chiron
12.04.2003, 17:37 |
Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA Thread gesperrt |
-->Schulden der öffentlichen Haushalte der Schweiz gegliedert nach Bund, Kantone und Gemeinden von 1980-2000
in Mio 1980 1990 1995 2000
Bund 31'680 38'509 79'936 105'332
Kantone 22'400 30'535 53'436 64'262
Gem. 23'000 29'000 37'000 37'900
Total 77'080 98'044 170'372 207'494
Die Staatsschulden sind in den letzten 20 Jahren um 332 % gestiegen
Schulden der öffentlichen Haushalte von Deutschland nach Bund, Ländern und Gemeinden von 1980-2000
in Mio 1980 1990 1995 2000
Bund 232'320 561'982 843'981 1'479'483
Länder 137'804 328'787 511'687 661'350
Gem. 95'208 125'602 194'101 192'575
Total 465'332 1'016'371 1'549'769 2'333'408
Ab 1990 sind in den Zahlen für den Bund auch die Einheitskosten enthalten
Ab 1995 sind in den Zahlen für Länder u. Gemeinden auch die der ehemaligen DDR enthalten
Die Staatsschulden sind in den letzten 20 Jahren um 636 % gestiegen
Schulden der Vereinigten Staaten von Amerika von 1980-2000
Die einzelnen Bundesstaaten und Gemeinden sind nicht eingeschlossen
in Mio 1980 1990 199 2000
USA 930,210 3,233,313 4,973,982 5,674,178
Die Staatsschulden sind in den letzten 20 Jahren um 610 % gestiegen
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Laui
12.04.2003, 17:56
@ chiron
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Re: Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA |
-->Sind die Zahlen jeweils in Landeswährung, also CHF, EUR und USD?
Danke!
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chiron
12.04.2003, 18:06
@ Laui
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Re: Zusammenstellung der Staatsschulden von CH/D/USA |
-->>Sind die Zahlen jeweils in Landeswährung, also CHF, EUR und USD?
>Danke!
CHF/DEM/USD
Gruss Chiron
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Albrecht
12.04.2003, 19:49
@ chiron
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Deutschland wird schlechter geredet als es ist!!!!!!!!! |
-->Hallo zusammen,
wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
DEUTSCHLAND WIRD SCHLECHTER GEREDET ALS ES IST, WAS ABSOLUT NICHT HEIßEN SOLL, DAß WIR ES NOCH SEHR VIEL BESSER MACHEN KÃ-NNTEN. DAS POTENTIAL HAT DAS LAND, NUR DIE PRESSE, DIE EU UND DIE USA REDEN DAS LAND SCHLECHT. ES GIBT IN KEINEM LAND WELTWEIT BESSERE FACHARBEITER ALS IN DEUTSCHLAND. WIR BRAUCHEN UNS VOR KEINEM!! ZU VERSTECKEN.
MEHR SELBSTBEWUßTSEIN IN JEDER BEZIEHUNG WÜRDE DEUTSCHLAND GUT ZU GESICHT STEHEN!
Gruß
Albrecht
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Albrecht
12.04.2003, 20:16
@ chiron
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Deutschland wird schlechter geredet als es ist!!!!!!!!! |
-->Hallo zusammen,
wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
DEUTSCHLAND WIRD SCHLECHTER GEREDET ALS ES IST, WAS ABSOLUT NICHT HEIßEN SOLL, DAß WIR ES NOCH SEHR VIEL BESSER MACHEN KÃ-NNTEN. DAS POTENTIAL HAT DAS LAND, NUR DIE PRESSE, DIE EU UND DIE USA REDEN DAS LAND SCHLECHT. ES GIBT IN KEINEM LAND WELTWEIT BESSERE FACHARBEITER ALS IN DEUTSCHLAND. WIR BRAUCHEN UNS VOR KEINEM!! ZU VERSTECKEN.
MEHR SELBSTBEWUßTSEIN IN JEDER BEZIEHUNG WÜRDE DEUTSCHLAND GUT ZU GESICHT STEHEN!
Gruß
Albrecht
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Baldur der Ketzer
12.04.2003, 22:29
@ Albrecht
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Re: Deutschland wird schlechter geredet als es war, aber die BRD hat fertig |
-->Hallo, Albrecht,
auch wenn Du noch so laut schreist (Großschreibung), es stimmt einfach nicht.
Vielleicht verdienst Du Deine Brötchen im tiefsten Inland vor Ort, dann kriegst Du nicht mit, wie Deutschland international immer mehr zur Lachnummer verkommt.
Schau mal in die großen Handelsdatenbanken, da kommt es praktisch nicht mehr vor.
Überall im Umland laufen die Geschäfte noch so halbwegs bis sogar ganz passabel, bloß in ABS gibts den Geier-Sturzflug, kreischend wie Adolfs Stukkas, allerdings anschließend bauchlandens wie Göring.
Deutschland hat in jeder Beziehung fertig, und die von Dir gerühmten Facharbieter nützen nix, wenn sie keine Arbeit haben, weil die hergestellten Produkte keinen Absatz finden.
Noch hält der Export so einigermaßen, bloß ist die Tendenz auf die nächsten Jahre gesehen vollverheerend.
Ein Ägypter zahlt nicht für gewerkschaftliche Errungenschaften in Wuppertal, wenn er was gutes und funktionierendes made in Fernost billiger bekommt.
Die anderen auf der Welt sind nicht blöd, der Mittelstand Indiens zählt locker 100.000.000 sehr gut ausgebildete und motivierte Leute, China geht auch seinen Gang, und überall in Europa versucht man es mit Pragmatismus.
Bloß bei den Preissn nicht. Der Karren steckt im Dreck, und es scheint so, als ob man das ganz erstrebenswert fände. Noch kann man es sich scheinbar leisten. Noch. Aber nimmer lang.
Beste Grüße vom Baldur
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chiron
12.04.2003, 22:33
@ Albrecht
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Re: Deutschland wird schlechter geredet als es ist!!!!!!!!! |
-->Hallo Albrecht
Deutschland ist sicher ein Spezialfall, nur hat es sich die Probleme zu einem grossen Teil auch selber eingebrocht. Der Unterschied zu den anderen Ländern ist aber nicht der Sozialstaat, da haben alle die gleichen dummen Fehler gemacht. Die sofortige Abschaffung der Ost-Mark nach dem Mauerfall und die EU-Lasten, die der Staat buckelt, sind nicht vom Ausland entschieden worden. Diese zwei Punkte sind für mich ein Rätsel. Oder eine Wiederholung der Versailler-Verträge mit herausgeschobenem Verfalldatum. Was hier die Hintergründe sind, würde mich wirklich brennend interessieren....
Goldige Grüsse
Chiron
P.S. Der Sozialstaat auf Kredit ist unsozial, da die nächsten Generationen ihr Erbe nicht ausschlagen könnten.
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Tempranillo
12.04.2003, 23:55
@ Albrecht
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Re: D-Land wird fertig gemacht. Wenn nicht mit Reden, dann mit anderen Mitteln (owT) |
-->
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Turon
13.04.2003, 02:05
@ Albrecht
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Bißchen Lob und bißchen Tadel |
-->>Hallo zusammen,
>wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
Auch wenn ich aus diesem Satz die Gebermanie rauslese, die für die
desolate Haushaltsproblematik hauptsächlich und am meisten verantwortlich
ist - so wird es wohl in nicht unerheblichem Teil stimmen.
Deutschland macht also Schulden, um Sozialschmarotzer, Wirtschaftsschwache
zu subventionieren. Die meisten durften meine Meinung hierzu kennen.
Egal wie hoch die Steuern sind, werden sie leider Gottes Willen prozentual
abgerechnet. Steuern und Sozialabgaben erhöhen zwar die Kosten erheblich,
bis zum Verlust des Wettbewerbsfähigkeit - aber unterm Strich bleibt einem Unternehmen immer noch jedes vierte Euro im Schnitt in der Tasche.
