Tofir
19.03.2003, 22:24 |
USA verlieren jede Sympathie Thread gesperrt |
-->SPIEGEL ONLINE - 19. März 2003, 20:47
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,241090,00.html
Internationale Umfrage
USA verlieren jede Sympathie
Die Kriegspolitik der US-Regierung hat offenbar dramatische Auswirkungen auf das Ansehen der USA in Europa. Einer internationalen Umfrage zufolge braut sich selbst in traditionell amerikafreundlichen Nationen eine nie gekannte Wut auf die Supermacht zusammen.
Washington - Die Menschen in Europa sind anscheinend nicht länger bereit, zwischen der Politik der amerikanischen Regierung und den USA zu unterscheiden. Die Ergebnisse, die der Pew Research Center in neun europäischen Nationen zu Tage förderte, sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache.
In Deutschland stürzte der Anteil der Menschen mit einer positiven Meinung über die USA innerhalb der letzten sechs Monate von 61 auf nunmehr 25 Prozent. Beinahe ebenso dramatisch verschlechterte sich das Ansehen Amerikas in Frankreich: Hier hat sich der Anteil der USA-Freunde seit September 2002 von 63 auf 31 Prozent halbiert.
Auch in den Ländern, die der"Koalition der Kriegswilligen" angehören, steht es nicht besser um das Image der USA. In Spanien stürzte der Anteil der Amerika-Freunde von 50 auf ganze 14 Prozent, und selbst in Großbritannien denkt nicht einmal mehr jeder Zweite gut über Amerika: Im Land von Tony Blair, dem engsten Verbündeten von US-Präsident George W. Bush, gibt es der Umfrage zufolge nur noch eine Sympathierate von 48 Prozent. Vor einem halben Jahr lag sie noch bei 75 Prozent.
Zwar ist es um die Meinung über die USA in Osteuropa erwartungsgemäß am besten bestellt, doch auch hier verzeichneten die Meinungsforscher einen dramatischen Sympathieschwund: In Polen sank der Anteil der Amerika-Unterstützer von 79 auf 50 Prozent.
Die Kritik an der Außenpolitik der Bush-Regierung sei"beinahe universal", so die Erkenntnis des Pew Research Centers. Die Mehrheit der Kriegsgegner sei so"überwältigend", dass der Sympathiebonus für die USA nach den Anschlägen des 11. September 2001 längst verbraucht sei.
Ein beredtes Beispiel dafür sind die Zahlen aus Russland: Dort schoss der Anteil der USA-Freunde nach den Terror-Attacken zunächst von 37 auf 61 Prozent in die Höhe - und liegt mittlerweile bei 28 Prozent.
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...wie beliebt waren eigentlich die alten Römer bei ihren Nachbarn...?
tofir
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Tofir
19.03.2003, 23:48
@ Tofir
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Ein paar Wahrheiten - Michael Moore schreibt Bush |
-->Der Schriftsteller und Filmemacher Michael Moore ("Stupid White Men","Bowling for Columbine") hat sich am Vorabend des Irak-Kriegs in einem offenen Brief an seinen Präsidenten gewandt. Hier der Wortlaut des Schreibens.
Montag, 17. März 2003
Lieber Gouverneur Bush,
heute ist also der Tag, an dem, wie Sie es nennen, die"Stunde der Wahrheit" gekommen ist, der Tag an dem"Frankreich und der Rest der Welt ihre Karten auf den Tisch legen müssen".
Ich bin froh, dass dieser Tag nun endlich da ist. Denn, das muss ich Ihnen sagen, nach 440 Tagen mit Ihren Lügen und Ihren Halbwahrheiten war ich nicht sicher, ob ich das noch länger ausgehalten hätte.
