Euklid
20.03.2003, 20:54 |
Bush meint ja daß der Krieg länger dauert. Thread gesperrt |
-->Meint ihr es geht gleich weiter mit dem Iran?
Meint ihr Bush holt sich dazu die Genehmigung der UNO?
Was kommt dann als nächstes?
Nordkorea oder Pakistan?
Mit oder ohne UNO?
Und dann weiter mit Saudi-Arabien?
Mit oder ohne Uno?
Wie wirkt sich das auf die Geldmenge aus?
Beglücken uns die Amerikaner mit Euro-Scheinchen aus der fehlenden Druckplatte?
Gestern beim Metro-Einkauf habe ich gesehen daß die Verkäuferin ein spezielles Gerät zur Echtheitserkennung der Euro Scheine hatte.
Sie meinte daß man eine ganze Menge an Falschgeld aus dem Verkehr gezogen hat.
Die EU steht ja mittlerweile auf dem Standpunkt daß eine Ausnahmesituation gegeben wäre.
Also Feuer frei zur Infla?
Ich denke daß ein Krieg über das Jahr hinaus stark inflationär wirken wird und sollte das oben genannte Programm von Bush durchgezogen werden kann man davon ausgehen daß die Petro-Dollars auf den Geldmärkten erscheinen anstatt auf Konten der Scheichs.
Gruß EUKLID
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Tofir
20.03.2003, 21:04
@ Euklid
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Ich frag mich eher, ob China nicht die Gelegenheit für Taiwan nutzt... |
-->...und ob wir nicht gar in ein paar Dutzend Jahren von irgendwelchen Geheimabkommen erfahren werden, die genau dies vielleicht schon gestern vereinbart hatten.
tofir
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Euklid
20.03.2003, 21:09
@ Tofir
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Re: Ich frag mich eher, ob China nicht die Gelegenheit für Taiwan nutzt... |
-->>...und ob wir nicht gar in ein paar Dutzend Jahren von irgendwelchen Geheimabkommen erfahren werden, die genau dies vielleicht schon gestern vereinbart hatten.
>tofir
Das wäre alles durchaus im Bereich des Vorstellbaren.
Politik ist ja bekanntlich grenzenlos.
Gruß EUKLID
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stocksorcerer
20.03.2003, 21:31
@ Euklid
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Re: Ich frag mich eher, ob China nicht die Gelegenheit für Taiwan nutzt... |
-->Mal ganz im Ernst,
um Taiwan habe ich mich nie gekümmert. Was um Himmels Willen hätte Peking eigentlich von dem winzigen"Tschiang Kai Schek - Inselchen"? Ernsthafte Frage, wirklich keine Ahnung.
Gibt´s da Bodenschätze oder ist das strategisch von hoher Bedeutung?
winkääää
stocksorcerer
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Tofir
20.03.2003, 21:34
@ stocksorcerer
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Ist denen doch schon seit Anbeginn ein Dorn im Auge (owT) |
-->
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stocksorcerer
20.03.2003, 21:45
@ Euklid
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Dann laßt uns mal schätzen.... |
-->Hallo Euklid,
Eher Syrien, schätze ich. Baschar al-Assad macht schließlich Geschäfte mit dem SATAN Saddam, ne? Sowieso ewig Konflikte mit Israel, auch durch Unterstützung der Hisbollah im Süd-Libanon. Außerdem dürfen die palästinensischen Organisationen Hamas und al-Dschihad auch weiter Büros in Damaskus betreiben.
