BB
09.04.2003, 16:39 |
neue Horror- Vorschläge der Rürup-Komission Thread gesperrt |
-->weitere Details unter:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,244044,00.html
24-MILLIARDEN-SPARPROGRAMM
Wie Rürup das Gesundheitswesen entlasten will
Die Rürup-Kommission hat kurzfristige Einsparungen von 24 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenkassen vorgeschlagen. Am System will die Expertenrunden allerdings vorerst nicht ändern.
Berlin - Durch die Einsparungen könne der Beitragssatz von derzeit durchschnittlich 14,5 Prozent zum 1. Januar 2004 um 2,4 Prozentpunkte gesenkt werden, sagte Kommissionschef Bert Rürup am Mittwoch in Berlin.
Für die kurzfristigen Einsparungen sollen die Bürger bei Arztbesuchen 15 Euro Gebühr bezahlen. Allerdings gibt es Ausnahmen bei Unfällen und für Kinder. Die Absicherung des Krankengeldes soll den Versicherten künftig selbst überlassen sein. Außerdem sind für Arzneimittel höhere Eigenbeteiligungen vorgesehen. Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschutz sowie das Sterbegeld sollen aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert werden.
Auf ein gemeinsames Modell für die langfristige Reform der Kassenfinanzierung will die Kommission verzichten und der Politik die Entscheidung über Alternativvorschläge überlassen. Eine solche Reform der Finanzierung ist aber nach Auffassung von Rürup innerhalb der nächsten zehn Jahre unumgänglich.
Die Kommission will dazu bis Ende Mai zwei ausformulierte Modelle präsentieren. Nach dem einen Plan würden künftig alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen und Beiträge auch auf Nebeneinkünfte fällig. Nach dem zweiten Modell würde statt der bisherigen prozentualen Beiträge vom Erwerbseinkommen eine Kopfprämie pro Bürger fällig. Zwischen diesen beiden Vorschlägen müsse die Politik eine Werteentscheidung fällen, sagte Rürup.
Nun also doch: Krankenversicherungsbeiträge auf Zinsen (Infla-Ausgleich), Mieteinnahmen und Nebenverdienst (beides dann prakrisch sinnlos!).
Oder noch besser: die Kopfprämie. Jede Person zahlt schätzungsweise 400 Euro. Wie macht das dann ein Arbeitnehmer im Osten mit vielleicht 1000 Euro netto? Mit vielleicht 2 Kindern? Der zahlt dann 1200 Euro oder wie? Da bleibt dann sicher noch viel Geld für die private Absicherungen (Brille, Prothesen, Rollstuhl, Krankengeld, Zahnersatz und und und) übrig... Der Wechsel zur günstigsten Kasse hat sich damit wohl auch erledigt.
Bleibt nur zu hoffen, daß die Komission bis dahin abgeschafft wird. Am kranken System der Krankenkassen soll ohnehin nichts geändert werden. Was ist dann das Endstadium? Nur noch 15% Pflichtbeitrag UND der Versicherte zahlt alles selbst?
Gruß
BB
<ul> ~ Rürup</ul>
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Euklid
09.04.2003, 17:00
@ BB
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Re: neue Horror- Vorschläge der Rürup-Komission |
-->>weitere Details unter:
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,244044,00.html
>24-MILLIARDEN-SPARPROGRAMM
>Wie Rürup das Gesundheitswesen entlasten will
>Die Rürup-Kommission hat kurzfristige Einsparungen von 24 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenkassen vorgeschlagen. Am System will die Expertenrunden allerdings vorerst nicht ändern. >
>Berlin - Durch die Einsparungen könne der Beitragssatz von derzeit durchschnittlich 14,5 Prozent zum 1. Januar 2004 um 2,4 Prozentpunkte gesenkt werden, sagte Kommissionschef Bert Rürup am Mittwoch in Berlin.
>Für die kurzfristigen Einsparungen sollen die Bürger bei Arztbesuchen 15 Euro Gebühr bezahlen. Allerdings gibt es Ausnahmen bei Unfällen und für Kinder. Die Absicherung des Krankengeldes soll den Versicherten künftig selbst überlassen sein. Außerdem sind für Arzneimittel höhere Eigenbeteiligungen vorgesehen. Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschutz sowie das Sterbegeld sollen aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert werden.
