Emerald
12.04.2003, 08:51 |
An Stelle der Sofort-Hilfe spielen die Generäle"Kindergarten" Thread gesperrt |
-->in dem sie gestern Spielkarten mit den Konterfrei's der meistgesuchten
irak. Regierungs-Verantwortlichen herausgaben.
Man stelle sich einmal dieses zynische Spiel vor, welches hier abgeht.
Die haben nichts besseres zu tun als in der Weltöffentlichkeit solche
Blödeleien zu produzieren, während im befreiten Land Irak das nackte Chaos
überhand nimmt.
Ausser dem von US-Gi's best bewachten Oel-Ministerium in Baghdad, kümmert
sich kein"Befreier" um die von Stunde zu Stunde zunehmenden Plünderer, welche
ganze Spitäler ausräumen und alles wegtragen was nicht niet-und nagelfest ist.
Unüberbietbare Dekadenz manifestiert sich bei den Oel-Soldaten.
Emerald.
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Miesespeter
12.04.2003, 09:26
@ Emerald
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Das nackte Chaos |
-->Ich kann darin keine Dekadenz erkennen. Vielmehr entlaedt sich in solchen Aktionen jahrzehntelange Unterdrueckung und Armut.
Chaos ist bekanntlich kreativ. Dass jetzt Pluenderungen zugelassen werden, ist die beste Wirtschaftstherapie ueberhaupt. So muesste man das mit dem gesammten 'Volkseigentum' machen, dann ist das nach einer Woche 'privatisiert', und das ganz ohne Treuhandanstalt. Und dann koennen sich die 300 Pluenderer des Krankenhauses zusammentun, ihre Beute zusammenlegen (oder verkaufen), und dann das Krankenhaus in privater Regie wiederbetreiben. Der irakische Steurzahler wird es ihnen ebenso danken wie der irakische Patient!
>in dem sie gestern Spielkarten mit den Konterfrei's der meistgesuchten
>irak. Regierungs-Verantwortlichen herausgaben.
>Man stelle sich einmal dieses zynische Spiel vor, welches hier abgeht.
>Die haben nichts besseres zu tun als in der Weltöffentlichkeit solche
>Blödeleien zu produzieren, während im befreiten Land Irak das nackte Chaos
>überhand nimmt.
>Ausser dem von US-Gi's best bewachten Oel-Ministerium in Baghdad, kümmert
>sich kein"Befreier" um die von Stunde zu Stunde zunehmenden Plünderer, welche
>ganze Spitäler ausräumen und alles wegtragen was nicht niet-und nagelfest ist.
>Unüberbietbare Dekadenz manifestiert sich bei den Oel-Soldaten.
>Emerald.
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Tofir
12.04.2003, 10:42
@ Emerald
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Alles Weggetragene muss ersetzt werden - und das ist das Geschäft... |
-->...wem nützt es...? Also....
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Tofir
12.04.2003, 11:21
@ Miesespeter
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Das mit den Spitälern funktioniert anders: |
-->Es gibt Firmen (auch in den USA), die liefern schlüsselfertig ganze Spitalanlagen. Und dort liegt das Geschäft. Eines von sehr vielen nur!
tofir
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kingsolomon
12.04.2003, 11:45
@ Emerald
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Re:möge die Besatzer das Vietnamistan Trauma ereilen oT |
-->
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Turon
12.04.2003, 12:21
@ Miesespeter
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Re: Das nackte Chaos |
-->>Ich kann darin keine Dekadenz erkennen. Vielmehr entlaedt sich in solchen Aktionen jahrzehntelange Unterdrueckung und Armut.
Sorry das mußte einfach sein. Heutige Diebe in IRak werden die irakische Mafiosos von morgen, dann Bedrohung und dann Regierung (wie in Rußland).
No comments.
>Chaos ist bekanntlich kreativ. Dass jetzt Pluenderungen zugelassen werden, ist die beste Wirtschaftstherapie ueberhaupt. So muesste man das mit dem gesammten 'Volkseigentum' machen, dann ist das nach einer Woche 'privatisiert', und das ganz ohne Treuhandanstalt. Und dann koennen sich die 300 Pluenderer des Krankenhauses zusammentun, ihre Beute zusammenlegen (oder verkaufen), und dann das Krankenhaus in privater Regie wiederbetreiben. Der irakische Steurzahler wird es ihnen ebenso danken wie der irakische Patient!
Och nee!!!! demokratisch geförderte Räuber von der Freiheitsmacht freigestzt,
die keine Eigentumsverhältnisse achten - man!
>
>>in dem sie gestern Spielkarten mit den Konterfrei's der meistgesuchten
>>irak. Regierungs-Verantwortlichen herausgaben.
>>Man stelle sich einmal dieses zynische Spiel vor, welches hier abgeht.
>>Die haben nichts besseres zu tun als in der Weltöffentlichkeit solche
>>Blödeleien zu produzieren, während im befreiten Land Irak das nackte Chaos
>>überhand nimmt.
>>Ausser dem von US-Gi's best bewachten Oel-Ministerium in Baghdad, kümmert
>>sich kein"Befreier" um die von Stunde zu Stunde zunehmenden Plünderer, welche
>>ganze Spitäler ausräumen und alles wegtragen was nicht niet-und nagelfest ist.
>>Unüberbietbare Dekadenz manifestiert sich bei den Oel-Soldaten.
>>Emerald.
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Miesespeter
12.04.2003, 13:03
@ Turon
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Der befreite Buerger holt es sich zurueck |
-->>Sorry das mußte einfach sein. Heutige Diebe in IRak werden die irakische Mafiosos von morgen, dann Bedrohung und dann Regierung (wie in Rußland).
>No comments.[/b]
Nee, nee, nich so einfach. Die russische Mafia zeichent sich dadurch aus, dass sie aus REGIERUNGSSTRUKTUREN hervorgegangen ist. Dort hat nie das Volk das ehemalige Staatsvermoegen gepluendert (besser: wieder in Besitz genommen), sondern es wurde von oben unter einen gewissen Elite unter sich aufgeteilt.
>Och nee!!!! demokratisch geförderte Räuber von der Freiheitsmacht freigestzt,
>die keine Eigentumsverhältnisse achten - man!
Was fuer Eigentumsverhaeltnisse? Irak war im wesentlichen ein sozialistischer Staat, der sich dadurch auszeichnet, dass es - von Ausnahmen auf unterster Ebene abgesehen - kein Eigentum gibt, sondern dass alles von der Partei/dem Staat verwaltet wird.
Der Raeuber war der Staat, und jetzt wird zurueckgegeben, nur eben ohne Treuhandanstalt - und somit ohne buerokratische Korruption. Bravo!!!!!!!
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Turon
12.04.2003, 14:00
@ Miesespeter
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Sorry für den Ausbruch von vorhin, aber Du liegst leider falsch |
-->>>Sorry das mußte einfach sein. Heutige Diebe in IRak werden die irakische Mafiosos von morgen, dann Bedrohung und dann Regierung (wie in Rußland).
>>No comments.[/b]
>Nee, nee, nich so einfach. Die russische Mafia zeichent sich dadurch aus, dass sie aus REGIERUNGSSTRUKTUREN hervorgegangen ist. Dort hat nie das Volk das ehemalige Staatsvermoegen gepluendert (besser: wieder in Besitz genommen),
So, so... vielleicht solltest Du Dich mal mit meinem Schwager zusammensetzen,
der in Sankt Petersburg gleich nach dem Umbruch eine Firma gegründet hat.
Die"Rockets" entstünden nicht durch irgendwelche Abtrünnige aus dem russischen Stasiapparat, wurden lediglich später unterwandert. In Polen lief so etwas sehr ähnlich: die schlimmsten Kanalratten der Schule, diejenigen die den Schülerrest
unterjocht haben - sind heutzutage die Megaunternehmer. So richtig schlaue
stehen auf der Gehaltsliste dieser VonNaturAusRäuber. Nur heute etwa 20 Jahre nach dem Umbruch sind es keine Ex-Kriminelle, Ex-Solidarnoscfunktionäre,
und keine Ex-Denuzianten mehr - sondern die Prominenz.
