Toby0909
29.03.2003, 21:19 |
eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" Thread gesperrt |
-->Wenn ich zwei Währungen habe, die beide den Umtausch in Gold garantieren - so wie von vielen evtl. auch sinnvoll gefordert - dann dürften sich doch die Wechselkurse der beiden Währungen zueinander so gut wie gar nicht mehr verändern oder wo ist mein Denkfehler?!
Danke
Toby
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- Elli -
29.03.2003, 21:25
@ Toby0909
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Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" |
-->>Wenn ich zwei Währungen habe, die beide den Umtausch in Gold garantieren - so wie von vielen evtl. auch sinnvoll gefordert - dann dürften sich doch die Wechselkurse der beiden Währungen zueinander so gut wie gar nicht mehr verändern oder wo ist mein Denkfehler?!
>Danke
>Toby
Logo, deshalb war der Dollar lange Zeit feste 4,20 DM wert.
[img][/img]
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Jacques
29.03.2003, 21:30
@ Toby0909
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Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" |
-->>Wenn ich zwei Währungen habe, die beide den Umtausch in Gold garantieren - so wie von vielen evtl. auch sinnvoll gefordert - dann dürften sich doch die Wechselkurse der beiden Währungen zueinander so gut wie gar nicht mehr verändern oder wo ist mein Denkfehler?!
>Danke
>Toby
Istzustand
Gold wird zunächst als feste Einheit USD pro Unze gepreist.
Folglich zahlen alle anderen Währungen den Preis, der sich aus dem Wechselkurs ihrer Währung zum USD ergibt, dies als Folge des Prinzips der floatenden
Wechselkurse
Deine Annahme funktioniert nur unter dem Prinzip der festen Wechselkurse.
Dieses gabs schon-allerdings mit z.T. verheerenden Folgen für die VW.
Gruss
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Jacques
29.03.2003, 21:38
@ Jacques
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Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" |
-->>>Wenn ich zwei Währungen habe, die beide den Umtausch in Gold garantieren - so wie von vielen evtl. auch sinnvoll gefordert - dann dürften sich doch die Wechselkurse der beiden Währungen zueinander so gut wie gar nicht mehr verändern oder wo ist mein Denkfehler?!
>>Danke
>>Toby
>
Im weiteren denke ich, dass selbst unter dem Prinzip des 100% gedeckten Goldstandards die Wechselkurse sich nicht fix zueinander verhalten würden-
ausser unter folgenden minimalen Randbedingungen:
a) Goldankaufskosten für ZB auf der ganzen Welt gleich
c) Herausgabe von Neugeld nur im Gegenwert des realen Wirtschaftswachstums eines Landes (wobei man das noch genauer anschauen müsste (Stichwort: Mehrkosten ohne adäquate Leistung)
b) Zinswirtschaft würde abgeschafft
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Euklid
29.03.2003, 21:40
@ - Elli -
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Re: eine Frage an"unsere Geldtheoretiker" |
-->Klaro
Es gab ja früher in der Nachkriegszeit von 1950 bis in die siebziger Jahre auch kein Floating der Währungen.
Alles war fest angekoppelt.
Wer abgewertet hat wurde quasi mit Goldabzug aus dem jeweiligen Land bestraft.
Wären die Amerikaner bei der Goldeinlösepflicht geblieben hätten sie heute ja kein Gold mehr.
Immerhin hat sich doch die amerikanische Wirtschaft auf dem hohen Dollarkurs ausgeruht.
Da die Wirtschaft der Amerikaner durch die Hegemonie des Dollars (samt Druckmonopol) geschützt war hatte sie eben nicht den starken Konkurrenzdruck wie die Europäer.
Man behalf sich immer mal wieder mit fallendem Dollar.
Der reißt jedoch das Loch in der Handelsbilanz immer weiter auf weil für den Import mehr Dollars gezahlt werden müssen.
So schön wie der Schutz der Wirtschaft durch den Dollar war so schlecht war er für die produzierende Industrie.
Man betrachte sich nur mal die PKWs die da drüben produziert wurden.
Was liefert Amerika noch an handfesten Industrieprodukten außér Waffenexporten,Windoof und Big Mac sowie Coca Cola?
Nicht konkurrenzfähig auf dem Stahlmarkt,Dominanz im Flugzeugbau geht zu Ende,PKW-Markt nicht konkurrenzfähig,optische Produkte Fehlanzeige,noch etwas chemische Industrie die wettbewerbsfähig ist.
Das ist für ein Land wie Amerika nicht ausreichend.
Momentan katastrophale Lage in der Außenhandelsbilanz.