So bin ich beruhigt zu hören, dass heute der Tag der Wahrheit gekommen ist, denn ich möchte Ihnen gerne ein paar Wahrheiten mitteilen:
1. Es gibt im Grunde genommen NICHT EINEN in Amerika (ausgenommen Talk-Radio-Spinner und Fox News), der Gung-Ho-mäßig [Gung Ho ist ein Plastiksoldat, Anm. d. Red.] wild darauf ist, in den Krieg zu ziehen. Vertrauen Sie mir in diesem Punkt. Gehen Sie aus dem Weißen Haus heraus in irgendeine Straße und versuchen Sie, fünf Leute zu finden, die leidenschaftlich gerne Iraker umbringen möchten. SIE WERDEN SIE NICHT FINDEN! Warum? Weil keine Iraker jemals hierher gekommen sind und einen von uns getötet haben. Kein Iraker hat jemals gewagt, dies zu tun. Sie sehen, so denken wir Durchschnitts-Amerikaner: Wenn irgend jemand irgendetwas tut, was nicht als Angriff auf unser Leben wahrgenommen wird, dann - glauben Sie es oder nicht - wollen wir ihn nicht töten. Lustig, wie so was läuft.
2. Die Mehrheit der Amerikaner - die, die Sie niemals gewählt haben - sind nicht auf Ihre Gehirnwäsche hereingefallen. Wir wissen, was die wirklichen Probleme sind, die unser tägliches Leben betreffen - und keiner fängt mit einem I an und hört mit einem K auf. Das hingegen macht uns wirklich Angst: Zweieinhalb Millionen Menschen verloren Ihre Arbeit, seitdem Sie im Amt sind, die Börsenkurse sind zu einem schlechten Witz verkommen, keiner weiß, ob die Rentenfonds in Zukunft noch existieren werden, Benzin kostet mittlerweile fast zwei Dollar - diese Liste könnte noch endlos fortgesetzt werden. Den Irak zu bombardieren, wird keine einzige Lösung dafür bringen. Es gibt nur eins: Sie müssen gehen, damit die Dinge sich verbessern können.
3. Wie [der Talkshow-Moderator, Anm. d. Red.] Bill Maher letzte Woche sagte: Wie tief sind Sie gefallen, um einen Beliebtheitswettbewerb gegen Saddam Hussein zu verlieren? Die ganze Welt ist gegen Sie, Mr. Bush. Zählen Sie die Amerikaner dazu.
4. Der Papst hat gesagt, der Krieg sei falsch, er sei eine SÜNDE. Der Papst! Aber es kommt sogar noch schlimmer: Die Dixie Chicks sind nun auch gegen Sie. Wie tief muss es noch mit Ihnen bergab gehen, bevor Sie merken, dass Sie Armee von nur einem Menschen in diesem Krieg sind. Natürlich ist das ein Krieg, in dem Sie nicht persönlich kämpfen müssen. Genauso als Sie sich unerlaubt von der Truppe entfernten und die anderen armen Kerle statt Ihrer nach Vietnam verschifft wurden.
5. Von den 535 Mitgliedern des Kongresses hat nur EINER (Sen. Johnson aus South Dakota) seinen Sohn oder seine Tochter beim bewaffneten Militär eingetragen. Wenn Sie wirklich für Amerika einstehen wollen, schicken Sie bitte sofort Ihre Zwillingstöchter nach Kuwait und lassen Sie sie dort Ihre chemischen Armee-Sicherheitsanzüge tragen. Und lassen Sie uns sehen, ob alle Mitglieder des Kongresses mit Kindern im militärfähigem Alter ihre Kinder für diesen Kriegseinsatz opfern würden. Was haben Sie gesagt? Das glauben Sie nicht? Gut, okay, wissen Sie was - das glauben wir auch nicht!
6. Schlussendlich: Wir lieben Frankreich. Gut, sie haben einige Dinge richtig verbockt. Ja, einige von ihnen können sogar verdammt nerven. Aber Sie haben vergessen, dass wir dieses Land [die USA] nicht mal als Amerika gekannt hätten, wenn es die Franzosen nicht gegeben hätte. War es nicht mit ihrer Hilfe während des Revolutionskrieges, mit der wir gewonnen haben? Und waren es nicht unsere größten Denker und Gründerväter - Thomas Jefferson, Ben Franklin etc. -, die viele Jahre in Paris verbrachten, wo sie die Konzepte überarbeiteten und verfeinerten, die uns zu unserer Unabhängigkeitserklärung und unserer Verfassung geführt haben? War es nicht Frankreich, das uns die Freiheitsstatue geschenkt hat? War es nicht ein Franzose, der den Chevrolet gebaut hat, und waren es nicht ein paar französische Brüder, die das Kino erfanden? Und nun tun sie das, was nur ein guter Freund tun kann - Ihnen die Wahrheit über Sie, Mr. Bush, sagen, geradeheraus und ohne Umschweife. Hören Sie auf, auf die Franzosen zu pinkeln, und danken Sie ihnen, dass die es endlich einmal richtig machen. Wissen Sie, Sie hätten wirklich mehr verreisen sollen (zum Beispiel ein Mal), bevor Sie Präsident geworden sind. Ihre Ignoranz gegenüber der Welt hat Sie nicht nur lächerlich aussehen lassen, sondern hat Sie auch in eine Ecke gedrängt, aus der Sie nicht wieder herauskommen.
