-->Deutschland, 30er Jahre. Ein Reichsparteitag, irgendwo in Nürnberg.
Ein kleiner, dunkelhaariger Mann tritt vor das Rednerpult. Er wirkt nervös, schüchtern.
Seine Spannung überträgt sich auf die Massen. Ein paar Worte dringen leise ins Mikrofon.
Er scheint zu stottern. Lampenfieber? Verkrampfung? Unsicherheit? Mein Gott, wie sag ich's?
Da plötzlich: Der Mann erzittert, seine Miene verfinstert sich, wird strenger, ernster,
gebieterischer. Dann platzt es aus ihm heraus, mit einer unbezähmbaren Wut schmettert
er den Geist der Zeit in die jungfräuliche Welt hinaus. Als ob ein unheiliger Geist über ihn gekommen
wäre stürmt er dahin mit kraftstrotzenden Ausdrücken voller Energie und Blasphemie.
Tirade folgt über Tirade, wie ein Orkan, hinwegfegend alles was sich in seiner Bahn befindet.
Jubelnde Massen, frenetisches Geschrei, stumme Zustimmung, die Ruhe nach dem Sturm?
Wer den kleinen Mann noch aufmerksam beobachtet, sieht seine Erschöpfung.
Denn er gab heute alles für den Geist Deutschlands.
Wer ist nun dieser Geist? Ist es Micha-El, der Schutzpatron der Deutschen?
Ist es ein Vampir, wie manche meinen, gar ein reptilähnlicher Außerirdischer,
ist es die Vorsehung, ein rächender Gott der sich nun endlich zeigt?
Genaueres weiß man nicht. Aber wer ihn gesehen hat, der weiß, daß es ihn gibt.
Fröhliches Nachdenken
JN
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