Was Du hier weißzumachen versuchst wird Dir jeder Pole, Russe oder wer auch immer gar nicht erst bestätigen. Die heutigen Multimilionäre Rußlands organisierten früher Syndikate gegen die die Ex-Staatsmacht machtlos war.
Also hat der Staat die Verbrechensverfolgung zwar erhöht, und die Mafien schlugen sehr effizient zurück. Sie holten sich genau die Politiker ins Boot, die in der kommunistischer Partei Rußlands damals zweitrangig waren.
Sie wurden gekauft.
Erinnere Dich wer vor Putin der Staatspräsident war, und wie er an die Macht kam, und was man mit dem Ex-Präsidenten Gorbatschow gemacht hat.
sondern es wurde von oben unter einen gewissen Elite unter sich aufgeteilt.
Und in dem Irak wird es nicht anders werden. Im Grunde genommen ist es nirgendwo jemals anders gewesen. In Umbruchzeiten gibt es keine Regel - eher wohl die eine - die nackte Faust, und ein bißchen Imbus. Und das haben die Leute
die in solchen Zeiten auf Straßenclevernis setzen am meisten. Mit aufrichtigen,
oder gar gesetzestreuen Vorgehen wird man in solchen Zeiten ausgelacht.
Och nee!!!! demokratisch geförderte Räuber von der Freiheitsmacht freigestzt, die keine Eigentumsverhältnisse achten - man!
Was fuer Eigentumsverhaeltnisse? Irak war im wesentlichen ein sozialistischer Staat, der sich dadurch auszeichnet, dass es - von Ausnahmen auf unterster Ebene abgesehen - kein Eigentum gibt, sondern dass alles von der Partei/dem Staat verwaltet wird.
Stell Dich nicht so an, Miesepeter: Du weißt ganz genau wo geplündert wird.
Als erstes natürlich die Läden, aber hauptsächlich werden verlassene Wohnungen
geplündert. Im Grunde genommen müssen diese gar nicht verlassen sein,
im Grunde genommen reichen hier 8-10 Leute die vor Deiner Haustür stehen,
wo Du nicht mal die Polizei rufen kannst, weil die Kommunikationseinrichtungen
allersamt zerbombt sind.
Was Du angeblich nicht hast, wir Dir mit purer Gewalt einfach abgenommen, und diese Leute haben sehr wohl Methoden, wie man rausquetscht wo Dein Haben ist.
Meistens - wenn DU nichts sagen willst, widmen sie sich Deiner Frau.
Erzähl mir bloß nicht, die Iraker konzetrieren sich hauptsächlich auf Diebesgut des Staates. Das ist viel zu schwer zu bewerkstelligen - selbst in solchen zeiten wie diese. Vor allem müssen die Mafiosos dann sowieso"Wirkungskreis"
nach einem Raubzug ändern.
>Der Raeuber war der Staat, und jetzt wird zurueckgegeben, nur eben ohne Treuhandanstalt - und somit ohne buerokratische Korruption. Bravo!!!!!!!
Nein, falsch: wer in Irak was hatte, wie übrigens überall, bei dem sind
die Plünderer am ehesten da gewesen.
Du glaubst gar nicht wie die Post abgeht, in solchen Zeiten - da beklaut jeder jedem. In meinem Ort - da wo ich lebe - hat ein Busenfreund seine eigene Frau beklaut - mittels Freunde.
Nur bei uns war das bei weitem nicht so schlimm, wie in Rußland und Irak wird mit Sicherheit Spitze sein. Bei uns waren die Rechtsschaffungsorgane nach dem Umsturz immerhin vollkommen intakt. Im Irak ist derzeit nichts gesichert -
aber das spielt überhaupt keine Rolle. Eigentlich ist der irakische unterjochte Bürger jetzt gerade absolut schutzlos, weil die 30 amerikanische Panzer
die in Bagdad eingerollt sind, sind kaum in der Lage für Ordnung zu sorgen.
Die erfolgreichsten Iraksplünderer von heute, werden in zwei Jahren das Muppet-Show sein, daß man bei uns Regierung nennt. Und natürlich beste Freunde der Amerikaner. Amerikaner geben denen, daß was nicht ihnen gehört und verlangen
schnell Wiedergutmachung: Privatisierung der Ã-lquellen.
So ungefähr wird es laufen.
Gruß
|
Turon
12.04.2003, 14:19
@ Turon
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Hier noch mal Tatsachenbericht - wie so etwas läuft |
-->Ein tiefer Einblick in den Alltag der"befreiten" Stadt Bagdad vom gestrigen Tag
Die Irakis in Bagdad klauen was sie können
Robert Fisk, The Independent
Bagdhad, 11 April 2003 - Es war der Tag der Plünderer.
Sie plünderten die Deutsche Botschaft und warfen des Botschafters Schreibtisch in den Garten. Ich rettete die Europaflagge, die außerhalb der Visaabteilung in eine Pfütze geworfen worden war.
Der Mob, bestehend aus Männern mittleren Alters, verhüllten Frauen und schreienden Kindern, wälzte sich durch das Büro des Konsuls und schmiss Schallplatten von Mozart und deutsche Geschichtsbücher aus dem oberen Fenster.
Einige Stunden später wurde auch in die slowakische Botschaft eingebrochen.
Das Hauptquartier von UNICIF, die seit 1980 bemüht war, das Leben von Millionen irakischen Kindern zu retten und zu verbessern, wurde von einer Armee von Dieben gestürmt, die nagelneue Kopiergeräte übereinanderschmissen und die Dokumente der UN über Kinderkrankheiten, Kindersterblichkeit und Ernährung über den Boden verstreuten.
Die Amerikaner mögen nach der bühnenreifsten Bildershow seit Iwo Jima glauben, dass sie Bagdad „befreit“ haben, aber Zehntausende von Dieben, die mit der ganzen Familie auf LKWs und in PKWs nach Beute suchend durch die Stadt zogen, scheinen eine andere Vorstellung von Befreiung zu haben.
Es stellt auch einen ernsthaften Bruch der Genfer Konventionen dar.
Danach ist die Okkupationsmacht, also die USA, für den Schutz von Botschaften und UN-Büros verantwortlich.
Aber gestern fuhren die US-Truppen einfach an der Deutschen Botschaft vorbei, obwohl die Plünderer gerade dabei waren, Tische und Sessel aus dem Tor der Botschaft hinauszutragen.
Es ist ein Skandal wie die Amerikanischen Truppen diese Art der krankhaften massenhaften Kleptomanie munter ignorieren.
An einer innerstädtischen Kreuzung sah ich einen Scharfschützen der US-Marines auf dem Dach eines hohen Gebäudes wie er die Straßen nach möglichen Selbstmordattentätern absucht, während sich unten ein Verkehrsstau durch die Plündere gebildet hat - zwei geklaute Doppelstockbusse vollgestopft mit Kühlschränken
versperrten die Schnellstraße.
Draußen vor dem UN Büro verlangsamt ein Auto seine Fahrt und einer der unrasierten, schwitzenden Männer sagte mir auf arabisch, dass es sich nicht lohnt hineinzugehen,"wir bereits alles weggeholt."
Verständlich ist, dass die Verarmten und Unterdrückten nun Revanche nehmen an den Häusern der Gefolgsleute Saddams, die sie verarmen liesen und ihr Leben zerstörten, manchmal ganz wörtlich, und das seit mehr als zwei Jahrzehnten.
Ich beobachtete, wie ganze Familien am Ufer des Tigris die Häuser von Ibrahim Al-Hassan, Saddams Halbbruder und früherer Innenminister, von Saadun Shark, der frühere Verteidigungsminister und engster Berater Saddams, das Haus von Ali Hussein Majid,"Chemical" Ali genannt, der die Kurden mit Giftgas ermordete und letzte Woche in Basrah getötet wurde, sowie das Haus von Saddams Privatsekretär durchsuchten.