>Auf ein gemeinsames Modell für die langfristige Reform der Kassenfinanzierung will die Kommission verzichten und der Politik die Entscheidung über Alternativvorschläge überlassen. Eine solche Reform der Finanzierung ist aber nach Auffassung von Rürup innerhalb der nächsten zehn Jahre unumgänglich.
>Die Kommission will dazu bis Ende Mai zwei ausformulierte Modelle präsentieren. Nach dem einen Plan würden künftig alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen und Beiträge auch auf Nebeneinkünfte fällig. Nach dem zweiten Modell würde statt der bisherigen prozentualen Beiträge vom Erwerbseinkommen eine Kopfprämie pro Bürger fällig. Zwischen diesen beiden Vorschlägen müsse die Politik eine Werteentscheidung fällen, sagte Rürup.
>Nun also doch: Krankenversicherungsbeiträge auf Zinsen (Infla-Ausgleich), Mieteinnahmen und Nebenverdienst (beides dann prakrisch sinnlos!).
>Oder noch besser: die Kopfprämie. Jede Person zahlt schätzungsweise 400 Euro. Wie macht das dann ein Arbeitnehmer im Osten mit vielleicht 1000 Euro netto? Mit vielleicht 2 Kindern? Der zahlt dann 1200 Euro oder wie? Da bleibt dann sicher noch viel Geld für die private Absicherungen (Brille, Prothesen, Rollstuhl, Krankengeld, Zahnersatz und und und) übrig... Der Wechsel zur günstigsten Kasse hat sich damit wohl auch erledigt.
>Bleibt nur zu hoffen, daß die Komission bis dahin abgeschafft wird. Am kranken System der Krankenkassen soll ohnehin nichts geändert werden. Was ist dann das Endstadium? Nur noch 15% Pflichtbeitrag UND der Versicherte zahlt alles selbst?
>Gruß
>BB
Die Brutalo Version ergibt sich für Besserverdiener da der Krankenversicherungsbeitrag langsam auf die Bemessungsgrenze von 5100 Euro gezogen werden soll.
Das bedeutet in der Endstufe:
5100 mal 15% gleich 765 euro monatlich.
Dazu bei jedem Arztbesuch 15 Euro
Dazu die private Krankengeldversicherung für das Krankengeld kostet bei älteren Persönchen zwischen 50 und 60 die Existenz wenn ein Krebs sich blicken läst.
Der Aufwand beträgt geschätzt pro Moant dann für Besserverdiener mindestens nochmal 100 Euro für das Krankengeld.
Das macht dann ungefähr 900 Euro im Monat.
dieses Land hat keine Besserverdiener mehr verdient.
Ich prognostiziere Freiwillige Auswanderungswelle im großen Stil.
Gruß EUKLID
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kingsolomon
09.04.2003, 17:31
@ BB
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Re:wart mal ab, bis uns die Amis wg. Irak zur Kasse bitten! |
-->das ist ja der Hintersinn, wenn Bush und Co sagen, sie wollten, dass die
UNO ein wichtige Rolle spielt; auf deutsch: wir bomben, ihr zahlt!
Im letzten Golfkrieg waren es angeblich 17 Mrd, finanziert durch eine
MWsterhöhung ( die nie zurückgenommen wurde ).
17 Mrd reichen diesmal mit Sicherheit nicht; 40 bis 50 Mrd halt ich
für realistischer. Ob das Ã-l billiger wird, woran sich alle Welt
einstellt, wag ich zu bezweifeln.
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ottoasta
09.04.2003, 19:03
@ BB
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Re: na und? dann halt.... |
-->..weniger zum Arzt gehen! Es gibt da irgendwo eine Statistik bzw. Aussage,
dass mit abnehmender Ärztedichte die Gesundheit der Leute steigt.
Ist ja auch nicht verwunderlich, denn alleine in D gibt es p.a. so ca. 20.000 Tote alleine durch Arzneimittel Neben und Wechselwirkungen.
Dazu nochmals ca. 10.000 durch Fehlbehandlung in Praxen und Krankenhäuser.
Gruss!
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mguder
09.04.2003, 20:06
@ BB
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Eintrittsgeld beim Arzt ist absolut richtig! |
-->Eintrittsgeld beim Arzt ist ein Schritt in die richtige Richtung! Es gibt nur einen Weg, der Sinn macht: Selbstbeteiligung rauf, Beiträge runter. Eine Versicherung ist nur sinnvoll, wenn sie ein nicht sehr wahrscheinliches Risiko abdeckt(teure OP zum Bsp.). Eine Versicherung gegen alles ist Sozialismus pur.
