No_Fear
31.03.2003, 20:54 |
Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei Thread gesperrt |
-->Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei
Auch wer den amerikanisch-britischen Kriegskurs ablehnt, muss unter den gegebenen Umständen der westlichen Koalition den schnellen Sieg wünschen. Die Alternative wäre ein Triumph der totalitären Ideologien und eine Katastrophe für die gesamte westliche Welt
Von Richard Herzinger für ZEIT.de
Der Irak-Krieg wird gegen die große Mehrheit der Weltöffentlichkeit geführt. Entsprechend niedrig ist die Toleranzschwelle für Fehlschüsse und Fehlentwicklungen der amerikanisch-britischen Kriegsstrategie, die das Leiden im Kriegsgebiet verschlimmern und verlängern. Darauf spekuliert die irakische Diktatur. Je länger der Krieg dauert - und als"lange" müssen unter diesen Umständen schon zwei Wochen gelten - und je mehr Opfer folgerichtig zu beklagen (und im Fernsehen zu sehen) sind, desto mehr wachsen die Chancen für das Saddam-Hussein-Regime, auch diesen Ansturm zu überleben.
Das wirft grundsätzliche Fragen über die Fähigkeit des Westens auf, in Zukunft überhaupt noch Kriege zu führen. Die"Echtzeit"-Präsenz der Medien legt die Grausamkeit jeder Kriegsführung unmittelbar offen und entmystifiziert die Vorstellung vom"sauberen" High-Tech-Krieg. Dieser Mythos aber war die letzte Variante, mit der den auf friedlichen Ausgleich eingestellten, offenen westlichen Gesellschaften die Legitimität kriegerischer Einsätze überhaupt noch plausibel gemacht werden konnte. Nach dem Irak-Krieg wird es selbst den Amerikanern schwer fallen, ihre eigene Bevölkerung noch einmal auf einen solchen blutigen Kraftakt einzuschwören. Das könnte man getrost als Zivilisationsfortschritt begrüßen. Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass zahlreiche Regime und terroristische Bewegungen auf der ganzen Welt an diesem Zivilisationsfortschritt weder teilhaben noch teilhaben wollen.
Gemäß ihrer riesigen waffentechnologischen Überlegenheit könnten die USA ein Land wie den Irak binnen kürzester Zeit zur Aufgabe zwingen. Doch für eine westliche Demokratie, selbst wenn - oder gerade weil - sie so übermächtig ist wie die Vereinigten Staaten, verbietet es sich, ihre gesamte Vernichtungsgewalt einzusetzen. Die USA müssen darauf achten, das Ausmaß ziviler Opfer und Schäden so weit wie möglich zu begrenzen. Sonst würde nicht nur der Protest der westlichen - und am Ende auch der amerikanischen - Ã-ffentlichkeit über den Köpfen der US-Administration zusammenschlagen. Die USA würde damit ihre Identität als eine zivilisierte, demokratische Macht verlieren und sich mit den Kräften auf eine Stufe stellen, die sie bekämpft.
Das Regime in Bagdad hat dies selbstverständlich genau begriffen und setzt alles daran, die Unterscheidungsmöglichkeit zwischen militärischen und zivilen Zielen systematisch auszulöschen. Seine Hauptwaffe sind die Berichte und Bilder verletzter und getöteter Zivilisten, die das Gewissen der westlichen Fernsehzuschauer aufwühlen. Das Regime hat nicht nur keinerlei moralische Skrupel, zivile Tote in Kauf zu nehmen, es ist sogar an einer möglichst hohen Opferzahl interessiert. Es bringt deshalb seine Truppen und militärischen Einrichtungen bewusst inmitten ziviler Gebiete in Stellung und lässt seine SS-ähnlichen Sonderkommandos mit Gewalt dafür sorgen, dass die Bevölkerung den Kriegsschauplatz nicht verlassen kann. (Unter diesen Umständen ist es schon seltsam, wenn sich deutsche Kommentatoren täglich darüber wundern, dass es keine Aufstände gegen das Baath-Regime gibt). Es führt zudem die Angreifer, vor allem aber die westliche Medienöffentlichkeit gezielt in die Irre, indem sie Kämpfer in Zivilkleidung steckt und so Bilder gefallener oder verwundeter Krieger aus ihren Killer-Spezialkommandos als unschuldige Opfer ausgeben kann. Und die westliche, jedenfalls die europäische Ã-ffentlichkeit, ist dafür anfällig, auf diese erpresserische Logik hereinzufallen. Denn sie ist ganz auf die Einlösung ihrer Prophezeiung eingeschworen, der Krieg werde unter den irakischen Zivilisten einen beispiellosen Blutzoll kosten. Man ist nur allzu geneigt, Angaben über hohe Opferzahlen Glauben zu schenken, weil man damit seine eigene moralische Haltung -"Krieg kann nie eine Lösung sein und trifft immer nur Unschuldige" - bestätigt sieht. Man schaut deshalb nicht mehr so genau hin, wer da aus welchem Grund ums Leben gekommen ist - alle sind schließlich Opfer des großen Erzübels Krieg.
Besonders beunruhigend ist aber, dass hierzulande so Wenige die zynische Taktik eines totalitären Regimes durchschauen - oder durchschauen wollen. Der berechtigte Abscheu vor dem Krieg und dem Leiden, der unbeteiligten Menschen damit zugefügt wird, wird fast ausschließlich den Amerikanern und ihren Alliierten aufs Schuldenkonto geschrieben. 83% der deutschen Bevölkerung lehnt laut der jüngsten Umfrage den Krieg inzwischen ab, Tendenz offenbar steigend. Sicher: eine westliche Demokratie muss sich an den hohen moralischen Ansprüchen messen lassen, die sie selbst propagiert. Aber darüber darf der fundamentale Unterschied zwischen einer Demokratie, die in manchen Fällen gegen ihre eigenen moralischen Prinzipien verstößt, und einem totalitären System, das der humanistischen Moral an sich den Vernichtungskrieg erklärt hat, nicht verwischt werden. Genau dies scheint aber in Europa, mit der verblassenden Erinnerung an die eigene totalitäre Vergangenheit, zunehmend zu geschehen. Alle die Deutschen, die jetzt vor den Kameras betonen, dass sie wegen der Erinnerung an den Krieg im eigenen Lande mit den Menschen im Irak mitfühlen könnten, sollten auch einmal wieder ihre Erinnerung an den Horror des NS-Regime hervorkramen, das nur durch Krieg besiegt werden konnte.
Bei vielen Kriegsgegnern spürt man eine klammheimliche (oder gar nicht so heimliche) Hoffnung, die Amerikaner sollten im Irak, wenn nicht eine Niederlage erleiden, so doch zumindest eine blutige Lehre erteilt bekommen. Der Masochismus, der hinter solchen unfrommen Wünschen steckt, ist schwer zu begreifen. Macht sich irgendjemand klar, was es für den Westen und damit für unser aller Freiheit und Sicherheit bedeuten würde, wenn ein Monsterregime wie das Saddam Husseins den konzentrierten Angriff der westlichen Führungsmacht überstehen würde? Dann nämlich würden solche Systeme zu der Überzeugung gelangen, dass die"dekadente" westliche Welt wehrlos sei und man ihre gewaltige Überlegenheit nicht mehr fürchten müsse. Auch wenn man den Krieg als Mittel des Sturzes Saddam Husseins ablehnt, auch wenn man zu Recht den bündnispolitischen Autismus der US-Administration und die offensichtlich mangelhafte, weil überhebliche Vorbereitung des Krieges kritisiert; selbst wenn man an der völkerrechtlichen Legitimation des Feldzugs zweifelt (diese Zweifel gab es auch im Kosovo-Krieg!), kann man sich bei klarem Verstand nichts anderes wünschen als einen möglichst schnellen und reibungslosen Sieg der US-geführten Koalition.
Deshalb ist Verteidigungsminister Peter Struck zu loben, der dies am Donnerstagabend in einer Diskussion im ZDF - auf ausdrückliche Nachfrage - endlich klar und deutlich aussprach. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung auch offiziell dem überschwappenden antiamerikanischen Grundgefühl in der Republik entgegentritt und die Maßstäbe wieder zurechtrückt: Gerade weil es im Irak wesentlich schwieriger zu laufen scheint als sich dies mancher neokonservative Hurra-Utopist in der US-Administration vorgestellt haben mag; gerade wenn der Krieg lange und schwierig werden sollte, wächst der Druck auf die"unwilligen" europäischen Regierungen, und das heißt vor allem Deutschland und Frankreich den Amerikanern und Briten, wenn nicht materiell, so doch zumindest politisch-moralisch entschieden zu Hilfe zu kommen. Die Zeit für schmollendes, rechthaberisches Beiseitestehen ist vorbei.
(c) DIE ZEIT 14/2003
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rita99
31.03.2003, 21:07
@ No_Fear
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vielleicht braucht man dann die uno wieder - ist doch i. o. oT |
-->.
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RetterderMatrix
31.03.2003, 21:12
@ No_Fear
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Blablabla |
-->Viel mehr kann ich aus dem Text nciht herauslesen.
Warum sollen wir denn den Amis den Sieg wünschen? Niemand hat sie darum gebeten, dort einzumarschieren und die Leute zu"befreien". Nein, die Welt versuchte bis zum letzten Augenblick in der UNO, sie von dem Wahnsinn abzuhalten.
Aber jetzt, wo sie in der selbstverschuldeten Scheiße stecken, sollen wir sie erst recht unterstützen. So ein Quatsch! Sie haben die Möglichkeit, diesen Krieg sofort zu beenden, und das ist der Abmarsch!
Und daß die totalitären Regimes alle frohlocken würden, kann ich bestätigen, aber nicht nur die: Der Rest der Welt auch!