Sie kamen mit LKWs, Container-LKW, Bussen und mit Karren, die von fußkranken Eseln gezogen wurden, um das Inventar der massiven Villen wegzuschaffen.
Man erhält dadurch auch einen Eindruck von dem schockierenden Geschmack der Mitglieder der Baath-Partei bezüglich ihrer Wohnungseinrichtung wie billige pinkfarbige Sofas und reichlich bestickte Sessel, Servierwagen aus Plaste und wertvolle iranische Teppiche, so schwer, dass drei Muskelpakete von Dieben sie wegtragen mussten, Lampen die mit Palmen aus Messing verziert sind, Tische mit Intarsien eingelegt, Schubladen mit Perlmut verziert.
Und riesige unzählige amerikanische Kühlschränke.
Draußen vor dem ausgeplünderten Haus eines ehemaligen Innenministers stolzierte ein fetter Mann mit mit einem gestohlenen Zylinder auf dem Kopf aussehend wie eine Romanfigur von James Dickens und versuchte den Verkehrsstau der Plünderer zu regeln.
Stadtbusse fuhren an mir vorbei, gefahren von jungen Männern mit gierigen Blicken, während LKW rückwärts an die Fenster der Wohnzimmer heranfuhren und so die Einrichtung aufluden.
Auf der Saddam Brücke über den Tigris war ein Dieb mit seinem Diebesgut so schnell gefahren, dass er gegen die Betonabgrenzung gekracht war, und er lag noch immer tot auf dem Lenkrad.
Aber es scheint so als ob es ein ungeschriebenes Diebesgesetz gibt.
Wenn ein Dieb seine Hand auf einen Sessel, Kronleuchter oder Türrahmen legt gehört es ihm. Ich sah darüber keinen Streit oder etwa handgreifliche Auseinadersetzungen.
Ein Dutzend Diebe"arbeiteten" friedlich in der in der Deutschen Botschaft, assisitiert von einer Armee von schmalen Kindern.
Die Frauen zeigten auf das was sie wollten und die Ehemänner trugen es die Treppe hinunter, während die Kinder die Türbefestigungen lösten und im UN-Büro entfernten sie sogar die Fassungen der Beleuchtung.
Einer stand in der Deutschen Botschaft auf dem Tisch des Botschafters, um die Glühbirnen aus der Fassung an der Decke rauszuschrauben.
Auf der anderen Seite der Saddam Brücke bot sich ein mehr oder weniger surrealistisches Bild.
Zwei Jagdhunde, die dem Sohn Saddam’s gehörten, waren mit zwei weißen Seilen an einem mit Sesseln überladenen LKW angebunden und rannten neben dem Fahrzeug her.
Als ich die Stadt weiter durchstreifte erblickte ich vier Pferde auf einem Anhänger die Saddam gehörten. Darunter auch der weiße Hengst, mit dem er gewöhnlich porträtiert wurde.
Jedes Ministerium ( außer dem für Erdöl ) ist seiner Dokumente, Computer, Fachbücher, Möbel und Autos beraubt worden. Für all dies hatten die Amerikaner ihre Augen geschlossen und betonten ausdrücklich, dass sie nicht die Absicht haben die"Befreiung" des Eigentums zu verhindern.
Wenn man moralisch den Raubzug gegenüber Saddams Gefolgsleuten verstehen mag, so ist es doch unverständlich, wie der von der US Regierung genannte"Neue Irak" funktionieren soll, nachdem das Staatseigentum so gründlich geplündert wurde.
Anmerkung meinerseits: Das Haben und Gut des irakischen Staates gehöt nicht den ersten besten, sondern gerecht aufgeteilt, bzw. versteigert - damit die
notleidende Versorgung von Verwundeten etc - irgendwie gesichert ist.
Die verletzten und schwache Iraker werden nichts davon haben.
Und was mit der gestrigen Szene auf der Hilla-Straße wo ein Besitzer eines Getreidesilos und einer Fabrik seinen bewaffneten Wachleuten befahl auf die Plünderer, die versuchten seine LKW zu stehlen, zu schießen.
Ich sah wie der verzweifelte Versuch der bewaffneten Wachleute die Grundlage für Bagdads Brotversorgung zu verteidigen in nur 100 Meter Entfernung von Soldaten der 3. US-Infanterie-Division auf ihren Panzern sitzend beobachtet wurde und sie taten absolut nichts.
Das UN Büro, das ausgeraubt wurde, war nur 200 Meter vom nächsten US Kontrollpunkt entfernt. Diese amerikanische Armee der"Befreiung" beginnt wie eine Okkupationsarmee zu erscheinen. Ich beobachtete gestern morgen wie Hunderte von irakischen Zivilisten an der Brücke über die Schnellstraße in Doura anstanden um sie zu überqueren.
Jedem Mann wurde von den US Soldaten befohlen sein T-Shirt zu lüften und seine Hosen herunterzulassen und das im Angesicht aller Leute einschließlich der Frauen, nur um zu prüfen, ob sie keine Bombe mit sich führen.
Ich ging während des Morgens einem Feuer aus einem Maschinengewehr im Admiya Gebiet nach. Ein Scharfschütze der amerikanischen Marines saß auf dem Palasttor und verwundete drei Leute, darunter ein kleines Mädchen, die in einem Auto nicht rechtzeitig anhielten. Ein Mann in der Nachbarschaft, der von seinem Balkon aus sehen wollte was vorgefallen war, wurde von dem Scharfschützen erschossen. Und nur innerhalb von wenigen Minuten erschoss der Scharfschütze einen weiteren Mann in seinem Auto und verwundete zwei Mitfahrer darunter eine Frau.
Persönliche Anmerkung: So in etwa zeichnet sich das Abbild der Plünderungen.
Nur es geht weiter: die Gegenstände sind und bleiben Diebesgut - und die Schwächsten der Diebe werden bald von den stärksten der Diebe ebenfalls aufgesucht.
Man kann also keineswegs von gerechter Aufteilung reden.
Gruß
|
Turon
12.04.2003, 14:27
@ Turon
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Und hier noch ein Link |
-->Wildwest im Irak
Ohne Eigenkommentar.
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Zardoz
12.04.2003, 14:43
@ Turon
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Wie sieht denn eine 'gerechte Aufteilung' aus? (owT) |
-->
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Turon
12.04.2003, 14:46
@ Zardoz
|
Sage Du es mir! Etwa so? (owT) |
-->
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Zardoz
12.04.2003, 15:14
@ Turon
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Offensichtlich... |
-->... sind die Invasoren im Irak zumindest im Moment nicht gewillt, die Rolle eines übergeordneten"Unparteiischen" zu spielen, der Regeln definiert und durchsetzt. Andererseits gelten auch in dieser Situation für alle die gleichen Regeln. Somit ist die Art und Weise, in der sich der"Wettbewerb" vollzieht, durchaus gerecht.
Das Land wurde von einem Unterdrückerregime befreit und muß nun zu einer neuen Ordnung finden. Je mehr es dazu aus eigener Kraft beitragen kann, umso breiter wird die Akzeptanz des Ergebnisses sein.
