R.Deutsch
20.04.2003, 16:25 |
Originelle Geldtheorie Thread gesperrt |
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Es gibt eine originelle Geldtheorie, der zufolge der Wert von Geld (also etwa einer Banknote) ausschließlich davon abhänge „es nicht zu haben und nicht etwa es zu haben“.
Je mehr ich bestraft werde, wenn ich das Geld nicht habe (zum vereinbarten Zeitpunkt), umso wertvoller wird das Geld. Am wertvollsten wird Geld natürlich, nach dieser Logik, wenn seine Nichtablieferung mit der Todestrafe verbunden wird. Wer nicht zahlt wird erschossen.
Ich frage mich nur, warum wir dann überhaupt noch Geldtheorie, oder Wirtschaftstheorie brauchen. Kommt der moderne Sklavenstaat nicht auch ohne komplexe Theorien aus? Warum überhaupt der Umweg über Geld? Genügt die Peitsche nicht?
Freude und Friede wünscht
R.Deutsch
p.s. wundert mich übrigens, wie widerspruchslos solche Theorien hier hingenommen werden
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Fürst Luschi
20.04.2003, 18:15
@ R.Deutsch
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Re: Originelle Geldtheorie |
-->wie ist der aktuelle Stand deiner originellen Geldtheorie? Gold rauf auf 30.000?
Der Durchschnittsrentner darf 20 Jahre lang 15.000 pro Jahr erwarten - das macht 10 Unzen - oder sagen wir abgezinst 5 Unzen wenn er es sich gleich auszahlen lässt. Da kommt dann der fesche RD daher, legt ein goldnes Wachtel-Ei mit Gravur:"Opfer müssen verzichten können". Tja Alter, du bist halt in meine (Falsch-)Geldfalle getappt. Ein kleines Häufchen gelber Kack für dich, mehr gibts nicht - und jetzt sieh zu wie du zurecht kommst. Vielleicht spendier ich dir ne 10er-Karte für die Suppenküche. Ich kanns mir leisten!
Und da wunderste dich noch das keiner auf deinen Unsinn reinfällt?
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Frank
20.04.2003, 18:35
@ Fürst Luschi
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Originelle Antwort, diese obige... |
-->Wozu brauchen wir Theorien, wenn die Mehrheit nicht mal kapiert, wie's einfach ganz praktisch ist?
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JN++
20.04.2003, 19:35
@ R.Deutsch
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Widerspruch |
-->>p.s. wundert mich übrigens, wie widerspruchslos solche Theorien hier hingenommen werden
Ja in der Tat, der liebe dottore hat sich da in seine eigene fixe Idee verrannt, die ja auch nich gar nicht so alt ist (seit diesem Jahr? oder wars schon letztes). Da er aber ein kluger Mann ist, wird er seinen Irrtum bald selbst einsehen und wir ersparen uns eine Menge Zeit und Plattenplatz. Bei mir ist ersteres momentan extrem knapp und bevor ich Widerspruch einlege, schätze ich erst mal ab, ob ich die Beweisführung auch antreten kann. Freue mich aber für jeden, der die Muße hat, einfach drauflos zu plappern und wünsche noch eine lebhafte Diskussion.
Beste Grüße
JN
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dottore
20.04.2003, 20:59
@ R.Deutsch
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Re: Kleinstes Einmaleins der Wirtschaft |
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>Es gibt eine originelle Geldtheorie, der zufolge der Wert von Geld (also etwa einer Banknote) ausschließlich davon abhänge „es nicht zu haben und nicht etwa es zu haben“.
Dies ist keine Theorie, sondern der ganz simple Tatbestand, dass etwas, das ich habe,"als solches" in etwas anderem als es selbst ist, gemessen werden muss.
Dafür gibt es keinerlei"objektiven" Maßstab (die darin steckende"Arbeit" etwa?) außer dem, es zu einem bestimmten Termin haben bzw. es mir zu diesem beschaffen zu müssen.