Und zu guter Letzt wurde in diesem überflüssigen Text sogar die alte Nazikeule rausgeholt. Der Autor lebt wohl noch in den 80'ern. In der heutigen Zeit wirkt sie nicht mehr, die Realität hat sie überholt. Auf diesen Quatsch fällt heute keiner mehr rein.
Und ich dachte, die Zeit wäre links. Dabei ist sie auf gleicher Welle wie disse Olschke:
[img][/img]
Dazu fällt mir eine Textstelle in einem Lied von den Ärzten ein:
Du redest Quark, den ganzen Tag...
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Tempranillo
31.03.2003, 21:13
@ RetterderMatrix
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Re: Junge, Du ersparst mir eine Antwort ;-))) (owT) |
-->
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No_Fear
31.03.2003, 21:24
@ RetterderMatrix
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wow.. |
-->wie einfach die Welt doch ist;-)
Das UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) hat kürzlich eine Studie vorgelegt, was passieren würde, bliebe im Irak die nächsten zehn jahre alles beim alten. Die Prognose der Unicef:
1 Million Tote, vornehmlich Kinder, zuzüglich der ganz normalen Opfer des Diktators!
Also was machen wir jetzt, der Krieg wird abgeblasen, die Amis verlassen den Irak und die Demonstranten können einen Sieg verbuchen!!
Allerdings wäre dies ein Sieg der ein Vielfaches an Menschleben kosten würde.
Aber wenn interessiert das schon?
Aus den Augen aus dem Sinn!!!
Nur weiter so in eurer heilen Welt, ihr träumt vom Frieden den es in Wirklichkeit gar nicht gibt!
mehr gibts nicht zu sagen
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No_Fear
31.03.2003, 21:25
@ rita99
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nenn mir...... |
-->nur einen einzigen Konflikt den die Uno gelöst hat (ohne Hilfe der Amis)??
hätte die Uno im Kosovo Konflikt früher Flagge gezeigt, könnten heute noch 250000 Europäer leben.......
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No_Fear
31.03.2003, 21:27
@ No_Fear
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Die deutsche Schuld am Krieg |
-->Die deutsche Schuld am Krieg
Erstmals sprechen UN-Waffeninspektoren über Schröders Friedenskurs: Er sei „verrückt“ gewesen.
Von Jochen Bittner und Reiner Luyken
Larnaka
Die Mittelmeerwellen klatschen schlapp auf den schmalen Sandstrand vor dem Flamingo Beach Hotel. Vor dem Eingang des schmucklosen Touristenhotels in Larnaka auf Zypern stehen gelangweilte Polizisten und lassen ihre Maschinenpistolen von der Hüfte baumeln. Hier, anderthalb Flugstunden westlich von Bagdad, ist das Team der UN-Waffeninspektoren nach seiner hastigen Ausreise aus dem Irak untergebracht. In der Lobby läuft rund um die Uhr die CNN-Kriegsberichterstattung. Dreieinhalb Monate lang standen die Inspektoren im Mittelpunkt des Weltgeschehens. Jetzt sind sie nur noch Zuschauer. Zeit, nachzudenken über das, was war, und das, was hätte sein können. Die UN-Inspektoren reden, aber nur anonym. Die Order aus New York ist strikt: Keine Gespräche mit Journalisten.
Hätte dieser Krieg verhindert werden können? Ja, sagen einige. Aber mit einer überraschenden Begründung: Deutschland, Frankreich und Russland hätten den Kriegsausbruch mit ihrer vermeintlichen Friedenspolitik unausweichlich gemacht. Gerhard Schröders kategorisches Nein zu einem Militäreinsatz sei schlicht „verrückt“ gewesen. „Vielleicht hätten wir unser Mandat erfüllen können“, hört man in der Hotellobby.
Als die Inspektoren der Unmovic (United Nations Ongoing Monitoring and Verification) am 27. November vergangenen Jahres ihr Hauptquartier im Canal Hotel im Zentrum Bagdads aufschlugen, glaubten sie, mit der Resolution 1441 ein schlagkräftiges Instrument in der Hand zu haben, um Saddam Husseins Terrorarsenal aufzuspüren: Zugang zu sämtlichen Einrichtungen. Inspektionen ohne Vorankündigungen, selbst in den Präsidentenpalästen. Interviews mit Wissenschaftlern. Absolute Bewegungsfreiheit, Helikopter mit High-Tech-Sensoren.
Die 120 Kontrolleure merkten allerdings bald, dass sie ohne die volle Kooperation der Iraker ihr Ziel nicht erreichen würden. Auf ein Entgegenkommen warteten sie jedoch vergeblich. Daran änderte auch ein mahnender Vortrag von Hans Blix am 15. Januar im Weltsicherheitsrat nichts. Der Irak machte erst Zugeständnisse, als US-Außenminister Colin Powell am 5. Februar der Weltöffentlichkeit aufsehenerregende Bilder, Videos und Tonbandaufnahmen über rollende Biowaffenlabore, Raketenabschussrampen und Munitionsbunker präsentierte. Als die amerikanische Kriegsdrohung immer deutlicher wurde und immer mehr Anhänger fand.
Die exzessive Überwachung der Inspektoren durch Aufpasser des irakischen National Monitoring Directorate (NMD), über die sich die Unmovic schon lange beschwert hatte, nahm daraufhin ab. Erstmals waren drei Interviews mit irakischen Wissenschaftlern ohne Aufseher möglich. Auch übergaben die Iraker einige der bis dahin vergeblich angeforderten Dokumente über ihre Waffenprogramme.
Warum keine deutschen Truppen?
Am 14. Februar lieferte Chefinspektor Hans Blix dem Sicherheitsrat eine versöhnlichere Lageeinschätzung. Sie war Anlass für Deutschland, Frankreich und Russland, von „funktionierenden Inspektionen“ zu sprechen und sich zunehmend von Amerika und Großbritannien abzusetzen. Die Regierungen in Berlin, Paris und Moskau fühlten sich gestärkt in der Überzeugung, dass ihre Friedensstrategie zum Erfolg führen würde.
Ganz anders die Wahrnehmung der Inspektoren in Bagdad: Sie standen plötzlich geschwächt da. Dokumente wurden wieder zurückgehalten. Wissenschaftler erschienen jetzt - wenn überhaupt - nur noch mit eigenen Tonbandgeräten zu Interviews. Nach den Gesprächen mussten sie die Kassetten beim NMD abliefern. Die Hoffnung auf mehr Durchsetzungsvermögen, die sich nach Powells Rede abgezeichnet hatte, schwand wieder. „Nach dem 14. Februar bekamen wir nicht mehr viel.“
In der Rückschau zeichnet sich aus der Sicht von UN-Kontrolleuren ein klares Muster ab: „Saddam Hussein verfolgte jeden Schritt im Sicherheitsrat ganz genau. Sobald sich dort Risse zeigten, nahm die Zusammenarbeit ab.“ Nur dann, wenn der militärische Druck wuchs, wurden die Behörden in Bagdad kooperationswilliger. Rhetorik beeindruckte Saddam Hussein nie, sagen die Inspektoren, er fühlte sich seiner Sache umso sicherer, je tiefer der Streit die internationale Staatengemeinschaft spaltete.
Die wiedererwachte Selbstgewissheit der irakischen Führung nach dem 14. Februar bekam Hans Blix persönlich zu spüren. Als der Chefinspektor den General Amir Al-Saadi, Chef des NMD, fragte, wo die 550 mit Senfgas gefüllten Artillerie-Granaten geblieben seien, welche die UN noch im Land vermuteten, behauptete der Militär unverfroren, sie seien durch einen Brand im Waffenlager vernichtet worden. Von Über- resten gab es merkwürdigerweise keine Spur.
„Wir waren auf militärischen Druck angewiesen“, betont ein Inspektor. Ohne die US-Flugzeugträger im Persischen Golf und ohne den Truppenaufmarsch in Kuwait kamen sie nicht voran. Sie erlebten das diplomatische Tauziehen zwischen Washington und der europäischen Friedensachse als historische Ironie: Jede Forderung nach einer friedlichen Lösung minderte nach ihrer Wahrnehmung den Druck auf den Irak und machte den Frieden unwahrscheinlicher. Erfolg war weniger eine Frage der Zeit als eine der glaubhaften Gewaltandrohung. „Wo“, fragen heute Inspektoren, „waren die Zähne?“ Mehr Zeit, wie Deutschland und Frankreich es für die Inspektionen gefordert haben, sagen Mitarbeiter von Hans Blix, wäre schön und gut gewesen. Aber: „Die hätten auch eigene Truppen, eigene Schiffe schicken müssen.“ Nur mit einem geschlossenen Weltsicherheitsrat im Rücken wäre es ihrer Meinung nach möglich gewesen, das für eine wirksame Kontrolle wichtige Verkehrsüberwachungssystem zu installieren. Doch Gewalt als letztes Mittel anzudrohen, ohne sie ernsthaft vorzubereiten - das konnte den Diktator in Bagdad aus ihrer Sicht nicht beeindrucken.
Mehrere Male wurden den Inspektoren wichtige Details über den Irak inoffiziell zugetragen, oder sie erfuhren bei vertraulichen Kaffeegesprächen mehr als bei offiziellen Interviews mit Wissenschaftlern: Auch dies ein klares Indiz dafür, dass der Staatsapparat systematisch Informationen zurückhielt. Unter vier Augen bekamen die UN-Leute immer wieder zu hören, wie das Saddam-Hussein-Regime das Leben einer ganzen Generation ruiniert habe. Die akademische Elite, westlich ausgebildet und kosmopolitisch, musste mitansehen, wie ihre Kinder in einem totalitären System materiell und geistig verarmten.
