Boyplunger
02.04.2003, 15:41 |
Gewaltige Flut neuer Yen-Titel überschwemmt Tokios Bondmarkt Thread gesperrt |
-->Höchste Schuldenquote des japanischen Staatshaushalts - Renditen fallen auf Rekordtief - Nikkei mit Jahresverlust von 28 Prozent
Tokio - Die japanischen Staatsfinanzen geraten immer mehr aus den Fugen. Um den neuen Haushalt finanzieren zu können, müssen neue Anleihen im Gesamtwert von 36,45 Billionen Yen (284,8 Mrd. Euro) aufgelegt werden. Eine so hohe Schuldenaufnahme ist noch von keiner japanischen Regierung in ihrem ursprünglichen Jahreshaushalt geplant worden.
Dennoch passierten die Haushaltsgesetze das Parlament. Für das an diesem Dienstag beginnende Fiskaljahr stehen 81,79 Bio. Yen (639 Mrd. Euro) zur Verfügung. Bis Ende März 2004 wird die Gesamtschuld der öffentlichen Hand in Japan 686 Billionen Yen erreichen, das sind 137,6 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) - in keiner anderen führenden Industrienation steht der Staat so tief in der Kreide. Erstmals müssen 44,6 Prozent eines japanischen Staatsbudgets (von Anfang April bis Ende März) fremdfinanziert werden.... (Welt, 1.4.03
Hi!
Eine Schuldenquote von 44% des laufenden Haushalts ist schon eine nette Hausnummer. Die Japaner zeigen uns den Weg. Deflationäre Verhältnisse erwarten uns wahrscheinlich nur als Einleitung des Weiteren. „Wir müssen die Nachfrage steigern, um zu einer höheren Beschäftigung zu kommen!“ war die Standartforderung eines ruhmreichen Exfinanzministers. Ja Herr Lafontaine - läuft! Sogar dein Exmännerfreund und Nochkanzler hat angekündigt die Nachfrage erhöhen zu wollen. (Panzer, Raketen, gemeinsame Armee mit Frankreich und Belgien...)
Die EU-Kommision hat jüngst ihre Forderung nach einer EU-Steuer erneuert. Da stellt sich doch die Frage: “Wann ist ein Staat ein Staat?“ Die Kontrollmöglichkeiten des Bürgers dürften sich in diesem neuen Gebilde nahe null bewegen, dafür gibt es dann für den Bürger Kontrolle satt. Und als Zugabe wahrscheinlich den ganzen Rest aus dem Horrorkatalog einer Staatswirtschaft. (Lohn-Preisstop, Subotnik, Wartelisten auf Konsumgüter usw.)
Vielleicht sollte man schon mal anfangen sich einen soliden Vorrat an Zigaretten, Kaffee, Schokolade und hochwertigen Alkohol zuzulegen...
Gruß b.
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Diogenes
02.04.2003, 16:05
@ Boyplunger
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Na dann, kauft Leute, Spender gesucht |
-->>Hi!
>Eine Schuldenquote von 44% des laufenden Haushalts ist schon eine nette Hausnummer.
Nicht mehr lang und sie sind bei 100 %. Spätestens dann startet die Hyperinfla.
>Die Japaner zeigen uns den Weg.
Fürchte ja. Aber im zweifelsfall lieber die japanische als die argentinische.
>Deflationäre Verhältnisse erwarten uns wahrscheinlich nur als Einleitung des Weiteren. „Wir müssen die Nachfrage steigern, um zu einer höheren Beschäftigung zu kommen!“ war die Standartforderung eines ruhmreichen Exfinanzministers.
Das Problem liegt darin, daß Produktion und Nachfrage aus dem Gleichgewicht sind. Da kann man"Nachfrage steigern" solange man will. Das ganze Deficitspending verhindert nur daß die Fehlentwicklungen bereinigt werden. Daher immer noch kein Licht in Sicht in Japan.
Man hat also auf der einen Seite ständig steigende Schulden-Guthaben und auf der anderen eine immer weniger leistungsfähige Wirtschaft.
>Die EU-Kommision hat jüngst ihre Forderung nach einer EU-Steuer erneuert.
Soll die EU selber Schulden machen können, muß sie Einnahmen vorweisen können. Hinter dem ganzen EU-Steuer-Gezänk stehen in erster Linie nicht das Bedürfnis nach Steuereinnahmen sondern das Bedürfnis nach Ausgaben-auf-Pump. die Nationalstaaten sind bankrott, jetzt soll die EU aufschulden. In ein paar Jährchen läuft dann die Währung aus.
>Und als Zugabe wahrscheinlich den ganzen Rest aus dem Horrorkatalog einer Staatswirtschaft. (Lohn-Preisstop, Subotnik, Wartelisten auf Konsumgüter usw.)
Klar, Wenn es außer Kontrolle zu geraten beginnt, versucht man irgendwie die Infla zu halten. Bloß es wird nicht funktionieren. Aber vorher werden wir noch Preisdruck sehen.
Zuerst deflationieren die Waren-Werte, dann deflationiert der Währungs"wert". *g*
>Vielleicht sollte man schon mal anfangen sich einen soliden Vorrat an Zigaretten, Kaffee, Schokolade und hochwertigen Alkohol zuzulegen...
Schnaps und Genußmittel sind immer gut. Wenn alle Stricke reißen sollten, bleibt nur noch ein Besäufnis. Alles andere ist dann hinfällig.
Gruß
Diogenes
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Ecki1
02.04.2003, 19:56
@ Boyplunger
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Flut neuer Yen-Titel beinahe ohne Zinswirkung! |
-->Na wer kauft denn da so fleissig...?
Gruss!Ecki
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