Nur dann, wenn ich unter Beschaffungszwang stehe (der Termin plus Sanktion beinhaltet), muss ich es mir beschaffen.
Das, womit ich bei dem, der es hat, erscheine, um es mir bei ihm, dem anderen (da ich es selbst nicht habe) zu beschaffen, ist dann ganz genau der (von mir für die Beschaffung des zu Beschaffenden zu entrichtende, zu leistende, zu zahlende, zu gebende, zu arbeitende usw.) Preis dessen, was ich zum Termin haben muss.
Dies gilt für alles, was ich zum Termin nach vorangegangenem Kontrakt dann beschaffen muss, indem ich zu dessen Erhalt entsprechend den Vorstellungen bzw. der Forderung des Gegenübers leisten, arbeiten usw. muss.
Genau das ist die simpelste Form der Marktwirtschaft - nämlich just das zu leisten, usw., was der andere haben will.
Freier geht's nun wahrlich nimmer.
Ob das, was ich zum Termin beschaffen muss, nun Geld ist oder eine Holzschnitzerei, ein Kübel Wasser oder ein Zehnkaräter, spielt keine Rolle.
Gegenstände, die ich nicht beschaffen muss (für mich selbst oder zur Weitergabe an andere, da per Kontrakt dazu verpflichtet), muss ich auch nicht beschaffen, ergo sind sie für mich wertlos.
Muss ich Geld beschaffen, ist eben der"Wert" des Geldes nicht irgendetwas, das mit seinen"Herstellkosten" (bei Gold usw. - wie putzig) zu tun hat, sondern ausschließlich das, was ich dafür hergeben muss, weil ich es haben muss, da ich es schuldig bin.
Dieses alles wäge ich selbstverständlich mit den Sanktionskosten ab: Und das, was mir vorteilhafter erscheint (Bankrott oder Zahlung nach Beschaffung dessen, was ich zu zahlen habe), werde ich dann leisten.
Da sich - nebenbei gesagt - ein Bankrott (u.a. auch ch. 11) immer mehr"lohnt", geht eben immer Leistung und Leistungsbereitschaft flöten. Die freie Wirtschaft lahmt immer stärker. Ist auch allgemein bekannt.
Ideal ist es für mich, wenn ich weiß, dass das"Geld", was ich zum Termin zu leisten (und ergo bis dahin gegen Waren oder Leistungen) zu beschaffen habe, ohnehin von der"öffentlichen Hand" übernommen oder sonstwie"sozialisiert" wird. Dann lasse ich alles eben"laufen" wie so vieles heute eben läuft.
>Je mehr ich bestraft werde, wenn ich das Geld nicht habe (zum vereinbarten Zeitpunkt), umso wertvoller wird das Geld.
Grundsätzlich sollte es vorher festgesetzte Sanktionen geben (Bankrott, Abgabe von Eigentum ex Verpfändung plus Vollstreckung, Ausscheiden als Gewerbetreibender für die Zukunft usw.) und danach richte ich dann meine"Zahlungs"- d.h. Geldbeschaffungs-Bereitschaft aus.
>Am wertvollsten wird Geld natürlich, nach dieser Logik, wenn seine Nichtablieferung mit der Todestrafe verbunden wird. Wer nicht zahlt wird erschossen.
Das würde eher kontraproduktiv wirken. Denn dann würde vermutlich lieber niemals ein Kredit genommen, um sich nicht der Gefahr auszusetzen, erschossen zu werden. Niemand kann doch im Voraus wissen, ob er das, was er"in Geld" leisten muss, auch zum Termin dann hat.
Deshalb haben"Genickschuss-Systeme" (siehe Sozialismus) auch nie funktioniert.
>Ich frage mich nur, warum wir dann überhaupt noch Geldtheorie, oder Wirtschaftstheorie brauchen.