Es ist zwar äußerst ärgerliches Zustand, aber keineswegs sollte man hier die
Geberkeule raushauen - und meinen wir haben alles gegeben, und was haben die anderen getan?
Nicht destotrotz - Unternehmertum kommt in Deutschland wirklich unter die Reder
doch würde ich die Steuern und Abgaben bei weitem nicht auf erste Stelle setzen.
Dieser Regulierungswahn der Behörden ist die eigentliche Hauptlast.
Ich versichere Dir, daß hier in Deutschland auf der Sozialhilfebank nicht nur
Vollidioten sitzen die nichts tun und ausländisch sprechen - sie sind aber leider nicht unternehmungsfähig - aber sehr wohl, bei entsprechender Motivation
dennoch arbeitsfähig. Mit Arbeitszwang ist es aber nicht getan.
Man mag die Einwanderung zwar schlecht schimpfen, teilweise trifft es auch zu -
aber man sollte eben vermeiden, die Bösen auf der falscher Bank zu suchen,
ebenso sollte man - wie sich später in Deinem Posting zeigt - nicht etwa
behaupten deutsche Tugend ist doch spitze - also sind die anderen schuld.
>DEUTSCHLAND WIRD SCHLECHTER GEREDET ALS ES IST, WAS ABSOLUT NICHT HEIßEN SOLL, DAß WIR ES NOCH SEHR VIEL BESSER MACHEN KÃ-NNTEN. DAS POTENTIAL HAT DAS LAND, NUR DIE PRESSE, DIE EU UND DIE USA REDEN DAS LAND SCHLECHT.
Na, na... Eigentlich sieht man doch anhand der Arbeitslosenzahl, Löhnen
und anhand der Kostenentwicklung - wie es dem Land geht.
Und der Bundesrepublik geht es bei bloßen Anblick schon furchtbar schlecht.
Bis auf die Löhne zeigt alles steil nach oben.
ES GIBT IN KEINEM LAND WELTWEIT BESSERE FACHARBEITER ALS IN DEUTSCHLAND. WIR BRAUCHEN UNS VOR KEINEM!! ZU VERSTECKEN.
Das ist leider - gemilde gesagt - ein bißchen an den Harren gezogen.
Es bedeutet: das Land hat Kapazitäten - wenn es so stimmt wie Du schreibst -
die mangels Abnehmer nicht genutzt werden können.
Hier lohnt sich der Blick fürs Wesentliche:
a)was mützt mir ein Atomphysikerausbildung, wenn der Atomstrom und Atomentwicklungen (zu militärischen, wie auch zu Stromgewinnungzwecken)
nicht auf Abnehmer treffen, oder an gesetzlichen Beschränkungen
einfach zum Scheitern verurteilt bin. Ich bin ein genereller Feind
jedweder atomarer Entwicklungen - denn die Menschheit kann damit
einfach nicht umgehen;
b)was nützt mir die beste Tipse, wenn meine Auftragslage gegen Null strebt?
Soll sie Liebesbriefe schreiben?
c)Was nützt mir ein Supadupamaurer, wenn ich ein Haus schon habe, oder
mir keinen leisten kann?
d)Was nützt mir die Möglichkeit 1 Million Euro Kredit aufzunehmen, wenn
ich keine Besicherungsgrundlage habe?
e)Was nützt mir sonst irgendetwas was ich aufgrund unmöglichen Preisen
einfach nicht verkaufen kann?
Mach Dir darüber einfach mal paar Gedanken.
----------------------------------------------------------------------
Ein kapitalistisches Land - wie Deutschland lebt davon, was er ausgibt
und was er einnimmt - ohne Export ist die Bilanzsumme im Schnitt immer
Null - weil man einfach selbstversorgend ist.
Wenn die Außenhandelsbilanz positiv ist - wie in deutschem Fall -
aber die Summe aller Ausgaben (Sozialstaat, Vorschüße, Subventionen,
Investitionen) höher ist als die Steuereinnahmen - nützt alles nichts.
Wenn eine Firma die tollsten Handwerker, Facharbeiter der Welt beschäftigt,
aber jahrelang unterm Strich Minus erwirtschaftet ist irgendwann der Sparsockel
einfach leer - und dann läufts auf Kredit - und wenn der Vertrauensvorschuß
alle ist - geht es zum Konkursrichter entlang.
Und damit sind die Facharbeiter dann [u]Facharbeitslose.
Wie aber der Baldur schon sagte: (und ich ergänze):
Ein frenetisch bejubelter Facharbeiter der eine Firma in Jahr sagen wir
100.000 Euro kostet aber 300.000 Euro selbst umsetzen muß, damit diese
Firma gerade an seinem Arbeitsplatz rege Freude wegen Gewinne hat,
so ist das nicht gerade das einfachste sich paar Facharbeiter zu nehmen,
und gleich mit fetten Gewinnen zu glänzen.
Er muß Waren herstellen, die wettbewerbsfähig sind, er muß es schnell
tun, aufgrund des hohen Break Even Points - jedenfalls schneller
als die 10 Inder - die unterm Strich im Indien nur vielleicht 30.000 Euro
kosten.
Und das ist der springende Punkt.
>MEHR SELBSTBEWUßTSEIN IN JEDER BEZIEHUNG WÜRDE DEUTSCHLAND GUT ZU GESICHT STEHEN!
[b]Das mit Sicherheit. Nur: diese Bewußstsein wird in Euro gerechnet,
und meistens ist es leider so, daß der Euro als Eigenkapital/Darlehen schneller
aller ist als der Break Even Point, der mir erlaubt - die besten
Facharbeiter möglichst lange auf meiner Lohnliste zu stellen.
Was man noch sagen sollte: mangels Aufträge, machen die Facharbeiter heute Jobs
die selbst ein Opa ohne Zähne auch bewerkstelligen kann. Ein Schlosser
im Kraftwerk? 11 Monate drückt er Knöpfchen - Kohlezufuhr ein, Kohlezufuhr
aus - und für die Revisionszeit wird eine externe Firma eingeschaltet,
weil die Facharbeiter allersamt einen 1-Kiloschein haben damit es gerade
ausreicht um eine der 6 bis 8 Bierflaschen noch gerade ohne Lehrling -
natürlich während der Arbeitszeit heben zu dürfen. Kündigen geht nicht -
wegen dem hohen Alter.
Ich weiß - das ist ein krasses Beispiel - aber so ist das nun mal,
und leider zeichnet sich kein besseres Bild ab.
Deutschland muß lernen, daß die 95% aller Länder nicht in der Lage sind
eine Ware zu kaufen, bei der 50% des Preises nicht vom Unternehmer
sondern vom Finanzamt gebildet wird. Erst dann besteht die Hoffnung,
daß deutsche Facharbeiter nicht nur auf Papier womöglich die besten und
Tüchtigsten sind - nur leider aufgrund eines"Systemsfehlers" nicht
ausgelastet.
Gruß.
|
Albrecht
13.04.2003, 09:07
@ Turon
|
Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch |
-->Hallo Turon,
mit diesem Satz,
>>wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
wollte ich zum Ausdruck bringen, daß unsere Lage trotz!! dieser riesigen Lasten im Vergleich zu den Vorzeigeindustrienationen USA, Japan und Schweiz recht gut sind. D.h. hätten wir diese Lasten nicht!! zu tragen, wären unsere Abgaben und Lohnnebenkosten doch wesentlich niedriger, was zur Folge hätte, daß unsere Industriegüter auf dem Weltmarkt konkurrenzfähiger wären.
