-->BW-Bank wegen verdreifachter Risikovorsorge mit Gewinneinbruch
Stuttgart, 19. Mär (Reuters) - Eine auf nahezu das Dreifach
nach oben geschnellte Risikovorsorge hat den JahresĂĽberschuss
der BW-Bank<WBKG.DE> 2002 um 60 Prozent einbrechen lassen.
Der Gewinn nach Steuern sei auf 18 (2001: 42) Millionen Eur
gesunken, sagte Vorstandssprecher Frank Heintzeler am Mittwoch
in Stuttgart. Eigentlich hätte das Ergebnis im vergangenen Jahr
nach seinen Vorstellungen auf 53 Millionen Euro steigen sollen.
Vor allem das Geschäft mit den mittelständischen Firmenkunden
habe die Risikovorsorge jedoch auf 131,2 (46,5) Millionen Euro
steigen lassen. Dennoch wolle die Bank an ihrer Strategie als
Partner des Mittelstandes festhalten."Im Vergleich zur Branche
sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen", sagte Heintzele
weiter. Die Dividende werde auf 0,45 (0,85) Euro je Aktie fast
halbiert.
Durch den Verkauf und die Umstrukturierung von Beteiligunge
innerhalb des Konzerns besserte die BW-Bank ihr Ergebnis allein
um 15 Millionen Euro auf. Die Anteile an der Deutschen Börse AG
<DB1Gn.DE>und der WKV Bank brachten 38 Millionen Euro ein."Das
operative Geschäft der Bank war aber schwarz", sagte Finanzchef
Rudolf Zipf. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge ging um
ein Drittel auf 45 Millionen Euro zurĂĽck, das Investmentbanking
belastete das Ergebnis dabei mit einem Verlust von 16 Millionen
Euro.
Nun werde die BW-Bank stärker an der Kostenschraube drehen,
sagte Heintzeler. Bis Ende 2004 sollen die Kosten um weitere
zehn Prozent auf 280 Millionen Euro gesenkt werden. Die Zahl de
Mitarbeiter soll 2003 um 100 sinken. FĂĽr 2003 hat die Bank sich
eine leichte Steigerung der Eigenkapital-Rendite auf rund acht
(2002: 7,2) Prozent vorgenommen.
Die Zusammenarbeit mit der Landesbank Baden-WĂĽrttemberg
(LBBW)<LANG.SG>, die inzwischen 62,4 Prozent der Anteile hält,
werde in diesem Jahr auf das M&A- und Venture-Capital-Geschäft
ausgeweitet, kĂĽndigte Heintzeler an. In der Informationstechnik
und der Abwicklung läuft die Kooperation bereits. Zu einem seit
langem diskutierten gemeinsamen Marktauftritt der beiden Banken
äußerte sich der BW-Bank-Chef vorsichtig."Viele glauben, dass
das keine Lösung für die Ewigkeit ist", sagte er nur. Im Blick
auf Synergien gebe es für beide Häuser"noch viel zu tun."
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