Hey, nehmen Sie es nicht so tragisch - jetzt kommen die guten Neuigkeiten: Wenn Sie diesen Krieg wirklich durchziehen, wird er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schnell vorbei sein, denn ich schätze, dass es nicht viele Iraker gibt, die ihr Leben zum Schutze Saddam Husseins lassen wollen. Nachdem Sie den Krieg gewonnen haben, werden Sie einen enormen Zuspruch in der Bevölkerung erfahren, da jeder Gewinner liebt - und wer möchte nicht ab und zu einen ordentlichen Arschtritt sehen (vor allem, wenn es ein Dritte-Welt-Arsch ist). Also, versuchen Sie Ihr Bestes und tragen Sie diesen Sieg den ganzen Weg bis zur Wahl im nächsten Jahr mit sich. Natürlich ist das noch ein weiter Weg, und so haben wir alle noch eine lustige Zeit vor uns, während wir zugucken, wie die Wirtschaft immer weiter den Bach runtergeht!
Aber, Mensch, wer weiß, vielleicht finden Sie ja Osama ein paar Tage vor den Wahlen! Sehen Sie, SO müssen Sie denken! Bloß nicht die Hoffnung aufgeben! Tötet Iraker - sie haben unser Ã-l!!!
Hochachtungsvoll
Michael Moore
Adresse:
http://www.n-tv.de/3147510.html
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antares
19.03.2003, 23:52
@ Tofir
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Re: USA verlieren jede Sympathie |
-->>SPIEGEL ONLINE - 19. März 2003, 20:47
>URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,241090,00.html
>Internationale Umfrage >
>USA verlieren jede Sympathie
>Die Kriegspolitik der US-Regierung hat offenbar dramatische Auswirkungen auf das Ansehen der USA in Europa. Einer internationalen Umfrage zufolge braut sich selbst in traditionell amerikafreundlichen Nationen eine nie gekannte Wut auf die Supermacht zusammen.
>Washington - Die Menschen in Europa sind anscheinend nicht länger bereit, zwischen der Politik der amerikanischen Regierung und den USA zu unterscheiden. Die Ergebnisse, die der Pew Research Center in neun europäischen Nationen zu Tage förderte, sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache.
>In Deutschland stürzte der Anteil der Menschen mit einer positiven Meinung über die USA innerhalb der letzten sechs Monate von 61 auf nunmehr 25 Prozent. Beinahe ebenso dramatisch verschlechterte sich das Ansehen Amerikas in Frankreich: Hier hat sich der Anteil der USA-Freunde seit September 2002 von 63 auf 31 Prozent halbiert.
>Auch in den Ländern, die der"Koalition der Kriegswilligen" angehören, steht es nicht besser um das Image der USA. In Spanien stürzte der Anteil der Amerika-Freunde von 50 auf ganze 14 Prozent, und selbst in Großbritannien denkt nicht einmal mehr jeder Zweite gut über Amerika: Im Land von Tony Blair, dem engsten Verbündeten von US-Präsident George W. Bush, gibt es der Umfrage zufolge nur noch eine Sympathierate von 48 Prozent. Vor einem halben Jahr lag sie noch bei 75 Prozent.
>Zwar ist es um die Meinung über die USA in Osteuropa erwartungsgemäß am besten bestellt, doch auch hier verzeichneten die Meinungsforscher einen dramatischen Sympathieschwund: In Polen sank der Anteil der Amerika-Unterstützer von 79 auf 50 Prozent.