Nice weekend,
Zardoz
|
silvereagle
12.04.2003, 15:26
@ Turon
|
Ihr habt wohl beide Recht |
-->Hallo Turon,
ich kann zu den Hintergründen mit der russischen Mafia nichts sagen - weil ich schlichtweg keine Ahnung habe. Grundsätzlich würde sich die Ansicht von Miesespeter ja verünftig anhören, aber auch Dein Hinweis auf"Neuemporkömmlinge aus dem Chaos" hat etwas für sich. Es wird wohl Beispiele für beides geben. Und dann hat jeder von Euch Recht. [img][/img]
Noch dazu, wo ein wiederum nachvollziehbarer Grund für eine solche"gemischte Entwicklung" ganz einfach darin liegt, dass die Macht über Waffen immer gegen die (bloße) Macht über"wirtschaftliche Power" die Oberhand behält: Stell Dir eine Situation vor, wo der eine ALLES Gold, alles Geld, alle Grundstücke usw. hat, und der andere ALLE Waffen. Der finale Ausgang dieses Konflikts ist nicht schwer vorherzusagen, oder? ;-) Und dann denk dran, wer in unserer heutigen Gesellschaft das Gewaltmonopol hat... Wenn sich aber dieses (wie z.B. bei Euch in Polen) plötzlich zum Teil auflöst, dann hast Du sicher Recht, dass die alten Kader nicht alle Fäden in der Hand behalten werden können... Dann kommen neue "Private" daher, die wiederum irgendwann zum"Staat" werden... ;-)
Dass die"wirtschaftliche Macht" einen ziemlichen.... wert ist gegen gegen bewaffneten Zwang, kann man z.B. recht schön in den Filmen von Sergio Leone nachempfinden... ;-) Das größte Potential hat demnach ein Mix aus Gewalt, Wirtschaft und Täuschung.
Schönes Wochenende,
silvereagle
|
Turon
12.04.2003, 15:41
@ Zardoz
|
Das ist zwar sehr diplomatisch, beantwortet aber die Frage nicht |
-->finde ich, jedenfalls.
>... sind die Invasoren im Irak zumindest im Moment nicht gewillt, die Rolle eines übergeordneten"Unparteiischen" zu spielen,...
Momento. Wenn ich einen schwachen Mitbürger von seinem Regime befreien will,
mag das ja noch edel sein. Ist auch der einzig einleuchtender Argument dafür warum sich Amerika für Irak interessiert.
Es kann aber keinen Unparteischen spielen, weil eben nicht das irakische Volk
einen Aufstand angezettelt hat, wo man sich genötigt fühlt UNO-Beobachter abzusenden. Die Rolle der Blauhelme in der UNO habe ich ohnehin nicht verstanden. Wurden die entsandt (ich meine Bosnien und Kosovo), um was zu tun?
Zuzusehen wir Vergewaltigung vollzogen wird? Mach doch nicht aus den Friedensengeln bloße Spanner. ;)
der Regeln definiert und durchsetzt. Andererseits gelten auch in dieser Situation für alle die gleichen Regeln. Somit ist die Art und Weise, in der sich der"Wettbewerb" vollzieht, durchaus gerecht.
Irgendwie verstehe ich nicht was Du mir damit sagen willst. Waschechte Kapitalisten sehen es doch gar nicht toll, wenn Eigentum defraudiert wird,
und zwar von Dieben.
Daß man in so einem Fall natürlich scherlich für Ordnung sorgen kann sollte
ja klar sein - wie denn. Erst die Waffen gegen das Regime, und dann Waffen gegen das Volk, das man befreien wollte? Irgendwie schwierig würde ich sagen. Allerdings das alles wollte doch USA in Amerika vor dem Auftakt des Krieges tun!
Nahrung für das unterjochte Volk, medizinische Primiärversorgung etc - und jetzt schaut man einfach zu wie Verletzte vergammeln?
>Das Land wurde von einem Unterdrückerregime befreit und muß nun zu einer neuen Ordnung finden. Je mehr es dazu aus eigener Kraft beitragen kann, umso breiter wird die Akzeptanz des Ergebnisses sein.
Na ja - nur wenn westliche Freiheit und Frieden so aussieht, dann muß ich wohl doch an meiner Vorstellungskraft arbeiten, oder noch deutlicher von Aussagen und Versprechungen der amerikanischen Politikern, Abstand nehmen.
Es gilt wohl: es muß noch alles viel schlechter werden, bevor es besser werden
kann. Nur: und das wird spannend, könnte sich herausstellen, daß man hier
am Ende keine geordneten Verhältnisse schafft, die tatsächlich irgendwie
vom Recht des Stärkeren tatsächlich in irgendeiner Weise sich unterscheiden.
>Nice weekend,
>Zardoz
Ebenso.
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Zardoz
12.04.2003, 15:47
@ silvereagle
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Nur scheinbar... |
-->>Stell Dir eine Situation vor, wo der eine ALLES Gold, alles Geld, alle Grundstücke usw. hat, und der andere ALLE Waffen. Der finale Ausgang dieses Konflikts ist nicht schwer vorherzusagen, oder? ;-)
... einfach. Der mit den Waffen hat zunächst alles. Aber wie geht's weiter?
Nein, das Leben ist wesentlich komplexer. Zum Glück. Was wir - auf Grund unserer geringen Lebensspanne - selbst davon bewußt wahrnehmen ist doch immer nur ein ganz kurzer Augenblick.
Jedes menschliche Leben ist nur ein Atom des Lebens der Menschheit.
Nice weekend,
Zardoz
|
Turon
12.04.2003, 16:30
@ silvereagle
|
Re: Ihr habt wohl beide Recht |
-->Ich weiß nicht, ob es darum geht, wer nun Recht hat.
Ich bezweifle aber auch daß diese ernstzunehmende Frage nach dem Beginn der
Ordnung jemals ernsthaft gestellt werden kann, wenn das Startkapital der
künftigen Irakis, die Regierungsschefs oder Schattensregierung werden.
Natürlich nicht nur im Irak, sondern sicherlich überall auf der Welt.
Letztendlich wird diese Frage auch mal vergessen werden, und ab einem bestimmten Zeitpunkt unterschlägt man das Widerwärtige in den Geschichts-
büchern, und schreibt wie in der letzter kommunistischer Geschichtsbuchfassung:
"...1945 hat Onkel Josef Stalin, den Polen die Freiheit geschenkt...".
Natürlich wird nicht erwähnt, daß exakt derselbe Josef Stalin, während des Warschauer Aufstands etwa 10 km vor Warschau mit seiner Armee abgewartet hat,
bis der Aufstand blutig niedergeschlagen wurde, und erst dann Warschau"befreite".
-----------------------------------------------------------------------------
Es bleibt wie es ist: das Raubtierterrorismus der befreienden Staatsmächte kennt keine Grenzen. Weder moralische noch irgendwelche anderen.
1991 hätte Saddam längst abgesetzt werden können, und dennoch ließ man Irak bluten. Die vermeintliche Freiheit Iraks wird wohl so aussehen: den Irakern
läßt man die Wahl: entweder Ihr macht was wir wollen, oder wir überlassen
Euch Husseins Garden bzw. Nachfolgern.
Wenn das Freiheit ist - dann gute Nacht.
Gruß.
Noch ein Kommentar:
Das größte Potential hat demnach ein Mix aus Gewalt, Wirtschaft und Täuschung.
Richtig. Ich bin zwar für gewaltfreie Vorgehensweise - aber ohne jegliche Autorität, hat ein Land wie Irak ohnehin überhaupt keine Chance
zu"Demokratisierung". Im Prinzip hat es Niemand.
Die größte Frage stellt sich dann aber - was passiert wenn die Gewalt die Schrauben fester anzieht. Die Irakis werden wohl kaum gegen US-Regime ankämpfen,
denn gegen Saddam haben sie es auch nicht gemacht. Daher sollte USA jetzt
zu eigener Aufgabe stehen, und die Plünderungen unter harter Strafe stellen.
Tun Sie aber nicht - sie haben noch nicht einmal eine Absicht hierfür, wenn man sich Rumsfeld anhört.
Schönes Wochenende,
>silvereagle
Auch Dir.
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Zardoz
12.04.2003, 16:44
@ Turon
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Sorry, war gar nicht diplomatisch gemeint. |
-->Ganz egal, wie die Invasoren sich verhalten: Entweder wird ihnen ihr Tun oder ihr Nichtstun vorgeworfen. Weil es letztlich auf den Vorwurf der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes hinaus läuft.
Was, wenn die bisherige Macht im Irak einfach ihre Machtposition aufgegeben hätte? Das Ergebnis wäre vermutlich das gleiche gewesen.
