Palstek
22.04.2003, 17:50 |
Banken gründen Joint-Venture für Verbriefungen Thread gesperrt |
-->22/04/2003 (16:31)
FOKUS 2-Banken gründen Joint-Venture für Verbriefungen
(Neu: Bestätigung Finanzministerium, Standard & Poor's)
Frankfurt, 22. Apr (Reuters) - Fünf deutsche Großbanken wollen zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Gemeinschaftsunternehmen für Kreditverbriefungen gründen. Die Banken versprechen sich davon eine geringere Bindung ihres Eigenkapitals bei gleichzeitig niedrigeren Refinanzierungskosten. Sie reagieren damit auch auf anstehende Gesetzesänderungen, die Verbriefungen in Deutschland erleichtern sollen.
Das Finanzministerium bestätigte die Pläne am Dienstag:"Das Instrument wird vor allem der Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen dienen, die keinen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt haben und ihn deshalb nicht zur Finanzierung nutzen können", sagte eine Ministeriumssprecherin.
Neben der KfWKFW.UL werden Deutsche Bank, Commerzbank, HVB, Dresdner Bank und die DZ Bank an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sein."Es gibt bislang nur ein Memorandum of Understanding. Das Gemeinschaftsunternehmen soll aber schon noch in diesem Jahr starten", hatte es zuvor in Finanzkreisen geheißen. Mit einer so genannten"Bad-Bank" habe dies nichts zu tun, denn in die neue Gesellschaft dürften nur erstklassige, also nicht leistungsgestörte oder faule Kredite eingebracht werden. Die Banken lehnten einen Kommentar ab und verwiesen auf eine Pressekonferenz der KfW am Mittwochvormittag.
TRUE-SALE-TRANSAKTIONEN GEPLANT
Bei den geplanten Verbriefungen des neuen Gemeinschaftsunternehmens soll es sich um so genannte"True-Sale-Transaktionen" handeln, bei denen die verbrieften Kredite tatsächlich aus der Bilanz der Bank gehen. Hintergrund seien geplante steuerliche Erleichterungen der Bundesregierung - vor allem die Gewerbesteuerbefreiungen für die Zweckgesellschaften der ABS-Transaktionen, durch die True-Sale-Transaktionen in Deutschland erst attraktiv würden.
Bei True-Sale-Verbriefungen werden Kredite gebündelt, an eine Zweckgesellschaft verkauft, in Wertpapiere umgewandelt und am Finanzmarkt platziert. Die Banken können so ihre Bilanzen entlasten, weil sie weniger Eigenkapital vorhalten müssten.
Außerdem wird die Refinanzierung günstiger, da - wenn es sich um erstklassige Kredite handelt - die ABS-Papiere von den Ratingagenturen zumeist die Bestnote von AAA erhalten, während die Finanzinstitute im Konzern deutlich schlechter bewertet sind. Noch sei aber völlig unklar, in welchem Umfang die Banken Kredite in die neue Gesellschaft transferieren würden, hieß es am Dienstag aus den Kreisen weiter:"Das ist noch nicht absehbar. Es wurden keine Zahlen genannt."
S&P - GESETZGEBER UND BANKEN AUF RICHTIGEM WEG
In Deutschland ist der Markt für Verbriefungen unter anderem wegen der steuerlichen Voraussetzungen im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern noch wenig entwickelt. Die Ratingagentur Standard and Poor's beurteilt die geplanten Gesetzesänderungen positiv. Es gebe aber noch zu wenig Informationen über das Banken-Joint-Venture, um dessen Vor- oder Nachteile abzuschätzen, sagte Torsten Althaus, zuständig für Strukturierte Finanzierungen bei Standard and Poor's in Frankfurt."Wenn rechtliche Unsicherheiten ausgeräumt sind, wird es mehr Verbriefungen geben und selbst 50 Milliarden Euro sind dann nicht viel." Allerdings könnte es zu einer Verlagerung hin zu True Sales von synthetischen Transaktionen kommen.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Diskussion darüber gegeben, wie die Banken ihre notleidenden Kredite aus der Bilanz nehmen könnten. Den Wunsch nach einer staatlichen"Bad-Bank" hatte die KfW stets zurückgewiesen
fun/ban
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dottore
22.04.2003, 19:45
@ Palstek
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Re: Meilenstein auf dem Weg, auf dem's dahin geht - DANKE! (owT) |
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Frank
22.04.2003, 20:42
@ Palstek
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Quadratur des Kreises? Schade, dass d. d a s nicht näher erklärt/kommentiert. |
-->>22/04/2003 (16:31) >
>FOKUS 2-Banken gründen Joint-Venture für Verbriefungen > >
>(Neu: Bestätigung Finanzministerium, Standard & Poor's)
>Frankfurt, 22. Apr (Reuters) - Fünf deutsche Großbanken wollen zusammen mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein Gemeinschaftsunternehmen für Kreditverbriefungen gründen. Die Banken versprechen sich davon eine geringere Bindung ihres Eigenkapitals bei gleichzeitig niedrigeren Refinanzierungskosten. Sie reagieren damit auch auf anstehende Gesetzesänderungen, die Verbriefungen in Deutschland erleichtern sollen.