>Die Kritik an der Außenpolitik der Bush-Regierung sei"beinahe universal", so die Erkenntnis des Pew Research Centers. Die Mehrheit der Kriegsgegner sei so"überwältigend", dass der Sympathiebonus für die USA nach den Anschlägen des 11. September 2001 längst verbraucht sei.
>Ein beredtes Beispiel dafür sind die Zahlen aus Russland: Dort schoss der Anteil der USA-Freunde nach den Terror-Attacken zunächst von 37 auf 61 Prozent in die Höhe - und liegt mittlerweile bei 28 Prozent.
>$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
>...wie beliebt waren eigentlich die alten Römer bei ihren Nachbarn...?
>tofir
Nur sind diesmal die neuen Römer die Barbaren.
Französischen Wein ausschütten...
Mit Bulldozzern CD's einer kritischen Countrysängerin plattwalzen...
So geschehen im finsteren Mittelwesten Louisianas.
Pfui Deibel!
Gruss antares
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Tofir
20.03.2003, 00:02
@ Tofir
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und noch ein Brief, diesmal von Paulo Coelho... |
-->Danke, Mr. President
Danke, großer Staatsmann George W. Bush. Danke, daß Sie jedem gezeigt haben, welche Gefahr Saddam Hussein darstellt. Viele von uns hätten sonst womöglich vergessen, daß er chemische Waffen gegen sein eigenes Volk, gegen die Kurden und die Iraner eingesetzt hat. Hussein ist ein blutrünstiger Diktator und eine der augenfälligsten Verkörperungen des Bösen in der heutigen Welt.
Aber nicht allein dafür wollte ich Ihnen danken. Während der ersten zwei Monate dieses Jahres 2003 haben Sie der Welt eine Reihe anderer, wichtiger Dinge gezeigt.
Ich möchte mich daher in Anlehnung an ein Gedicht, das ich als Kind gelernt habe, bei Ihnen bedanken.
Danke, daß Sie allen gezeigt haben, daß das türkische Volk und sein Parlament nicht käuflich sind, auch nicht für 26 Milliarden Dollar.
Danke, daß Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft zwischen den Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen des Volkes liegt.
Danke, daß Sie uns vor Augen führen, daß weder José MarÃa Aznar noch Tony Blair ihren Wählern die geringste Achtung und Wertschätzung zeigen. Aznar bringt es fertig, darüber hinwegzusehen, daß neunzig Prozent der Spanier gegen den Krieg sind, und Blair ist die größte Demonstration der vergangenen dreißig Jahre in England schlichtweg egal.
Danke, daß Sie Tony Blair dazu gebracht haben, mit einem Dossier, das ein Plagiat einer Arbeit war, die ein Student zehn Jahre zuvor geschrieben hatte, vor das Britische Parlament zu treten und es als „vom Britischen Geheimdienst erbrachten schlagenden Beweis“ vorzustellen.
Danke, daß Sie Colin Powell gestatten, sich selber zum Narren zu machen, indem er dem UN-Sicherheitsrat Fotos vorlegt, die eine Woche später von Hans Blix, dem Chef der UN-Rüstungskontollkommission zur Entwaffnung des Irak, öffentlich angefochten werden.
Danke, daß Sie mit Ihrer Haltung dafür gesorgt haben, daß bei der UN-Vollversammlung der französische Außenminister, Dominique de Villepin, mit seiner Anti-Kriegsrede Applaus geerntet hat, was meines Wissens vorher nur einmal in der Geschichte der UN, im Anschluß an eine Rede Nelson Mandelas, geschehen ist.
Danke, daß Sie mit all Ihren Bemühungen, den Krieg voranzutreiben, dazu beigetragen haben, daß die sonst untereinander zerstrittenen arabischen Nationen sich bei ihrem Treffen in Kairo in der letzten Februarwoche erstmals einstimmig gegen jedwede Invasion ausgesprochen haben.
Danke, daß Sie mit Ihrer rhetorischen Behauptung, die UN habe nun die Chance, ihre wahre Bedeutung zu zeigen, sogar die zögerlichen Länder dazu gebracht haben, sich gegen jede Art von Angriff gegen den Irak auszusprechen.
Danke, daß Sie mit Ihrer Außenpolitik den britischen Außenminister Jack Straw zu der Erklärung verleitet haben, im 21. Jahrhundert könne es Kriege geben, die sich moralisch rechtfertigen ließen, wodurch Straw seine ganze Glaubwürdigkeit verlor.