Entweder schafft die Bevölkerung des Irak den Aufbau von Ordnungsstrukturen aus eigener Kraft oder es wird ihnen eine Ordnung aufgezwungen. Bis dahin gilt: Die Dummen plündern, die Klugen organisieren sich. Erstere beobachtet die Welt momentan genau, letztere werden am Ende aber die Stärkeren sein.
Sollten sich übrigens all die düsteren Vorhersagen über den"Umbruch" und die"Zeitenwende" eines Tages bewahrheiten, werden wir hier zu Lande vermutlich ähnliches erleben. Ohne jemanden im Lande zu haben, den wir dafür verantwortlich machen können.
Nice weekend,
Zardoz
|
Miesespeter
12.04.2003, 17:31
@ Turon
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First time of the gypsies, then time of the pigs |
-->>So, so... vielleicht solltest Du Dich mal mit meinem Schwager zusammensetzen,
Ich lebe selber in einem ehemaligen Ostblockland, und kenne Lettland, Rumaenien, Bulgarien und Moldawien ganz gut.
>der in Sankt Petersburg gleich nach dem Umbruch eine Firma gegründet hat.
>Die"Rockets" entstünden nicht durch irgendwelche Abtrünnige aus dem russischen Stasiapparat, wurden lediglich später unterwandert. In Polen lief so etwas sehr ähnlich: die schlimmsten Kanalratten der Schule, diejenigen die den Schülerrest
>unterjocht haben - sind heutzutage die Megaunternehmer.
Das kann ich daher nicht bestaetigen. Die Schlaeger sind allesamt weiterhin Schlaeger, manche im Knast, andere in 'Sicherheitsfirmen'.....aber Megaunternehmer ohne Perteibuch und Politik/Geheimdienstverbindungen gibt es in keinem der genannten Laender.
>Was Du hier weißzumachen versuchst wird Dir jeder Pole, Russe oder wer auch immer gar nicht erst bestätigen. Die heutigen Multimilionäre Rußlands organisierten früher Syndikate gegen die die Ex-Staatsmacht machtlos war.
Die heutigen Multimillionaere Russlands haben ihren Reichtum ALLESAMT aus drei Sparten:
1) Immonbiliengeschaefte (Privatisierung und Korruption)
2) Oel (Nicht ohne politische Verbindungen denkbar)und andere Rohstoffe
3) Dekapitalisierung der Banken (Kreditbetrug) und Staatsunternehmen
Alle diese Megabranchen erfordern politische Kontakte auf hoechster Ebene.
>Also hat der Staat die Verbrechensverfolgung zwar erhöht, und die Mafien schlugen sehr effizient zurück. Sie holten sich genau die Politiker ins Boot, die in der kommunistischer Partei Rußlands damals zweitrangig waren.
Unsinn. Der Umsturz damals wurde von den 'zweitrangigen' Kadern organisiert und in ganz Osteuropa durchgesetzt. Die haben seit 15 Jahren die Zuegel in der Hand. Der Geheimdienst und Staatsapparat war zu jeder Zeit staerker als die auf der Strasse agierenden Kleinmafioten, Alkoholschmuggler und Zuhaelter.
>Sie wurden gekauft.
>Erinnere Dich wer vor Putin der Staatspräsident war, und wie er an die Macht kam, und was man mit dem Ex-Präsidenten Gorbatschow gemacht hat.
Gorbatschow war keinen Deut besser als Putin, der gehoerte zu der gleichen Clique. Lies mal nach wie er den Umsturz in Rumaenien und Prag per KGB unterstuetzt hat.
Es ist wie bei Clinton und Bush: Im Prinzip sind beide gleich, nur kann der eine besser verkaufen, und der andere geht etwas rabiater vor.
>
>[b]Stell Dich nicht so an, Miesepeter: Du weißt ganz genau wo geplündert wird.
>Als erstes natürlich die Läden, aber hauptsächlich werden verlassene Wohnungen
>geplündert. Im Grunde genommen müssen diese gar nicht verlassen sein,
>im Grunde genommen reichen hier 8-10 Leute die vor Deiner Haustür stehen,
>wo Du nicht mal die Polizei rufen kannst, weil die Kommunikationseinrichtungen
>allersamt zerbombt sind.
Das ist keineswegs das Bild, das ueber die Presse kommt. Unter www.lewrockwell.com ist heute ein schoener Artikel, der beschreibt, dass private Ladenbesitzer Pluenderer mit Waffengewalt vertreiben.
>Was Du angeblich nicht hast, wir Dir mit purer Gewalt einfach abgenommen, und diese Leute haben sehr wohl Methoden, wie man rausquetscht wo Dein Haben ist.
>Meistens - wenn DU nichts sagen willst, widmen sie sich Deiner Frau.
>Du glaubst gar nicht wie die Post abgeht, in solchen Zeiten - da beklaut jeder jedem. In meinem Ort - da wo ich lebe - hat ein Busenfreund seine eigene Frau beklaut - mittels Freunde.
>Nur bei uns war das bei weitem nicht so schlimm, wie in Rußland und Irak wird mit Sicherheit Spitze sein. Bei uns waren die Rechtsschaffungsorgane nach dem Umsturz immerhin vollkommen intakt.
Halte ich fuer eine Maer. Ich habe persoenlich noch niemals!! irgendwo solche Zustaende erlebt, obwohl diese sogenannte 'Anarchie' staendig als Buhmannbild an die Wand gemalt wird. Natuerlich wird geklaut, und es gibt immer genug Leute, die anderer Leute Eigentum nicht achten (besonders Politiker). Tatsachlich verhalten sich die meisten Menschen untereinander aber allesamt relativ zivilisiert. Die einzigen, die sich auffuehren wie die Schweine, sind Staatsbeamte, weil sie wissen, das sie von niemandem je belangt werden koennen, und das sich niemand gegen sie selbstverteidigen kann.
Einen Pluenderer kann man erschiessen. Versuch das mal mit einem Polizisten, der vorbeikommt, um das Schutzgeld einzukassieren.
>Die erfolgreichsten Iraksplünderer von heute, werden in zwei Jahren das Muppet-Show sein, daß man bei uns Regierung nennt. Und natürlich beste Freunde der Amerikaner. Amerikaner geben denen, daß was nicht ihnen gehört und verlangen
>schnell Wiedergutmachung: Privatisierung der Ã-lquellen.
>So ungefähr wird es laufen.
>Gruß
Da gebe ich Dir allerdings Recht. Die Freude der Iraker, von Ihrer Regierung befreit zu sein, wird nur ein paar Tage waehren. Dann werden Sie merken, das sie eine neue Regierung haben, und sie auch weiterhin ausgequetscht werden.
Die Pluenderer, die mit Saddams Sofa oder dem PC aus der dt. Botschaft zufrieden sind, werden bald diszipliniert werden. Keiner von denen wird in zwei Jahren iregendwo anders sein als dort, wo er vor zwei Jahren auch schon war. Denn dann ist die Zeit der wirklichen Pluenderer, welche sich wirklich auffuehren wie die Saeue und vor nichts und niemandem halt machen.
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Miesespeter
12.04.2003, 17:40
@ Turon
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Herrlich!!! Eine Inspiration! |
-->Ich wuenschte, man wuerde es gleich mit allen dt. Botschaften und UN-Bueros so machen!!
Vielleicht wuerden dann die dt. Buerger auch etwas Mut kriegen, und ihrerseits die Amtsstuben leerraeumen, um sich die Gueter zurueckzuholen, die man ihnen abgepresst hat!
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Turon
12.04.2003, 17:41
@ Zardoz
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Re: Sorry, war gar nicht diplomatisch gemeint. |
-->>Ganz egal, wie die Invasoren sich verhalten: Entweder wird ihnen ihr Tun oder ihr Nichtstun vorgeworfen. Weil es letztlich auf den Vorwurf der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes hinaus läuft.
