Carpediem
17.04.2003, 16:24 |
@dottore und Alle zu den administrierten Preisen.....(Sehr instruktiv Dottore) Thread gesperrt |
-->Habe folgendes Schreiben von meiner Berufsgenossenschaft bekommen:
(Werde mich anpassen, 2 Arbeitsplätze abbauen und nach Polen verlegen - spart Personalkosten und entsprechend verringert sich die Bemessungsgrundlage für die Beiträge zur Berufgenossenschaft.)
SChreiben der BG:
„Persönliche Nachricht der Vorstandsvorsitzenden der BGN an die Unternehmensleitung
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus großer Sorge um die Entwicklung des Insolvenzgeldes wenden wir uns mit dieser persönlichen Nachricht an Sie.
Wie Sie wissen, müssen die Berufsgenossenschaften per Gesetz das Insolvenzgeld für die Bundesanstalt für Arbeit (BA) einziehen. Damit finanziert die BA im Insolvenzfall den Lohnfortzahlungsanspruch von Arnbeitnehmern einschließlich der Ssozialabgaben für drei Monate.
Der Beitrag zum Insolvenzgeld steigt in diesem Jahr dramatisch. Die Berufsgenossenschaften haben darauf keinen Einfluß. Die Höhe des Insolvenzgeldes ist Spiegelbild der wirtschaftlichen Situation in Deutschland.
Innerhalb der letzten zehn Jahre stieg der Betrag um 500 Prozent auf fast 2 Milliarden EURO - allein von 2000 auf 2002 um 900 Millionen. Mmitgliedsbetriebe unserer Berufsgenossenschaft müssen über 80 Millionen EURO Insolvenzgeld für 2002 aufbringen - eien Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Sollte sich die wirtschaftliche Lage in Deitschland nicht deutlich verbessern, rechnen wir mirt einem weiteren Anstieg.
Mannheim den 3.4.2003“
Mit immer weniger zahlfreudigem Gruß an die Abzockerrepublik
Carpediem
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Jochen
17.04.2003, 17:24
@ Carpediem
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Re: Berufsgenossenschaft |
-->>Habe folgendes Schreiben von meiner Berufsgenossenschaft bekommen:
>(Werde mich anpassen, 2 Arbeitsplätze abbauen und nach Polen verlegen - spart Personalkosten und entsprechend verringert sich die Bemessungsgrundlage für die Beiträge zur Berufgenossenschaft.)
Darf man fragen, wie hoch deine Beiträge zur Berufsgenossenschaft sind?
Gruß
Jochen
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Carpediem
17.04.2003, 17:43
@ Jochen
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Re: Beitragshöhe |
-->So hoch, das der Abbau von 10 % der Arbeitskräfte ausreicht um die bisherige absolute Höhe der Beiträge - auch nach Anhebung der Beitragssätze durch die BG - stabil zu halten.
Diese Aussage muß reichen, da dies ein Forum und kein Outdum ist.
MfG
Carpediem
>>Habe folgendes Schreiben von meiner Berufsgenossenschaft bekommen:
>>(Werde mich anpassen, 2 Arbeitsplätze abbauen und nach Polen verlegen - spart Personalkosten und entsprechend verringert sich die Bemessungsgrundlage für die Beiträge zur Berufgenossenschaft.)
>Darf man fragen, wie hoch deine Beiträge zur Berufsgenossenschaft sind?
>Gruß
>Jochen
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Baldur der Ketzer
17.04.2003, 18:18
@ Carpediem
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Re: der Strudel führt zur immer schnelleren Ein-, äh, Abwärtsdrehung |
-->Hallo, Carpediem,
Du handelst absolut konsequent.
Da sich die Entwicklung kaum ändern wird, steigert sich der Wettlauf zwischen Ausplünderung (Pardon, Wal, es muß natürlich heißen, Solidarpflicht) und Kosteneinsparungszwang (pardon Wal, es heißt natürlich Ausbeutungsverschärfung und eiskalter Sozialabbau), was zwangsläufig damit endet, daß Dein Hauptbetrieb demnächst im Umland liegen wird.
Und in Absurdistan muß man dann Taschenlampen mitführen, weils so zappenduster ist. Vor lauter glänzenden Errungenschaften, die so illusorisch sind wie der Glaube an Besitzständer bei Impotenten.
beste Grüße vom Baldur
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Dieter
17.04.2003, 21:40
@ Carpediem
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Lohnnebenkosten einmal anders |
-->so ist es:
Da wird versucht, die Lohnnebenkosten niedrig zu halten und unbemerkt von allen Nachrichten wird über die Schiene des Insolvenzgeldes an der Lohnschraube deutlich gedreht.
Wie sieht es in der Realität aus:
Viele Unternehmen melden Insolvenz an, da sie anders den nötigen Personalabbau nicht hinbekommen. Viele dieser Firmen werden anschließend mit geringerer Mitarbeiterzahl weiterbeschäftigt. Hätten wir ein anderes Arbeitsrecht, hätten wir bedeutend weniger Insolvenzen.
Da die Lohnfortzahlung der Arbeitnehmer für 3 Monate einschl. Sozialleistungen von den Unternehmern solidarisch geleistet werden muß lt. Gesetz führt in diesem Fall das Arbeitsrecht zu gravierenden schleichenden Lohnnebenkosten-Erhöhungen.
Und je mehr Mitarbeiter jemand beschäftigt hat, um so größer ist sein solidarischer Beitrag.
Ich kenne einen Fall eines befreundeten Unternehmens, welches ebenfalls Insolvenz anmeldete. Ein Teil der ehemaligen Mitarbeiter konnte sofort übernommen (vermittelt) werden. Die widerum haben die neuen Stellen nicht angenommen, schließlich bekämen sie noch 3 Monate Insolvenzgelt, ohne zu arbeiten. - und um ehrlich zu sein, ich hoffe, die haben heute noch keine Arbeit.
Gruß Dieter
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CRASH_GURU
17.04.2003, 23:58
@ Carpediem
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zu den administrierten Preisen Warum versucht einer in D noch Unternehmer zu |
-->sein. Ich habe das alles auch durchgemacht und lebe jetzt quietschvergnügt in SA. Bisher hat mich hier kein Bürokrat belästigt.
gruss
cr
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