Wal Buchenberg
10.04.2003, 08:11 |
Haben die USA ihre Kriegsziele erreicht? Keineswegs! Thread gesperrt |
-->Hände weg vom Irak!
Haben die US-Invasoren im Irak ihre Kriegsziele erreicht?
Zur Erinnerung: Gegen diesen Krieg wurde schon millionenfach protestiert, bevor er begonnen hatte. Das ist ein großartiges Resultat des wachen politischen Bewusstseins in aller Welt - sichtbar und wirksam gemacht durch moderne Kommunikationsmittel. Die Kriegstreiber hatten ihre erste Schlacht schon verloren, bevor der erste Schuss fiel.
Die angeblichen Kriegsgründe der Aggressoren wurden mit jedem Kriegstag neu als Lügen entlarvt:
- Niemand jubelte den Invasoren als „Befreier“ von dem „Terrorregime Saddam Hussein“ zu.
- Chemische, biologische und atomare Waffen wurde nirgends entdeckt.
- Industrielle und Politiker in den USA bereiteten Verträge vor, wie die Ã-lvorräte des Irak verteilt werden könnten. Da wurde das Fell verteilt, bevor der Bär erlegt war.
- Kaum war die irakische Hauptstadt gefallen, da meldete auch die Bundesregierung ihre Ansprüche an. Auch die deutsche Industrie soll mit profitablen Aufträgen an dem „Wiederaufbau“ beteiligt werden.
Das irakische Regime ist durch fremde Soldaten vertrieben worden. In dem jetzt kommenden internationalen Streit um die koloniale Verwaltung und Plünderung des Irak werden wir Anschauungsunterricht erhalten, worum es im Irak geht: Um die politische und wirtschaftliche Kontrolle der arabischen Ã-lregion.
Die USA haben sich in diesem Krieg schon mehrfach verrechnet:
- Die USA erhielten - dank der Stärke der Antikriegsbewegung - nur von einer Handvoll Regierungen der Welt offene Unterstützung für ihr koloniales Abenteuer.
- Die USA verrechneten sich mit ihrem Kriegsplan eines 10-Tage-Krieges ohne große Kampfhandlungen.
- Die USA verrechnete sich mit ihren Plänen, dass die Steuerzahler in Europa und Japan ihre Kriegskosten bezahlen, wie sie es im ersten Golfkrieg noch getan hatten.
Die USA werden sich verrechnen, wenn sie meinen, die Welt ließe sich mit den Methoden der Kolonialzeit regieren. Weder haben die USA dafür die wirtschaftliche Stärke, noch sind die Regierungen und Völker der Welt politisch unerfahren wie zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Schon einmal hatte eine Supermacht gemeint, sie könnte wirtschaftliche Schwäche durch Panzer und Raketen kompensieren und überall sich einmischen. Die USA werden ihre Lektion noch lernen müssen. Es wird ein bisschen dauern, aber die Anfangslektion im Irak war nicht schlecht.
Hände weg vom Irak!
Keine Truppenstationierung im Ausland!
Ami go home!
Wal Buchenberg, 10.4. 2003
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CRASH_GURU
10.04.2003, 08:25
@ Wal Buchenberg
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Re: Haben die USA ihre Kriegsziele erreicht? Keineswegs! |
-->>Hände weg vom Irak!
>
>Haben die US-Invasoren im Irak ihre Kriegsziele erreicht?
Ich würde diesen schönen Worten ja gerne zustimmen und vermute ja auch es wird schiefgehen, aber ich meine man sollte sich über die Ziele nicht so sicher sein:
http://www.currentconcerns.ch/archive/2003/02/20030202.php
gruss
cg
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Emerald
10.04.2003, 08:29
@ Wal Buchenberg
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Re: Haben die USA ihre Kriegsziele erreicht? Keineswegs! |
-->
Am meisten gab mir der Ausspruch von Mr. Rumsfield zu denken:
"It remains me to the fall of the Berlin-Wall"
Hat er wohl an die Leuna-Werke gedacht?
Emerald.
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Euklid
10.04.2003, 08:43
@ Wal Buchenberg
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Re: Haben die USA ihre Kriegsziele erreicht? Keineswegs! |
-->Hallo Wal
Nach dem Lesen der Ergebnisse der Krankenversicherungsreform würde ich mir wünschen daß Rumsfeld hier einmarschiert ohne Kriegserklärung um die am meisten vorkommenden Haustiere Deutschlands nämlich die kleinen grünen Neidhämmel samt SPD zu eliminieren.