Eine Fähigkeit behielt Saddam Husseins Diktatur trotz der Zerstörung des irakischen Mittelstandes: die zur Waffenproduktion. Sichtbarstes Zeichen dafür waren die Al-Samud-Raketen, welche die erlaubte Höchstreichweite von 150 Kilometern überschritten. Deren Vernichtung in den ersten Märzwochen wurde vielerorts nicht nur als Signal, sondern als wahrer Fortschritt auf dem Weg zur Abrüstung gewertet. Lakonischer Kommentar eines Inspektors: „Zu wenig und zu spät.“
Die irakischen Zugeständnisse, berichten Kontrolleure, standen in keinem Verhältnis mehr zum amerikanischen Druck. Der Irak hatte die Entschlossenheit der Weltmacht unterschätzt. Nachdem George Bush sein letztes Ultimatum verkündet hatte, tauchten NMD-Beamte ein letztes Mal mit bis dahin vorenthaltenen Dokumenten im Canal Hotel auf. Aber auch diese Papiere enthielten nichts, was den Gang der Dinge noch hätte aufhalten können.
War das Scheitern der Mission von Anfang an programmiert? Nein, sagen die Inspektoren: Ein einiger Sicherheitsrat hätte eine friedliche Abrüstung womöglich erzwingen können. Aber dann doch ein ambivalenter Gedanke, der aus Inspektorenmunde erschreckend hart klingt: „Wie behandelt man ein Krebsgeschwür am besten - mit einem kurzen chirurgischen Eingriff oder mit einer langwierigen Chemotherapie, deren Erfolg zweifelhaft ist?“
(c) DIE ZEIT 14/2003
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Minicooper
31.03.2003, 21:30
@ No_Fear
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Re: Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei - schön wär's |
-->Die Rechthaberei geht doch erst gerade los. Die gleichen Leute, die die ganze Zeit so ganz entsetzt tun und sich über die Opfer der unschuldigen Zivilbevölkerung aufregen schlagen sich doch vor Freude auf die Schenkel wenn Saddam's Schergen irgendwelche Erfolge feiern und somit der Krieg in die Länge gezogen wird. Alles Heuchelei. Und jetzt kommt auch noch das Modell"Wir bauen uns unsere eigene Atombombe" frei nach Peter-Scholl Latour, dem Deutschland-Botschafter von Menschenfreund und Saddam-Spezi Jacques Ch-Irak.
Respekt vor Peter Struck und seiner Meinung. Hebt sich wohltuend ab von Populisten wie Schröder, Stoiber oder"Schröder ist dagegen also bin ich dafür" Merkel.
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RetterderMatrix
31.03.2003, 21:31
@ No_Fear
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Re: wow.. |
-->>1 Million Tote, vornehmlich Kinder, zuzüglich der ganz normalen Opfer des Diktators!
>Also was machen wir jetzt, der Krieg wird abgeblasen, die Amis verlassen den Irak und die Demonstranten können einen Sieg verbuchen!!
>Allerdings wäre dies ein Sieg der ein Vielfaches an Menschleben kosten würde.
>Aber wenn interessiert das schon?
>Aus den Augen aus dem Sinn!!!
Ach, No Fear,
wenn die Sanktionen nicht dazu mißbraucht worden wären, Druck für einen Sturz Saddam Husseins aufzubauen, dann wären zu früheren Sanktionszeiten keine Kinder deswegen gestorben.
Das gleiche gilt für die Zukunft. Watt nu?
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No_Fear
31.03.2003, 21:38
@ RetterderMatrix
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also waren die Sanktionen falsch?? |
-->Sanktionen aufheben und Saddam kann machen was er will??
In Wahrheit wurde das Geld aus"Oil for Food" nicht für die medizinische Versorgung ausgegeben sondern vielmehr für das eigene Militär und für die knapp 80 Prunkpaläste des Saddam Hussein!!
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RetterderMatrix
31.03.2003, 21:47
@ No_Fear
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Re: also waren die Sanktionen falsch?? |
-->>Sanktionen aufheben und Saddam kann machen was er will??
>In Wahrheit wurde das Geld aus"Oil for Food" nicht für die medizinische Versorgung ausgegeben sondern vielmehr für das eigene Militär und für die knapp 80 Prunkpaläste des Saddam Hussein!!
Mal davon abgesehen, daß das mittlerweile eine akademische Diskussion ist:
Wenn Irak die UNO-Resolutionen erfüllen würde, würden die Sanktionen aufgehoben werden. Zuckerbrot und Peitsche.
Als den Irakern klar wurde, daß, was immer sie auch tun würden, die Sanktionen fortbestehen würden, egal ob sie die Resoutionen erfüllen würden oder nicht, hat das ihre Motivation, sich darauf einzulassen maßlos erhöht.
Die ganze Sanktionsthematik war eine einzige Farce.
Im übrigen ist es nicht Aufgabe fremder Länder, in einem anderen Land einen Regimewechsel herbeizuführen. Mal davon abgesehen, daß so was einen Solidarisierungseffekt in der Bevölkerung auslöst. Ob nun in Irak mit den Bomben auf Bagdad oder in Ã-sterreich, wo die FPÃ- mit an die Macht kam.
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igelei
31.03.2003, 21:52
@ No_Fear
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Re: Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei... Nö. Mit Antworten |
-->>Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei
>Auch wer den amerikanisch-britischen Kriegskurs ablehnt, muss unter den gegebenen Umständen der westlichen Koalition den schnellen Sieg wünschen. Die Alternative wäre ein Triumph der totalitären Ideologien und eine Katastrophe für die gesamte westliche Welt
Blödsinn, das Ergebnis eines schnellen, leicheten Sieges wäre, dass die Amis noch leichteren Herzens über den nächsten nich ihren Vorstellungen entsprechende Staat herfallen würden. Außerdem: Ist das, was Schwachkopf Bush gerade vertritt, etwas anderes als eine totalitäre Ideologie?
Mit dem Müll, der weiter unten aneinander gereiht ist, kann man seinen Papierkorb auslegen.
MfG
igelei
>Von Richard Herzinger für ZEIT.de
>
>Der Irak-Krieg wird gegen die große Mehrheit der Weltöffentlichkeit geführt. Entsprechend niedrig ist die Toleranzschwelle für Fehlschüsse und Fehlentwicklungen der amerikanisch-britischen Kriegsstrategie, die das Leiden im Kriegsgebiet verschlimmern und verlängern. Darauf spekuliert die irakische Diktatur. Je länger der Krieg dauert - und als"lange" müssen unter diesen Umständen schon zwei Wochen gelten - und je mehr Opfer folgerichtig zu beklagen (und im Fernsehen zu sehen) sind, desto mehr wachsen die Chancen für das Saddam-Hussein-Regime, auch diesen Ansturm zu überleben.
>Das wirft grundsätzliche Fragen über die Fähigkeit des Westens auf, in Zukunft überhaupt noch Kriege zu führen. Die"Echtzeit"-Präsenz der Medien legt die Grausamkeit jeder Kriegsführung unmittelbar offen und entmystifiziert die Vorstellung vom"sauberen" High-Tech-Krieg. Dieser Mythos aber war die letzte Variante, mit der den auf friedlichen Ausgleich eingestellten, offenen westlichen Gesellschaften die Legitimität kriegerischer Einsätze überhaupt noch plausibel gemacht werden konnte. Nach dem Irak-Krieg wird es selbst den Amerikanern schwer fallen, ihre eigene Bevölkerung noch einmal auf einen solchen blutigen Kraftakt einzuschwören. Das könnte man getrost als Zivilisationsfortschritt begrüßen. Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass zahlreiche Regime und terroristische Bewegungen auf der ganzen Welt an diesem Zivilisationsfortschritt weder teilhaben noch teilhaben wollen.
>Gemäß ihrer riesigen waffentechnologischen Überlegenheit könnten die USA ein Land wie den Irak binnen kürzester Zeit zur Aufgabe zwingen. Doch für eine westliche Demokratie, selbst wenn - oder gerade weil - sie so übermächtig ist wie die Vereinigten Staaten, verbietet es sich, ihre gesamte Vernichtungsgewalt einzusetzen. Die USA müssen darauf achten, das Ausmaß ziviler Opfer und Schäden so weit wie möglich zu begrenzen. Sonst würde nicht nur der Protest der westlichen - und am Ende auch der amerikanischen - Ã-ffentlichkeit über den Köpfen der US-Administration zusammenschlagen. Die USA würde damit ihre Identität als eine zivilisierte, demokratische Macht verlieren und sich mit den Kräften auf eine Stufe stellen, die sie bekämpft.
>Das Regime in Bagdad hat dies selbstverständlich genau begriffen und setzt alles daran, die Unterscheidungsmöglichkeit zwischen militärischen und zivilen Zielen systematisch auszulöschen. Seine Hauptwaffe sind die Berichte und Bilder verletzter und getöteter Zivilisten, die das Gewissen der westlichen Fernsehzuschauer aufwühlen. Das Regime hat nicht nur keinerlei moralische Skrupel, zivile Tote in Kauf zu nehmen, es ist sogar an einer möglichst hohen Opferzahl interessiert. Es bringt deshalb seine Truppen und militärischen Einrichtungen bewusst inmitten ziviler Gebiete in Stellung und lässt seine SS-ähnlichen Sonderkommandos mit Gewalt dafür sorgen, dass die Bevölkerung den Kriegsschauplatz nicht verlassen kann. (Unter diesen Umständen ist es schon seltsam, wenn sich deutsche Kommentatoren täglich darüber wundern, dass es keine Aufstände gegen das Baath-Regime gibt). Es führt zudem die Angreifer, vor allem aber die westliche Medienöffentlichkeit gezielt in die Irre, indem sie Kämpfer in Zivilkleidung steckt und so Bilder gefallener oder verwundeter Krieger aus ihren Killer-Spezialkommandos als unschuldige Opfer ausgeben kann. Und die westliche, jedenfalls die europäische Ã-ffentlichkeit, ist dafür anfällig, auf diese erpresserische Logik hereinzufallen. Denn sie ist ganz auf die Einlösung ihrer Prophezeiung eingeschworen, der Krieg werde unter den irakischen Zivilisten einen beispiellosen Blutzoll kosten. Man ist nur allzu geneigt, Angaben über hohe Opferzahlen Glauben zu schenken, weil man damit seine eigene moralische Haltung -"Krieg kann nie eine Lösung sein und trifft immer nur Unschuldige" - bestätigt sieht. Man schaut deshalb nicht mehr so genau hin, wer da aus welchem Grund ums Leben gekommen ist - alle sind schließlich Opfer des großen Erzübels Krieg.