Danke, daß Sie versucht haben, ein Europa auseinanderzudividieren, das für seine Vereinigung kämpft - es wird ihm als Warnung dienen.
Danke, daß Sie es geschafft haben, was nur wenigen im letzten Jahrhundert gelungen ist: Millionen Menschen auf allen Kontinenten im Kampf für dieselbe Idee zu vereinen, auch wenn diese Idee nicht Ihre ist.
Danke, daß Sie uns wieder fühlen lassen, daß unsere Worte, wenn sie vielleicht nicht gehört, so zumindest ausgesprochen werden - das wird uns in Zukunft noch mehr Kraft geben.
Danke, daß Sie uns mißachten, daß Sie alle marginalisieren, die sich gegen Ihre Entscheidung stellen, denn die Zukunft der Erde gehört den Ausgeschlossenen.
Danke, denn ohne Sie hätten wir nicht erkannt, daß wir fähig sind, uns zu mobilisieren. Möglicherweise wird es diesmal nichts nützen, aber ganz sicher später einmal.
Nun, da es keinen Weg zu geben scheint, die Trommeln des Krieges zum Schweigen zu bringen, möchte ich wie ein europäischer König einst zu seinem Invasoren sagen: „Möge dein Morgen schön sein, möge die Sonne auf den Rüstungen deiner Soldaten strahlen, denn noch am Nachmittag werde ich dich besiegen.“
Danke, daß Sie uns - einer Armee anonymer Menschen, die wir die Straßen füllen, um einen Prozeß aufzuhalten, der bereits im Gange ist - erlauben zu erfahren, wie man sich fühlt, wenn man machtlos ist, und aus diesem Gefühl zu lernen und es zu verwandeln.
Also, genießen Sie Ihren Morgen und welchen Ruhm er Ihnen auch immer bringen mag.
Danke, daß Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst genommen haben. Doch Sie sollten wissen, daß wir Ihnen sehr wohl zugehört haben und Ihre Worte niemals vergessen werden.
Danke, großer Staatsmann George W. Bush.
Herzlichen Dank.
Der Schriftsteller Paulo Coelho wurde 1947 in Rio de Janeiro geboren, wo er auch heute lebt. Er wurde bekannt mit seinem Roman „Der Alchimist“. Auf deutsch veröffentlichte er zuletzt den Roman „Der Dämon und Fräulein Pyrm“.
Dieser Artikel kommt von Radio-on-line
http://www.radio-on-line.info
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Sascha
20.03.2003, 00:04
@ Tofir
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US-Regierung und US-Bevölkerung |
-->> Washington - Die Menschen in Europa sind anscheinend nicht länger bereit, > zwischen der Politik der amerikanischen Regierung und den USA zu > unterscheiden. Die Ergebnisse, die der Pew Research Center in neun > europäischen Nationen zu Tage förderte, sprechen in dieser Hinsicht eine > deutliche Sprache.
Ich finde dies sehr bedauerlich denn ich kenne eine 18-jährige junge Amerikanerin mit die einen amerikanischen Vater und eine spanisch-amerikanische Mutter hat. Sie selbst ist ebenfalls der Meinung das der Krieg schändlich und vermeidbar ist. Ihre Eltern sehen es genauso.
Meiner Meinung nach muß man stark aufpassen, daß man die US-Regierung nicht mit der US-Bevölkerung automatisch gleichsetzt. Sicherlich gibt es Amerikaner die sich ähnlich ihrer Regierung verhalten aber es gibt auch noch genügend normale Amerikaner die das Vorgehen ihrer Regierung scharf kritisieren!
Viele Grüße
Sascha
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antares
20.03.2003, 00:13
@ Tofir
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Ja, versteht er denn einen so anspruchsvollen Text, der bigotte Betbruder? |
-->>Danke, Mr. President
>Danke, großer Staatsmann George W. Bush. Danke, daß Sie jedem gezeigt haben, welche Gefahr Saddam Hussein darstellt. Viele von uns hätten sonst womöglich vergessen, daß er chemische Waffen gegen sein eigenes Volk, gegen die Kurden und die Iraner eingesetzt hat. Hussein ist ein blutrünstiger Diktator und eine der augenfälligsten Verkörperungen des Bösen in der heutigen Welt.