Was hier verbrochen wurde wenn es denn so bleibt wird gerade reichen um die Kriegskosten zu finanzieren.
Es läßt darauf schließen daß die Kaufkraft jetzt völlig den Bach runter geht.
Ich prophezeie Deutschland einen Aderlaß an Führungskräften in ungeahntem Ausmaß.
Das wird nicht ohne Folgen für die einfachen Arbeitsplätze bleiben.
Das einzige was diese Republik noch von der Honecker Ära unterscheidet sind die nicht vorhandenen Wachtürme um Deutschland.
Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Immerhin gibt es ja inzwischen die virtuelle Mauer der Wegzugsteuer (noch 10 Jahre nach Wegzug unter deutschem Steuerecht)
Greift diese nicht mehr werden genau diejenigen zerrissen denen man jetzt durch diese Neidhammel Regierung helfen wollte.
Ein Land ohne Besserverdiener und mit leistungstötenden Elementen geht vor die Hunde.
Ich befürchte für die nächsten 2 Jahre ganz Schlimmes das sogar in eine Radikalisierung übergehen könnte.
Wundern würde mich das jetzt nicht mehr.
Die Linie der Malaise geht weiter.Es wird so gut wie alles falsch gemacht und die Lobby hat ihre Pfründe gesichert.
Leider muß die Bevölkerung aber die Konsequenzen der Regierung tragen die das Volk ja selbst gewählt hat.
Das Land wird nach der Ära Schröder schlechter als jemals nach dem Krieg dastehen.
Ist der Irak-Krieg bezahlt durch die Krankenkassenreform muß schon wieder eine her um die Krankenkasse zu entlasten;-))
Und dann muß noch eine her für die Erweiterung der EU.
Ist dies bezahlt muß noch eine her für die Rente.
Bis es soweit ist kann Rumsfeld bedenkenlos einmarschieren und die Bevölkerung wird ihm die Füße küssen.
Gruß EUKLID
PS Wer die Entwicklung nicht sehen will darf die Augen schließen und weiter träumen
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stocksorcerer
10.04.2003, 08:54
@ Wal Buchenberg
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Pro-Israel-General an die Spitze der Übergangsregierung, Dollar einführen... |
-->Hallo zusammen,
Amerikas Kriegsziele werden etappenmäßig erreicht werden. Destabilisierung, Aufbau-Kontrakte für US-Firmen, Ausdehnung des israelischem Einflußbereichs, Sicherung der Ã-lquellen, Erschließung des Marktes für USrael-Interessen. Und nicht zu vergessen die anhaltende militärisch Drohkulisse für die Nachbarstaaten. Und andere benachbarte"Abenteuer" stehen natürlich noch aus. Für den Irak heißt das aber natürlich nicht, dass irgendetwas davon wahr wird, was Amerika versprochen hat. Demokratie und Freiheit werden für die Bevölkerung ein Fremdwort bleiben. Mal sehen, wie lange die Übergangsregierung im Amt bleiben wird und wie der neue Saddam Hussein heißen wird.
Hier ein fantastischer Kommmentar aus"Independent" mit einem verbotenen kleinen, vergleichenden Seitenblick nach Afghanistan, wenn Bush oder Blair das Blatt kontrollieren würden.
Comment
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Iraqis have paid the blood price for a fraudulent war
The crudely colonial nature of this enterprise can no longer be disguised
Seumas Milne
Thursday April 10, 2003
The Guardian
On the streets of Baghdad yesterday, it was Kabul, November 2001, all over again. Then, enthusiasts for the war on terror were in triumphalist mood, as the Taliban regime was overthrown. The critics had been confounded, they insisted, kites were flying, music was playing again and women were throwing off their burkas. In parliament, Jack Straw mocked Labour MPs who predicted US and British forces would still be fighting in the country in six months' time.
Seventeen months later, such confidence looks grimly ironic. For most Afghans,"liberation" has meant the return of rival warlords, harsh repression, rampant lawlessness, widespread torture and Taliban-style policing of women. Meanwhile, guerrilla attacks are mounting on US troops - special forces soldiers have been killed in recent weeks, while 11 civilians died yesterday in an American air raid - and the likelihood of credible elections next year appears to be close to zero.
In Baghdad and Basra, perhaps the cheering crowds have been a bit thinner on the ground than Tony Blair and George Bush might have hoped - and the looters and lynchers more numerous. But it would be extraordinary if many Iraqis didn't feel relief or euphoria at the prospect of an end to a brutal government, 12 years of murderous sanctions and a merciless bombardment by the most powerful military machine in the world. Afghanistan is not of course Iraq, though it is a salutary lesson to those who believe the overthrow of recalcitrant regimes is the way to defeat anti-western terrorism. It would nevertheless be a mistake to confuse the current mood in Iraqi cities with enthusiasm for the foreign occupation now being imposed. Even Israel's invading troops were feted by south Lebanese Shi'ites in 1982 - only to be driven out by the Shi'ite Hizbullah resistance 18 years later.