>Besonders beunruhigend ist aber, dass hierzulande so Wenige die zynische Taktik eines totalitären Regimes durchschauen - oder durchschauen wollen. Der berechtigte Abscheu vor dem Krieg und dem Leiden, der unbeteiligten Menschen damit zugefügt wird, wird fast ausschließlich den Amerikanern und ihren Alliierten aufs Schuldenkonto geschrieben. 83% der deutschen Bevölkerung lehnt laut der jüngsten Umfrage den Krieg inzwischen ab, Tendenz offenbar steigend. Sicher: eine westliche Demokratie muss sich an den hohen moralischen Ansprüchen messen lassen, die sie selbst propagiert. Aber darüber darf der fundamentale Unterschied zwischen einer Demokratie, die in manchen Fällen gegen ihre eigenen moralischen Prinzipien verstößt, und einem totalitären System, das der humanistischen Moral an sich den Vernichtungskrieg erklärt hat, nicht verwischt werden. Genau dies scheint aber in Europa, mit der verblassenden Erinnerung an die eigene totalitäre Vergangenheit, zunehmend zu geschehen. Alle die Deutschen, die jetzt vor den Kameras betonen, dass sie wegen der Erinnerung an den Krieg im eigenen Lande mit den Menschen im Irak mitfühlen könnten, sollten auch einmal wieder ihre Erinnerung an den Horror des NS-Regime hervorkramen, das nur durch Krieg besiegt werden konnte.
>Bei vielen Kriegsgegnern spürt man eine klammheimliche (oder gar nicht so heimliche) Hoffnung, die Amerikaner sollten im Irak, wenn nicht eine Niederlage erleiden, so doch zumindest eine blutige Lehre erteilt bekommen. Der Masochismus, der hinter solchen unfrommen Wünschen steckt, ist schwer zu begreifen. Macht sich irgendjemand klar, was es für den Westen und damit für unser aller Freiheit und Sicherheit bedeuten würde, wenn ein Monsterregime wie das Saddam Husseins den konzentrierten Angriff der westlichen Führungsmacht überstehen würde? Dann nämlich würden solche Systeme zu der Überzeugung gelangen, dass die"dekadente" westliche Welt wehrlos sei und man ihre gewaltige Überlegenheit nicht mehr fürchten müsse. Auch wenn man den Krieg als Mittel des Sturzes Saddam Husseins ablehnt, auch wenn man zu Recht den bündnispolitischen Autismus der US-Administration und die offensichtlich mangelhafte, weil überhebliche Vorbereitung des Krieges kritisiert; selbst wenn man an der völkerrechtlichen Legitimation des Feldzugs zweifelt (diese Zweifel gab es auch im Kosovo-Krieg!), kann man sich bei klarem Verstand nichts anderes wünschen als einen möglichst schnellen und reibungslosen Sieg der US-geführten Koalition.
>Deshalb ist Verteidigungsminister Peter Struck zu loben, der dies am Donnerstagabend in einer Diskussion im ZDF - auf ausdrückliche Nachfrage - endlich klar und deutlich aussprach. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung auch offiziell dem überschwappenden antiamerikanischen Grundgefühl in der Republik entgegentritt und die Maßstäbe wieder zurechtrückt: Gerade weil es im Irak wesentlich schwieriger zu laufen scheint als sich dies mancher neokonservative Hurra-Utopist in der US-Administration vorgestellt haben mag; gerade wenn der Krieg lange und schwierig werden sollte, wächst der Druck auf die"unwilligen" europäischen Regierungen, und das heißt vor allem Deutschland und Frankreich den Amerikanern und Briten, wenn nicht materiell, so doch zumindest politisch-moralisch entschieden zu Hilfe zu kommen. Die Zeit für schmollendes, rechthaberisches Beiseitestehen ist vorbei.
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>(c) DIE ZEIT 14/2003
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No_Fear
31.03.2003, 21:55
@ RetterderMatrix
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Re: also waren die Sanktionen falsch?? |
-->Es wäre auch mir lieber, wenn man das Problem bei einem guten Gespräch un deiner Tasse Kaffee lösen könnte. Aber dies wäre Selbstbetrug.
Ich halte es eben für obszön, die Institutionen eines Massenmörders zu schützen. Es sollte den Friedensdemonstranten zu denken geben, daß sie am meisten Lob von Leuten wie dem syrischen Außenminister bekommen und von den Massenmedien im Irak.
Ich denke, es ist ganz normal, wenn Menschen sich für Frieden aussprechen, was ich nicht normal finde, ist, dass so wenig Menschen gegen ihre eigenen Regierungen und vor allem gegen die faschistischen Wirtschaftsinteressen ihres Landes vorgehen, angefangen bei den Lieferungen der deutschen und französischen Rüstungsindustrie noch bis vor kurzem an Saddam und der Hortung von Blutgeldern in der Schweiz von allen möglichen Terrororganisationen, bis zur Verharmlosung des Elends der Betroffenen, von Massenmördern und Diktatoren belagerten Ländern.
Es ist einfach, sich hinzustellen und zu schreien, dass Probleme mit Massenmördern ausgesessen werden sollten (bestes deutsches Beispiel Kohl, der immer dicker wurde mit seinem Aussitzen von Problemen) während im Irak das Metzeln durch Husseins Sicherheitskräfte in der Zivilbevölkerung weiter gehen. Das ist purer Rassismus und das Phlegma der nicht unmittelbar Betroffenen.
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nasdaq
31.03.2003, 22:00
@ No_Fear
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Genau so schauts aus Sanktionen abschaffen und die UNO gleich dazu |
-->Das Programm Oil-for-Food ist genauso bescheuert wie die ganze UNO. Was wäre denn falsch daran gewesen die Sanktionen aufzuheben??? Die Importverbote für Waffen hätte man ja auch mit nationalen Mitteln sicherstellen können. Irgendwelche Länder tanzen immer aus der Reihe aber das ist auch unter den Sanktionen so.
Die Sanktionen und der lächerliche Versuch den Irak mit Hilfe von Nahrungsmittellieferungen aufzubauen sind ein Witz!
Und das alles nur weil sich die USA vor 10 Jahren nicht trauten ihren eigenen Diktator abzusetzen...
Der Irak würde heute ohne Sanktionen wirtschaftlich besser da stehen und vielleicht hätte sich im Zuge der Allgemeinen weltweiten Marktöffnung sogar ein einigermaßen stabiler Irak mit Ansätzen einer Marktwirtschaft entwickeln können.
Auch Regime wie Myanmar, Vietnam, Cambodia, Lybien, Cuba usw... haben sich doch im Nachhinein besser entwickelt als man es vor 10-20 Jahren noch für möglich gehalten hätte.
Also UNO abschaffen und falls es der Irak dennoch nicht lassen kann andere Staaten anzugreifen, dann soll man die Gegner mit Waffen austatten oder mittels Bombardements den Irakischen Angreifer wieder hinter seine Landesgrenzen treiben. Alles wäre 100 mal effektiver als dieser Angriffskrieg.
Eigentlich interessiert es mich nicht so im Detail, was dieser Sauhaufen UNO da beschließt aber es ist ja bekannt, dass die Arzeneimittellieferungen an den IRAK unter starkem Einsatz der USA unterbunden wurden und so noch nicht einmal einfachste Substanzen in den Irak gelangen dürfen.
Saddam wäre wohl schneller entmachtet worden, wenn eine freie Ã-lexportierdende Wirtschaft mit Eigeninteressen handeln hätte können.
Man kann nicht 12 Jahre nachdem die USA wegen dem Hohlkopf Powell versagt haben glauben, dass man alles reparieren könnte...
>Sanktionen aufheben und Saddam kann machen was er will??
>In Wahrheit wurde das Geld aus"Oil for Food" nicht für die medizinische Versorgung ausgegeben sondern vielmehr für das eigene Militär und für die knapp 80 Prunkpaläste des Saddam Hussein!!
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Euklid
31.03.2003, 22:08
@ No_Fear
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Re: wow.. |
-->>wie einfach die Welt doch ist;-)
>Das UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) hat kürzlich eine Studie vorgelegt, was passieren würde, bliebe im Irak die nächsten zehn jahre alles beim alten. Die Prognose der Unicef:
>1 Million Tote, vornehmlich Kinder, zuzüglich der ganz normalen Opfer des Diktators!
Nimm endlich deine ideologischen Scheuklappen runter.
Wenn Du nicht weißt warum die Kinder gestorben sind dann tust Du mir mehr als leid.
Todenhöfer hat sich vor Ort kundig gemacht und bestätigt daß die Hauptursache die UN-Danktionen gegen den Irak waren.
Ich wollte vermeiden die alten Sauereien rauszuholen aber bei Dir muß man sie auf den Tisch bringen.
Nach dem I.Weltkrieg und da gab es noch keinen Adolf Hitler und keinen Holocaust hat man hunderttausende deutsche Kinder durch Seeblockaden verhungern lassen.
Laß deine unnötige Heuchelei sein.
Gruß EUKLID
PS Ich hoffe noch immer daß Du wenigstens etwas dazu lernst.
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Tempranillo
31.03.2003, 22:24
@ RetterderMatrix
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Re: Wenn im irakischen OP das Licht ausgeht |
-->>Ach, No Fear,
>wenn die Sanktionen nicht dazu mißbraucht worden wären, Druck für einen Sturz Saddam Husseins aufzubauen, dann wären zu früheren Sanktionszeiten keine Kinder deswegen gestorben.