Gruß
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Euklid
09.04.2003, 20:15
@ mguder
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Re: Eintrittsgeld beim Arzt ist absolut richtig! |
-->>Eintrittsgeld beim Arzt ist ein Schritt in die richtige Richtung! Es gibt nur einen Weg, der Sinn macht: Selbstbeteiligung rauf, Beiträge runter. Eine Versicherung ist nur sinnvoll, wenn sie ein nicht sehr wahrscheinliches Risiko abdeckt(teure OP zum Bsp.). Eine Versicherung gegen alles ist Sozialismus pur.
>Gruß
Die Beiträge steigen aber doch für die Besserverdiener auf 26% wie ich belegt habe.
Bitte nachrechnen und nicht von Beitragssenkung reden.
Zwischen 3450 Euro und 5100 Euro im Monat wird die Hölle los sein.Und genau da sind die Leistungsbereiten.
Nur darunter wird entlastet.
Gruß EUKLID
Die Beitragssenkung ist eine Schimäre.Warum erkennt den Dreh hier niemand?
Natürlich muß eine Reform her und natürlich muß Selbstbeteiligung her.
Aber sofort kommt doch immer wer nicht zahlen kann macht ersatzweise Papa Staat die Tüte auf.
Krankenversicherung kann im jetzigen Stadium nur auf poll tax Basis für alle laufen mit dem Allernotwendigsten.
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mguder
09.04.2003, 20:43
@ Euklid
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Das Problem im Gesundheitswesen |
-->>>Eintrittsgeld beim Arzt ist ein Schritt in die richtige Richtung! Es gibt nur einen Weg, der Sinn macht: Selbstbeteiligung rauf, Beiträge runter. Eine Versicherung ist nur sinnvoll, wenn sie ein nicht sehr wahrscheinliches Risiko abdeckt(teure OP zum Bsp.). Eine Versicherung gegen alles ist Sozialismus pur.
>>Gruß
>Die Beiträge steigen aber doch für die Besserverdiener auf 26% wie ich belegt habe.
>Bitte nachrechnen und nicht von Beitragssenkung reden.
>Zwischen 3450 Euro und 5100 Euro im Monat wird die Hölle los sein.Und genau da sind die Leistungsbereiten.
>Nur darunter wird entlastet.
>Gruß EUKLID
>Die Beitragssenkung ist eine Schimäre.Warum erkennt den Dreh hier niemand?
>Natürlich muß eine Reform her und natürlich muß Selbstbeteiligung her.
>Aber sofort kommt doch immer wer nicht zahlen kann macht ersatzweise Papa Staat die Tüte auf.
>Krankenversicherung kann im jetzigen Stadium nur auf poll tax Basis für alle laufen mit dem Allernotwendigsten.
Hi Euklid,
natürlich gehört die staatliche Kranken"versicherung" komplett abgeschafft. Dieses vollsozialistische System ist im Grunde nur ein ein System zur Bereicherung von Ärzten, Apothekern und Pharmaindustrie, da kein Wettbewerb herrscht, sondern vollsozialismus in Reinkultur. Solche Systeme sind immer zum Scheitern verurteilt. Erst wenn die Ärzte konkurrenz und Preisdruck zu spüren bekommen hört die"Kostenexplosion" von alleine auf. Aber die haben eine mächtige Lobby und zwar in sämtlichen Parteien. Auswandern ist also eine gute Alternative.
Beste Grüße
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BB
09.04.2003, 20:49
@ ottoasta
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Stimmt ja, aber hilft mir leider nicht weiter... |
-->>..weniger zum Arzt gehen! Es gibt da irgendwo eine Statistik bzw. Aussage,
>dass mit abnehmender Ärztedichte die Gesundheit der Leute steigt.
>Ist ja auch nicht verwunderlich, denn alleine in D gibt es p.a. so ca. 20.000 Tote alleine durch Arzneimittel Neben und Wechselwirkungen.
>Dazu nochmals ca. 10.000 durch Fehlbehandlung in Praxen und Krankenhäuser.
>Gruss!
[b]Richtig! Ich gehe im Prinzip nie zum Arzt und nehme grundsetzlich keine Medikamente. Allerdings kann ich mich nicht gegen den gesetzlichen Zwangsbeitrag wehren, außer, daß ich immer die billigste Kasse nehme.
So wäre ich von einem pauschalen pro-Kopfbeitrag von vielleicht 400 Euro erst recht betroffen.
