--> ~ Die EZB hat im Anschluss an ihre Sitzung gestern eine Stellungnahme zum Irak-Krieg abgegeben. Darin erklärt
die Notenbank, der Einfluss dieser militärischen Konfrontation auf die Weltwirtschaft kann, je nach Ausbreitung
und Dauer des Konflikts, in Reichweite und Größenordnung sehr unterschiedlich sein. Die Finanzmärkte
können aber davon ausgehen, dass auch unter außergewöhnlichen Umständen ausreichend Liquidität bereitgestellt
wird, wie dies in der Vergangenheit der Fall war.
~ Das italienische Verbrauchervertrauen blieb im März (107,1) weitgehend stabil gegenüber dem Vormonat.
Die Steuerreform zu Jahresbeginn (u.a. Senkung der Einkommensteuer)
und der Rückgang der Inflationsrate im Februar haben offensichtlich dazu beigetragen, das Konsumvertrauen
zu stützen, obwohl sich die internationalen Konjunkturaussichten im Umfeld der Irak-Krise zuletzt verschlechtert
haben. Nach einer vorläufigen Schätzung auf Basis der jüngsten Städte-Preiszahlen zeichnet sich für
März allerdings wieder ein etwas stärkerer Preisanstieg ab (0,3% gg.Vm.). Die Inflationsrate dürfte damit wieder
auf 2,7% steigen, nach 2,6% im Februar. Anders als in Italien werden in vielen Ländern
der Eurozone die Energiepreise erst am Monatsende erfasst und hier dürfte sich der jüngste Rückgang der Ã-lpreise
dämpfend bemerkbar machen.
~ Das norwegische BIP-Wachstum fiel in Q4 2002 in etwa so aus wie erwartet (0,2% gg. Vq.) und
auch die Expansionsrate für das Gesamtjahr 2002 lag mit 1,0% im Rahmen der Schätzungen. Die starke Aufwärtsrevision
für das Wachstum in 2001 (von 1,4% auf 1,9%) und deutliche Abwärtsrevisionen für Q1 bis Q3
2002 zeigen jedoch, dass die norwegische Wirtschaft im Verlauf des letzten Jahres insgesamt deutlich schwächer
war als zuvor gedacht.
~ Das tschechische BIP-Wachstum in Q4 2002 lag mit 1,5% gg. Vj. dagegen merklich unter den Erwartungen
von 2,5%. Die Jahrhundertflut im August und die schwächelnde Konjunktur in der Eurozone haben die Wirtschaft
offensichtlich stärker getroffen. Insgesamt wuchs die Wirtschaft im letzten Jahr mit einer Rate von
2,0%.
~ In England setzte sich der zuletzt schwächere Trend bei den Einzelhandelsumsätzen auch im Februar fort
(-0,1% gg. Vm.). Auch bei einer moderaten Erholung im März blieben die Umsätze in Q1 unter dem Niveau des
Vorquartals. Aber nicht nur für den Konsum mehren sich Abschwächungssignale. Auch der Immobilienmarkt
scheint nach unten zu tendieren, zumindest deutet der nachlassende Preisdruck bei den Immobilien und die geringere
Kreditvergabe in diese Richtung. Wenig erfreuliche Nachrichten gab es auch aus der Industrie. Der vom
Verband der britischen Industrie (CIB) veröffentlichte Index der Produktionserwartungen fiel im März (-5) auf den
niedrigsten Stand seit einem Jahr.
~ Auch in den USA lagen die gestrigen Daten eher auf der schwachen Seite. Der Index der Frühindikatoren fiel
im Februar wie erwartet um 0,4%. Der Geschäftsklimaindex der Universität von Philadelphia fiel ebenfalls von 2,3
auf -8,0 Punkte im März.
~ Die Schweizer Notenbank bestätigte auf ihrer vierteljährlichen Sitzung erwartungsgemäß das vor zwei Wochen
geänderte Zinsniveau (0,25% für den 3M-Libor). Was den wirtschaftlichen Ausblick anbelangt, so rechnet die
Notenbank für dieses Jahr weiterhin mit einer Wachstumsrate von etwa 1%; vor dem Hintergrund des Irakkriegs
sieht sie die Risiken für eine Verzögerung der Erholung aber höher. Die Notenbank betonte, dass die Geldpolitik
in diesem Umfeld weiter expansiv bleibe, da im Augenblick keine Gefahr für die Preisstabilität drohe. Mit Blick auf
den Franken wies sie erneut auf die Möglichkeit von Interventionen hin.
~ In einer offiziellen Stellungnahme hat die USA, den Vereinten Nationen als
Kriegsgrund eine Verletzung des Waffenstillstandsabkommens des Golfkrieges
von 1991 durch die Regierung in Bagdad genannt. „Es ist seit langem
anerkannt und wird so verstanden, dass ein schwerwiegender Bruch der
Verpflichtungen dem Waffenstillstand die Grundlage entzieht und erneut die
Ermächtigung für eine Gewaltanwendung unter der Resolution 687 darstellt“,
so der amerikanische UNO-Botschafter.
~ Agenturmeldungen zufolge sind US-Marineinfanteristen auf ihrem Vormarsch
in den Süd-Irak auf Gegenwehr gestoßen und gestoppt worden. „Es
ist derzeit ein ziemlich schweres Gefecht im Gange“, so ein Reuters-
Korrespondent, der sich bei den US-Truppen aufhält.
~ Nach den Worten des US-Verteidigungsministers Donald Rumsfeld wird derzeit
mit Teilen des irakischen Militärs über deren kampflose Aufgabe verhandelt.
„Es gibt Kommunikation in jeder denkbaren Art und Weise mit den
irakischen Streitkräften -offen und privat-, wie sie ehrenhaft handeln und
ihre Waffen niederlegen können“, so Rumsfeld vor Mitgliedern des US-Kongresses.
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