Toby0909
16.04.2003, 10:44 |
gibt es einen HonigFuture?? Thread gesperrt |
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ADE: VERMISCHTES: Imker befürchten größtes Bienen-Sterben aller Zeiten
MÜNSTER (dpa-AFX) - Deutschlands Imker befürchten laut
Landwirtschaftskammer Münster das größte Bienen-Sterben aller
Zeiten. Die Verluste betrügen in der Spitze bereits jetzt bis zu 80
Prozent, sagte am Freitag der Leiter des dortigen Instituts für
Bienenkunde, Werner Mühlen. Bundesweit wird laut Mühlen mit einem
Verlust von durchschnittlich 30 Prozent gerechnet. Sollten viele
Völker schon geschwächt in den Winter gegangen sein, könne sich die
Quote in diesem April auf im Mittel sogar 70 Prozent erhöhen./lf/DP/af
NNNN
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kingsolomon
16.04.2003, 12:21
@ Toby0909
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Re: gibt es einen HonigFuture?? |
-->die Frage ist: welche Nutzpflanzen sind auf die Bienen angewiesen(Bestäubung)?
Und welche Produkte erzeugen wir daraus?
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Praxedis
16.04.2003, 14:13
@ kingsolomon
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Laßt mal den traurigen Hobbyimker ran.... |
-->...mir sind über den Winter auch meine einzigen fünf Bienenvölker einfach so weggestorben. Genug Futter war vorhanden, aber ich vermute als Ursache den starken Kälteeinbruch im Januar.
Fassungslos - Euer Praxedis
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Toby0909
16.04.2003, 15:09
@ Praxedis
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@Praxedis |
-->Halli Hallo,
neulich waren wir auf Kundentermin bei einem unserer wichtigsten Kundenpaare und die haben auch ein paar von diesen"lästigen Stechviechhern" im Garten. Die haben das selbe Problem von was weiß ich wievielen Völkern blieben nur ein paar übrig - der Rest ist erfroren oder wurden von den Chinesen gefressen (soweit ich die ca. 1 stündige Lehrstunde in Imkerei überhaupt verstanden habe). Beide sind - wie du richtig schreibst - um die 65 Jahre alt....
Der Honig von denen ist gut, aber er wurde sofort nach dem öffnen steinhart - das kannte ich bisher nur von Honig, der entweder alt war oder der im Kühlschrank steht...hast du eine Erklärung??
Toby
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silvereagle
16.04.2003, 15:48
@ Toby0909
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wahrscheinlich genügt es... |
-->... den Honig im Wasserbad bei ca. 50 Grad wieder zu verflüssigen. Dann bleibt er auch länger flüssig, die (Wieder-)Verhärtung dauert wesentlich länger, als der anschliessende Auskühlungsprozess... ;-)
Gruß, silvereagle
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Praxedis
16.04.2003, 16:35
@ silvereagle
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das Allernatürlichste am Honig ist, dass....... |
-->... er nach geraumer Zeit (hängt vom Wassergehalt und der Zusammensetzung der verschiedenen Zuckerarten ab) HART werden muss, ansonsten ist es kein echtes Naturprodukt mehr und leider industriell überhitzt worden. Punkt. Die Hitze über 40°C zerstört im Wesentlichen die Kristallstruktur des Honigs und seiner Begleitstoffe und läßt ihn nicht mehr kandieren.
Also Honig, der hart geworden ist, nur bei max. 38...40°C im Wasserbad ganz langsam wieder verflüssigen!!!
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McShorty
16.04.2003, 17:17
@ Praxedis
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Danke Praxedis für die Aufklärung + Frage |
-->Hallo Praxedis,
Danke für die erklärenden Worte hier. Denke, die meisten wissen nicht was an Arbeit im Honig steckt.
Vergessen hast du zu erwähnen, dass ausländ. Honig oft/meist gepanscht ist oder sogar darf. Kanadischer Kleehonig stammt IMO zu 70 % von GENMANIPULIERTEN!!! Kleefeldern! Wer´s mag - bitte schön.
Auch der"gute" Honig im Geschäft sieht immer gleich aus, zu jeder Jahreszeit. Ich denke, das kann doch gar nicht sein, ist doch ein Naturprodukt.
Vielleicht kannst du ja hier mal erwähnen, wieviel du so von einem Bienenvolk pro Jahr an Honig erhälst + was das in etwa an Zeitaufwand bedeutet. Da wird sicher jeder ermessen können, was der eigentlich kosten müßte.
Nebenbei bemerkt, kann die Imkerei für die Landwirtschaft + Kleingärtner nicht genug geschätz werden. Keine Bienen - keine vernüftige Ernte, so ist das ganz einfach.
