--> ~ Sowohl EZB-Vizepräsident Lucas Papademos als auch Bundesbank-Präsident Ernst Welteke deuteten
gestern an, dass es während der EZB-Sitzung nächste Woche keine erneute Zinssenkung geben
dĂĽrfte. Offensichtlich sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg nach Ansicht der Zentralbank
derzeit zu groĂź, um eindeutig von der Notwendigkeit eines weiteren Zinsschrittes ausgehen zu
können. „Wenn das geopolitische Umfeld so ist, wie es jetzt ist, scheint es mir nicht zweckmäßig, jetzt irgendwelche
Maßnahmen zu ergreifen“ wurde Welteke von Reuters zitiert. Papademos machte jedoch
gleichzeitig klar, dass die EZB Gewehr bei Fuß steht und bereit ist, notfalls schnell zu agieren. Einer französischen
Zeitung sagte er: „Es ist unmöglich zu sagen, ob der letzte Zinsschritt (Zinssenkung am 6. März) genug war.“ Alles in allem sehen wir uns daher in unserer Prognose unterstützt, dass die EZB bis
Ende Q2 2003 zwar die Zinsen noch einmal senken wird, dass dies aber noch nicht Anfang April geschehen
wird.
~ Mit einem Rückgang von 88,9 auf 88,1 fiel der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex deutlich schlechter aus
als erwartet. Inwieweit der Beginn des Irak-Krieges den Fall beschleunigt oder abgemildert hat, ist schwer
zu sagen, da der größte Teil der Antworten vor Kriegsbeginn einging. Angaben des Ifo-Instituts zufolge
hätten sich die Antworten nach Kriegsbeginn allerdings nicht groß von denen vor Kriegsbeginn unterschieden.
Insgesamt dĂĽrfte sich der Krieg damit erst im Ifo-Index fĂĽr April voll niederschlagen und die weitere
Entwicklung bei diesem Index somit stark vom Kriegsverlauf abhängen. Der Entwicklung des Index in Q1
deutet auf ein relativ schwaches Wachstum in H1 2003 hin.
~ Im März fielen die schwedischen Stimmungindikatoren gemischt aus. Beim Verbrauchervertrauensindex
war ein unerwartet deutlicher RĂĽckgang von -1,5 auf -6,4 zu verzeichnen. Sorgen im Zusammenhang mit
dem Irak dürften hierbei eine Rolle gespielt haben. Zwar war auch beim Geschäftsklima im verarbeitenden
Gewerbe ein leichter RĂĽckgang zu verzeichnen (von 6 auf 5); angesichts des starken Anstiegs im Vormonat
(um 14 Punkte) fiel diese Korrektur jedoch geringer aus als erwartet. Die Unternehmen schätzten ihre Produktions-
und Auftragslage weiterhin recht positiv ein. Die Geschäftsklimaindizes im Bausektor und im Handel
setzten gleichzeitig ihre Talfahrt fort. Zusammen mit der Verschlechterung beim Konsumklima deutet
der RĂĽckgang beim letztgenannten Index auf etwas moderateres Konsumwachstum im FrĂĽhjahr 2003 hin
(privater Konsum in Q4 2002: 0,5% gg. Vq).
~ Die Schweizerische Notenbank hat erneut ihre Bereitschaft zu Devisenmarktinterventionen
bekräftigt. „Nachdem wir zinspolitisch über keinen
nennenswerten Spielraum mehr verfügen, werden wir nötigenfalls am Devisenmarkt
intervenieren, um einer unerwĂĽnschten Aufwertung (des Franken)
entgegenzuwirken“, so SNB-Vizepräsident Gehrig.
~ Die US-Truppen sind nach Aussagen des US-Präsidenten Bush schneller vorangekommen
als geplant. Allerdings hat Bush in seiner gestrigen Rede vor
Angehörigen der US-Armee darauf hingewiesen, dass der Krieg noch lange
nicht vorbei sei. Zwar sei der letzte Tag des irakischen Regimes nicht vorherzusagen,
doch hat der US-Präsident dem irakischen Volk versichert, dass
dieser näher rückt.
~ Medienberichten zufolge gehen die US-Militärs davon aus, dass sich der
Krieg gegen den Irak noch ĂĽber Monate hinziehen wird. So vermeldet die
Washington Post, dass das schlechte Wetter, die langen und unsicheren
Nachschubwege sowie der härter als erwartet ausgefallene irakische Widerstand
einige Befehlshaber den bisherigen Zeitplan anzweifeln lassen.
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