D.h. es liegt doch nicht an den Arbeitnehmern, daß es diesem Land zur Zeit so schlecht geht, sondern an der Politik, die die Kosten der Wiedervereinigung, zu der es keine Alternative gab und geben durfte, größtenteils den Arbeitnehmern aufdrückte (z.B. Finanzierung der Ostrenten durch die Rentenkasse und somit Erhöhung der Lohnnebenkosten).
Weitere Kostenfaktoren sind falsche Subventionspolitik im Osten und im Westen (z.B. Subventionierung des Kohlebergbaus), falsche Familienpolitik, zu geringe Investitionen in unser Bildungssystem, falsch verstandene Asyl- und Zuwanderungspolitik (Zuwanderung aus Osteuropäischen Ländern zu Lasten der Sozialsysteme)...
Das alles kostet Geld. Geld, das nicht von den Beamten erwirtschaftet wird, sondern von den Unternehmen und ihren Mitarbeitern. D.h. die Steuern und Lohnnebenkosten müssen erhöht werden um diese Kosten zu decken, was wiederum zur Folge hat, daß die Wirtschaft auf dem Weltmarkt weniger konkurrenzfähig ist.
Unter diesen Randbedingungen die Schuld den angeblich zu teueren deutschen Arbeitnehmern in die Schuhe schieben zu wollen, geht doch wohl an der Realität vorbei.
Nicht vergessen werden sollten auch die katastrophalen Fehlentscheidungen der Wirtschaftslenker in den 80ziger und 90ziger Jahren. Jeder Blödsinn aus Jpan und USA wurde übernommen (Just in time, Outsourcing, das teilweise höhere Transportkosten als Wertschöpfung verursacht....)
Falsche Unternehmensfusionen, die teilweise nur das Ziel hatten die Rahmenedingungen zu schaffen, daß sich Vorstand und Aufsichtsräte ihre Bezüge hoch setzen konnten. Falsche Kreditpolitik, die zur Folge hatte, daß sehr viel Geld in nicht benötigte Büroimmobilien etc. floß, was man natürlich steuerlich absetzen konnte und heute noch kann ;-)
Die Liste ließe sich noch lange fortführen...
Ich bleibe bei meiner Aussage das Problem sind nicht die deutschen Arbeitnehmer sondern die Politiker und Wirtschaftsmanager in unserem Land.
Gruß
Albrecht
|
Albrecht
13.04.2003, 09:08
@ Turon
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Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch |
-->Hallo Turon,
mit diesem Satz,
>>wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
wollte ich zum Ausdruck bringen, daß unsere Lage trotz!! dieser riesigen Lasten im Vergleich zu den Vorzeigeindustrienationen USA, Japan und Schweiz recht gut sind. D.h. hätten wir diese Lasten nicht!! zu tragen, wären unsere Abgaben und Lohnnebenkosten doch wesentlich niedriger, was zur Folge hätte, daß unsere Industriegüter auf dem Weltmarkt konkurrenzfähiger wären.
D.h. es liegt doch nicht an den Arbeitnehmern, daß es diesem Land zur Zeit so schlecht geht, sondern an der Politik, die die Kosten der Wiedervereinigung, zu der es keine Alternative gab und geben durfte, größtenteils den Arbeitnehmern aufdrückte (z.B. Finanzierung der Ostrenten durch die Rentenkasse und somit Erhöhung der Lohnnebenkosten).
Weitere Kostenfaktoren sind falsche Subventionspolitik im Osten und im Westen (z.B. Subventionierung des Kohlebergbaus), falsche Familienpolitik, zu geringe Investitionen in unser Bildungssystem, falsch verstandene Asyl- und Zuwanderungspolitik (Zuwanderung aus Osteuropäischen Ländern zu Lasten der Sozialsysteme)...
Das alles kostet Geld. Geld, das nicht von den Beamten erwirtschaftet wird, sondern von den Unternehmen und ihren Mitarbeitern. D.h. die Steuern und Lohnnebenkosten müssen erhöht werden um diese Kosten zu decken, was wiederum zur Folge hat, daß die Wirtschaft auf dem Weltmarkt weniger konkurrenzfähig ist.
Unter diesen Randbedingungen die Schuld den angeblich zu teueren deutschen Arbeitnehmern in die Schuhe schieben zu wollen, geht doch wohl an der Realität vorbei.
Nicht vergessen werden sollten auch die katastrophalen Fehlentscheidungen der Wirtschaftslenker in den 80ziger und 90ziger Jahren. Jeder Blödsinn aus Jpan und USA wurde übernommen (Just in time, Outsourcing, das teilweise höhere Transportkosten als Wertschöpfung verursacht....)
Falsche Unternehmensfusionen, die teilweise nur das Ziel hatten die Rahmenedingungen zu schaffen, daß sich Vorstand und Aufsichtsräte ihre Bezüge hoch setzen konnten. Falsche Kreditpolitik, die zur Folge hatte, daß sehr viel Geld in nicht benötigte Büroimmobilien etc. floß, was man natürlich steuerlich absetzen konnte und heute noch kann ;-)
Die Liste ließe sich noch lange fortführen...
Ich bleibe bei meiner Aussage das Problem sind nicht die deutschen Arbeitnehmer sondern die Politiker und Wirtschaftsmanager in unserem Land.
Gruß
Albrecht
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Tassie Devil
13.04.2003, 10:36
@ Albrecht
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Re: Selbstbeweihraeucherung |
-->>Hallo zusammen,
>wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
So ein Schmarrn!
Entscheidend ist nicht, wie tief andere in den Misthaufen gefallen sind oder wie tief sie gefallen waeren, wenn...
Entscheidend ist auch nicht, wie tief Deutschland nicht gefallen waere, und ob es ggf. ueberhaupt in die Guellegrube abgesackt waere, wenn die zu tragenden Lasten wesentlich leichter oder ueberhaupt nicht vorhanden gewesen waeren.
Solche Ueberlegungen und Argumentationen, unter dem Motto"was waere wenn", sind nichts anderes als geistige Onanie, ein paar Tropfen Selbstbeweihraeucherung dabei erzeugend.
Entscheidend ist allein, wie tief Deutschland in der Miste steckt, und aus die Maus.
>DEUTSCHLAND WIRD SCHLECHTER GEREDET ALS ES IST,...
Ich hoere ein schrilles Pfeiffen im Wald, aber wenn es die Moral der Waldspaziergaenger hebt, dann soll es mir recht sein.
>... WAS ABSOLUT NICHT HEIßEN SOLL, DAß WIR ES NOCH SEHR VIEL BESSER MACHEN KÃ-NNTEN. DAS POTENTIAL HAT DAS LAND, NUR DIE PRESSE, DIE EU UND DIE USA REDEN DAS LAND SCHLECHT. ES GIBT IN KEINEM LAND WELTWEIT BESSERE FACHARBEITER ALS IN DEUTSCHLAND. WIR BRAUCHEN UNS VOR KEINEM!! ZU VERSTECKEN.
Na, dann hoert mit dem Waldpfeiffen auf und geht den Aufstieg aus der Guellegrube an. Geier-Sturzflug spielt dazu die Melodei: Jetzt wird wieder in die Haende gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt...
>MEHR SELBSTBEWUßTSEIN IN JEDER BEZIEHUNG WÜRDE DEUTSCHLAND GUT ZU GESICHT STEHEN!
Gegen ein gesundes Selbstbewusstsein ist nichts einzuwenden, aber ich befuerchte, dass die vielen vielen kleinen deutschen Weltmeister, kaum haben sie ihre Nasen ueber der Wasseroberflaeche, gesundes Selbstbewusstsein mit krankhafter Ueberheblichkeit verwechseln.
Als unmittelbare Folge hieraus wird der naechste Tieftauchlehrgang durchgefuehrt.
Ich kenn doch meine Pappenheimer: Keine Aer...e in den Hosen, aber alle pfeiffen laut"La Paloma".