WE bin ich bei meinen Eltern + werde da zum Hobby-Imker um die Ecke laufen + Honig bunkern. Hoffe der hat noch welchen. Danke also für den Tipp mit dem Engpass. Wofür das Board doch alles gut sein kann.
Dir Praxedis wünsche ich neue, fleißige Völker (woher bekommst du die eigentlich? wilde Völker einfangen?) und weiterhin gutes Gelingen.
McShorty, der auf Honig abfährt
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Praxedis
16.04.2003, 18:03
@ McShorty
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Da gibt es die 7-Jahres-Regel, die besagt,.... |
-->... dass in unseren Breiten nur aller ca. 7 Jahre eine zufriedenstellende Menge an Honig erzeugt werden kann. Beeinflussende Nebenbedingungen sind vor allem das Klima, die Anzahl und Intensität der von den Bienen besuchten Tracht (Tracht = das Angebot an nektarspendenden Blütenpflanzen) bzw. deren Ergiebigkeit und die Stärke und der Umfang eines Bienenvolkes. So kann es in manchen Jahren vorkommen, dass das Wetter im Mai zwar ein herrliches Flugwetter für die Bienen ist (viel Sonne) aber aufgrund fehlender Feuchtigkeit die Nektarproduktion der Blüte derart eingeschränkt ist, dass die Bienen nur einen lauen Furz dort herausholen können, den sie dann auch noch selber zur eigenen Ernährung benötigen. Dann sagt man:"Heuer honigt es aber sehr schlecht!" - Das trifft vor allem auf den Raps, die Akazie und die Heide zu.
Ansonsten kann man von starken Völkern in mittelprächtigen Jahren ca. 15...25 kg Honig ernten - in sehr guten Jahren tw. zwischen 25 und max. 40 kg. Ganz dürftige Jahre fallen so aus, dass man mehr hineininvestiert als man herausbekommt und die Ernte verteilt sich meist auf den Eigenbedarf und für die liebe Nachbarschaft und Verwandtschaft.
An Arbeit kommt bei einer großen Imkerei eine Unmenge zu - und meistens ist echtes handwerkliches Geschick von Nöten. Da heisst es improvisieren und basteln. Da müssen neue Rähmchen für die Waben gezimmert werden, Holzbeutenbau bzw. -ausbesserung, das Wachs alter Waben einschmelzen, Wachskerzen für Weihnachten gießen, den ganzen August müssen aller 2 Tage die Völker mit Zuckersirup für den Winter eingefüttert werden (LOL - bei den Zuckerpreisen von 0,80 EUR/kg) - denn den Honig, den man den Bienen im Mai/Juni/Juli wegnimmt, muss man durch Zuckersirup ersetzen, sonst verhungern dir die Immen schon beim ersten Oktoberfrost. Des weiteren ist der Imker auch Mediziner, indem er sich um die Milbenbehandlung mit Pharmazeutischen oder naturellen Produkten kümmert. Im Mai dürfte er sehr viel Zeit in die Königinnenzucht legen, denn die Weiterführung einer eigenen Zuchtlinie ist in der Regel wichtig für die Stärke eines Volkes und deren Abhärtung gegen Feinde und andere Umwelteinflüsse.
Also - wie gesagt, es gibt ne Menge zu tun (war nur ein kleiner Teil des Repertoires) - und der Dank von allem ist, dass man seine süße Schmiere weit unter Wert verkaufen muss, damit man sie überhaupt noch abgenommen bekommt. Wer heute noch Berufsimker ist und keinen gut zahlenden Kundenkreis sein eigen nennt, hat echt Probleme über die Runden zu kommen. Leider.
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Praxedis
16.04.2003, 18:05
@ kingsolomon
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für Kleesamen, Rapsöl, Äpfel und andere Obstsorten aller Art (owT) |
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LenzHannover
16.04.2003, 22:55
@ Praxedis
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Mein Imker hier um die Ecke arbeitet heftig und zahlt drauf, |
-->wobei der Honig nicht einmal deutlich teurer als der von Langnese bei Plus ist (so 50%). Dafür gibt es beim Imker so 10 Geschmacksrichtungen.
Die Geschichte mit dem erhitzen ist einfach widerlich.
Es ist dann kein org. Honig mehr sondern was anderes, aber das Produkt muß ja den Maschinen angepaßt werden -würch-. Kann ich ja gleich zu McDoof.
<ul> ~ Werbung für Hobby-Berufler ist ja ok:-)</ul>
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Praxedis
16.04.2003, 23:44
@ LenzHannover
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Danke für den Link: Die Seite ist verdammt informativ v.a. für Laien - Lob!!! |
-->Mail erhalten - Danke:-)
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