Nor does the comparative ease with which US and British forces have bombed and blasted their way through Iraq in any way strengthen the case for their war of aggression, as some seem to have convinced themselves. Not even the smallest part of the anti-war argument rested on any illusion that a broken-backed third world regime could win a set-piece military confrontation with the most technologically advanced fighting force in history. Rather, the surprise has been the extent of the resistance and bravery of many fighters, who have confronted tanks with AK 47 rifles and died in their thousands.
In reality, the course of the conflict has strengthened the case against a war supposedly launched to rid Iraq of"weapons of mass destruction" - but which has now morphed into a crusade for regime change as evidence for the original pretext has so embarrassingly not materialised. Not only have US and British forces so far been unable to find the slightest evidence of Saddam Hussein's much-vaunted chemical or biological weapons. But the Iraqi regime's failure to use such weapons up to now, even at the point of its own destruction, suggests either that it doesn't possess any - at least in any usable form, as Robin Cook suggested - or that it has decided their use would be militarily ineffective and politically counter-productive.
So great is the political imperative to find such weapons, it seems hard to believe they won't turn up in some form. This is after all the coalition which used forged documents to implicate Iraq in the purchase of uranium for nuclear weapons from Niger. But, short of a last-ditch deployment in Tikrit or Mosul, the main pre-emptive pretext for war has already been exposed as a fraud.
As the price that Iraqis have had to pay in blood has become clearer - civilian deaths are already well into four figures - Tony Blair and his ministers have increasingly had to fall back on a specious moral calculus to justify their aggression, claiming that more innocents would have died if they had left the Iraqi regime in place.
What cannot now be disguised, as US marines swagger around the Iraqi capital swathing toppled statues of Saddam Hussein with the stars and stripes and declaring"we own Baghdad", is the crudely colonial nature of this enterprise. Any day now, the pro-Israeli retired US general Jay Garner is due to take over the running of Iraq, with plans to replace the Iraqi dinar with the dollar, parcel out contracts to US companies and set the free market parameters for the future"interim Iraqi administration".
Shashi Tharoor, UN under secretary-general warned Britain and the US against treating Iraq as"some sort of treasure chest to be divvied up", but the Pentagon, which is calling the shots, isn't listening. Its favoured Iraqi protege, Ahmed Chalabi - scion of the old Iraqi ruling class who last set foot in Baghdad 45 years ago - was flown into Nasiriya by the Americans at the weekend and, almost unbelievably for someone convicted of fraud and embezzlement, is being lined up as an adviser to the finance ministry.
Meanwhile, Tony Blair is once again seeking to provide a multilateral figleaf for a policy set by Washington hardliners."Democratisation" in Iraq could only have legitimacy if security were handed over to a United Nations force of non- combatant troops and elections for a constituent assembly held under UN auspices. But nothing of the kind is going to happen, when even Colin Powell insists on"dominating control" by the US. The"vital" UN role Blair has secured from the US president appears to be no more than humanitarian aid and the right to suggest Iraqi names for the interim authority.
The most that could eventually be hoped for from US plans is a"managed" form of democracy in a US protectorate, with key economic and strategic decisions taken in advance by the occupiers. Given the likely result of genuinely free elections in any Arab country, it is little wonder that the US would have such problems accepting them - just as they collude with torture and dictatorship by their client states in the region. Anyone who imagines the US is gagging for independent media in the Middle East should ponder Tuesday's attacks on the al-Jazeera and Abu Dhabi TV offices in Baghdad.
The wider global impact of this war was spelled out by North Korea's foreign ministry this week."The Iraqi war shows," it declared, with unerring logic,"that to allow disarmament through inspections does not help avert a war, but rather sparks it", concluding that"only a tremendous military deterrent force" can prevent attacks on states the US dislikes.
As the administration hawks circle round Syria and Iran, a powerful boost to nuclear proliferation and anti western terror attacks seems inevitable, offset only by the likelihood of a growing international mobilisation against the new messianic imperialism. The risk must now be that we will all pay bitterly for the reckless arrogance of the US and British governments.
s.milne@guardian.co.uk
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winkääää
stocksorcerer
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Spirit of JuergenG
10.04.2003, 11:05
@ Wal Buchenberg
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tststststs |
-->Sorry aber dem kann ich nicht beipflichten. Auch wenn es Dir nicht gefällt, die Realitäten sehen anders aus.