>Gruß
>Albrecht
Gruss
TD
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Turon
13.04.2003, 12:50
@ Albrecht
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Re: Die Politik und das Industriemanagement stellt die Weichen falsch |
-->>Hallo Turon,
>mit diesem Satz,
>>>wenn man bedenkt, welche Lasten Deutschland durch Wiedervereinigung und Zuwanderung von Wirtschaftsasylanten zu tragen hatte, sind die Zahlen im Verhältnis zu Schweiz, USA und Japan in Ordnung.
>wollte ich zum Ausdruck bringen, daß unsere Lage trotz!! dieser riesigen Lasten im Vergleich zu den Vorzeigeindustrienationen USA, Japan und Schweiz recht gut sind. D.h. hätten wir diese Lasten nicht!! zu tragen, wären unsere Abgaben und Lohnnebenkosten doch wesentlich niedriger, was zur Folge hätte, daß unsere Industriegüter auf dem Weltmarkt konkurrenzfähiger wären.
Absolut korrekt. Diese Äußerung ist aber in Deutschland schnell ein Vorurteilsgrund für Sachen die ja gar nicht zu Debatte stehen - weil
ausländerfeindlich - aber das wollte ich nicht unterstreichen, oder so -
ich sehe Deutschland als sehr modernes fortschrittliches Land, das sich leider
sehr häufig zu sehr kontrolliert. Strukturreformen wie das Zuwanderungsgesetz
müßten an wirtschaftliche Zusammenhänge angepasst werden - nur leider
wie Du sicher merkst - wenn es ums Rechnen geht, verfallen deutsche Politiker
in die Wiedergutmachungsnostalgie, vertreilen strafende Blicke und erheben den
Zeigefinger, wenn irgendjemand sagt - wir können es uns nicht leisten.
Die Belastungen die daraus resultieren ergeben nach 60 Jahren Einwanderung
eine sehr schöne Stange Geld. Ohne diese Belastungsfaktoren hinkt der Vergleich
ganz schön hinter der Realität zu USA oder Schweiz.
>D.h. es liegt doch nicht an den Arbeitnehmern, daß es diesem Land zur Zeit so schlecht geht, sondern an der Politik, die die Kosten der Wiedervereinigung, zu der es keine Alternative gab und geben durfte, größtenteils den Arbeitnehmern aufdrückte (z.B. Finanzierung der Ostrenten durch die Rentenkasse und somit Erhöhung der Lohnnebenkosten).
Es liegt an wirklich dubioser Regierungskünsten der CDU der SPD etc -
und da kann ich nur eines hierzu sagen: rechnen in Deutschland kann jeder
bis auf die Politiker.
>Weitere Kostenfaktoren sind falsche Subventionspolitik im Osten und im Westen (z.B. Subventionierung des Kohlebergbaus),
Korrekt (die Wirtschaftsfaktoren müssen zwar bleiben aber - um notfalls schnell zur Eigenversorgung zu bleiben, aber die Tatsache, daß es billiger wäre
sämtliche Beschäftigte bei vollen Lohn zu Hause zu lassen, als sie arbeiten zu lassen, ist bei weitem zu viel des Guten, Da hast Du Recht.
falsche Familienpolitik, zu geringe Investitionen in unser Bildungssystem,
Investitionen in diesem Bereich sind bitter notwendig - stattdessen
jedoch muß man mitansehen, daß die Gelder für sinnlose Subventionen ausgegeben werden.
falsch verstandene Asyl- und Zuwanderungspolitik (Zuwanderung aus Osteuropäischen Ländern zu Lasten der Sozialsysteme)...
generell aus allem Ländern - sagen wir es einmal und klar. Man kann Wirtschaftsflüchtlingen anderweitig helfen - aber wenn wir schon dabei sind,
schau Dir mal die Leute mal genau an. Ein nicht unerhebliches Teil davon
waren früher Selbständige in ihrer Heimat, beherrschen in aller Regel Ostsprachen - bekommen aber weder Arbeit, noch das Recht eine Firma zu gründen,
(bis auf die Spätaussiedler -
Ressourcen werden einfach falsch genutzt.
>Das alles kostet Geld. Geld, das nicht von den Beamten erwirtschaftet wird, sondern von den Unternehmen und ihren Mitarbeitern. D.h. die Steuern und Lohnnebenkosten müssen erhöht werden um diese Kosten zu decken, was wiederum zur Folge hat, daß die Wirtschaft auf dem Weltmarkt weniger konkurrenzfähig ist.
Korrekt.
>Unter diesen Randbedingungen die Schuld den angeblich zu teueren deutschen Arbeitnehmern in die Schuhe schieben zu wollen, geht doch wohl an der Realität vorbei.
Nicht ganz - der ist leider aufgrund dieser Vorgehensweise zu teuer -
das ist bitter. Ich will nicht falsch verstanden werden, daher: jeder Esel der
mehr trägt als er kann - und davon reden wir hier - bricht irgendwann unter der Last zusammen - egal wie gut er ist.
>Nicht vergessen werden sollten auch die katastrophalen Fehlentscheidungen der Wirtschaftslenker in den 80ziger und 90ziger Jahren. Jeder Blödsinn aus Jpan und USA wurde übernommen (Just in time, Outsourcing, das teilweise höhere Transportkosten als Wertschöpfung verursacht....)
Die rollenden Lagerhäuser werden vom Steuerzahler bezahlt - das muß
einfach begriffen werden von den Politikern. Hier hat man einen Faß ohne Boden aufgemacht - wenn man die komplette Kosten, Nebenkosten, und Abnutzung
der Straßen berücksichtigt - können wir getrost sagen: hier gibt es massive versteckte Subventionen.
>Falsche Unternehmensfusionen, die teilweise nur das Ziel hatten die Rahmenedingungen zu schaffen, daß sich Vorstand und Aufsichtsräte ihre Bezüge hoch setzen konnten. Falsche Kreditpolitik, die zur Folge hatte, daß sehr viel Geld in nicht benötigte Büroimmobilien etc. floß, was man natürlich steuerlich absetzen konnte und heute noch kann ;-)
Gar keine Frage.
>Die Liste ließe sich noch lange fortführen...
>Ich bleibe bei meiner Aussage das Problem sind nicht die deutschen Arbeitnehmer sondern die Politiker und Wirtschaftsmanager in unserem Land.
Was anderes habe ich auch nicht behauptet - doch offenbar ist es einfacher
bei uns die Arbeitnehmer abzuschaffen, als Politikern auf die Finger zu schauen,
wobei diese nahezu schon gläsernd sind, wenn man ein Blatt Papier nimmt und zu rechnen beginnt.
Die sind hauptsächlich daran schuld.
Allerdings die müssen mit ihren geistigen Schwachsinn nicht zu recht kommen,
das tut dann der dumme Steuerzahler. Und der ist - nun mal derart belastet,
daß er heutzutage nichts mehr auf die Reihe kriegt, was Hand und Fuß hat,
weil seine finanziellen Möglichkeiten zu eng sind um sich gegen Steuervorschriften wie rechtliche Unternehmensfallen überhaupt durchsetzen zu können, bis auf paar wahrliche Multitalente.
>Gruß
Ebenso. T.
|
Turon
13.04.2003, 13:01
@ Tassie Devil
|
@ Tassie |
-->Auch wenn ich es klar unterschreiben kann - was Du dazu gepostet hast -
mußt Du eigentlich gleich mit der Megakeule kommen, die das Bewußtsein
Deiner Landsleute gleich kaputtschlägt?