Leider, ja. Daher war die Diplomatie in Vordergrund maßgeblich für die Einschätzung der US.Amerikaner und hier sind sie leider kläglich gescheitert.
Sie wollten gar nicht diplomatisch sein - das ist leider kaum zu übersehen gewesen. Und danach was sie damals taten wird heute jedweder Schritt der Amerikaner wieder gemessen.
>Was, wenn die bisherige Macht im Irak einfach ihre Machtposition aufgegeben hätte? Das Ergebnis wäre vermutlich das gleiche gewesen.
Nicht unbedingt: Wenn Hussein Garde aufgegeben hätte würde man immerhin noch funktionierende Organe der Macht haben, die dann der folgender Macht überstellt wären. Da käme es aber darauf an, wie sie diese einsetzt.
>Entweder schafft die Bevölkerung des Irak den Aufbau von Ordnungsstrukturen aus eigener Kraft oder es wird ihnen eine Ordnung aufgezwungen.
Mit dem ersten Teil bin ich einverstanden, mit dem Ordnung aufzwingen,
nicht so sehr. Letztendlich hat doch Amerika gegen Saddam und seine Massenvernichtungswaffen gekämpft (laut offizieller Version). Daß aber eine
Nachkriegsordnung notwendig ist - steht außer Frage.
Bis dahin gilt: Die Dummen plündern, die Klugen organisieren sich. Erstere beobachtet die Welt momentan genau, letztere werden am Ende aber die Stärkeren sein.
Richtig.
>Sollten sich übrigens all die düsteren Vorhersagen über den"Umbruch" und die"Zeitenwende" eines Tages bewahrheiten, werden wir hier zu Lande vermutlich ähnliches erleben. Ohne jemanden im Lande zu haben, den wir dafür verantwortlich machen können.
Ja. Allerdings fürchte ich, daß bis dahin die Lage derart desolat wird,
daß man tatsächlich die Einwanderer zur Verantwortung ziehen wird. Was die Ultrarechten in Gegensatz zu allen anderen haben, ist das Portrait auf dem das
Feindesbild steht. Ergänzt durch etliche Legenden, wie waffenschiebende Türken,
autoschiebenden faule Polen, Drogenspezialisten aus Rußland - hat man mehr Feinde als genug, die man zur Verantwortung ziehen kann.
Ich empfehle Dir mal"Quo Vadis" von Hendryk Sienkiewicz - (die geschichte mit den Christen, die angeblich Rom in Brand setzten und zur Verantwortung gezogen werden sollten - Löwenkämpfe, Kreuzigung etc. Das ist genau das Ding.
Ohne Täter gibt es keine Revolution: und bisher haben sich nur die Kommunisten dazu gewagt, für eigene Taten zu verantworten in dem man freie Wahlen zugelassen hat.
Dummerweise fürchte ich, daß gerade in Polen die Linke generell - im Jahre 2003 - mehr Zustimmung hat, als jemals zuvor (bitte hier nicht an die öffentlichen Zahlen glauben, wonach die PZPR im Jahre 1976 95% der Wählerstimmen hatte. Die öffentliche Meinung damals war kaum zu 30% für den Sozialismus - eine Alternative gab es aber nicht.
Wenn ich heute die Lage beurteilen würde, sind 40% überzeugt links - 30%
in 50% aller Themenbereiche nehmen die Sozialisten ernst.
Daher: der mensch wählt im Normalfall die Partei, die im am meisten zu leben überläßt - und im Jahre 2012 oder so, würde mich es absolut nicht wundern, wenn es die Sozialisten PDS wären, die die absolute Mehrheit holen.
Übrige Parteien sind nicht bereit tatsächlich, dem Bürger das Leben zu erleichtern, da sie dies aus finanziellen Gründen nicht kennen.
Aber: es wird die nächste Etappe sein, wo man behauptet wird der Sozialismus habe versagt und deshalb muß neue Ordnung und neue Währung her.
Und dann beginnt alles brav wieder von vorne. In 35 Jahren gibt es dann Wohlstand in Deutschland, der als Sieg des Kapitalismus über Sozialismus
bezeichnet wird. Es ist absolut einfach.
Der Sozialismus ist heutzutage einfach nicht mehr wegzudenken,
er muß da sein, damit man die kapitalistischen Verfehlungen, elegant
Jemandem in die Schuhe schiebt.
Kapitalismus alleine? Nein - das wird nie und nimmer funktionieren.
Weil er nur für die Klügeren Vorteile bietet, und Länder in denen
diese wohnhaft sind und schnellstens handlungswillig eigene Wirtschaft aufzubauen.
Lösung aller Probleme von allen ist er aber definitiv nicht.
>Nice weekend,
>Zardoz
Ebenso.
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Turon
12.04.2003, 17:44
@ Miesespeter
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Herrlich!!! Eine Inspiration! - schwarzer Humor? |
-->>Ich wuenschte, man wuerde es gleich mit allen dt. Botschaften und UN-Bueros so machen!!
>Vielleicht wuerden dann die dt. Buerger auch etwas Mut kriegen, und ihrerseits die Amtsstuben leerraeumen, um sich die Gueter zurueckzuholen, die man ihnen abgepresst hat!
Das ist leider - auch wenn wir ganz klar beim Ursprung des Themas anderer Meinung sind - so gut, daß ich Dir das diesmal nicht mal übel nehme.
Bis auf die Tatsache, daß jeder Staat den Bürger immer und grundsätzlich enteignet, nicht nur Deutschland und KO. In USA ist es genauso der Fall.
Gruß
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silvereagle
12.04.2003, 18:53
@ Miesespeter
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Immer diese 'armen Schweine' ;-) |
-->Hallo Miesespeter,
wieder mal ein echter Genuß, Deine Zeilen zu lesen... ;-)
Besonders interessant finde ich dabei die folgenden beiden Sätze:
> Die einzigen, die sich auffuehren wie die Schweine, sind Staatsbeamte, weil sie wissen, das sie von niemandem je belangt werden koennen, und das sich niemand gegen sie selbstverteidigen kann.
und
> Denn dann ist die Zeit der wirklichen Pluenderer, welche sich wirklich auffuehren wie die Saeue und vor nichts und niemandem halt machen.
Woher kommt es eigentlich, dass sich im (vor allem im deutschen) Sprachgebrauch die Bemühung dieser tierischen Metapher für so ziemlich die hinterletzten charakterlichen Eigenschaften so stark durchgesetzt hat? Ich meine, Schweine sind doch letztlich ganz normale Tiere, die sich keineswegs durch besonders"schweinische" Eigenschaften von anderen Tieren bzw. Haustieren abheben, oder? OK, Schweinemist ist nicht gerade wohlriechend, wie selbst Städter wie ich in Erinnerung haben - aber z.B. der sprichwörtliche"Schweinestall" sieht doch ein wenig anders aus, als allgemein angenommen: Selbst in dieser wirklich nicht gerade artgerechten Zwangs-Behausung geben sich die Tiere Mühe, so gut sie können (Platzverhältnisse bekanntlich meist"unter aller..." ;-)), den eigenen Abfall NICHT wahllos irgendwo abzulagern, sondern z.B. in die Ecke.
Es würde mich demnach wirklich interessieren, was hinter diesem"Sprachphänomen" steckt - hast Du da vielleicht einen Hinweis parat?
Gruß, silvereagle
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Miesespeter
12.04.2003, 19:55
@ silvereagle
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Re: Immer diese 'armen Schweine' ;-) |
-->>Hallo Miesespeter,
>wieder mal ein echter Genuß, Deine Zeilen zu lesen... ;-)
Was soll ich machen, meine Taste mit den Punkten klemmt:)
>Besonders interessant finde ich dabei die folgenden beiden Sätze:
>> Die einzigen, die sich auffuehren wie die Schweine, sind Staatsbeamte, weil sie wissen, das sie von niemandem je belangt werden koennen, und das sich niemand gegen sie selbstverteidigen kann.
