgehalten hat.
Zum Schluß ist es wahrscheilich die Frage (aus meiner Sicht):
Was gefällt uns, was kommt aus irgendwelchen Gründen nicht in Frage, was bleibt übrig, wochenlage Lektüre im Namenslexikon, Diskussionen, Ideen und was sonst dazugehört (nur keine ideologischen Fragen)....
Viel wichtiger aber: gesundes Kind, gesunde Frau, allen geht´s gut....
Warum:?
9.27 Uhr: Puls / Herztöne Kind knicken schneller ein als der DAX
9.29 Uhr: Hebamme löst Alarmm aus
danach: Ärzte und alles was dazu gehört kommen aus allen Richtungen und schnappen das Bett aus dem Kreißsaal
9.35 Uhr: ich höre unser Kind schreien und kann es in den Arm nehmen
10.45 Uhr: alles vorbei, Frau wieder bei mir, Familie glücklich vereint
Wenn man so etwas mal live am eigenen Leib erlebt hat, sieht man das deutsche Krankenhaus- / Gesundheitssystem mit anderen Augen und ist froh, daß wir es haben. (Geht es uns vielleicht zu gut, daß wir inzwischen überkritisch sind?!)
Namensgebung dann unwichtig.
Leider erleben diejenigen, die in deinem Posting angesprochen sind, solchen Dinge eher selten. Daher geht es ihnen zu gut, werden sie überheblich und kommen zu diesen Namen.
Hinsichtlich Namensgebung bin ich täglich sprachloser und staune über die Geburtsanzeigen.
Becker und Konsorten sind für mich aber nicht relevant. Was ich in meinem Bekanntenkreis bei den sogenannten"Erfolgreichen" erlebe reicht mir.
Ich bin auf jeden Fall derzeit überglücklich über unseren Nachwuchs und daß es meiner Frau richtig gut geht und daß sie hoffentlich zusammen mit unserem Sohn bald heimkommt.
Wahrscheinlich bin ich absolut nicht objektiv, aber das stört mich gar nicht!
Gute Ncht!
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JN++
14.03.2003, 07:28
@ R1
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Am besten ganz locker sehen |
-->Es ist ein Irrtum zu glauben, daß wir uns den Namen der Kinder aussuchen. Die Kinder suchen den Namen aus, den sie haben werden und dieser fällt uns dann ein, als ob es unsere Idee wäre. Was für den einen schön klingt, empfindet ein anderer als gräßlich, also besser sich nicht um die Namen fremder Kinder bekümmern. Wenn man spleenige Einfälle meidet und sich nicht von anderen (und besonders deren schlechten Angewohnheiten, z.B. das Kind anders zu nennen als es heißt) beeinflussen läßt, kommt alles notwendige von allein. Oder bedarf es einer Erklärung, ja überhaupt des Hinweises, daß man in der Wahl des Namens der eigenen Kinder einen guten Geschmack pflegen sollte?
Beste Grüße,
JN
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Baldur der Ketzer
14.03.2003, 07:49
@ JN++
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Re: kultureller Einfluß |
-->>Es ist ein Irrtum zu glauben, daß wir uns den Namen der Kinder aussuchen. Die Kinder suchen den Namen aus, den sie haben werden und dieser fällt uns dann ein, als ob es unsere Idee wäre. Was für den einen schön klingt, empfindet ein anderer als gräßlich, also besser sich nicht um die Namen fremder Kinder bekümmern.
Hallo, JN,
das gilt vielleicht bei aufgeschlossenen Leuten, aber denk mal an kulturell, äh, vorgeprägte Gruppen.
Eine türkische Familie islamischen Glaubens würde einen Sohn sicher nicht Christian nennen, wobei dann auch die Frage berechtigt ist, ob sich ein Christian dort überhaupt inkartnieren würde - sofern er die Wahlfreiheit haben sollte.
Etwas abgemildert bleibt das Problem aber bestehen, nimm nur mal in Niederbayern den faktischen Zwang, wonach eine Tochter unbedingt Maria und ein Sohn unbedingt Josef heißen mußten.