Gruß EUKLID
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R.Deutsch
29.03.2003, 23:07
@ Toby0909
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Wechselkurse |
-->Hallo Toby,
richtig - da ändert sich nichts mehr - es werden nur noch Gewichte umgerechnet. Die „Wechselkurse“ schwanken nur noch in Höhe der Transportkosten (Goldpunkte). Einfach mal im Lexikon unter Goldstandard nachschlagen. Wenn die Mark als zwei Gramm Gold definiert ist und der Dollar als 4 Gramm Gold, dann sind zwei Mark gleich ein Dollar. Bei Abweichungen, die größer als die Transportkosten sind, setzt sofort Arbitrage ein.
Gruß
R
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HB
29.03.2003, 23:17
@ R.Deutsch
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Gold Standard [E] |
-->.
<ul> ~ Gold Standard [E]</ul>
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Toby0909
29.03.2003, 23:54
@ Toby0909
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sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn |
-->was soll denn dann den Ausgleich für unterschiedliche, wirtschaftliche, soziale andere Ungleichgewichte bringen????
Das kann in einem Land, wie den USA funktionieren (die haben ja auch nur eine Währung), weil wenn es in einem Land schlecht läuft, dann sind hier die Menschen mobil und haben kein Probelm mal eben in ein anderes Land umzuziehen. Das funktioniert aber weder innerhalb Europa (somit wären hier die Politik und die Sozialsysteme der einzige Ausgleichsfaktor (lächerlich)). Oder man stelle sich vor ein Deutscher will nach Polen auswandern oder ein Inder nach Japan oder was auch immer - die nötige Mobilität der Masse ist dann nicht da und kann somit die Ungleichgewichte nicht ausgleichen.
Toby
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Toby0909
29.03.2003, 23:54
@ Toby0909
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sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn |
-->was soll denn dann den Ausgleich für unterschiedliche, wirtschaftliche, soziale andere Ungleichgewichte bringen????
Das kann in einem Land, wie den USA funktionieren (die haben ja auch nur eine Währung), weil wenn es in einem Land schlecht läuft, dann sind hier die Menschen mobil und haben kein Probelm mal eben in ein anderes Land umzuziehen. Das funktioniert aber weder innerhalb Europa (somit wären hier die Politik und die Sozialsysteme der einzige Ausgleichsfaktor (lächerlich)). Oder man stelle sich vor ein Deutscher will nach Polen auswandern oder ein Inder nach Japan oder was auch immer - die nötige Mobilität der Masse ist dann nicht da und kann somit die Ungleichgewichte nicht ausgleichen.
Toby
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Galiani
30.03.2003, 00:24
@ Jacques
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@Jacques - feste Wechselkurse = verheeerende Folgen??? Bin anderer Ansicht! |
-->Hallo
Sehen wir uns dazu z.B. die Zeit von 1870 bis Ende der 80-er Jahre in Großbritannien an:
Von 1870 bis 1914 hatten wir feste Wechselkurse (Goldstandard); die Preise (Economist - Commodity Price Index, gleitende Durchschnitte der jährlichen Raten der Preisänderungen) schwankten in dieser Periode weniger als plus/minus 5% pro Jahr.
Zwischen 1914 und 1927 floateten die Währungen (mit Kontrollen); in dieser Epoche schwankten die Preise zwischen plus 20% und minus 12%.
Zwischen 1927 und 1932 war Großbritannien wiederum zum Goldstandard, also zu festen Wechselkursen, zurückgekehrt; die Preisschwankungen in dieser Epoche lagen wiederum unter plus/minus 5%.
Von 1932 bis 1958 floatete das britische Pfund dann wieder; diesmal mit verheerenden Inflationsfolgen: Alsbald sah man Preissteigerungen um die 25% und Preisschwankungen von plus 25% bis minus 5% pro Jahr.
Zwischen 1958 und 1971, dem Zeitpunkt der sog. Demonetisierung des Goldes, herrschte dann - obwohl nur widerwillig befolgt und mit Interventionen - wieder ein Regime der festen Wechselkurse. Die Preise stiegen in dieser Zeit zwar jährlich kontinuierlich an, aber die Inflationsrate erreichte am Ende dennoch nur rund 8%, - geradezu lächerlich gegenüber dem, was dann folgte.
Ab 1971 herrschte dann nämlich wieder ein floatendes Wechselkursregime, allerdings wiederum mit Interventionen. Die waren auch notwendig, weil die Preise anfangs der 70-er Jahre mit einer Rate von über 30% anstiegen; erst Ende der 80-er Jahre war wieder einigermaßen Währungststabilität hergestellt.
Jede dieser Inflationswellen wurde dabei, zumindest anfänglich und solange die gesellschaftszersetzende Wirkung des Geldwertverfalls noch nicht ganz offensichtlich war, regelmäßig begleitet vom unüberhörbaren Beifall hochgeachteter Wirtschaftswissenschaftler.