>Das Finanzministerium bestätigte die Pläne am Dienstag:"Das Instrument wird vor allem der Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen dienen, die keinen eigenen Zugang zum Kapitalmarkt haben und ihn deshalb nicht zur Finanzierung nutzen können", sagte eine Ministeriumssprecherin.
>Neben der KfWKFW.UL werden Deutsche Bank, Commerzbank, HVB, Dresdner Bank und die DZ Bank an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt sein."Es gibt bislang nur ein Memorandum of Understanding. Das Gemeinschaftsunternehmen soll aber schon noch in diesem Jahr starten", hatte es zuvor in Finanzkreisen geheißen. Mit einer so genannten"Bad-Bank" habe dies nichts zu tun, denn in die neue Gesellschaft dürften nur erstklassige, also nicht leistungsgestörte oder faule Kredite eingebracht werden. Die Banken lehnten einen Kommentar ab und verwiesen auf eine Pressekonferenz der KfW am Mittwochvormittag.
>TRUE-SALE-TRANSAKTIONEN GEPLANT
>Bei den geplanten Verbriefungen des neuen Gemeinschaftsunternehmens soll es sich um so genannte"True-Sale-Transaktionen" handeln, bei denen die verbrieften Kredite tatsächlich aus der Bilanz der Bank gehen. Hintergrund seien geplante steuerliche Erleichterungen der Bundesregierung - vor allem die Gewerbesteuerbefreiungen für die Zweckgesellschaften der ABS-Transaktionen, durch die True-Sale-Transaktionen in Deutschland erst attraktiv würden.
>Bei True-Sale-Verbriefungen werden Kredite gebündelt, an eine Zweckgesellschaft verkauft, in Wertpapiere umgewandelt und am Finanzmarkt platziert. Die Banken können so ihre Bilanzen entlasten, weil sie weniger Eigenkapital vorhalten müssten.
>Außerdem wird die Refinanzierung günstiger, da - wenn es sich um erstklassige Kredite handelt - die ABS-Papiere von den Ratingagenturen zumeist die Bestnote von AAA erhalten, während die Finanzinstitute im Konzern deutlich schlechter bewertet sind. Noch sei aber völlig unklar, in welchem Umfang die Banken Kredite in die neue Gesellschaft transferieren würden, hieß es am Dienstag aus den Kreisen weiter:"Das ist noch nicht absehbar. Es wurden keine Zahlen genannt."
>S&P - GESETZGEBER UND BANKEN AUF RICHTIGEM WEG
>In Deutschland ist der Markt für Verbriefungen unter anderem wegen der steuerlichen Voraussetzungen im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern noch wenig entwickelt. Die Ratingagentur Standard and Poor's beurteilt die geplanten Gesetzesänderungen positiv. Es gebe aber noch zu wenig Informationen über das Banken-Joint-Venture, um dessen Vor- oder Nachteile abzuschätzen, sagte Torsten Althaus, zuständig für Strukturierte Finanzierungen bei Standard and Poor's in Frankfurt."Wenn rechtliche Unsicherheiten ausgeräumt sind, wird es mehr Verbriefungen geben und selbst 50 Milliarden Euro sind dann nicht viel." Allerdings könnte es zu einer Verlagerung hin zu True Sales von synthetischen Transaktionen kommen.
>In der Vergangenheit hatte es immer wieder Diskussion darüber gegeben, wie die Banken ihre notleidenden Kredite aus der Bilanz nehmen könnten. Den Wunsch nach einer staatlichen"Bad-Bank" hatte die KfW stets zurückgewiesen
>fun/ban >
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dottore
23.04.2003, 10:21
@ Frank
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Re: PK heute, dann mehr (owT) |
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