Außerdem soll Syrien..... AHA!!.... über chemische und biologische Waffen verfügen. Kennen wir das nicht woher? Angeblich hat Saddam ja sogar seinen Kram dorthin in Sicherheit gebracht.... hab ich mal von Pentagon-Fuzzies irgendwo (unbestätigt im Netz) aufgeschnappt. Wahrscheinlich dummer Weise sehr früh für Pearl lanciert in vorauseilender Gehorsam. [img][/img]
Könnte aber auch Saudi-Arabien sein. Aber ich schätze, das braucht ein wenig mehr Zeit. Aber ich weiß ohnehin nicht genau, über welchen Zeithorizont man da sprechen muß. Vermutlich bauen die Pentagon-Strategen auf einen weiteren Zerfall der arabischen Staaten, weil man sich dann besser"Willige" kaufen kann und"böse" besser isoliert.... obwohl Washington dann wohl jetzt erst mal erkennen muß, dass man selbst andere Akteure braucht, die nicht gleich die ganze Welt gegen sich aufbringen für so ein wenig Intervention.
winkääää
stocksorcerer
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Palstek
20.03.2003, 22:02
@ stocksorcerer
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Der Souveränitätskonflikt zwischen der VR China und Taiwan |
-->Unlösbar? Der Souveränitätskonflikt zwischen der VR China und Taiwan
Der nunmehr Jahrzehnte andauernde Souveränitätskonflikt zwischen der VR China und der Republik China (Taiwan) hat eine Vielzahl historischer, ideologischer, systemischer und militärisch-strategischer Ursachen. Bei dem Konflikt geht es um wesentlich mehr als nur die Frage, welche staatsrechtliche Form die chinesiche Großregion in Zukunft annehmen soll. Während die Staatsführung der VR China auf die strikte Einhaltung des Ein-China-Prinzips besteht, wonach Taiwan als abtrünnige Provinz und als unveräußerlicher Teil Chinas angesehen wird, hat sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte im demokratischen Taiwan eine selbständige politische Identität entwickelt. Die meisten Mitglieder der internationalen Staatengemeinschaft erkennen zwar pro-forma das Ein-China-Prinzip an, viele von Ihnen unterhalten jedoch gleichzeitig rege inoffizielle, quasi-diplomatische Kontakte mit Taiwan.
Der Souveränitätskonflikt läßt sich daher nicht auf die Frage einer taiwanischen Vereinung mit oder Unabhängigkeit von der VR China reduzieren. Es ist auch keine regional beschränkte Dauerkrise, sondern hat vielmehr eine Reihe von internationalen Implikationen. Sollte der schwelende Konflikt in eine offene militärische Auseinandersetzung umschlagen, würde dies nicht nur die regionale Sicherheit Ost- und Südostasiens gefährden. Auch die Ordnungsmacht USA und ihre Verbündeten in Asien und sogar Europas würden aller Voraussicht nach in einen solchen Konflikt involviert.
Doch was sind die konkreten Streitpunkte? Weder ein Blick in die politische Geschichte beider politischer Entitäten, noch internationales Recht, geschweige denn Theorien der Internationalen Politik können zufriedenstellende Antworten auf die Frage geben, was Taiwan gegenwärtig überhaupt darstellt und wie es seine Beziehungen zu dem großen Nachbar dauerhaft friedlich gestalten kann.
Die in den letzten Jahren stark zunehmende wirtschaftliche Verflechtung der chinesischen und taiwanischen Volkswirtschaft und die Aufnahme beider Seiten in die WTO verringern nur auf ersten Blick die Gefahr eines offenen, in letzter Konsequenz möglicherweise militärischen Konfliktes. Wirtschaftliche Integration und ökonomische Interdependenzen erhöhen zwar die Kosten einer kriegerischen Auseinandersetzung, machen sie damit aber nicht unmöglich.
Auf volkrepublikanischer Seite wird Chinas 4000-jährige Geschichte nach wie vor weitgehend politisch, d.h. unter staatserhaltenden und die Legitimität der KP Chinas erhöhende Weise interpretiert. Ihr steht eine neue, konkurrierende taiwanische Geschichtschreibung gegenüber, die eine eigenständige 400-jährige Geschichte zu erkennen glaubt. Mit dem Niedergang der Nationalistischen Partei (KMT) auf Taiwan im Zuge der letzten Präsidentschafts- und Parlamentswahl (2000 und 2001) ist der innerchinesische Bürgerkrieg allerdings endgültig beendet. Ein letztes historisch verbindendes Element beider politischen Entitäten ist damit abhanden gekommen. Eine dauerhafte Loslösung Taiwans vom chinesischen Festland würde jedoch die auf nationalistische Sentiments setzende KP Chinas unter starken Druck setzen.