Ich bezweifle, ob dies erfolgsfördernd ist - und ankommen tut es in den meisten Fällen überhaupt nicht, Du Du Du tasmannischer Teufel. ;)
Gruß
|
Miesespeter
13.04.2003, 14:11
@ Turon
|
Achtung Protektionismus |
-->Finde ja vieles begruessenswert, was Du schreibst, aber einen Punkt halte ich fuer nicht richtig analysiert:
>>Nicht vergessen werden sollten auch die katastrophalen Fehlentscheidungen der Wirtschaftslenker in den 80ziger und 90ziger Jahren. Jeder Blödsinn aus Jpan und USA wurde übernommen (Just in time, Outsourcing, das teilweise höhere Transportkosten als Wertschöpfung verursacht....)
>Die rollenden Lagerhäuser werden vom Steuerzahler bezahlt - das muß
>einfach begriffen werden von den Politikern. Hier hat man einen Faß ohne Boden aufgemacht - wenn man die komplette Kosten, Nebenkosten, und Abnutzung
>der Straßen berücksichtigt - können wir getrost sagen: hier gibt es massive versteckte Subventionen.
Tatsaechlich ist der Steueranteil in den Transportkosten so hoch (man denke nur an Benzin), dass der Staat das Outsourcing noch foerdern muesste. Es deckt nicht nur die abschreibungen auf die Infrastruktur, sondern noch den gesamten Bildungsetat ab......
....auch wenn demnaechst wieder die Demagogen aus allen Ritzen kriechen werden, die glauben machen wollen, sie koennten Ricaldo widerlegen, muss man sich nicht auf diesen Pfad begeben. Ein wirtschaftlich gesundes Land steht an der Spitze der Wirtschafts- und Wissenschaftsentwicklung. Nur todkranke Patienten muessen Angst haben, wenn jemand woanders Kohle billiger abbaut.
|
stocksorcerer
13.04.2003, 18:19
@ Turon
|
@ Tessi und Turon: Ist doch eh egal |
-->Hallo zusammen, [img][/img]
Alle Nichtschwimmer sind im Teich und die Schwimmflügel sind kaputt.
Und dass Schroeder jetzt doch einlenken muß, weil die Parteibasis dem Druck der Gewerkschaften und Seilschaften nicht Stand hält, wird das Ersaufen bloß beschleunigen. Mich stört das mittlerweile ehrlich gesagt gar nicht mehr. Ich denke, dass es ohnehin bald kommt und sorge jetzt bloß noch dafür, dass es mich nicht unvorbereitet erwischt. Den Rest dieser Republik, die sich für dumm verkaufen läßt, hat´s vermutlich einfach nicht besser verdient. Man muß sich halt kümmern und nicht einfach raushalten.
Es ist vielleicht schäbig, das so zu sagen. Es ist ganz sicher nicht nett, aber ich denke mittlerweile: wer so etwas mit sich machen läßt, ist selber schuld. Ich habe in den letzten Tagen in meinem Bekanntenkreis wieder mitbekommen, wie völlig unbedarft man mit Wirtschaft und Politik umgeht.
Die Leute haben keine Meinung. Gar keine. Sie kümmern sich nur um ihren Mikrokosmos und klammern alle Eingriffe von außen einfach aus der Betrachtung aus. Ich habe nicht geglaubt, dass es so etwas gibt. Da danken Leute nicht mal über Krankenversicherung, Renten und andere Abgaben nach.
"Die machen eh, was sie wollen." Und der Durchschnittspreuße scheint sich dann einfach - untertänig, wie gelernt - in sein Schicksal zu ergeben. Befehl und Gehorsam.
Und der ständige Dauerbefehl lautet:"Laßt Euch ausnehmen und haltet die Stellung bis zum letzten Euro."
winkääää
stocksorcerer
|
dottore
13.04.2003, 19:18
@ chiron
|
Re: Da BIPs nicht entsprechend stiegen, ist der Staatsbankrott logische Folge |
-->Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
Gruß!
|
chiron
13.04.2003, 22:07
@ dottore
|
Hallo Dottore |
-->>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>Gruß!
Hallo Dottore,
Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
Schöne Grüsse
Chiron
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-- Elli --
13.04.2003, 22:26
@ chiron
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Re: Hallo Dottore / Formel für den Staatsbankrott...... |
-->>>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>>Gruß!
>Hallo Dottore,
>Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
>Schöne Grüsse
>Chiron
Hier ist sie, dank Uwe:
[>>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>>Gruß!
>Hallo Dottore,
>Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
>Schöne Grüsse
>Chiron
Hier ist sie, dank Uwe:
[>>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>>Gruß!
>Hallo Dottore,
>Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
>Schöne Grüsse
>Chiron
Hier ist sie, dank Uwe:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/154325.htm
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chiron
13.04.2003, 23:03
@ -- Elli --
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Besten Dank, Elli (owT) |
-->>>>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>>>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>>>Gruß!
>>Hallo Dottore,
>>Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
>>Schöne Grüsse
>>Chiron
>Hier ist sie, dank Uwe:
>[>>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>>>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>>>Gruß!
>>Hallo Dottore,
>>Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
>>Schöne Grüsse
>>Chiron
>Hier ist sie, dank Uwe:
>[>>Denn jeder Staat kann seine Steuern zur Bedienung seiner Staatsschulden nur ex BIP, das in seinem Zugriffsbereich liegt, ziehen und nicht auf irgendeiner himmlischen Wiese pflücken.
>>>Wie oft genug geschrieben und per Formeln dargestellt: Steigen Schulden schneller als das, woraus sie bedient werden können, kommt es in berechenbar endlicher Zeit zum Bankrott.
>>>Gruß!
>>Hallo Dottore,
>>Kannst Du für mich die Formel nochmals kurz wiederholen, ich muss da das eine oder andere Posting von Dir verpasst haben.
>>Schöne Grüsse
>>Chiron
>Hier ist sie, dank Uwe:
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/154325.htm
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Sascha
14.04.2003, 03:04
@ Albrecht
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Ärger und Frust in Deutschland, meine persönliche Meinung mvT |
--> Hallo Albrecht!
Ich denke du hast in vielen Teilen Recht. Deutschland hat INSGESAMT wohl nicht schlechter gewirtschaftet als viele andere Staaten wenn man auch die von dir beschriebenen Sonderlasten mit einbezieht (Wiedervereinigung etc.).
Nur hilft es uns nichts wenn wir behaupten können, daß wir ohne die Wiedervereinigung heute finanziell genauso schlecht oder gut dastünden wie beispielsweise andere EU-Staaten.
Nicht das man mich mißversteht. Die Wiedervereinigung war teuer und wie man ein kommunistische-sozialistisches System darunter geführtes Land am besten in ein kapitalistisches System"hineintransformiert" war nicht wirklich bekannt. Dafür gab es keine Patentrezepte und man mußte versuchen was man als"am besten" einschätzte. Die Wiedervereinigung war im Gesamten auch positiv. Klar hat sie Unmengen Geld verschluckt und die Diskussion darüber was man hätte besser machen können und müssen und was man hätte vermeiden können und wo tatsächlich Geld verschwendet wurde muß erlaubt sein aber das sind alles"nur" finanzielle Dinge. Wichtig ist doch, daß Deutschland endlich wieder EIN Land wurde. Und das ist m.E. erst mal als höher einzustufen wie finanzielle Dinge.
Nur worauf ich hinaus will. Klar können wir sagen, daß wir angesichts der Wiedervereinigung noch relativ gut dastehen im Gegensatz zu anderen. Auch könnte man argumentieren: Wäre die Wiedervereinigung nicht gewesen so ginge es Deutschland heute durchaus evtl. (aber sehr wahrscheinlich) viel besser. Wir hätten wahrscheinlich weniger Arbeitslose, ein größeres Wirtschaftswachstum,...