Hi,
gestern auf Ã-2 eine Diskussion über den Irak. Eine Ärztin, die mehrfach vor Ort gewesen ist, berichtete, wie die UN-Sanktionen die medizinische Versorgung sabotieren. Im Hinblick auf die mehrfach erwähnte Kindersterblichkeit dürfte der Zusammenhang klar sein.
Sichtlich bewegt erzählte die Medizinerin,"daß man es es einmal erlebt haben muß, wenn man für einen Kaiserschnitt im OP steht und mittendrin das Licht ausgeht, weil die Stromversorgung zusammengebrochen ist".
Natürlich kam die Runde auch auf die Sanktionen zu sprechen, und welch perverse Blüten diese treiben würden.
"Als wir zur Auswertung von Blutproben eine Zentrifuge importieren wollten, wurde unser Vorhaben abgelehnt, das würde gegen die Sanktionsauflagen verstoßen." Und sie vergaß nicht hinzuzusetzen, daß der Einspruch gegen dieses ausschließlich medizinischen Zwecken dienende Gerät hauptsächlich von amerikanischer Seite gekommen ist.
Tempranillo
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No_Fear
31.03.2003, 22:33
@ nasdaq
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dieser Satz... |
-->......Sanktionen aufheben und Saddam kann machen was er will??
war zynisch gemeint!!!!!
sorry aber das:
...Was wäre denn falsch daran gewesen die Sanktionen aufzuheben??? Die Importverbote für Waffen hätte man ja auch mit nationalen Mitteln sicherstellen können....
ist einfach nur Unsinn
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Baldur der Ketzer
31.03.2003, 22:34
@ Tempranillo
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Re: ist doch alles erprobt, Steckrübenwinter, Hungerblockade 1.WK ;-( |
-->....und hat System ;-(
beste Grüße vom Baldur
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No_Fear
31.03.2003, 22:36
@ Euklid
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Re: wow.. |
-->bestreitet ja keiner (Sanktionen)!!!
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/179877.htm
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nasdaq
31.03.2003, 22:43
@ No_Fear
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nenne mir einen Fall in dem Sanktionen"funktioniert" haben |
-->Embargos und Sanktionen gehören untrennbar zur Politk der USA. Aber was haben sie im Endeffekt bewirkt???
Das einzige was wirklich gewirkt hat war der Export der heimischen Produkte und die Sehnsucht der unterdrückten Bürger diese Produkte zu bekommen. Die Intershops in der DDR sind da nur das einfachste Beispiel.
Im Falle von Nordkorea, Kuba usw. haben die Embargos nur Nachteile gebracht. Die Aufrüstung ließ sich auch so bewerkstelligen.
Sanktionen schaden nur demjenigen, der sie nicht unterwandern kann und das ist in der Regel das gemeine Volk.
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Luigi
31.03.2003, 22:46
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hungerblockade 1.WK ;-( Du hast es erfasst Baldur, aber eine solche Strateg |
-->Hallo,
Du hast es erfasst Baldur, aber eine solche Strategie würden die"vernüftigen" Millitärs machen! Solange die Ã-lfelder gesichert sind, könnten die Amis es so durchziehen.
Aber Bush und Rummsfeld wollten/wollen einen Blitzsieg, der so einfach unmöglich ist!
Dann noch eine ernst gemeinte Frage an dich:
1993/94 als der Dollar bei 1,36DM stand, war ich 19 Jahre alt!
Da hatte ich noch kein Interesse an der Börse:-)
Hat damals wirklich jemand daran gedacht, die Vorherrschaft der Amis anzuzweifeln? Oder damals mal einer laut daran gedacht Rohstoffe(Erdöl) oder Produkte (z.b.EADS AIRBUS) nicht auf $-Basis in Rechnung zu stellen?
MFG
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Baldur der Ketzer
31.03.2003, 22:59
@ Luigi
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Re: seit wann kippt die Ami-Freundschaft |
-->
>1993/94 als der Dollar bei 1,36DM stand, war ich 19 Jahre alt!
>Da hatte ich noch kein Interesse an der Börse:-)
>Hat damals wirklich jemand daran gedacht, die Vorherrschaft der Amis anzuzweifeln? Oder damals mal einer laut daran gedacht Rohstoffe(Erdöl) oder Produkte (z.b.EADS AIRBUS) nicht auf $-Basis in Rechnung zu stellen?
Hallo, Luigi,
die, nennen wir es, Reserviertheit, gegenüber den Yankees gab es schon immer.
Ich hatte mal u.a. mit Export in arabische Länder zu tun, und auch damals schon (+/- 1985) waren die Amis nicht gerade der Araber beste Freunde.
Auch damals gärte es in Palästina.
Die lockere Art Clintons hat da etwas den Blick verstellt, zwischendurch, und beim Anschluß der fünf Beitrittsländer stellte sich heraus, wie sehr wir von Feinden umzingelt waren (Mitterand, Sätscher, Andreotti).
Natürlich fiel es auf, daß die Amis nichts laut dagegen hatten, bloß eigenartig, daß Heß im amerikanischen Wachmonat frühabgelebt wurde..........
Als Begründung für die unsägliche Euro-Einzwingung hat man ja auch gebracht, man müsse langsam mal erwachsen werden im Währungssektor, also gab es durchaus kritisch-emanzipatorische Gedanken.
Und die Dollarvorherrschaft war immer nur Mittel zum Zweck, aber nie was emotionales, so, wie das die DEM war und der CHF teils noch ist.
beste Grüße vom Baldur
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No_Fear
31.03.2003, 23:36
@ nasdaq
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Gadaffi (Libyen (owT) |
-->
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HB
01.04.2003, 00:09
@ No_Fear
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Gadaffi (Libyen ) / das war ja wohl ein wenig anders |
-->Hier eine Geschichte, wie Libyen übel mit gespielt wurde ( aus"Geheimakte Mossad" von Victor Ostrovsky):
.....................................................................
Ein Trojaner war ein besonderer Kommunikationsapparat, der
von Marinekommandos tief im Feindesland angebracht wurde.
Der Apparat fungierte als Relaisstation für Mitteilungen, die von
der Desinformations-Abteilung des Mossad, kurz LAP genannt,
ausgesandt wurden, um den Gegner in die Irre zu führen. Die
Konserven-Aufnahmen wurden von einem Schiff der israelischen
Marine auf dem offenen Meer ausgesendet. Es benutzte eine nicht
entschlüsselbare digitale Übertragung, die nur von dem Trojaner
empfangen werden konnte. Der Apparat sendete dann die Meldung
erneut auf einer anderen Frequenz, die für offizielle Angelegenhei-
ten im Feindesland benutzt wurde. Sie wurde dann von amerikanischen
Horchstationen in England oder sonstwo aufgefangen.
Die Amerikaner gingen mit Sicherheit davon aus, daß sie eine
echte (in diesem Fall libysche) Meldung aufgefangen hatten, von
daher der Name Trojaner in Erinnerung an das Trojanische Pferd
aus der Mythologie. Der Inhalt der Botschaften bestätigte nach der
Dechiffnerung Informationen anderer Geheimdienstquellen, insbesondere
die des Mossad. Der Trojaner selbst mußte so nahe wie
möglich an der üblichen Quelle solcher Meldungen plaziert werden,
weil die Amerikaner durch ausgeklügelte trigonometrische
Berechnungen die Quelle verifizieren konnten.
Zwei Eliteeinheiten der Armee waren für die exakte Plazierung
des Apparates zustandig, die Matkal-Aufklärungseinheit und die
Flotilla 13, das heißt die Marinekommandos. Bei dieser Operation
plazierte die Flotilla 13 einen Trojaner in Tripolis, Libyen.
In der Nacht vom 17. auf den 18. Februar waren zwei israelische
Flugkörper-Schnellboote, die »SAAR 4« der Moledet-Klasse, bestückt
mit Boden-Boden-Raketen vom Typ Harpoon und Gabriel,
dem Anti-Raketen-System »Vulcan Falanx«, 20-mm-Maschinenkanonen
und 0.5'-Kanonen, sowie die »Geula« der Hohit-Klasse
mit einer Helikopterplattform und Helikoptern sowie der regulären
»SAAR-4«-Bewaffnung auf einer scheinbar routinemäßigen
Patrouille im Mittelmeer Richtung Sizilien unterwegs. Sie fuhren
wie üblich gerade außerhalb der libyschen Teritonalgewässer. Die
Kriegsschiffe drosselten mitten in der Nacht nördlich von Tripolis
ihre Geschwindigkeit auf vier Knoten. Da sie für das Radar sowohl
in Tripolis als auch auf der italienischen Insel Lampedusa sichtbar
waren, verlangsamten sie ihre Fahrt so lange, bis ein Team von
zwölf Kampfschwimmern in vier sogenannte nasse U-Boote, die
dicht unter der Wasseroberfläche fuhren, sogenannte »Schweine«,
und zwei Schnellboote mit niedriger Silhouette, sogenannte »Vögel«
übersetzen konnten. Die »Schweine« konnten jeweils zwei
Kampfschwimmer in voller Ausrüstung transportieren. Die »Vögel«,
ausgerüstet mit einem 7.62-Kaliber-MG und einer Reihe
tragbarer panzerbrechender Raketen, konnten je sechs Kampfschwimmer
aufnehmen und die leeren »Schweine« ins Schlepp
nehmen. Sie brachten die Kommandos so nahe wie möglich an die
Küste heran, wodurch die Distanz, die die »Schweine« zurücklegen
mußten, erheblich reduziert wurde. Die »Schweine« waren versenkbar
und sehr leise, aber relativ langsam.