Mit der Interpretation chinesischer Geschichte auf das Engste verknüpft sind wiederstreitende politische Identitäten. Während in der VR China nach wie vor eine Einheit von politischer, kultureller und ethnischer Identität propagiert wird, finden sich in Taiwan mittlerweile mindestens zwei konkurrierende Nationalismen, eine lokal taiwanische und ein großchinesische Variante. Der stark polarisierte Diskurs der beiden politischen Lager hat zu einer intensiven öffentlichen Debatte über die Vereinigungs- und Unabhängigkeitsfrage auf der Insel geführt. Der nationale Identitätskonflikt der Taiwaner ist eine der größten politischen Herausforderungen für beide Seiten: hier gerät eine wachsende Zahl taiwanischer Nationalisten mit chinesischen Nationalisten sowohl in Taiwan als auch der VR China in scharfen Konflikt.
Die VR China, welche seit 1978 einen Ã-ffnungs- und Modernisierungsprozess durchläuft, wird, wenn überhaupt, noch Jahrzehnte brauchen, um Taiwans Demokratisierungsprozess aufzuholen. Zwar bleiben beide politische Systeme im Umbruch, eine Fusion nach dem Vorbild Hong Kongs erscheint aber zu dem gegenwärigen Zeitpunkt jedoch höchst unwahrscheinlich. Die Möglichkeit eines vereinten, demokratischen Chinas wird weithin als Ideallösung angesehen. Doch der Niedergang der KMT, welche Taiwans politisches System Anfang der siebziger Jahre sukzessive liberalisierte, ist für die KP Chinas kein vielversprechendes Vorbild für eigene politische Reformen.
Internationales Recht, darauf haben eine Vielzahl von renommierten Experten immer wieder hingewiesen, bietet keine eindeutigen Lösungen. Der Souveränitätskonflikt berührt Fragen der Bedeutung und Wirksamkeit internationaler Akte und Verträge (Kairo-Deklaration von 1943, multilateraler japanischer Friedensvertrag von 1951). Diese können jedoch - je nach Geschichtsschreibung - überzeugend in mehrere Richtungen interpretiert werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der VR China auf der einen Seite, der strategischen Allianz der USA mit Taiwan auf der anderen Seite ist nicht zu erwarten, daß die Staatengemeinschaft das Problem in absehbarer Zeit einer Lösung zuführen wird.
Ein Problem stellt Taiwan auch für alle Theorien der Internationalen Politik dar, welche den Staat als wichtigsten Akteur der internationalen Beziehungen ansehen. In diesem Sinne ist die Inselrepublik eine Anomalie der internationalen Staatengemeinschaft, ist doch die Republik China seit jahrzehnten de facto (und für weniger als 30 Staaten auch de jure) ein eigenständiger, unabhängiger Staat. Doch das Konzept der uneingeschränkten Staatssouveränität, welches ihren Ursprung im Westphälischen Frieden von 1648 hat, ist im 21. Jahrhundert nicht länger ein Sakrileg. Während die VR China an einem Souveränitätsverständnis des 19. Jahrhundert festhält, bemüht sich die taiwanische Regierung mit pragmatischer Diplomatie den internationalen Spielraum Taiwans zu erweitern.