Aber wir müssen es so sehen wie es ist. Durch die Wiedervereinigung sind wir zwangsläufig dem Staatsbankrott näher gekommen und die WV hat mitunter schwerwiegende strukturelle, konjunkturelle und finanzielle Probleme gebracht. Doch hätten wir dadurch die Wiedervereinigung sein lassen sollen? Das kann keiner ernsthaft behaupten. Und das Politiker Fehler gemacht haben ist klar. Fehler machen selbst Vorstandsvorsitzende in Unternehmungen obwohl sie häufig ein Hochschulstudium haben und man es von daher nicht unbedingt erwarten würde. Es bringt meines Erachtens daher nichts ewig auf"alten Fehlern" herumzuhacken die mal gemacht wurden. Sofern es um kriminelle Machenschaften geht müssen diese Leute natürlich"herangezogen" werden aber wenn Fehler gemacht wurden sollte man sie aufzeigen, nennen und darf kritisieren. Die Politik hat auch teilweise die Fehler zugegeben und alleine schon deswegen macht es keinen Sinn ewig die"alten Fehler" zu nennen die mal irgendwann gemacht wurden. Die Fehler wurden kritisiert, sind allgemein bekannt und sind in der Vergangenheit gemacht worden. Ändern können wir daran nichts mehr.
Bei der WV (=Wiedervereinigung) muß man unterscheiden:
[b]Positiv war: Die Wiedervereinigung hat Deutschland endlich wieder vereint. Das ist als sehr großer Erfolg einzustufen. Zumindest sehe ich es so.
Negativ war: Es sind die o.g. Probleme aufgekommen und Deutschland als gesamte Volkswirtschaft betrachtet ist dem Bankrott dadurch näher gekommen. Es gab hohe finanzielle Belastungen
Also hat auch die WV zwei Seiten. Es hat viel gekostet aber wir sind wieder EIN Staat. Jeder mag sich seine Meinung selbst bilden was er von der WV hält und ob für ihn die Vorteile größer sind als die Nachteile oder die Nachteile größer als die Vorteile. Jeder wird eine andere Meinung und Einstellung dazu haben da es jeden auf eine andere Weise berührt/tangiert. Ich jedenfalls sehe sie generell als richtig an für uns ALLE. Das der eine große Vorteile daraus zieht und andere vielleicht große Nachteile dadurch hatten dürfte auch klar sein. Das dabei viele Dinge schiefgelaufen sind ist wohl war. Doch läßt sich dies im Nachhinein auch oft leicht feststellen. Danach kommen immer die Argumentationen"Hätte man doch" oder"Das war doch klar, daß man es so nicht hätte machen dürfen" & Co.
Es ist wie beim Aktienmarkt. Heute behaupten plötzlich viele, daß es doch logisch und klar war, daß alles total überbewertet war und das es so weit runterkommen mußte. Aber damals haben genau die gleichen die das heute behaupten gesagt, daß eine Korrektur anstünde. Eine Zwischenkorrektur um 20 bis 40 Prozent nach unten mit nachfolgendem Aufwärtsimpuls und einem fortdauernden Hype der New Economy ist aber etwas anderes als ein Einbruch des Neuen Marktes um mehr als 95 Prozent. Heute wollen sie es alle gewußt haben doch die wenigsten haben es wirklich vorausgesehen. Nachher wird also fast immer alles so einfach und klar...
Ähnlich ist dies bei Entscheidungen die in der Politik, in der Wirtschaft oder auch im Privaten getroffen werden. Häufig - wenn auch nicht immer - war im Nachhinein alles so sonnenklar, einfach und logisch wie man es hätte"richtig" machen müssen. Auch bei der Wiedervereinigung hätte man es alles anders machen können oder müssen(?). Doch ist es m.E. nicht so einfach wie es oft behauptet wird.
Summa Summarum für die Poltik:
Richtig ist: Kritik üben wenn Fehler gemacht werden oder wurden um sie zukünftig möglichst zu vermeiden.
Falsch ist: Daran glauben, daß Politiker"hochheilige Weise" mit unendlichem Wissen sind die immer alles richtig machen und unfehlbar sind.
Fakt ist:
- Auch in der Wirtschaft und in Unternehmen werden Fehlentscheidungen getroffen (seien es Fehlinvestitionen oder Falscheinschätzungen einer Marktentwicklung oder das man einen Trend verpasst und in den Konkurs steuert). Es gibt also nicht nur leerstehende Parkhäuser die auf Staatsknete finanziert sind sondern auch Unternehmen die Produkte herstellen die dann keiner gekauft hat. Beides sind Fehlentscheidungen! Beides ist negativ! Beides muß kritisiert werden und es muß festgestellt werden inwieweit die Entscheidungsträger es"hätten wissen müssen", daß es eine Fehlinvestition ist. Aber auch hier gibt es wiederum gegensätzliche Meinungen. Zuviele sagen zu einfach"War doch klar, daß das eine Fehlinvestition wird". Ich sage dazu: Besser machen!
- Auch in der Wirtschaft gibt es schwarze Schafe (Kartelle, Vetternwirtschaft, Bestechung,...)
- Auch im"Privatbereich" gibt es schwarze Schafe (Abzocker, Lügner, Mörder, Vebrecher, Betrüger,...)
Es wäre nur zu naiv anzunehmen, es gäbe diese"schwarzen Koffer" und Korruption in der Politik nicht wenn selbst Vorstände mit Millionengehältern (Haffa & Co.) gewissermaßen Betrüger sind und es all diese Schweinereien von Esser bis zu Ron Sommer auch außerhalb der Politik gibt.
Das Korruption und Fehlentscheidungen in der Politik kritisiert werden müssen wie es hier oft im Forum geschieht ist korrekt und richtig!!! Denen muß man Druck machen und macht es auf gewisse Weise auch durch eine Bildung einer Volksmeinung.
Doch darf man nicht wirklich auf eine"heile Welt" hoffen in der alles super und in Ordnung ist und jeder nur das Beste für den anderen will. Wir leben in einer Welt da gibt es viele verschiedene Menschen. Die einen sind faul, die anderen fleißig, die einen groß, die anderen klein, die einen egoistisch, die anderen genau das Gegenteil, die einen wollen anderen helfen und sie unterstützen, die anderen sind Abzocker und Betrüger, die einen sind nur auf ihren eigenen Vorteil aus, andere sind arrogant, andere fürsorglich, andere intelligent, andere dumm, andere haben Glück und erreichen viel im Leben, andere verfolgt irgendwie das Pech und sie erreichen weniger, andere sind neidisch, andere wiederum gehen gerne auf's Fußballspiel am Wochenende, andere verstehen das nicht wie man so das Geld"rauswerfen" kann und kaufen sich lieber ein Eigenheim, andere finden es normal andere abzuzocken wenn sie"doch so dämlich sind" um drauf reinzufallen, andere wiederum sehen es als charakterschwach an, andere wiederum sehen Dinge als"normal" an die ein anderer schon als"kriminell" bezeichnen würde, andere sind gesetzestreu, andere sagen man muß gegen das gesetz sein wenn es"zu krass" ist, andere legen viel wert auf selbstverwirklichung, andere weniger, andere sind anhänglich, andere sind einzelkämpfer, die einen sehen ihr lebensziel in einer familie, die anderen in der eigenen firma, andere arbeiten gerne im büro, andere gerne im freien, andere trinken gerne bier, manche trinken gar kein bier, manche schaffen das abitur, manche die mittlere reife, manche leben gesund und sterben mit 45, manche rauchen wie ein schlot und sterben mit 96, manche lachen viel, manche weniger, manche lassen sich ausbeuten, manche beuten selbst aus, manche lieben den winter, manche den sommer,...
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Bevor ich zu stark vom Thema abweiche möchte ich etwas festhalten. Jeder Mensch ist ein eigenes Wesen. Kein Mensch ist perfekt. Fehler machen viele Menschen. Manche sind boxdumm und erben viel, manche sind hyperintelligent und haben in ihrem Leben Pech und bringen es zu weniger und begehen Selbstmord, werden frustrierst oder gar kriminell weil sie Rache suchen"an der Gesellschaft". Jeder Mensch hat eigene Einstellungen, andere Hobbys, anderes Wissen, andere Ansichten, andere Wertvorstellungen. Dies führt dazu, daß es immer Menschen geben wird die sich bestechen lassen genauso wie es immer Menschen gibt die unbestechlich sind um ein einfaches Beispiel zu nennen.