Das ist kleines Einmaleins jeglicher Wirtschaftstheorie: Niemals kann sich ein"Gut" aus sich selbst heraus definieren oder bewerten, dazu bedarf es immer eines oder mehrerer anderer Güter.
>Kommt der moderne Sklavenstaat nicht auch ohne komplexe Theorien aus?
Abgesehen davon dass es keine"Theorie" ist, sondern blanke Selbstverständlichkeit, ist das Ganze höchst einfach zu kapieren und insofern keineswegs"komplex" (oder gar kompliziert) - oder?
>Warum überhaupt der Umweg über Geld? Genügt die Peitsche nicht?
Das Geld ist das Abgabengut, nicht der unter der Peitsche ausgestoßene Schrei.
>Freude und Friede wünscht
>R.Deutsch
>p.s. wundert mich übrigens, wie widerspruchslos solche Theorien hier hingenommen werden
Weil das eben Gesagte aus sich selbst heraus verständlich ist und jedem unmittelbar einleuchtet.
Gruß!
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Frank
20.04.2003, 21:54
@ dottore
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Wieso hat Sozialismus noch nie funktioniert? War/ist(Kuba,) alles nur ein Traum? (owT) |
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silvereagle
20.04.2003, 22:18
@ Frank
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ja, ein Traum... |
-->... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
Gruß, silvereagle
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Standing Bear
20.04.2003, 23:23
@ silvereagle
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Re: ja, ein Traum... |
-->>... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
>Gruß, silvereagle
Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!! Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners. Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden. Gäbe es das perverse Embargo nicht (dafür gehören die US-Schergen vor Gericht!!), würde es deutlich besser sein. Sie machen das beste aus ihrem Leben und die Boshaftigkeit und Überheblichkeit der Amerikaner schweißen sie zusammen.
So sieht es aus!
SB
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JüKü
20.04.2003, 23:35
@ Standing Bear
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Re: ja, ein Traum... |
-->>>... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
>>Gruß, silvereagle
>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!! Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners. Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden.
Das sind aber keine guten Argumente für den Sozialismus.
Glück und Zufriedenheit haben nichts mit Wohlstand zu tun.
>Sie machen das beste aus ihrem Leben
Klar, was sonst? Wenn man 15 Jahre auf einen Trabbi wartet, macht man eben das Beste draus [img][/img]
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Standing Bear
20.04.2003, 23:43
@ JüKü
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Re: ja, ein Traum... |
-->>>>... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
>>>Gruß, silvereagle
>
>>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!! Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners. Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden.
>Das sind aber keine guten Argumente für den Sozialismus.
>Glück und Zufriedenheit haben nichts mit Wohlstand zu tun.
>>Sie machen das beste aus ihrem Leben
>Klar, was sonst? Wenn man 15 Jahre auf einen Trabbi wartet, macht man eben das Beste draus [img][/img]
Damit wollte ich sagen, daß den meisten materielle Werte deutlich weniger bedeuten als uns. Den"Sozialismus" verteidige ich nicht, aber es stinkt mir gewaltig, wenn einge die angebliche Überlegenheit des westlichen Systems immer wieder herausstreichen. Die perfekte Gesellschaft ist noch nicht erfunden worden.
Gruß
SB
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Tempranillo
20.04.2003, 23:46
@ Standing Bear
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Re: Zum Faltenbügeln in die Karibik. Gerne auch ein wenig Fettabsaugen |
-->>>... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
>>Gruß, silvereagle
>
>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!! Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners.
Hi Standing Bear,
es ist ein paar Wochen her, da habe ich einen Fernsehbericht gesehen, in dem etwas von einem Medizintourismus nach Kuba erzählt wurde, von wegen plastische Operationen und so. Der Ausbildungsstand der Mediziner wurde gelobt, auch Unterbringung und Nachsorge, sogar Fitneß-Center soll´s geben, entsprächen europäischem Standard.