Punkt 1, wer sagt dass den Amerikanern der starke Gegenwind der Bevölkerungen so unlieb ist? Jetzt können sie sich gemütlich aus dem Fenster lehnen, seht ihr, wir haben für Euch die Kohlen aus dem Feuer geholt, Saddam ist weg, ist zwar nicht alles super, aber man kann konstruktiv auf der Lage aufbauen (kann:). Ihr wolltet doch dass Saddam nicht mehr im Irak regiert, oder?
Dein schöner Text über die wache Bevölkerung in Ehren, nur die Gründe für Demos,... sind weitaus banaler. De facto haben die Kriegsgegner das Spiel verloren und da kann man es noch so schön reden. Der Krieg wurde geführt, er wurde gewonnen. Weder sind Katastrophen eingetreten noch unerwartete Widerstände aufgetreten. You have to learn to lose a battle.
Punkt 3, Dein gesamtes Gedankengebäude baut auf der Annahme aus, dass die Amis gegen die Europäer den Irak öltechnisch ausbeuten wollen. Es macht aber mehr den Eindruck als würden die Amis mit (wenn auch mit dem Fingerzeig, wir haben ja die Drecksarbeit gemacht) den Europäern den Irak ausbeuten.
Die letzten beiden Absätze sind interessant wenn auch falsch. Der Inhalt ist schon richtig, nur haben sich die Amerikaner dabei nicht verrechnet. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt diese These aufzustellen, wo die USA den Sieg über den Irak feiert ist schon ziemlich mutig.
Meine persönliche Meinung ist, dass Du ein bischen zu sehr träumst was die Weltpolitik angeht. Die Amerikaner waren bisher die Weltmacht aufgrund der wirtschaftlichen Überlegenheit. Und das war nicht mehr zu halten, also muss zur militärischen Überlegenheit gegriffen werden. Und da niemand da ist der dem konsequent entgegen treten will und/oder kann, wird das auch auf absehbare Zeit so bleiben. Ob's Dir passt oder nicht.
Gruss Juergen
>Hände weg vom Irak!
>
>Haben die US-Invasoren im Irak ihre Kriegsziele erreicht?
>
>Zur Erinnerung: Gegen diesen Krieg wurde schon millionenfach protestiert, bevor er begonnen hatte. Das ist ein großartiges Resultat des wachen politischen Bewusstseins in aller Welt - sichtbar und wirksam gemacht durch moderne Kommunikationsmittel. Die Kriegstreiber hatten ihre erste Schlacht schon verloren, bevor der erste Schuss fiel.
>Die angeblichen Kriegsgründe der Aggressoren wurden mit jedem Kriegstag neu als Lügen entlarvt:
>- Niemand jubelte den Invasoren als „Befreier“ von dem „Terrorregime Saddam Hussein“ zu.
>- Chemische, biologische und atomare Waffen wurde nirgends entdeckt.
>- Industrielle und Politiker in den USA bereiteten Verträge vor, wie die Ã-lvorräte des Irak verteilt werden könnten. Da wurde das Fell verteilt, bevor der Bär erlegt war.
>- Kaum war die irakische Hauptstadt gefallen, da meldete auch die Bundesregierung ihre Ansprüche an. Auch die deutsche Industrie soll mit profitablen Aufträgen an dem „Wiederaufbau“ beteiligt werden.
>
>Das irakische Regime ist durch fremde Soldaten vertrieben worden. In dem jetzt kommenden internationalen Streit um die koloniale Verwaltung und Plünderung des Irak werden wir Anschauungsunterricht erhalten, worum es im Irak geht: Um die politische und wirtschaftliche Kontrolle der arabischen Ã-lregion.
>
>Die USA haben sich in diesem Krieg schon mehrfach verrechnet:
>- Die USA erhielten - dank der Stärke der Antikriegsbewegung - nur von einer Handvoll Regierungen der Welt offene Unterstützung für ihr koloniales Abenteuer.
>- Die USA verrechneten sich mit ihrem Kriegsplan eines 10-Tage-Krieges ohne große Kampfhandlungen.
>- Die USA verrechnete sich mit ihren Plänen, dass die Steuerzahler in Europa und Japan ihre Kriegskosten bezahlen, wie sie es im ersten Golfkrieg noch getan hatten.