Daraus schließe ich auch, daß ich nicht an die"heile Welt" glaube die sich viele wünschen und auch nicht der Auffassung bin, daß es sie einmal geben wird. Alleine schon weil Menschen unterschiedliche Eigenschaften haben was ihr Aussehen, ihre Schönheit, ihre Intelligenz und ihr Können oder ihren Charakter usw. angeht bringen es Menschen unterschiedlich weit in ihrem Leben und haben andere Ansichten davon"was sie erreichen wollen" oder was"ihre persönlichen Ziele" sind und wie man sie erreichen darf und kann. Dazu kommen unterschiedliche Startchancen (Vererbung, Land in dem man geboren ist, Vorurteile,...) als auch das persönliche Glück und Pech im Leben.
Dadurch, daß zwangsweise die einen mehr oder weniger haben als andere enstehen Dinge wie Neid, vielleicht bei denen die weniger haben manchmal Gefühle der Benachteiligung und bei denen die mehr haben manchmal vielleicht Gefühle, daß sie mehr können oder vielleicht das sie"was besseres sind" (was ja auch häufig vorkommt, aber eben nicht(!) immer so ist), sozusagen Arroganz.
Das alles sollen nur Beispiele sein. Jeder Mensch sieht etwas anderes als"gerecht" an. Für manche mag die totale Gerechtigkeit in einer Gesellschaft erst dann herrschen wenn jeder das gleiche bekommt, hat und erleben kann. Doch dann werden sich diejenigen die mehr können wiederum die Frage stellen:"Ich kann doch mehr als andere also will ich auch mehr".
Letztendlich wird es sowohl in der Bevölkerung, als auch in der Wirtschaft und Politik weiße als auch schwarze Schafe geben, engagierte Menschen als auch"verschleierte" Faulenzer (die nur so tun als wären sie fleißig), wissende als auch weniger wissende Menschen, Fehltentscheidungen als auch richtige Entscheidungen,...
Letztendlich wird in jeder Gesellschaft (auch wenn man am Anfang ALLE gleich stellt) eine Vermögens- und Einkommenskonzentration stattfinden. Die einen haben mehr als andere, die einen haben mehr Connections (Vitamin B) als die anderen und wissen daher vielleicht früher als andere über Veränderungen Bescheid und können dadurch wiederum für sich Vorteile erlangen.
--> Kurzum:
1. Es gibt keine vollständige Gerechtigkeit für alle!
2. Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen in der Politik, Wirtschaft und auch in anderen Bereichen gab es immer, gibt es heute und wird es in Zukunft auch geben.
3. Alle Menschen sind verschieden. Das ist gut (sonst wäre es doch zu monoton) aber bringt auch o.g. Probleme mit sich
4. Fehlentscheidungen in der Politik dürfen und müssen scharf kritistiert werden, schwarze Schafe auffindig gemacht werden und möglichst beseitigt werden aber wird man sie jemals alle finden? Es wird immer Menschen geben die mit"schwarzen Köfferchen" umherrennen, bestechlich sind oder anderweitige schlechte Eigenschaften mit sich bringen oder diese erst in entsprechender Position und mit entsprechendem Einfluß entwickeln.
5. Es gibt keine"heile Welt" in der sechs Milliarden (oder noch mehr) Menschen alle in Frieden und Nächstenliebe leben und sich subjetiv jeder"wohl" fühlt. Es wäre schön doch es bleibt LEIDER eine Utopie und ein Wunsch wenn man die Realität betrachtet und daraus diese Schlüsse zieht.
6. Schweinereien gab es ebenfalls immer, gibt es heute und wird es auch immer geben. Was wir tun können ist, daß es möglichst wenige sind.
7. Es gibt kein System das dauerhafte(!) Prosperität und fortwährenden technischen Fortschritt für alle bringt und das über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg.
8. Brutalität, Ausnutzung, bedenkliche moralische Einstellungen, Neid und letztendlich Mord und Totschlag und sogar Kriege wird es wohl immer geben.
Um zurückzukommen auf die Verschuldung.
Ist sie gut ist sie schlecht?
Die einen sehen sie als notwendig an da ohne sie viele Dinge vielleicht schon viel früher den Bach runter gegangen wären. Andere Menschen halten davon gar nichts und würden nie Schulden machen, andere vertreten die Meinung das kurzfristiges Schuldenmachen sinnvoll sein kann, andere wiederum sind hemmungslose Schuldenmacher, bedacht nur auf ihren eigenen Vorteil, daß sie wiedergewählt werden.
Die Verschuldung hat viele Ursachen. Vieles wurde (im Nachhinein gesehen) falsch gemacht, manches auch richtig. Manche schwierige Entscheidungen kann man mit dem besten Wissen nicht zwangsläufig nur"richtig" fällen.
Beispiel Börsenboom. Der Boom am Neuen Markt Anfang 2000 war extrem. Auf 5000, 6000, 7000, 8000, 9000 bis auf rund 9500 Punkte stieg der Nemax 50 damals. Keiner hätte wirklich wissen können wie weit es wirklich geht und ab wann es nach unten geht. Vielleicht wäre durch ein bestimmtes externes Ereignis die Psychologie schon vorher umgeschlagen und es wäre ab 8500 schon nach unten gegangen statt erst ab 9500. Vielleicht wäre dieses externe Ereignis ein Krieg gewesen der von einem einzigen Mann veranlasst wurde aber Millionen von Anlegern betroffen hätte.
--> Kurzum: Viele Dinge lassen sich nicht vorhersagen und man kann vieles einschätzen. Unternehmen schätzen durch Umfragen und Marktanalyse einen Markt für ein mögliches neues Produkt ein. Manche haben Glück, manche Pech. Wer damals während der 80er-Jahre eine Schreibmaschinenfabrik hatte die gut lief und nicht bemerkte, daß der PC seinen Siegeszug angetreten hatte, hätte noch so gute Schreibmaschinen herstellen können aber wäre wohl trotzdem Pleite gegangen wenn er nicht rechtzeitig REagiert hätte auf das andere Umfeld.
Menschen machen Fehler, Ziel muß es sein Fehler zu vermeiden und einzudämmen. Das geschieht u.a. durch konstruktive oder offene Kritik und Aufdeckung von Fehlern. Doch unfehlbar wird der Mensch nie sein genausowenig wie ein Politiker immer alle gegensätzlichen Interessen befriedigen kann. Es wird immer Zwischenlösungen geben die mal besser und mal schlechter sind wenn man sie auf sich selbst bezieht in der Politik. Manchmal erwischt es einen, manchmal geht der Kelch an einem vorüber.
Für alle die sich gerne über unseren Staat oder unsere Politiker ärgern (inklusive mir selbst). Das man sich über unseren Staat gerne ärgert ist normal und auch berechtigt. Es ist wichtig und richtig. Dadurch wachen manche vielleicht auf und in Zukunft werden Entscheidungen in der Politik vielleicht besser und/oder"richtiger" getroffen. Doch wenn man sich zuviel(!) darüber aufregt und ärgert wird man frustriert. Zumindest geht es mir so. Ich habe daher davon Abstand genommen eine"heile Welt zu schaffen in der alles in Ordnung ist". Die wird es nicht geben. Wenn wir unsere Politiker kritisieren können wir dadurch manches bewegen aber irgendwo ist ein Punkt an dem bringt mehr und mehr und mehr Kritik keinen oder kaum einen Effekt mehr. Dann redet man wie gegen eine Wand oder will die Welt verbessern wo sie nicht mehr besser wird. Am besten ist es dann zu versuchen sich mit der"schlechten" Situation möglichst abzufinden.