Wer sich seine von Sex und Suff und Alkohol und Nikotin aus den Fugen geraten Visage glattziehen, vielleicht noch ein wenig Fett absaugen lassen möchte, kann das mit einem Trip in die Karibik verbinden.
Die Kassen zahlen jedoch nicht, anders als im Falle von Malle.
Ob das Rückschlüsse auf das allgemeine Lebensniveau zuläßt, kann ich natürlich nicht sagen. Vielleicht ist das die große Ausnahme in Castros Arbeiter- und Bauernparadies. Im früheren Ostblock gab es ja auch Sektoren, in denen die Länder absolut konkurrenzfähig waren, etwa im Sport oder in der Rüstung.
Tempranillo
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JüKü
20.04.2003, 23:53
@ Standing Bear
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Re: ja, ein Traum... |
-->>>>>... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
>>>>Gruß, silvereagle
>>
>>>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!! Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners. Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden.
>>Das sind aber keine guten Argumente für den Sozialismus.
>>Glück und Zufriedenheit haben nichts mit Wohlstand zu tun.
>>>Sie machen das beste aus ihrem Leben
>>Klar, was sonst? Wenn man 15 Jahre auf einen Trabbi wartet, macht man eben das Beste draus
>Damit wollte ich sagen, daß den meisten materielle Werte deutlich weniger bedeuten als uns. Den"Sozialismus" verteidige ich nicht, aber es stinkt mir gewaltig, wenn einge die angebliche Überlegenheit des westlichen Systems immer wieder herausstreichen. Die perfekte Gesellschaft ist noch nicht erfunden worden.
>Gruß
>SB
[b]Materielle Werte sind nur dann wichtig, wenn man sie hat oder zumindest haben könnte. Ich sag ja, arme Menschen sind nicht unglücklicher und der Materialismus der westlichen Welt ist zwar bequem, aber für die Menschen selbst, langfristig, der Untergang. Zivilisationskrankheiten, Fabrikernährung, Unbeweglichkeit usw. werden ihren Preis haben.
Aber mit dem Wirtschaftssystem hat das wenig zu tun, außer, dass der Kapitalismus es übertreibt.
Mir ist jedes System recht, so lange die Bevölkerung frei ist und die Regierenden nicht unehrlich, egoistisch, unfähig und korrupt.
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Standing Bear
21.04.2003, 00:00
@ JüKü
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Re: ja, ein Traum... |
-->
>Mir ist jedes System recht, so lange die Bevölkerung frei ist und die Regierenden nicht unehrlich, egoistisch, unfähig und korrupt. [/b]
Jawoll! Aber leider nicht die Realität. Wir leben nicht in diesem System...
Aber Du weißt ja, daß das Wassermann-Zeitalter kommt. Das wird eine neue Epoche werden. Hoffentlich schaffen wir es bis dahin.
Ahoi!
J.
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JüKü
21.04.2003, 00:08
@ Standing Bear
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Re: ja, ein Traum... / Wassermann |
-->>Aber Du weißt ja, daß das Wassermann-Zeitalter kommt. Das wird eine neue Epoche werden. Hoffentlich schaffen wir es bis dahin.
>Ahoi!
>J.
Ja, das gleiche habe ich vor Kurzem auch hier reingeworfen - obwohl Amanito das mit dem WM-Zeitalter anders sieht.
Mein Spruch seit langem ist:"Weg vom Materiellen, hin zu ideellen Werten!"
Und deshalb wird der Dow auch auf 400 Fallen ;-)
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le chat
21.04.2003, 00:37
@ Standing Bear
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Re: ja, ein Traum... |
-->>>... nur leider nicht (mal) im goldenen, sondern im rapide dahinrostenden Käfig... ;-)
>>Gruß, silvereagle
>
>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!! Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners. Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden. Gäbe es das perverse Embargo nicht (dafür gehören die US-Schergen vor Gericht!!), würde es deutlich besser sein. Sie machen das beste aus ihrem Leben und die Boshaftigkeit und Überheblichkeit der Amerikaner schweißen sie zusammen.