>Aber nicht allein dafür wollte ich Ihnen danken. Während der ersten zwei Monate dieses Jahres 2003 haben Sie der Welt eine Reihe anderer, wichtiger Dinge gezeigt.
>Ich möchte mich daher in Anlehnung an ein Gedicht, das ich als Kind gelernt habe, bei Ihnen bedanken.
>Danke, daß Sie allen gezeigt haben, daß das türkische Volk und sein Parlament nicht käuflich sind, auch nicht für 26 Milliarden Dollar.
>Danke, daß Sie der Welt gezeigt haben, welch tiefe Kluft zwischen den Entscheidungen der Machthaber und den Wünschen des Volkes liegt.
>Danke, daß Sie uns vor Augen führen, daß weder José MarÃa Aznar noch Tony Blair ihren Wählern die geringste Achtung und Wertschätzung zeigen. Aznar bringt es fertig, darüber hinwegzusehen, daß neunzig Prozent der Spanier gegen den Krieg sind, und Blair ist die größte Demonstration der vergangenen dreißig Jahre in England schlichtweg egal.
>Danke, daß Sie Tony Blair dazu gebracht haben, mit einem Dossier, das ein Plagiat einer Arbeit war, die ein Student zehn Jahre zuvor geschrieben hatte, vor das Britische Parlament zu treten und es als „vom Britischen Geheimdienst erbrachten schlagenden Beweis“ vorzustellen.
>Danke, daß Sie Colin Powell gestatten, sich selber zum Narren zu machen, indem er dem UN-Sicherheitsrat Fotos vorlegt, die eine Woche später von Hans Blix, dem Chef der UN-Rüstungskontollkommission zur Entwaffnung des Irak, öffentlich angefochten werden.
>Danke, daß Sie mit Ihrer Haltung dafür gesorgt haben, daß bei der UN-Vollversammlung der französische Außenminister, Dominique de Villepin, mit seiner Anti-Kriegsrede Applaus geerntet hat, was meines Wissens vorher nur einmal in der Geschichte der UN, im Anschluß an eine Rede Nelson Mandelas, geschehen ist.
>Danke, daß Sie mit all Ihren Bemühungen, den Krieg voranzutreiben, dazu beigetragen haben, daß die sonst untereinander zerstrittenen arabischen Nationen sich bei ihrem Treffen in Kairo in der letzten Februarwoche erstmals einstimmig gegen jedwede Invasion ausgesprochen haben.
>Danke, daß Sie mit Ihrer rhetorischen Behauptung, die UN habe nun die Chance, ihre wahre Bedeutung zu zeigen, sogar die zögerlichen Länder dazu gebracht haben, sich gegen jede Art von Angriff gegen den Irak auszusprechen.
>Danke, daß Sie mit Ihrer Außenpolitik den britischen Außenminister Jack Straw zu der Erklärung verleitet haben, im 21. Jahrhundert könne es Kriege geben, die sich moralisch rechtfertigen ließen, wodurch Straw seine ganze Glaubwürdigkeit verlor.
>Danke, daß Sie versucht haben, ein Europa auseinanderzudividieren, das für seine Vereinigung kämpft - es wird ihm als Warnung dienen.
>Danke, daß Sie es geschafft haben, was nur wenigen im letzten Jahrhundert gelungen ist: Millionen Menschen auf allen Kontinenten im Kampf für dieselbe Idee zu vereinen, auch wenn diese Idee nicht Ihre ist.
>Danke, daß Sie uns wieder fühlen lassen, daß unsere Worte, wenn sie vielleicht nicht gehört, so zumindest ausgesprochen werden - das wird uns in Zukunft noch mehr Kraft geben.
>Danke, daß Sie uns mißachten, daß Sie alle marginalisieren, die sich gegen Ihre Entscheidung stellen, denn die Zukunft der Erde gehört den Ausgeschlossenen.
>Danke, denn ohne Sie hätten wir nicht erkannt, daß wir fähig sind, uns zu mobilisieren. Möglicherweise wird es diesmal nichts nützen, aber ganz sicher später einmal.