Floatende Währungen ermöglichen es den Politikern, nach Belieben (fiat-)Geld zu schaffen und es mit vollen Händen auszugeben, was natürlich zu entsprechenden Preissteigerungen (und zu allerlei [b]negativen Effekten in der Wirtschaft) führt. Insgesamt haben sich (wie in einem Anhang in"Ferdinando Galiani - Über das Geld", Düsseldorf 1999, Seite 428, mit Quellenangabe festgestellt wird) im Vereinigten Königreich im gesamten 19. Jahrhundert, mit seinen festen Wechselkursen, die Staatsausgaben um das Dreifache, in dem knappen halben Friedensjahrhundert zwischen 1950 und 1993 (bei fast durchwegs floatenden Währungen) aber um das fast 80fache (!) erhöht.
Soo großartig, wie Du, lieber Jaques, also das Floating siehst, war es bei Gott nicht! Und von"verheerenden Konsequenzen für die Volkswirtschaft"
bei fixen Wechselkursen kann überhaupt keine Rede sein. Nur der schwule John Maynard Keynes, der - wie man langsam zu erkennen beginnt - lauter Unsinn verzapft hat, hat (eine Zeitlang und auch keineswegs während seines ganzen Lebens!) derartiges behauptet.
Gruß
G.[/b]
>>Wenn ich zwei Währungen habe, die beide den Umtausch in Gold garantieren - so wie von vielen evtl. auch sinnvoll gefordert - dann dürften sich doch die Wechselkurse der beiden Währungen zueinander so gut wie gar nicht mehr verändern oder wo ist mein Denkfehler?!
>>Danke
>>Toby
>Istzustand
>Gold wird zunächst als feste Einheit USD pro Unze gepreist.
>Folglich zahlen alle anderen Währungen den Preis, der sich aus dem Wechselkurs ihrer Währung zum USD ergibt, dies als Folge des Prinzips der floatenden
>Wechselkurse
>Deine Annahme funktioniert nur unter dem Prinzip der festen Wechselkurse.
>Dieses gabs schon-allerdings mit z.T. verheerenden Folgen für die VW.
>Gruss
|
thomas
30.03.2003, 00:56
@ Toby0909
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Re: sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn |
-->Hallo Toby0909,
ich sehe es so:
Die Menschen auf der Erde bilden eine sich ständig in-Bewegung-setzen wollende Masse. Die Kräfte, die diese Bewegung auslösen wollen, sind Klima, Rohstoffe, Bodenqualität, Überbevölkerung, etc. (Natürlich gibt es auch Gegenkräfte, wie Traditionen, Sprache, Trägheit. Aber am Ende gewinnt immer der Hunger und die Not, und der Mensch muß weiterziehen. In dieser Hinsicht wird sich die Gattung Mensch niemals von den Tieren unterscheiden.)
Globale Freizügigkeit wäre eine notwendige Voraussetzung für eine ökonomisch"optimale" Verteilung der Menschenmasse auf dem Planeten.
Diesem notwendigen Ausgleich stehen Staatsgrenzen,"Völkerrecht" und"Hoheitsgebiete" viel mehr im Wege, als eine vermeintlich mangelnde Mobilität der Individuen.
"Staat" und"Volk" sind nicht die Kategorien der am Überlebenskampf beteiligten, sondern derjenigen, die diesen Kampf nicht führen müssen oder schon längst gewonnen haben, und nun nach"höherem" streben. Als Resultat dieses Strebens haben wir einzelne lokale Optima (Staaten), deren summierter Gesamtnutzen (Höchstpopulation) aber nicht an den einer freizügigen globalen Gesellschaft heranreichen kann. [img][/img]
Die Geldordnung spielt meines Erachtens dabei keine Rolle.
Gruß und schönen Sonntag,
Thomas
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Diogenes
30.03.2003, 10:24
@ Toby0909
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Re: sorry, aber dann ist diese Theorie doch totaler Schwachsinn |
-->>was soll denn dann den Ausgleich für unterschiedliche, wirtschaftliche, soziale andere Ungleichgewichte bringen????
Der Markt. Es ist die Eigenschaft des Marktes, ein Gleichgewicht herzustellen.
"Soziale Ungleichgewicht" ist nur eine Worthülse mit denen Politplauscher ihre Existenz und ihr Salär begründen wollen.
>Das funktioniert aber weder innerhalb Europa (somit wären hier die Politik und die Sozialsysteme der einzige Ausgleichsfaktor (lächerlich)).
Genausogut kannst du fragen: Was bringt denn den Ausgleich zwischen Bayern und Hamburg? Oder was bringt den Ausgleich zwischen Nürnberg und München? Was gleicht zwischen der Hausnummer 10 und Hausnummer 11 in der Willhemsstraße aus?
Grenzen sind etwas Willkürliches.
Gruß
Diogenes
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