>So sieht es aus!
>SB
Hallo SB
Deine Aussagen kann ich voll und ganz unterstützen. Ich war dort. Die Menschen
sind freundlich und hilfsbereit. Und es wird wesentlich mehr gelacht, auch wenn das
materielle nicht üppig ist. Ganz anders wie bei uns. Das Embargo schadet sehr.
Aber Kuba lebt damit und trotzt den Amis.
beste Grüße
le chat
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silvereagle
21.04.2003, 21:53
@ Standing Bear
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späte Antwort an SB |
-->Hallo Standing Bear,
>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!!
Dann sind wir (grundsätzlich) auf dem gleichen Stand. ;-)
> Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners.
Zwei gute Bekannte von mir haben sich mal gut einen Monat lang Havanna gegeben. Sie sagten, die Stadt faule in den"normalen" Vierteln langsam vor sich hin. In viele Häuser wären sie nicht für viel Geld reingegangen - nicht wegen der Menschen, sondern wegen der Baufälligkeit. Über das Gesundheitssystem habe ich keine Informationen.
> Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden.
Genau so ist es. Wie definiert man eigentlich"Wohlstand"? Das hängt ganz stark davon ab, welche Umgebung man selbst gewohnt ist. Für meine beiden Bekannten war es ein richtiger"Kulturschock" (nur Indien wäre schlimmer gewesen). Für die Kubaner ist es dasselbe wie eh und je. Jeder arrangiert sich damit auf seine Weise. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen soll wirklich etwas Besonderes sein. Da dürften unsere Quellen übereinstimmen.
> Gäbe es das perverse Embargo nicht (dafür gehören die US-Schergen vor Gericht!!), würde es deutlich besser sein.
Du weisst aber schon, dass auch ich von der aktuellen US-Aussenpolitik so gut nichts halte? Ich respektiere ja Deine schlechte Meinung über die"bösen USA" (und teile sie, was massgebliche Kräfte inner- und außerhalb der Regierung anbelangt), aber den USA die Schuld für die kubanische Misswirtschaft zu geben, halte ich für weit überzogen und zu billig. Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken, und der ist, was Kuba betrifft, wohl sicher nicht außer Landes zu finden... ;-)
> Sie machen das beste aus ihrem Leben und die Boshaftigkeit und Überheblichkeit der Amerikaner schweißen sie zusammen.
Ja, insofern tun die Herrschaften in Washington wieder ihren Teil, um Castro seine Aufgabe im Inneren so leicht wie nur möglich zu gestalten. Ein Feindbild"irgendwo da draussen" ist dialektisch das Allerbeste, die Menschen hinter sich zu bringen. Ganz abgesehen davon, dass niemand aus den USA mit Kuba Geschäfte zu machen bräuchte, wenn es ihnen keinen Gewinn abwerfen würde. Aber offenbar haben massgebliche Personen in der US-Exekutive davor Angst, und deshalb dieses unsägliche Helms-Burton-Gesetz. Es schadet den USA mindestens genauso, wie es Kuba schadet. Zum Handel-Treiben braucht es immer zwei!
Unabhängig von alldem bleibt aber die fehlende Reisefreiheit in Staaten wie Kuba, die die eigenen Menschen quasi zum Eigentum des Staates macht. Ich könnte mir echt nicht vorstellen, in"meinem" Land eingesperrt zu sein. Aber auch hier gilt: Wenn es"ganz normal" ist, weil es ja alle betrifft, dann nimmt man es wohl einfach hin.
Du hast völlig Recht: Die Kubaner machen das Beste draus.
Gruß, silvereagle
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Standing Bear
22.04.2003, 21:07
@ silvereagle
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Re: späte Antwort an SB |
-->>Hallo Standing Bear,
>>Warst du je in Kuba? Sicher nicht. Ich kenne aber Leute, die dort waren!!