>und
>> Denn dann ist die Zeit der wirklichen Pluenderer, welche sich wirklich auffuehren wie die Saeue und vor nichts und niemandem halt machen.
>Woher kommt es eigentlich, dass sich im (vor allem im deutschen) Sprachgebrauch die Bemühung dieser tierischen Metapher für so ziemlich die hinterletzten charakterlichen Eigenschaften so stark durchgesetzt hat? Ich meine, Schweine sind doch letztlich ganz normale Tiere, die sich keineswegs durch besonders"schweinische" Eigenschaften von anderen Tieren bzw. Haustieren abheben, oder? OK, Schweinemist ist nicht gerade wohlriechend, wie selbst Städter wie ich in Erinnerung haben - aber z.B. der sprichwörtliche"Schweinestall" sieht doch ein wenig anders aus, als allgemein angenommen: Selbst in dieser wirklich nicht gerade artgerechten Zwangs-Behausung geben sich die Tiere Mühe, so gut sie können (Platzverhältnisse bekanntlich meist"unter aller..." ;-)), den eigenen Abfall NICHT wahllos irgendwo abzulagern, sondern z.B. in die Ecke.
>Es würde mich demnach wirklich interessieren, was hinter diesem"Sprachphänomen" steckt - hast Du da vielleicht einen Hinweis parat?
>Gruß, silvereagle
Ich habe das so verstanden, dass Du es ungerecht gegenueber diesen dem Menschen sehr nuetzlichen Tieren empfindest, wenn ich diese auf eine Stufe mit dem Staatsdienertum stelle?
Ich kann nur vermuten, dass dieses Sprachphaenomen in orwellscher Aneignung der Sprache von den Politikern besetzt worden ist, um sich in ein besseres Licht zu setzen und es sich dann so eingebuergert hat! Jetzt haben die Schweine den Salat.
Gruss
Miesespeter
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Turon
13.04.2003, 00:37
@ Miesespeter
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Re: First time of the gypsies, then time of the pigs |
-->"...So, so... vielleicht solltest Du Dich mal mit meinem Schwager zusammensetzen,
>Ich lebe selber in einem ehemaligen Ostblockland, und kenne Lettland, Rumaenien, Bulgarien und Moldawien ganz gut.
Ok. Laut Deiner Beschreibung kennst Du die Sitten hier nicht gut genug.
Verzeihe mal die Direktheit, aber das werde ich noch erklären.
>>der in Sankt Petersburg gleich nach dem Umbruch eine Firma gegründet hat.
>>Die"Rockets" entstünden nicht durch irgendwelche Abtrünnige aus dem russischen Stasiapparat, wurden lediglich später unterwandert. In Polen lief so etwas sehr ähnlich: die schlimmsten Kanalratten der Schule, diejenigen die den Schülerrest unterjocht haben - sind heutzutage die Megaunternehmer.
>Das kann ich daher nicht bestaetigen. Die Schlaeger sind allesamt weiterhin Schlaeger, manche im Knast, andere in 'Sicherheitsfirmen'.....aber
Es kommt immer auf die Sichtweise an. Aber das was Du hier schreibst ist schon mal ein Hinweis, daß Du offenbar nicht weit genug die Strukturen
kennst.
Wenn ich Schläger meine - dann geht es mit Sicherheit nicht um die permanenten
Schwachköpfe, die gleich alles mit Faust und Peitsche erledigen und eine Schulbildung bis zur 8-klasse geschafft haben. Die waren Schläger, und sie bleiben auch Schläger. Es geht nur um die Anführer der Banden, die diese immer wieder nutzten und als die Opportunität und Ruf der Gemeinten sie daran hinderte
gesellschaftlich höher aufzusteigen, haben sie ehemalige Freunde eben zu Sicherheitsunternehmen zusammengefasst - mit dicker Anzahl an Aufträgen.
Megaunternehmer ohne Perteibuch und Politik/Geheimdienstverbindungen gibt es in keinem der genannten Laender.
Richtig: sie wären ansonsten gar nicht so hoch aufgestiegen. Sie zählen jetzt allerdings mittlerweile zu den Staädteprominenz.
Ein Beispiel: zusammen mit mir gab es einen, der nie in der Schule wahrhaftiges Vorbild wurde. Unterricht geschwänzt, dennoch gut bestanden (quasi Naturtalent).
In letzter Klasse landete er auf der Anklagebank - und wurde mit Aussage des eigenen Vaters - hinter Schloß und Riegel gebracht. Keine Schule zu Ende -
auch kein Rückkehr auf die Schulbank. Noch im Hörsaal hat er seinem Vater
Mordrohung ausgesprochen.
Heute? Heute leitet er ein Bauunternehmen der großzügig durch Staatsaufträge bestückt ist. Eine Sicherheitsfirma hat er natürlich auch.
>>Was Du hier weißzumachen versuchst wird Dir jeder Pole, Russe oder wer auch immer gar nicht erst bestätigen. Die heutigen Multimilionäre Rußlands organisierten früher Syndikate gegen die die Ex-Staatsmacht machtlos war.
>Die heutigen Multimillionaere Russlands haben ihren Reichtum ALLESAMT aus drei Sparten:
>1) Immonbiliengeschaefte (Privatisierung und Korruption)
>2) Oel (Nicht ohne politische Verbindungen denkbar)und andere Rohstoffe
>3) Dekapitalisierung der Banken (Kreditbetrug) und Staatsunternehmen
So in Ordnung: aber - erkläre mir mal, wie es möglich ist, daß zu damaliger Zeit, als mein Ex-Schwager der heute ein 9 Mann Unternehmen leitet in Sankt Petersburg - seine Gewerbeanmeldung abgab, noch am selben Tagen Besuch der schweren Jungs bei sich hatte?
Die Erklärung ist einfach: die gegründeten Mafien (denn es gibt keineswegs so etwas wie eine Russenmafia) organisierten sich einen fianziellen Nachschub aus Schmiergeldzahlungen für Sicherheitsleistungen - bei den Selbständigen. Der Einfluß der Russen reicht weit bis in deutsche Unternehmerstrukturen - und das nachweislich. Die Wirtschaft aller Länder des Ex-Ostblocks ist selbstredend
auf die Mafiakontakte angewiesen. Wer zahlt ist halt in.
Die Gründer der Mafien sind aber keineswegs gleich Staatssicherheits-funktionäre. Das ist Blödsinn. Diese haben aber gerade die Staatsicherheitsfunktionäre durch Korruption hinzugewonnen - obwohl es immer Funktionäre zweiten Ranges gewesen sind. Die Schlüsselfiguren der Ex-Staatsicherheitsdienste wurden bedeutungslos (wie zum Beispiel Herr Jaruzelski in Polen (auch wenn er General war dient er als bestes Beispiel dazu).
>Alle diese Megabranchen erfordern politische Kontakte auf hoechster Ebene.
Korrekt - und man hat diese Posten den erfolgreichsten Vertreiber im Staatsdienst gegeben. Das ist ganz normaler Vorgang. Es kommt also nicht darauf
an wer in gewisser Ausgangslage wer war. Es kam hauptsächlich auf Erfolg an.
>>Also hat der Staat die Verbrechensverfolgung zwar erhöht, und die Mafien schlugen sehr effizient zurück. Sie holten sich genau die Politiker ins Boot, die in der kommunistischer Partei Rußlands damals zweitrangig waren.
>Unsinn. Der Umsturz damals wurde von den 'zweitrangigen' Kadern organisiert und in ganz Osteuropa durchgesetzt. Die haben seit 15 Jahren die Zuegel in der Hand. Der Geheimdienst und Staatsapparat war zu jeder Zeit staerker als die auf der Strasse agierenden Kleinmafioten, Alkoholschmuggler und Zuhaelter.
>>Sie wurden gekauft.