Die libysche Küste war dreieinhalb Kilometer entfernt. Im Südwesten
glitzerten die Lichter von Tripolis Acht Kampfschwimmer
stiegen in die »Schweine« um und nahmen Kurs auf die Küste. Die
»Vogel« blieben an einem festgelegten Treffpunkt zurück, zu »gewalttätigen
Aktionen« bereit, sofern es die Situation erforderte. Die
acht Kommandos, in ihren Gummmaßanzügen bis an die Zähne
bewaffnet, gingen an Land Die Einheit ließ ihre wie Zigarren
geformten Transporter im flachen Wasser abgesenkt zurück und
marschierte landeinwärts Zwei Mann trugen den Trojaner, einen
1,80 Meter langen dunkelgrünen Zylinder von 18 Zentimeter
Durchmesser
Ein grauer Lieferwagen stand am Straßenrand, etwa 30 Meter
vom Strand entfernt Es war die Schnellstraße von Tripolis nach
Sabratha und Bengasi. Um diese Zeit gab es kaum Verkehr Der
Fahrer des Wagens schien einen Platten zu reparieren Als sich das
Team näherte, horte er mit seiner Arbeit auf und öffnete die
rückwärtige Tür des Lieferwagens Er war ein Mossad-Kampfer.
Ohne ein Wort sprangen vier Mann in den Wagen und fuhren
Richtung Stadt. Die anderen vier kehrten zum Strand zurück und
nahmen bei ihren abgetauchten »Schweinen« eine Verteidigungsstellung
ein. Ihre Aufgabe war es, eine Fluchtroute für das andere
Team offenzuhalten, falls Probleme auftauchen sollten.
Gleichzeitig war ein israelisches Geschwader südlich von Kreta
mit aufgetankten Maschinen einsatzbereit. Es war in der Lage,
Bodenkräfte von der Kommandoeinheit fernzuhalten und ihnen
einen nicht ganz sauberen Abgang zu sichern Zu jenem Zeitpunkt
war die kleine Einheit in drei Gruppen geteilt, was sie extrem
verwundbar machte. Sollte eine Gruppe auf feindliche Kräfte stoßen,
war sie angewiesen, mit größter Zurückhaltung zu agieren,
bevor der Feind zum Angriff überging.
Der Lieferwagen parkte hinter einem Appartementgebäude an
der AI Jamhunyh-Straße in Tripolis, keine drei Blocks von der Babal
Azizia-Kaserne entfernt, von der man wußte, daß sie Gaddafis
Hauptquartier und Residenz war. Die Männer hatten inzwischen
Zivil angelegt Zwei blieben bei dem Wagen zurück, um Schmiere
zu stehen, die anderen beiden halfen dem Mossad-Kämpfer, den
Zylinder in den obersten Stock des fünfstöckigen Gebäudes zu
schaffen Der Zylinder war in einen Teppich gewickelt.
In dem Appartement wurde die Kappe des Zylinders geöffnet
und eine kleine tellerahnllche Antenne entfaltet, die vor dem Fenster
in Nordrichtung angebracht wurde. Der Apparat wurde eingeschaltet,
und damit war das Trojanische Pferd an seinem Platz.
Der Mossad-Kämpfer hatte die Wohnung für sechs Monate
gemietet und die Miete im voraus bezahlt. Außer für ihn gab es für
niemanden einen Grund, das Appartement zu betreten. Wenn es
jedoch jemand täte, wurde sich der Apparat selbst zerstören, wobei
der größte Teil des Obergeschosses mit m die Luft fliegen würde.
Die drei Manner gingen hinunter zum Wagen und fuhren zurück
zum Strand
Nachdem er die Leute abgesetzt hatte, fuhr der Kämpfer wieder
in die Stadt, um das Trojanische Pferd in den nächsten Wochen zu
überwachen Die Kommandos legten unverzüglich mit ihren
»Schweinen« ab, denn sie wollten nicht bei Tagesanbruch in libyschen
Gewässern erwischt werden. Sie erreichten die »Vögel« und
rasten mit voller Geschwindigkeit zu einem Treffpunkt, wo sie von
den Flugkörper-Schnellbooten wieder an Bord genommen wurden.
Bereits Ende März empfingen die Amerikaner Nachrichten, die
von dem Trojanischen Pferd ausgestrahlt wurden. Der Apparat war
nur zu Tageszeiten mit starkem Funkverkehr aktiviert. Der Mossad
sandte eine lange Reihe von terroristischen Befehlen an verschiedene
libysche Botschaften in der ganzen Welt (beziehungsweise an
die Volksbüros, wie sie von den Libyern genannt werden). Die
Nachrichten wurden von den Amerikanern dechiffriert, sie schienen
ihnen hinreichende Beweise dafür zu liefern, daß die Libyer
hinter terroristischen Aktivitäten in der ganzen Welt steckten, und
bestätigten die entsprechenden Berichte des Mossad.
Die Franzosen und Spanier gingen dieser Informationsfülle nicht
auf den'Leim. Ihnen kam es seltsam vor, daß die Libyer, die in der
Vergangenheit bezüglich ihres Funkverkehrs sehr vorsichtig gewesen
waren, aus blauem Himmel heraus plötzlich ihre Aktionen
ankündigten. Sie fanden es auch verdächtig, daß die Berichte des
Mossad in einer Sprache verfaßt waren, die den chiffrierten libyschen
Botschaften auf merkwürdige Weise glich. Sie argumentierten,
daß für den Fall, daß diese Informationen stimmten, der
Angriff auf die Diskothek La Belle am 5. April in West-Berlin hatte
verhindert werden können, weil zwischen der Anweisung und der
Durchführung des Anschlags genügend Zeit gewesen sei, um einzugreifen.
Und da dies nicht geschehen sei, konnte--er nicht auf das
Konto der Libyer gehen, und die neuen Informationen seien ihrer
Ansicht nach ein Schwindel.
Sie hatten recht. Die Information war ein Schwindel, und der
Mossad hatte keinen Anhaltspunkt dafür, wer die Bombe ins La
Belle warf, die einen Amerikaner tötete und zahlreiche weitere
verwundete. Aber der Mossad war mit so vielen der europaischen
Terroristen-Organisationen verbandelt und wußte, daß es in der
unheilvollen Atmosphäre in Europa nur eine Sache der Zeit war, bis
ein Bombenattentat geschah, bei dem es ein amerikanisches Opfer
gab.
Die Mossad-Spitze rechnete fest mit dem amerikanischen Versprechen,
einen Vergeltungsschlag gegen jedes Land zu führen, das
nachweislich den Terrorismus unterstützte. Das Trojanische Pferd
lieferte den Amerikanern den Beweis, den sie brauchten. Der
Mossad benutzte auch Gaddafis Psychopathen-Image und seine
Erklärungen - die tatsächlich nur für den inneren Gebrauch gedacht
waren -, um die richtige Atmosphäre für einen Schlag gegen Libyen
zu erzeugen. Es darf nicht verschwiegen werden, daß Gaddafi im
Januar die Große Syrte zu libyschem Terntonalgewässer erklart
hatte. Die gedachte Linie zwischen dem westlichen und dem
östlichen Eckpunkt des Golfes nannte er »Todeslinie«, was ihm
nicht gerade ein moderates Image verlieh. Die Amerikaner fielen
Hals über Kopf auf die List herein und zogen die etwas widerstrebenden
Engländer mit sich.
Die Trojanische Operation konnte als Erfolg verbucht werden.
Sie führte zu dem Luftschlag, den Präsident Reagan versprochen
hatte. Der amerikanische Angriff hatte für den Mossad ein dreifaches
Ergebnis. Er brachte einen Deal zur Entlassung der amerikanischen
Geiseln im Libanon zum Scheitern, wodurch die Hisbollah m
den Augen des Westens Feind Nummer eins blieb. Er war auch eine
Botschaft an die gesamte arabische Welt, der noch einmal verdeut-
licht wurde, wo die Amerikaner im arabisch-israelischen Konflikt
standen. Und drittens ging das Büro daraus als großer Held hervor,
der die USA mit lebenswichtigen Informationen für den Kampf
gegen den Weltterrorismus versorgt hatte.
Nur die Franzosen und die Spanier fielen auf den Mossad-Trick
nicht herein. Sie waren entschlossen, sich bei diesem aggressiven
Akt nicht auf die Seite der Amerikaner zu stellen und erlaubten den
amerikanischen Bombenflugzeugen nicht, auf ihrem Weg zum
Angriff auf Libyen ihr Territorium zu überfliegen. Damit zeigten sie
deutlich, daß sie mit der Aktion nicht einverstanden waren.
In der Nacht zum 15. April 1986 warfen einhundertsechzig
amerikanische Flugzeuge über sechzig Tonnen Bomben über Libyen
ab. Die Angreifer bombardierten den internationalen Flughafen
von Tripolis, die Bab-al-Azizia-Kaserne, die Marinebasis Sidi
Bilal, die Stadt Bengasi und den Militärflughafen Banina außerhalb
von Bengasi. Die Flugzeuge kamen aus England und von Flugzeugträgern
im Mittelmeer. Aus England waren 24 F-lll aus Laken-heath
gestartet, 5 EF-111 aus Upper Heyford und 28 Tankflugzeuge
aus Mildenhall und Fairford. Sie wurden unterstützt von 18 A-6
und A-7 Kampf- und Kampfunterstützungsflugzeugen, 6 F/A-18
Jägern, 14 EA-6B elektronischen Störflugzeugen und anderen unterstützenden
Systemen. Die Marineflugzeuge kamen von den Flugzeugträgern
»Coral Sea« und »America«. Auf libyscher Seite gab es
annähernd vierzig zivile Opfer, einschließlich der Adoptivtochter
Gaddafis. Auf amerikanischer Seite wurden ein Pilot und sein
Waffensystemoffizier getötet, als ihr Flugzeug explodierte. Nach
der Bombardierung brach die Hisbollah die Verhandlungen über
die Geiseln ab, die sie in Beirut gefangenhielt, und richtete drei von
ihnen hin, einschließlich des Amerikaners Peter Kilburn. Andererseits
wurden die Franzosen für ihre Nichtbeteiligung an dem Angriff
durch die Entlassung eines französischen Journalisten, der in
Beirut als Geisel festgehalten wurde, belohnt, wie man später
erfuhr. (Wie der Zufall so spielt, hatte eine verirrte Bombe bei dem
Luftangriff die französische Botschaft in Tripolis getroffen.)