>Dann sind wir (grundsätzlich) auf dem gleichen Stand. ;-)
>> Das Gesundheitswesen ist sehr gut und der Bildungsstand der Leute ist garantiert höher als der eines Durchschnitts-Amerikaners.
>Zwei gute Bekannte von mir haben sich mal gut einen Monat lang Havanna gegeben. Sie sagten, die Stadt faule in den"normalen" Vierteln langsam vor sich hin. In viele Häuser wären sie nicht für viel Geld reingegangen - nicht wegen der Menschen, sondern wegen der Baufälligkeit. Über das Gesundheitssystem habe ich keine Informationen.
>> Die Kubaner sind arm aber gastfreundlich und mit wenig zufrieden.
>Genau so ist es. Wie definiert man eigentlich"Wohlstand"? Das hängt ganz stark davon ab, welche Umgebung man selbst gewohnt ist. Für meine beiden Bekannten war es ein richtiger"Kulturschock" (nur Indien wäre schlimmer gewesen). Für die Kubaner ist es dasselbe wie eh und je. Jeder arrangiert sich damit auf seine Weise. Die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Menschen soll wirklich etwas Besonderes sein. Da dürften unsere Quellen übereinstimmen.
>> Gäbe es das perverse Embargo nicht (dafür gehören die US-Schergen vor Gericht!!), würde es deutlich besser sein.
>Du weisst aber schon, dass auch ich von der aktuellen US-Aussenpolitik so gut nichts halte? Ich respektiere ja Deine schlechte Meinung über die"bösen USA" (und teile sie, was massgebliche Kräfte inner- und außerhalb der Regierung anbelangt), aber den USA die Schuld für die kubanische Misswirtschaft zu geben, halte ich für weit überzogen und zu billig. Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken, und der ist, was Kuba betrifft, wohl sicher nicht außer Landes zu finden... ;-)
>> Sie machen das beste aus ihrem Leben und die Boshaftigkeit und Überheblichkeit der Amerikaner schweißen sie zusammen.
>Ja, insofern tun die Herrschaften in Washington wieder ihren Teil, um Castro seine Aufgabe im Inneren so leicht wie nur möglich zu gestalten. Ein Feindbild"irgendwo da draussen" ist dialektisch das Allerbeste, die Menschen hinter sich zu bringen. Ganz abgesehen davon, dass niemand aus den USA mit Kuba Geschäfte zu machen bräuchte, wenn es ihnen keinen Gewinn abwerfen würde. Aber offenbar haben massgebliche Personen in der US-Exekutive davor Angst, und deshalb dieses unsägliche Helms-Burton-Gesetz. Es schadet den USA mindestens genauso, wie es Kuba schadet. Zum Handel-Treiben braucht es immer zwei!
>Unabhängig von alldem bleibt aber die fehlende Reisefreiheit in Staaten wie Kuba, die die eigenen Menschen quasi zum Eigentum des Staates macht. Ich könnte mir echt nicht vorstellen, in"meinem" Land eingesperrt zu sein. Aber auch hier gilt: Wenn es"ganz normal" ist, weil es ja alle betrifft, dann nimmt man es wohl einfach hin.
>Du hast völlig Recht: Die Kubaner machen das Beste draus.
>Gruß, silvereagle
Hallo Silberadler,
das Problem ist nur, und das haben sicher die meisten Kubaner erkannt, daß eine wie auch immer geartete"Freiheit" für WENIG eine deutliches Besserung der Lebensverhältnisse bedeuten würde, für die Masse aber Zustände wie in Mittelamerika. Mögen doch einige Stadtvirtel vor sich hin rotten, immerhin hat jeder ausreichend zu essen und das bedeutet da schon einiges. Wenn sie Reisefreiheit hätten, könnte die eh keiner Nuten. Was bringt denn Freiheit, wenn sie nur wenigen dient und man selber nichts davon hat. Deswegen pfeifen sie auf die Freiheit und bleiben bei Fidel.
Ahoi!
J.
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