--> Denn: Versuchen sich mit einer schlechten Situation gewissermaßen abzufinden ist besser als ewig festzustellen, daß etwas schlecht ist und man es nie ganz verbessern können wird. Dadurch wird man häufig nur frustiert und ärgert sich nur noch. Letztendlich leidet unsere Lebensfreude darunter und das dürfen wir nicht zulassen.
Mein Apell: Es stehen schwierige Zeiten bevor wenn wir uns die politischen Entwicklungen (vielleicht kommt doch der 3. Weltkrieg eines Tages) oder die möglichen wirtschaftlichen Entwicklungen (schlechte Konjunktur, hohe Staatsverschuldung, Demographieproblem für die Zukunft,...) anschauen. Doch wir müssen glaube ich versuchen - auch wenn es manchmal dann schwer fallen wird - uns mit der Situation abzufinden, daß unser Wohlstand auf die ein oder andere Weise sinken wird oder zumindest sehr wahrscheinlich sinken könnte.
Es gibt afrikanische und südamerikanische Ureinwohner die nicht wissen was ein Auto ist, die nicht wissen was ein Fernsehgerät ist, die heute noch total abgeschottet von der industrialisierten Welt leben und diese schlicht und einfach nicht kennen. Diese Menschen haben - aus unserer Sicht betrachtet - fast nichts. Sie haben ein Zelt, gehen täglich auf die Jagd und sterben mit 35. Dennoch sind viele von ihnen - was ihr subjetives Empfinden angeht - Forschern zufolge glücklicher als mancher Mensch der in unserer Gesellschaft lebt. Ich glaube den Forschern dies da ich glaube, daß der Mensch ein Gewöhnungswesen ist. Scheinbar gewöhnen sich die Menschen an ihre Umwelt. Eingeborene die nie etwas anderes gesehen haben, kennen das"andere" nicht und kennen nur ihre Umwelt. Sie finden sich damit ab und sind mit dem was sie haben glücklich.
<font color="#FF0000">Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Menschen oft schon glücklich wenn sie etwas zu essen hatten oder wieder ein Dach über dem Kopf hatten und wenn die Bude noch so klein war, heute sind die Menschen oft todunglücklich wenn sie nicht mehr in Urlaub gehen können oder mal nicht in die Disco am Wochenende.</font>
Hört sich brutal und krass an - ich weiß - ist aber häufig einfach so. Man gewöhnt sich allzu leicht an die schönen Dinge des Lebens. In unserer heutigen Welt werden durch Werbung, technischen Fortschritt und durch den Gesellschaftsdruck künstlich immer mehr und mehr Bedürfnisse bei uns regelrecht"erzeugt". Immer mehr Dinge brauchen wir oder wollen wir haben weil es die Werbung suggeriert, weil fast alle anderen es auch haben usw.
Ich glaube wir stehen vor einer Wende. Der persönliche materielle Wohlstand wird weiter sinken. Die Steuern werden noch höher (unser Staat ist einfach über kurz oder lang pleite), die Arbeitswelt noch grausamer (hektischer, stressiger, noch höhere Anforderungen, nicht zuletzt durch den technischen Fortschritt und die Wegrationalisierung der einfachen, manuellen, körperlichen Jobs),... Ich glaube problematisch wird es dann wenn wir erkennen, daß wir unseren Stand nicht halten können. Derzeit habe ich den Eindruck, daß viele Menschen mit Gewalt noch versurchen irgendwie ihren"alten Stand" zu halten. Sie arbeiten mehr, lassen mehr über sich ergehen, machen Überstunden, lassen sich ausbeuten, zahlen höhere Steuern, bilden sich weiter, sparen da und hier mal einen Euro. Noch können die meisten ihren Stand dadurch halten doch bald wir m.E. das große Erwachen kommen wenn die Mehrheit definitiv nicht mehr in der Lage sein wird ihren Stand zu halten sondern selbst durch Mehrarbeit und Überstunden und alle Gegenmaßnahmen der Wohlstandsverlust nicht mehr aufzuhalten ist. Der Mensch ist häufig ein Besitzstandswahrer. Es ist verständlich, daß Menschen versuchen zu halten was sie erreicht haben oder erlebt haben und daran nicht und in keinster Weise gerne abrücken wollen. Sie versuchen häufig mit vielen Mitteln ihren Stand zu halten. Doch werden sie es auf Dauer vermutlich nicht können!
Letztendlich wird DERJENIGE das beste und glücklichste Leben führen der sich am schnellsten damit abfinden wird, daß die schönen Zeiten vorbei sind wenn es auch mal - was m.E. völlig normal ist - auch mal bergab geht und der"Zenit" überschritten ist. Derjenige der sich am besten damit abfinden können wird das es nicht nur immer bergauf gehen kann und nun vielleicht für Jahre oder Jarzehnte auch mal bergab gehen kann wird am glücklichsten sein. Denn er (oder sie) wird am wenigsten dem"alten Wohlstand" nachtrauern. Denn derjenige der sich am schnellsten damit abfindet wird seinen Spaß am Leben und seine Lebensfreude weitgehend erhalten können während die anderen ewig den"beautiful old times" nachtrauern werden und in Frust und Ärger versinken.
Frust und Ärger frißt Lebensfreude wenn man es übertreibt. Ärgern tut sich jeder mal und das ist normal doch wie ich oben geschrieben habe: Sollte es tatsächlich bergab gehen mit unserem Staat und vielleicht die Welt wieder in einen Krieg gerissen werden dann wird der am besten Leben der damit am ehesten klar kommt und sich vom vergangenen lösen können wird. Pensionäre, Rentner, Arbeitnehmer, Kinder, Familien, Studenten. Fast alle werden wir auf Teile des Wohlstand verzichten müssen. Und irgendwann stellen wir fest, daß Dinge die wir früher vielleicht gar nicht mehr bemerkt haben weil sie für uns zu selbstverständlich geworden sind uns wieder"glücklich" machen. Das materielle Denken wird nebenbei sogar zurückgehen und viele Menschen sich wieder auf andere schöne Dinge des Lebens konzentrieren als nur materielle Dinge.
<font color="#FF0000">Das glücklichste Leben wird derjenige führen der sich am ehesten mit dem Wohlstandsverlust ABFINDEN wird. Wir müssen und können durch unsere Kritik an den Politikern versuchen den Verlust unseres Wohlstandes zu bremsen doch wenn wir es nicht schaffen dann dürfen wir nicht in Frust und Ärger versinken sondern müssen nach vorne schauen und das beste aus der Situation - die dann jeweils herrscht - machen.</font>
P.S.: Ich weiß, ich bin stark vom eigentlichen Thema abgewichen, aber ich mußte das einfach mal so schreiben wie ich es sehe.
P.P.S.: (an meinen Vater Euklid): Ich weiß, daß dich unsere Politiker & Staat oft nerven. Ich sehe es an deinen vielen Postings über diese Themen. Ich gebe dir in vielen Punkten durchaus Recht und es ist gut, daß du es kritisierst und beim Namen nennst. Doch vieles kannst du nicht ändern und versuche zumindest das was du nicht ändern kannst"wegzublenden" oder dich"möglichst damit abzufinden". Ich verstehe, daß du deinem Ärger gerne Luft machst doch versuche wirklich es einfach mal irgendwie wegzuschieben. Ich könnte mich auch über sooo viele Dinge aufregen die in diesem Land meiner Meinung nach falsch laufen aber bei vielen Dingen denke ich einfach"Laß gut sein" denn sonst würde ich mich bloß noch ärgern und es würde auf die eigene Psyche gehen. Deshalb: Weniger ist manchmal mehr! [img][/img]
Viele Grüße
Sascha
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