Leider benötige ich eine Brille und zahlt die Kasse nix mehr. und wenn jemand nach einem Unfall einen Rollstuhl oder ein Holzbein benötigt, kann er das auch nicht beeinflussen. Gut, hier hilft eine private Unfallversicherung. Aber wozu soll er dann noch zusätzlich den überteuerten gesetzlichen Beitrag zahlen???
In erster Linie sind die ständÃg steigenden Arzneimittelkosten für den Anstieg verantwortlich, doch hier den Hebel anzusetzen, traut sich niemand. Die Lobby ist viel zu stark. Eher läßt man die Versicherten alles selbst zahlen und kassiert zusätzlich 15% Zwangsbeitrag ab.
Grüße
BB
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Saint-Just
09.04.2003, 22:00
@ BB
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Wie kommst Du denn auf 'vielleicht 400 Euro'? (owT) |
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BB
10.04.2003, 12:39
@ Saint-Just
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Re: Wie kommst Du denn auf 'vielleicht 400 Euro'? (owT) |
-->habe einfach ein durchschnittliches Gehalt von etwa 2600 Euro angenommen und 15% Beitragssatz. Ergibt knapp 400 Euro für die Krankenkasse.
Natürlich teilen sich das (noch!!!) Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Aber wie so einige Beispiele in der Vergangenheit zeigen, wird bei Veränderungen in Zukunft ja alles auf den Arbeitnehmer verlagert.
Grüße
BB
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Saint-Just
10.04.2003, 17:24
@ BB
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Ach so / Tja... |
-->>habe einfach ein durchschnittliches Gehalt von etwa 2600 Euro angenommen und 15% Beitragssatz. Ergibt knapp 400 Euro für die Krankenkasse.
>Natürlich teilen sich das (noch!!!) Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Aber wie so einige Beispiele in der Vergangenheit zeigen, wird bei Veränderungen in Zukunft ja alles auf den Arbeitnehmer verlagert.
Als übernächster Schritt wäre wohl die Einführung einer Kopfsteuer zu befürchten, vielleicht mit dem Kampfbegriff 'ein Kopf - eine Steuer' und der Androhung 'Kopf oder Steuer';-), oder auch eine Kopplung von Steuer und Wahlrecht.
Würde mich auch nicht wundern, wenn innerhalb der nächsten dreißig Jahre dem Prinzip nach die Sklaverei wieder eingeführt wird, sicherlich als 'Geste der Humanität' betitelt. Die Propagandaphrase könnte etwa lauten:"Menschen, die nicht für sich selbst sorgen können, müssten eben 'eingehegt' werden".
Besonders bedauerlich, dass all die propagandistisch recht gut verpackten Reformen den wirtschaftlichen Niedergang wohl eher beschleunigen als abmildern werden. Aber für Gegenpropaganda gibt's ja leider keinen Lohn.
Dennoch... einen schönen Abend
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Euklid
10.04.2003, 17:41
@ Saint-Just
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Ein wenig Zynismus. |
-->Ich bin über die Durchführung der Selbstversicherung des Krankengeldes sowieso mal gespannt auf das Detail.
Bei diesen Murksern deren Oberfächlichkeit allseits bekannt ist gibt es garantiert wieder Lücken.
Oder man klärt nach der Reform mit Heftchen die Klientel wieder auf nach folgendem Motto.
War ja schon einmal wie man maximale Sozialhilfe bekommt
Liebes Parteimitglied
Wir empfehlen ihnen die private Krankenversicherung nicht sofern sie kein Haus besitzen.
Schicken sie im Krankheitsfalle einfach ihre Frau auf das Sozialamt und dies wird sich dann kümmern.
Wir gehen davon aus daß sie ihre Moneten für uns unzugänglich gebunkert haben;-))
Sehen sie liebes Parteimitglied sie erhalten von uns doch Krankengeld sogar ohne Versicherung;-))
Und ihr Arbeitgeber wird über ihre in Zukunft flexible Krankmeldung statt Kurzarbeit erfreut sein. Das erspart ihm in Zukunft Papierkram.
Bei reicheren Leuten werden dann die Prämien derart hoch durch die vielen Schadensmeldungen daß sie ihre Prämien nicht mehr zahlen können.
Keine Angst das reiche Pack machen wir schon noch nieder;-))
Die ist doch nur für die Reichen und Hausbesitzer gedacht.
Wie sie sehen können sie sich auf den Gerhard wie immer verlassen.
Gruß EUKLID
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