Hinzu kommt, daß Taiwan nicht nur politisch sondern auch militärisch eine Sonderstellung einnimmt. Strategisch zwischen Japan und den Philippinen gelegen ist die Insel für die ostasiatische Sicherheitsarchitektur von überragender Bedeutung. Aus Sicht des chinesischen Festlandes stellt die Inselrepublik jedoch ein Sicherheitsrisiko dar. Im Rahmen des Taiwan Relation Acts (TRA), einem amerikanischen Bundesgesetz aus dem Jahre 1979, haben sich die USA einseitig dazu bereit erklärt, Taiwan mit ausreichend Verteidungswaffen zu versorgen, um einen eventuellen Angriff der chinesischen Volksbefreiungsarmee (VBA) abzuwehren. Zwar lassen sich aus dem TRA keinerlei Bündnisverpflichtungen ableiten. Als maritime Ordnungsmacht in Ost- und Südostasien wären jedoch geopolitische Interessen der USA in einem Konfliktfall direkt berührt. Jüngste amerikanische Überlegungen, sowohl den Bündnispartner Japan als auch Taiwan in einen regionalen Raketenabwehrschirm zu integrieren (TMD, Theatre Missile Defense) belasten schon länger das sino-amerikanische Verhältnis. Das gespannte Verhältnis zwischen der VR China und Taiwan werden durch die höchst sensiblen bilateralen Dreiecks-Beziehungen der VR China, USA, und Japan zusätzlich verkompliziert.
<ul> ~ Quelle</ul>
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stocksorcerer
20.03.2003, 22:20
@ Palstek
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Hallo Palstek, ;-) |
-->Danke für den Text,
wieder ein kleines bißchen schlauer. Den Link habe ich mir auch gleich vorgemerkt.
winkäää
stocksorcerer
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nasdaq
20.03.2003, 23:19
@ Tofir
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es gibt wohl schlimmeres als Taiwan in der Hand der Chinesen oder??? |
-->Vor uwanzig Jahren wäre das noch ein Problem gewesen aber heute?
Es gibt ja noch die Aussage der USA, dass man Taiwan mit allen Mitteln verteidigen wird. Aber angesichts der aktuellen Probleme und der Stärke Chinas wäre es durchaus möglich, dass die USA von dieser Aussage Abstand nehmen.
Taiwan ist eine Insel des Kapitalismus. Genauso wie Hong-Kong und mittlerweile auch Shanghai. Die chinesische Macht wird diese goldene Gans nicht schlachten wollen. Obwohl Taiwan vermutlich schneller seinen Wohlstand verlieren würde als wenn man unabhängig bliebe ist der Preis auch für die taiwanesichen Einwohner tragbar.
Hoffentlich sieht es die westliche Welt auch so und stürzt sich nicht in einen dritten Weltkrieg mit China.
Im Moment steht aber der radikale Islamismus ganz oben auf der Abschussliste. Ob in den USA, Russland oder China. Deshalb wird sich der Konflikt dieser Mächte untereinander wohl noch etwas auf sich warten lassen und vorerst nur verbal geführt werden.
Wie aber die derzeitige Unterdrückung des radikalen Islams angesichts des Bevölkerungswachstums in diesen Gebieten und dem Kampf um Wasser langfristig funktionieren soll steht natürlich in den Sternen.
Es wäre aus dieser Bedrohung heraus durchaus vorstellbar, dass es über kurz oder lang zur Vernichtung ganzer Volksstämme kommt wenn die Demokratisierungsversuche fehlgeschlagen sind.
Angesichts der weltwirtschaftlichen Probleme vor denen wir stehen ist es kaum vorstellbar, wie in den nächsten Jahrzehnten eine Demokratisierung der islamischen Welt, ungeachtet der kulturellen Unterschiede, aussehen könnte.
Hoffentlich reicht es noch ein Visum für Neuseeland zu bekommen, die Seegrundstücke sind ja immer noch sehr günstig zu haben...
>...und ob wir nicht gar in ein paar Dutzend Jahren von irgendwelchen Geheimabkommen erfahren werden, die genau dies vielleicht schon gestern vereinbart hatten.
>tofir
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