Solche Eltern hätten / haben mit Sicherheit nicht auf den Wunsch der ankommenden Seele gehört.
beste Grüße vom Baldur
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JN++
14.03.2003, 10:46
@ Baldur der Ketzer
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Re: kultureller Einfluß |
-->Hallo Baldur!
>>Es ist ein Irrtum zu glauben, daß wir uns den Namen der Kinder aussuchen. Die Kinder suchen den Namen aus, den sie haben werden und dieser fällt uns dann ein, als ob es unsere Idee wäre. Was für den einen schön klingt, empfindet ein anderer als gräßlich, also besser sich nicht um die Namen fremder Kinder bekümmern.
>Hallo, JN,
>das gilt vielleicht bei aufgeschlossenen Leuten, aber denk mal an kulturell, äh, vorgeprägte Gruppen.
>Eine türkische Familie islamischen Glaubens würde einen Sohn sicher nicht Christian nennen, wobei dann auch die Frage berechtigt ist, ob sich ein Christian dort überhaupt inkartnieren würde - sofern er die Wahlfreiheit haben sollte.
Da hast Du vollkommen recht und die Frage hast Du Dir insgeheim ja auch schon selbst beantwortet. Sobald wir einmal darauf gestoßen wurden, wie es wirklich läuft, entdecken wir dieses tief im Unbewußten vergrabene Wissen wieder.
>Etwas abgemildert bleibt das Problem aber bestehen, nimm nur mal in Niederbayern den faktischen Zwang, wonach eine Tochter unbedingt Maria und ein Sohn unbedingt Josef heißen mußten.
>Solche Eltern hätten / haben mit Sicherheit nicht auf den Wunsch der ankommenden Seele gehört.
>beste Grüße vom Baldur
Das sehe ich nicht so kritisch. Das Problem liegt doch eher im Erbe der Eltern. Hat dieses Erbe prägenden Einfluß, wird es sich auch im Namen widerspiegeln. Gerade die Erzkatholischen hängen da tief drin. Der Name ist zwar etwas sehr abstraktes, hängt also mit dem Wesen viel stärker zusammen als sichtbare Eigenschaften, aber dennoch ist es ja nur Ausdruck, nicht Kraft. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist es in Ordnung, wenn die Eltern dieser (kulturellen, nationalen, religiösen, was immer) Kraft nachgeben und den dazu passenden Namen ihrem Kind verleihen. Das kann man auch als Hilfe zur Selbsterkenntnis sehen.
meint JN
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-- Elli --
14.03.2003, 11:26
@ JD
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Re: Antwort eines frischgebackenen Vaters / meinen herzlichen Glückwunsch! (owT) |
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Baldur der Ketzer
14.03.2003, 22:40
@ JN++
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Re: kultureller Einfluß |
-->Hallo, JN,
>Das sehe ich nicht so kritisch. Das Problem liegt doch eher im Erbe der Eltern. Hat dieses Erbe prägenden Einfluß, wird es sich auch im Namen widerspiegeln. Gerade die Erzkatholischen hängen da tief drin. Der Name ist zwar etwas sehr abstraktes, hängt also mit dem Wesen viel stärker zusammen als sichtbare Eigenschaften, aber dennoch ist es ja nur Ausdruck, nicht Kraft. Von diesem Standpunkt aus gesehen ist es in Ordnung, wenn die Eltern dieser (kulturellen, nationalen, religiösen, was immer) Kraft nachgeben und den dazu passenden Namen ihrem Kind verleihen. Das kann man auch als Hilfe zur Selbsterkenntnis sehen.
ich kenne einen konkreten Fall recht gut, in dem dieser stumpfsinnig-klerikale Automatismus beim fehlbenannten Kind zu einer schweren tiefenpsychologischen Wunde geführt hat. Mit zunächst verdrängten, später massiv durchbrechenden körperlichen Auswirkungen im hohen Alter.
Da liegt eine Kraft drin, die man nicht für möglich halten sollte, und falls negativ gerichtet, führt sie ins Leid.
ich könnte einen abendfüllenden Vortrag halten.
beste Grüße vom Baldur
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