>Nun, da es keinen Weg zu geben scheint, die Trommeln des Krieges zum Schweigen zu bringen, möchte ich wie ein europäischer König einst zu seinem Invasoren sagen: „Möge dein Morgen schön sein, möge die Sonne auf den Rüstungen deiner Soldaten strahlen, denn noch am Nachmittag werde ich dich besiegen.“
>Danke, daß Sie uns - einer Armee anonymer Menschen, die wir die Straßen füllen, um einen Prozeß aufzuhalten, der bereits im Gange ist - erlauben zu erfahren, wie man sich fühlt, wenn man machtlos ist, und aus diesem Gefühl zu lernen und es zu verwandeln.
>Also, genießen Sie Ihren Morgen und welchen Ruhm er Ihnen auch immer bringen mag.
>Danke, daß Sie uns nicht zugehört und uns nicht ernst genommen haben. Doch Sie sollten wissen, daß wir Ihnen sehr wohl zugehört haben und Ihre Worte niemals vergessen werden.
>Danke, großer Staatsmann George W. Bush.
>Herzlichen Dank.
>Der Schriftsteller Paulo Coelho wurde 1947 in Rio de Janeiro geboren, wo er auch heute lebt. Er wurde bekannt mit seinem Roman „Der Alchimist“. Auf deutsch veröffentlichte er zuletzt den Roman „Der Dämon und Fräulein Pyrm“. >
>Dieser Artikel kommt von Radio-on-line
>http://www.radio-on-line.info >
Praeter speciem stultus est (Plautus)
(Er ist dümmer, als er aussieht)
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Turon
20.03.2003, 00:18
@ Sascha
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Das ist aber genau das was die Antiamerikanismusfetischisten propagieren |
-->Sie setzen gezielt, US Regierung mit US Bevölkerung gleich.
Und zumindest in meinem Fall bedeutet das - die Antiamfetischisten wollen mich zwingen die Beschlüße der US-Regierung als rechtens anzusehen.
Das ist genau der Punkt Sascha - ich habe nun mal nichts gegen einfache Amerikaner - die haben nun mal heftigst selbst zu schlucken - um den gewohnten Standard aufrechtzuerhalten.
Das amerikanische Volk fällt auch nicht freiwillig in Irak ein - sondern:
der Armee wird es befohlen, das Volk wird medialgehirngewaschen.
in meinem ganzen"Kreuzzug" gegen amerikanische Beschlüsse - geht es prinzipiell
nur darum.
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Dass ich den US Dollar als Scheißwährung empfinde - ist nicht damit gleichzusetzen, daß ich amerikanische Mitbürger Scheiße finde.
Daß ich amerikanische Marktmanipulation abartig krass finde, ist ebenfalls nicht damit gleichzusetzen, daß ich jedem Amerikaner Manipulationsabsichten
unterstelle.
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Die wollen uns aber Schuldgefühle für unsere Meinung aufzwingen, in dem
sie alles pauschalisieren - und nicht umgekehrt.
Gruß
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Euklid
20.03.2003, 09:19
@ antares
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Re: USA verlieren jede Sympathie |
-->
>Nur sind diesmal die neuen Römer die Barbaren.
>Französischen Wein ausschütten...
>Mit Bulldozzern CD's einer kritischen Countrysängerin plattwalzen...
>So geschehen im finsteren Mittelwesten Louisianas.
>Pfui Deibel!
>Gruss antares
Hallo antares
Da wir die Bücherverbrennung schon hatten mußte jetzt neuer Wein in alte Schläuche.
Nimm anstatt Bücher jetzt halt CDS und fahr mit dem Bulldozer drüber.
Es wird immer noch nicht als das erkannt was es wirklich ist.
Nein das ist kein Imperialismus sondern das ganze wird faschistich und der Schuldige Frankreich und Deutschland wurde auch schon mal festgezurrt.
Ich warte nur noch auf die Erweiterung der Schurkenliste.
Gruß EUKLID
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stocksorcerer
29.03.2003, 20:09
@ Tofir
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Danke nein - das habe ich auch gesehen...es war eine richtige Tabelle |
-->...ist aber nicht ganz so wichtig.... danke für den Versuch. [img][/img]
winkäää
stocksorcerer
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