>>Erinnere Dich wer vor Putin der Staatspräsident war, und wie er an die Macht kam, und was man mit dem Ex-Präsidenten Gorbatschow gemacht hat.[/b]
>Gorbatschow war keinen Deut besser als Putin, der gehoerte zu der gleichen Clique. Lies mal nach wie er den Umsturz in Rumaenien und Prag per KGB unterstuetzt hat.
Und? was beweist das schon? Kannst Du mir das mal erklären? Heute kannst Du Gorbatschow jede Menge vorwerfen - aber wenn Du ein Land wie Rußland gegen ganze kommunistische Partei, KGB und Altstrukturen umschwenken muß/willst -
mußt Du Dich direkt an die Spitze setzen - Tatkraft beweisen.
Glaubst Du in den Reihen der erfolgreichen Parteigenossen ehemaliges
Ostblockapparates kam man nur mit Bekanntschaften rein? Wer da in unterer Reihe
aufmuckte - der war plötzlich aus dem Spiel - genauso wie bei uns.
>Es ist wie bei Clinton und Bush: Im Prinzip sind beide gleich, nur kann der eine besser verkaufen, und der andere geht etwas rabiater vor.
Schon möglich. Nur Clintons Art war bei weitem besser als der vom Bush.
Wenn heute Bush seine Monika hätte - und es wäre öffentlich - würde mich dies kaum wundern oder empören. Liebe und Sex ist kein Verbrechen.
>>Stell Dich nicht so an, Miesepeter: Du weißt ganz genau wo geplündert wird.
>>Als erstes natürlich die Läden, aber hauptsächlich werden verlassene Wohnungen
>>geplündert. Im Grunde genommen müssen diese gar nicht verlassen sein,
>>im Grunde genommen reichen hier 8-10 Leute die vor Deiner Haustür stehen,
>>wo Du nicht mal die Polizei rufen kannst, weil die Kommunikationseinrichtungen
>>allersamt zerbombt sind.
>Das ist keineswegs das Bild, das ueber die Presse kommt. Unter www.lewrockwell.com ist heute ein schoener Artikel, der beschreibt, dass private Ladenbesitzer Pluenderer mit Waffengewalt vertreiben.
[b]Wo ehen dann diese hin? Oder gibt es gar, gar keine Plünderungen? Wenn einer
aus der Schrottflinte schießt - heißt es bei weitem nicht, dass es alle tun.
>>Was Du angeblich nicht hast, wir Dir mit purer Gewalt einfach abgenommen, und diese Leute haben sehr wohl Methoden, wie man rausquetscht wo Dein Haben ist.
>>Meistens - wenn DU nichts sagen willst, widmen sie sich Deiner Frau.
>>Du glaubst gar nicht wie die Post abgeht, in solchen Zeiten - da beklaut jeder jedem. In meinem Ort - da wo ich lebe - hat ein Busenfreund seine eigene Frau beklaut - mittels Freunde.
>>Nur bei uns war das bei weitem nicht so schlimm, wie in Rußland und Irak wird mit Sicherheit Spitze sein. Bei uns waren die Rechtsschaffungsorgane nach dem Umsturz immerhin vollkommen intakt.
>Halte ich fuer eine Maer. Ich habe persoenlich noch niemals!! irgendwo solche Zustaende erlebt, obwohl diese sogenannte 'Anarchie' staendig als Buhmannbild an die Wand gemalt wird.
Na bitte! Massenanarchie hat es natürlich in Rußland und Co nie gegeben -
aber von Schuldnern, die man Ohren abgeschnitten hat, Schießereien in Warschau
wegen Mafiaabrechnungen hast Du mit Sicherheit was erfahren. Dabei ist Polen bei weitem noch ausgesprochen ruhig, wie Ungarn und Tschechien auch.
Natuerlich wird geklaut, und es gibt immer genug Leute, die anderer Leute Eigentum nicht achten (besonders Politiker). Tatsachlich verhalten sich die meisten Menschen untereinander aber allesamt relativ zivilisiert. Die einzigen, die sich auffuehren wie die Schweine, sind Staatsbeamte, weil sie wissen, das sie von niemandem je belangt werden koennen, und das sich niemand gegen sie selbstverteidigen kann.
Ohne Worte. Bei allem Respekt: ich habe für den Staat, Staatsbeamte etc,
nicht gerade viel übrig - aber das was Du gerade beschreibst - daß sie ohnehin
von nichts zu Nutze sind würde ich gerade im Ex-Ostblock überhaupt nicht unterschreiben.
>Einen Pluenderer kann man erschiessen. Versuch das mal mit einem Polizisten, der vorbeikommt, um das Schutzgeld einzukassieren.
Die Polizisten kassieren Schutzgelder? Ach so! Bist Du sicher, daß der Polizist der das getan hat, tatsächlich Bulle gewesen ist? Also die bei meinem Schwager - waren keineswegs getarnt. Sie fragten lediglich obe er die 10% vom Umsatz zahlen will, oder ob er das Bedürfnis verspürt seinen Laden neueinzurichten. Es könnte ja sein, denn - wie man ihm mitgeteilt hat -
kostet Ladenseinrichtung ein haufen geld - aber am Ende stellt sich heraus,
daß die Einrichtung nicht so schön gewesen ist, wie man sich dies bei Anschaffung vorgestellt hat. Auch hier waren die JUngs gerne behilflich.
>>Die erfolgreichsten Iraksplünderer von heute, werden in zwei Jahren das Muppet-Show sein, daß man bei uns Regierung nennt. Und natürlich beste Freunde der Amerikaner. Amerikaner geben denen, daß was nicht ihnen gehört und verlangen
>>schnell Wiedergutmachung: Privatisierung der Ã-lquellen.
>>So ungefähr wird es laufen.
>>Gruß
>Da gebe ich Dir allerdings Recht. Die Freude der Iraker, von Ihrer Regierung befreit zu sein, wird nur ein paar Tage waehren. Dann werden Sie merken, das sie eine neue Regierung haben, und sie auch weiterhin ausgequetscht werden.
Um mehr geht es mir auch nicht, ich will nur betonen, daß gerade unter den Anführern der Plünderer die Fähigsten ausgesucht werden - und zwar danach
wie erfolgreich sie eigenes Konto gepflegt haben.
>Die Pluenderer, die mit Saddams Sofa oder dem PC aus der dt. Botschaft zufrieden sind, werden bald diszipliniert werden. Keiner von denen wird in zwei Jahren iregendwo anders sein als dort, wo er vor zwei Jahren auch schon war. Denn dann ist die Zeit der wirklichen Pluenderer, welche sich wirklich auffuehren wie die Saeue und vor nichts und niemandem halt machen.
Es ist wie bei einem gewöhnlichen Dieb: fasst man ihm - schneidet man ihm die Faust ab. Aber es gibt Leute die genau das organisieren - diese werden
dann sehr erfolgreich, als Politiker oder Bussinesman. Geschätzt, geehrt etc.
Die Russenmafia kontrollierte zu seiner Zeit etwa 40% des Gesamtumsatzes Rußland. Erkläre mal als Staat solcher Macht einen Krieg - und Du kommst niemals zur Ruhe.
Und hier gilt das alte Sprichwort: kannst Du einen Feind nicht besiegen, mußt Du
Dich mit ihm verbünden. Genau das ist nach Worten meines Schwagers in Rußland bereits vollzogen. Wenn man heute dort ein Geschäft gründet - wird man ab und zu auch noch besucht - allerdings sind die Methoden recht"human".
Wie so etwas vom staaten geht: man nehme eine Staatsanwalt, drückt ihm eine
Pistole am Kopf und schlägt vor: entweder abdrücken, oder sagen wir 40.000 neue Zloty Schmiergeld zu nehmen, damit der bei einer gewisser Bande nicht so detaliert verfolgt.
Mit Ex-Politikern oder Stasis hat das aber nicht das geringste zu tun.
Sie könnten als brave Idealisten stets nur das beste tun wollen - und merken
das es so gar nicht geht. Ansonsten ist man laufende Zielscheibe.
Gruß
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