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nereus
01.04.2003, 09:21
@ No_Fear
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Re: Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei - ja, hoffentlich bald |
-->Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei, von Richard Herzinger für ZEIT.de
Auch wer den amerikanisch-britischen Kriegskurs ablehnt, muss unter den gegebenen Umständen der westlichen Koalition den schnellen Sieg wünschen. Die Alternative wäre ein Triumph der totalitären Ideologien und eine Katastrophe für die gesamte westliche Welt.
Ja, eine Katastrophe für die westliche Welt würde es wohl werden.
Der Krieg bestätigt allen Arabern endgültig, dass der Westen und vor allem seine Führungsmacht USA diese Länder niemals als gleichberechtigt neben sich dulden wird sondern diese nur als Kolonialgebiet betrachtet, in dem man nach Gutdünken walten und schalten kann.
Der seit Jahrzehnten latente Verdacht, dass dem so sei, wird nun zur endgültigen Gewissheit.
Der Irak-Krieg wird gegen die große Mehrheit der Weltöffentlichkeit geführt. Entsprechend niedrig ist die Toleranzschwelle für Fehlschüsse und Fehlentwicklungen der amerikanisch-britischen Kriegsstrategie, die das Leiden im Kriegsgebiet verschlimmern und verlängern. Darauf spekuliert die irakische Diktatur. Je länger der Krieg dauert - und als"lange" müssen unter diesen Umständen schon zwei Wochen gelten - und je mehr Opfer folgerichtig zu beklagen (und im Fernsehen zu sehen) sind, desto mehr wachsen die Chancen für das Saddam-Hussein-Regime, auch diesen Ansturm zu überleben.
Diese Chance wird sich das Regime ganz sicher nicht nehmen lassen und die Menge der Opfer wird den Clan um Hussein nicht sonderlich jucken.
Doch das hat die Eliten von kriegführenden Parteien noch nie gekümmert, egal ob sie Demokraten, Kommunisten, Faschisten oder Monarchen waren. Man schlage die Geschichtsbücher auf und mache sich kundig.
Welche Rücksichten hat die Weltpolizei denn in Vietnam oder im Golfkrieg 1 auf die unschuldigen Zivilisten genommen?
Die zielgerichtete Bombardierung war vor 12 Jahren eine Lüge und sie wird es diesmal auch wieder sein.
Das wirft grundsätzliche Fragen über die Fähigkeit des Westens auf, in Zukunft überhaupt noch Kriege zu führen. Die"Echtzeit"-Präsenz der Medien legt die Grausamkeit jeder Kriegsführung unmittelbar offen und entmystifiziert die Vorstellung vom"sauberen" High-Tech-Krieg.
Gut das dem so ist. Bedauern Sie das etwa?
Sie hätten wohl gerne einen klinisch-reinen Krieg? Dann trollen sie sich unmittelbar in die Krisenregion und vergessen sie den weißen Kittel bzw. das Desinfektionsmittel nicht.
Dieser Mythos aber war die letzte Variante, mit der den auf friedlichen Ausgleich eingestellten, offenen westlichen Gesellschaften die Legitimität kriegerischer Einsätze überhaupt noch plausibel gemacht werden konnte.
Die Legitimität kriegerischer Auseinandersetzungen sollten Sie bitte mal klar und deutlich Ihren Lesern erläutern.
Wer darf denn wann, wen und warum überfallen? Woher bezieht der Angreifer diese Legitimation?
Und 10.000, in der Wüste verscharrte, irakische Soldaten, die 1991 einfach per Panzer überrollt wurden sind Ihnen natürlich lieber als im Fernsehen zu sehende halbzerfetzte Kinderköpfe.
Das zeigt ziemlich verständlich welcher perverse Geist sich Ihrer Gedanken bemächtigt hat.
Nach dem Irak-Krieg wird es selbst den Amerikanern schwer fallen, ihre eigene Bevölkerung noch einmal auf einen solchen blutigen Kraftakt einzuschwören. Das könnte man getrost als Zivilisationsfortschritt begrüßen.
Da tun sie das doch einfach.
Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass zahlreiche Regime und terroristische Bewegungen auf der ganzen Welt an diesem Zivilisationsfortschritt weder teilhaben noch teilhaben wollen.
Den Fortschritt sollten Sie zunächst den Leuten überlassen die unter ihm leben müssen.
Ich sage nur das Stichwort Globalisierung, das uns auch jahrlang als sogenannter Fortschritt verkauft wurde. Es wurde fast nur verbrannte Erde hinterlassen.
Und vergessen Sie nicht die Regime die von Amerikas Gnaden nach wie vor schalten und walten wie ihnen beliebt.
Ihre Brille scheint sehr einseitige Sichtweisen zu vermitteln.
Die Kommunisten wollten auch allen Unwilligen ihren Willen aufzwingen.
Ich werde einfach den Verdacht nicht los, daß hinter Kommunismus und Raubtierkapitalismus die gleichen Quellen sprudeln. Zumindest zahleiche Verhaltensmuster deuten darauf hin.
Gemäß ihrer riesigen waffentechnologischen Überlegenheit könnten die USA ein Land wie den Irak binnen kürzester Zeit zur Aufgabe zwingen. Doch für eine westliche Demokratie, selbst wenn - oder gerade weil - sie so übermächtig ist wie die Vereinigten Staaten, verbietet es sich, ihre gesamte Vernichtungsgewalt einzusetzen.
Wozu besitzen die Amerikaner eigentlich diese riesige Vernichtungsgewalt? Wer bedroht sie denn eigentlich? Kuba mit heimlich angespitzten Zuckerrohrpfeilen oder wurde schon wieder ein zu weit geworfener palästinensischer Stein am Times Square gefunden?
Oder meinen Sie etwa den äußerst nebulösen und bis heute nicht aufgeklärten Flugzeuganschlag auf die Zwillingswolkenkratzer in New York?
Vor wem muß sich dieses bis an die Zähne bewaffnete Imperium eigentlich schützen?
Wenn sich die Amis endlich mal aus den Angelegenheiten anderer Staaten heraushalten würden, müssten sie auch nicht so viel Angst haben.
Nebenbei bemerkt, dürften der größte Teil der weltweiten Konflikte entweder koloniale Altlasten sein oder durch die raffgierige Eroberungspolitik der USA provoziert werden.
Die USA müssen darauf achten, das Ausmaß ziviler Opfer und Schäden so weit wie möglich zu begrenzen. Sonst würde nicht nur der Protest der westlichen - und am Ende auch der amerikanischen - Ã-ffentlichkeit über den Köpfen der US-Administration zusammenschlagen. Die USA würde damit ihre Identität als eine zivilisierte, demokratische Macht verlieren und sich mit den Kräften auf eine Stufe stellen, die sie bekämpft.
Den letzten Satz unterschreibe ich sofort.
Genau dann gäbe es wirklich keinen Unterschied mehr. Das begreifen sogar die einfachsten Gemüter.
Das Regime in Bagdad hat dies selbstverständlich genau begriffen und setzt alles daran, die Unterscheidungsmöglichkeit zwischen militärischen und zivilen Zielen systematisch auszulöschen.
Es ist Krieg, Herr Herzinger und er wurde diesem Land gewaltsam aufgezwungen. Daher greifen sie zu allen verfügbaren Mitteln. Das ist ganz sicher nicht schön, nur die Verantwortung dafür tragen schlicht und ergreifend die Aggressoren.
Vielleicht bequemen Sie sich mal über den Zusammenhang von Ursache und Wirkung nachzudenken.
Seine Hauptwaffe sind die Berichte und Bilder verletzter und getöteter Zivilisten, die das Gewissen der westlichen Fernsehzuschauer aufwühlen.
Ach, doch keine chemischen und biologischen Waffen?
Es sind nur die herzzerreißenden Bilder von zerstückelten Menschen und abgerissenen Gliedmaßen.
Und dieses Regime erdreistet sich auch noch diese furchterregende Waffe einzusetzen.
Möglicherweise hat der kleine Billy im fernen Maine seine soeben verspeisten Potato-Chips wieder ausgekotzt, weil er einen dunkelhaarigen Gleichaltrigen nur noch in Einzelteilen auf dem Flimmerschirm erkennen konnte. CNN hat dummerweise am falschen Ort live gesendet.
Davon hatte Daddy nichts erzählt in seiner letzten e-mail aus den Sümpfen am Al-Furat.
Das Regime hat nicht nur keinerlei moralische Skrupel, zivile Tote in Kauf zu nehmen, es ist sogar an einer möglichst hohen Opferzahl interessiert.
Die zivilen Opfer werden von den Bomben zerrissen die über den irakischen Städten abgeworfen werden. Muß man Ihnen denn die einfachsten Dinge erklären?
Es bringt deshalb seine Truppen und militärischen Einrichtungen bewusst inmitten ziviler Gebiete in Stellung und lässt seine SS-ähnlichen Sonderkommandos mit Gewalt dafür sorgen, dass die Bevölkerung den Kriegsschauplatz nicht verlassen kann.
Woher haben Sie denn diese Informationen? Können Sie diese belegen und mit Quellen untermauern.
Vorstellen könnte ich mir das schon und zutrauen würde ich das dem Saddam auch.
Nur wer hat diese furchtbare Lage überhaupt erst heraufbeschworen?
(Unter diesen Umständen ist es schon seltsam, wenn sich deutsche Kommentatoren täglich darüber wundern, dass es keine Aufstände gegen das Baath-Regime gibt).
Jetzt entlarven Sie Ihre ganze jämmerliche Verständnislosigkeit.
Vielleicht gibt es hie und da einige Schergen die ihre Landsleute in Schach halten.
