--> ~ Die gestrigen DatenverÜffentlichungen deuten insgesamt auf eine merkliche Abschwächung der konjunkturellen
Lage im Euroraum im Vorfeld des Irak-Konflikts hin. Die schlechten Nachrichten kamen dabei sowohl
von der Konsumenten- als auch von der Unternehmensseite. Der deutsche Einzelhandel hat im Februar
weniger umgesetzt als im Vormonat. Zum Januar ist der Umsatz real um 0,2% zurĂźckgegangen. Besonders
in der Nahrungsmittelbranche waren die Geschäftszahlen rßckläufig. Im Vergleich zum Vorquartal ist zur
Zeit im Einzelhandel kein Wachstum zu verbuchen.
~ Das franzÜsische Konsumentenvertrauen sank im März auf das niedrigste Niveau seit ßber 6 Jahren.
Der Index fiel auf -32 von -26 im Februar, und damit stärker als erwartet. Besonders die Einschätzung der
allgemeinen (gegenwärtigen und zukßnftigen) wirtschaftlichen Lage verschlechterte sich deutlich. Die Aussichten
fĂźr die Entwicklung am Arbeitsmarkt fielen gar auf den tiefsten Stand seit Erhebung dieser Daten.
~ Die merkliche Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt zu Anfang dieses Jahres wurde bestätigt durch
den unerwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote in der Euro-Zone im Februar. Die Quote kletterte auf 8,7%
(Januar: 8,6%); die Zahl der Arbeitslosen stieg um 91.800 und damit um Ăźber 200.000 in den ersten zwei
Monaten des Jahres. Ein Rßckgang der Arbeitslosenzahlen ist in den nächsten Monaten nicht zu erwarten.
Vielmehr dĂźrfte die Lage am Arbeitsmarkt auch weiterhin die Stimmung der Konsumenten belasten.
~ Die Geschäftstätigkeit der Industrie in der Euro-Zone ist im März vor allem wegen ausbleibender Neuaufträge
zurßckgegangen. Der Reuters-Einkaufsmanagerindex (EMI) sank stärker als erwartet auf 48,4
Punkte nach 50,1 Zählern im Februar und signalisiert damit ein Schrumpfen des Sektors. Der Subindex der
Aufträge fiel auf 47,7 Punkte (Februar: 51,6), den tiefsten Stand seit Ăźber einem Jahr. In den 4 groĂen Ländern
des Euroraums ging der EMI zurĂźck. In Deutschland fiel er deutlich, auf 47,8 Punkte (Februar: 49,9).
Während die Umfrage in Ă-sterreich, Italien, Deutschland und Spanien zumindest noch Produktionssteigerungen
ergab, stellte der Sektor in Frankreich, Griechenland, den Niederlanden und Irland weniger her. Der
Produktionsindex fĂźr die gesamte Euro-Zone rutschte mit 50,4 (Vormonat 51,6) Punkten beinahe auf Stagnationsniveau.
~ Nach Informationen der BĂśrsen-Zeitung geht die EU-Kommission fĂźr das laufende
Jahr von einem deutschen Budgetdefizit in HĂśhe von 3,4% des BIP aus. Erst
2004 werde das Defizit mit 2,9% wieder unter der Drei-Prozent-Grenze des Stabilitätspaktes
liegen. Grundlage fßr diese Schätzung ist ein deutsches Wirtschaftswachstum
von 0,4% in diesem und 2,0% im nächsten Jahr.
~ Auch auĂerhalb Eurolands waren die EMI rĂźckläufig. In GroĂbritannien fiel der EMI zum vierten Mal in
Folge. Er lag im März bei 46,1 Punkten (Februar: 48,1), dem niedrigsten Niveau seit Dezember 2001. Kräftige
Rßckgänge waren sowohl bei den Auftragseingängen als auch bei der Produktion zu beobachten. Auch
der US-EMI ist deutlicher zurßckgegangen als erwartet und signalisiert einen Geschäftsrßckgang der US-Industrie.
Der Index fiel auf 46,2 Punkte von 50,5 Punkten im Februar.
~ Die Schweizer Konsumentenpreise sind unter dem Eindruck des Ă-lpreisschubs im
März um 0,4% (m/m) bzw. 1,4% (y/y) und damit mit der stärksten Rate seit
zwanzig Monaten gewachsen.
~ Japans Finanzminister Shiokawa betont, dass er jederzeit bereit sei, seine Warnungen
Ăźber nicht-wĂźnschenswerte Wechselkursbewegungen mit Aktionen zu unterstĂźtzen.
~ Die australische Notenbank hat ihre Leitzinsen erwartungsgemäà unverändert bei
4,75% belassen.
Finanzminister Costello unterstĂźtzt die Ansicht, dass die australische Wirtschaft
derzeit keinen Impuls braucht und die Zinsen auf angemessenem Niveau sind.
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