>
>Die USA werden sich verrechnen, wenn sie meinen, die Welt ließe sich mit den Methoden der Kolonialzeit regieren. Weder haben die USA dafür die wirtschaftliche Stärke, noch sind die Regierungen und Völker der Welt politisch unerfahren wie zum Ende des 19. Jahrhunderts.
>
>Schon einmal hatte eine Supermacht gemeint, sie könnte wirtschaftliche Schwäche durch Panzer und Raketen kompensieren und überall sich einmischen. Die USA werden ihre Lektion noch lernen müssen. Es wird ein bisschen dauern, aber die Anfangslektion im Irak war nicht schlecht.
>
>Hände weg vom Irak!
>Keine Truppenstationierung im Ausland!
>Ami go home!
>
>Wal Buchenberg, 10.4. 2003
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kingsolomon
10.04.2003, 13:53
@ Spirit of JuergenG
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Re: 'Sieg' über Irak ist ein Muster ohne Wert |
-->
vergessen wir nicht: das Land wurde über 10 Jahre lang belagert( mit Hilfe
von Sanktionen); vor dem Angriff hat man UNO-Inspektoren hingeschickt, um
sicherzustellen, dass sich Saddam nicht mehr verteidigen kann (darum
ja auch die Selbstgewissheit, mit der man 'embedded reporters'
mit in den Krieg nahm.
Dennoch hat es drei lange Wochen gedauert, mit einer beträchtlichen Zahl
an Unfällen (friendly fire, abgeschossene Zivilisten, Logistikproblem etc),
bis man Herr der Lage war. Irak ist ein Sonderfall, das wird man angesichts
des Scherbenhaufens in den internationalen Beziehungen nicht noch einmal
veranstalten können. Iran, und vielleicht noch nicht einmal Syrien
werden kein Heimspiel mit gezinkten Karten mehr sein.
Abgesehen davon: die grosse Bewährungsprobe hinsichtlich der Befriedung
und Satbilisierung des Irak kommen ja erst. Da helfen keine 'Präzisionsbomben' mehr.
Nein, die Amis stehen erst am Anfang, und ob sie tatsächlich die
Weltmacht sind, für die sie sich gerne halten würden, wird sich erst in
einiger Zukunft zeigen.
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Spirit of JuergenG
10.04.2003, 14:15
@ kingsolomon
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Re: 'Sieg' über Irak ist ein Muster ohne Wert |
-->Hmm,
warum schreiben eigentlich alle dass es '3 lange Wochen' gedauert hat? Ich würde eher sagen es hat nur 3 Wochen gedauert, jede andere Annahme war von vorneherein völlig unrealistisch.
Generell ist klar, dass z.B. der Iran ein anderes Kaliber wäre, vor allem da man dort wirklich mit fanatischen Gegnern zu kämpfen hätte, das war im Irak praktisch kaum noch der Fall, dazu hat die Maschinerie vorher zu gut funktioniert (de facto gab es zum Schluss ja überall Konsens, Saddam will keiner, nur das Mittel war strittig).
Aber momentan hiesse das über einen Konflikt und eine Strategie zu reden, die noch blanke Theorie ist. Auch die USA wird sich überlegen, in welchen Konflikt und warum sie hineingeht. Und dass ihnen der Sieg zu Kopf steigt ist reine Spekulation.
Gruss Juergen
>
>vergessen wir nicht: das Land wurde über 10 Jahre lang belagert( mit Hilfe
>von Sanktionen); vor dem Angriff hat man UNO-Inspektoren hingeschickt, um
>sicherzustellen, dass sich Saddam nicht mehr verteidigen kann (darum
>ja auch die Selbstgewissheit, mit der man 'embedded reporters'
>mit in den Krieg nahm.
>Dennoch hat es drei lange Wochen gedauert, mit einer beträchtlichen Zahl
>an Unfällen (friendly fire, abgeschossene Zivilisten, Logistikproblem etc),
>bis man Herr der Lage war. Irak ist ein Sonderfall, das wird man angesichts
>des Scherbenhaufens in den internationalen Beziehungen nicht noch einmal
>veranstalten können. Iran, und vielleicht noch nicht einmal Syrien
>werden kein Heimspiel mit gezinkten Karten mehr sein.
>
>Abgesehen davon: die grosse Bewährungsprobe hinsichtlich der Befriedung
>und Satbilisierung des Irak kommen ja erst. Da helfen keine 'Präzisionsbomben' mehr.
>Nein, die Amis stehen erst am Anfang, und ob sie tatsächlich die
>Weltmacht sind, für die sie sich gerne halten würden, wird sich erst in
>einiger Zukunft zeigen.
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