Doch die überwiegende Masse betrachtet diesen Überfall auf ihr Land nicht als Befreiung sondern als Okkupation.
Deshalb hat niemand beim Empfang mit Blümchen gewunken und deshalb strömen von allen Seiten Freischärler in’s Land, um ihre Glaubensgenossen zu unterstützen und deshalb gibt es einige Wenige die sogar ihr Leben einsetzen.
Viele Kenner des Orients haben genau davor gewarnt, doch das wollte man in Washington nicht hören.
Oder hat man es doch vernommen bzw. einkalkuliert und gerade deshalb riskiert?
Möchte vielleicht jemand in bestimmten Hinterzimmern, daß sich die USA in einem Mehrfrontenkrieg festbeißen? Wer könnte das sein und wem käme diese Gelegenheit für sein eigenes schändliches Spiel gerade recht?
Es führt zudem die Angreifer, vor allem aber die westliche Medienöffentlichkeit gezielt in die Irre, indem sie Kämpfer in Zivilkleidung steckt und so Bilder gefallener oder verwundeter Krieger aus ihren Killer-Spezialkommandos als unschuldige Opfer ausgeben kann.
Dann fragen Sie doch in der Baath-Partei mal nach, welche Waffe man lieber gegen den Feind einsetzen würde. Am Boden kämpfende Soldaten in Zivilkleidung oder ein paar B52 Bomber bzw. bunkerbrechende Bomben?
Sie bedienen sich ihres allerletzten Mittels das ihnen noch bleibt.
Und die westliche, jedenfalls die europäische Ã-ffentlichkeit, ist dafür anfällig, auf diese erpresserische Logik hereinzufallen. Denn sie ist ganz auf die Einlösung ihrer Prophezeiung eingeschworen, der Krieg werde unter den irakischen Zivilisten einen beispiellosen Blutzoll kosten. Man ist nur allzu geneigt, Angaben über hohe Opferzahlen Glauben zu schenken, weil man damit seine eigene moralische Haltung -"Krieg kann nie eine Lösung sein und trifft immer nur Unschuldige" - bestätigt sieht. Man schaut deshalb nicht mehr so genau hin, wer da aus welchem Grund ums Leben gekommen ist - alle sind schließlich Opfer des großen Erzübels Krieg.
Im letzten Golfkrieg sind ca. 150.000 Zivilsten umgekommen, aber die spielen ja gegenüber den 5 oder 6.000 getöten Kurden keine Rolle.
Die 150.000 Menschen starben ja für eine gute Sache, die armen Kurden wurden dagegen von einem Verbrecher hingemetztelt.
So einfach ist das in manchem Hirn.
Besonders beunruhigend ist aber, dass hierzulande so Wenige die zynische Taktik eines totalitären Regimes durchschauen - oder durchschauen wollen.
Ich frage mich ganz ernsthaft wer hier die Dinge nicht durchschaut?
Bitte Aufstieg und Fall des Saddam Hussein recherchieren und die ehemaligen Gönner nicht völlig unter den Tisch fallen lassen.
...
Bei vielen Kriegsgegnern spürt man eine klammheimliche (oder gar nicht so heimliche) Hoffnung, die Amerikaner sollten im Irak, wenn nicht eine Niederlage erleiden, so doch zumindest eine blutige Lehre erteilt bekommen. Der Masochismus, der hinter solchen unfrommen Wünschen steckt, ist schwer zu begreifen.
Ja, gut das Sie das mal ansprechen.
Wenn ich von den unschuldigen Soldaten, die sich unbedarft als Kanonenfutter verheizen lassen, mal absehe, könnte eine kleine Lektion an die wildgewordene Administration wirklich nichts schaden.
Es wird Zeit das der eiskalte Kübel Wasser mal über den heißen Wirrköpfen ausgegossen wird.
Sie sind dabei die halbe Welt in Brand zu stecken weil sie von einer idiotischen Heilsidee beseelt sind.
Dem muß rechtzeitig und endgültig Einhalt geboten werden.
Der Druck der amerikanischen Ã-ffentlichkeit wird erst dann zunehmen wenn die angeforderten Leichensäcke 5- oder 6-stellig werden. Es ist immer wieder das gleiche schauerliche Spiel und es beweist das Amerika noch nicht völlig verloren ist wenn sich am Ende doch Widerstand regt.
Macht sich irgendjemand klar, was es für den Westen und damit für unser aller Freiheit und Sicherheit bedeuten würde, wenn ein Monsterregime wie das Saddam Husseins den konzentrierten Angriff der westlichen Führungsmacht überstehen würde? Dann nämlich würden solche Systeme zu der Überzeugung gelangen, dass die"dekadente" westliche Welt wehrlos sei und man ihre gewaltige Überlegenheit nicht mehr fürchten müsse.
Und übermorgen stehen dann die zähnefletschenden Beduinen am Hofbräuhaus und treiben der Lisl den Krummsäbel in die stramme Brust. So wird es wohl sein.
Vielleicht versucht man es mal mit vernünftiger Zusammenarbeit in beiderseitigem Interesse?
Außerdem, haben Sie sich doch nicht so mädchenhaft.
In anderen Teilen der Welt plagt sie doch auch nicht so das Gewissen.
Auch wenn man den Krieg als Mittel des Sturzes Saddam Husseins ablehnt, auch wenn man zu Recht den bündnispolitischen Autismus der US-Administration und die offensichtlich mangelhafte, weil überhebliche Vorbereitung des Krieges kritisiert; selbst wenn man an der völkerrechtlichen Legitimation des Feldzugs zweifelt (diese Zweifel gab es auch im Kosovo-Krieg!), kann man sich bei klarem Verstand nichts anderes wünschen als einen möglichst schnellen und reibungslosen Sieg der US-geführten Koalition.
Und wie geht es dann weiter. Holt man sich dann die anderen Beutestücke wie den Iran oder Syrien?
Deshalb ist Verteidigungsminister Peter Struck zu loben, der dies am Donnerstagabend in einer Diskussion im ZDF - auf ausdrückliche Nachfrage - endlich klar und deutlich aussprach. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung auch offiziell dem überschwappenden antiamerikanischen Grundgefühl in der Republik entgegentritt und die Maßstäbe wieder zurechtrückt:
Die Maßstäbe zurechtrücken?
Zurechtrücken muß vor allem die US-amerikanische Regierung ihre kleinkarierte Gedankenwelt und ihre Bereitschaft alles niederzutrampeln was Ihnen nicht in den Kram paßt.
Jetzt ist wohl auch noch der Porzellanladen schuld weil er dummerweise auf dem Pfad des Elefanten stand?
Gerade weil es im Irak wesentlich schwieriger zu laufen scheint als sich dies mancher neokonservative Hurra-Utopist in der US-Administration vorgestellt haben mag; gerade wenn der Krieg lange und schwierig werden sollte, wächst der Druck auf die"unwilligen" europäischen Regierungen, und das heißt vor allem Deutschland und Frankreich den Amerikanern und Briten, wenn nicht materiell, so doch zumindest politisch-moralisch entschieden zu Hilfe zu kommen. Die Zeit für schmollendes, rechthaberisches Beiseitestehen ist vorbei.
Das hätten sie sich vorher überlegen sollen, diese Narren!
Jetzt wo das Kind in den Brunnen zu fallen droht, schreit man um Hilfe.
Doch die warnenden Stimmen zuvor wollte niemand hören.
Die US-Regierung soll endlich diesen sinnlosen Krieg beenden und einen Waffenstillstand schließen!
Die Häme in der arabischen Welt wird groß sein, doch das ist der Preis den sie zahlen müssen. Es gibt wahrlich schlimmere Preise, z.B. zerfetzte Menschen die zur falschen Zeit am falschen Platz standen und keine Rückschau mehr halten können.
Schließlich haben die Cowboys auch hoch gepokert.
Manchmal ist ein Lernprozeß eben sehr zäh und demütigend.
In Deutschland durften mehrere Generationen diese Lektion bis zum Erbrechen üben. Da wurden sogar Schrecklichkeiten gebüßt die überhaupt nicht begangen wurden, gell?
Da werden die Amerikaner ein dreiviertel Jahr"in sich gehen" schon aushalten.
Machen Sie sich doch keinen Fleck in's Hemd.
Wir sind auch nicht davon gestorben.
mfG
nereus
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Euklid
01.04.2003, 10:22
@ nereus
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Re: Die Zeit für Rechthaberei ist vorbei - ja, hoffentlich bald |
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> Gerade weil es im Irak wesentlich schwieriger zu laufen scheint als sich dies mancher neokonservative Hurra-Utopist in der US-Administration vorgestellt haben mag; gerade wenn der Krieg lange und schwierig werden sollte, wächst der Druck auf die"unwilligen" europäischen Regierungen, und das heißt vor allem Deutschland und Frankreich den Amerikanern und Briten, wenn nicht materiell, so doch zumindest politisch-moralisch entschieden zu Hilfe zu kommen. Die Zeit für schmollendes, rechthaberisches Beiseitestehen ist vorbei.
Ein ganz entschiedenes Nein und noch mals Nein.
Es gibt einen Spruch der lautet:Wer sich die Suppe einbrockt soll sie auch auslöffeln.
Und zwar bis zur Neige.
Wer derart arrogant in einen unnötigen Konflikt hineingeht soll dafür auch ganz alleine geradestehen müssen.
Der Haupthetzer dürfte Scharon gewesen sein der im Prinzip wegen leerer Kassen bald gar keinen Krieg mehr führen kann.
Und das ist gut so.
Hoffentlich läßt der Rest der Welt die Amerikaner und Israelis endlich im Regen stehen.
Die aggressive Art der israelischen Politik ist auf Amerika übergesprungen.
Lange Jahre gab es in Israel keine Anschläge mehr bis ein skrupelloser jüdischer Faschist meinte er müsse mit dem Mord an Rabin die Israelis retten.
Gruß EUKLID
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