--> ~ Die deutsche Bundesregierung scheint sich allmählich von ihrer offiziellen Defizitprognose für dieses
Jahr (2 ¾% des BIP) zu verabschieden. Finanzstaatssekretärin Barbara Hendricks sagte gestern, dass es
schwierig werde, das 3%-Kriterium einzuhalten. Nach den privaten Banken hatten die Wirtschaftsforschungsinstitute
und zuletzt auch die Bundesbank für 2003 ein Überschreiten dieser Marke prognostiziert.
Aufgrund des schwachen Wachstums greifen die sogenannten automatischen Stabilisatoren und belasten
das Budget. So ist beispielsweise bisher im Haushaltsplan kein Bundeszuschuss zur Bundesanstalt für Arbeit
eingeplant, der angesichts der hohen Arbeitslosigkeit aber wohl kaum vermeidbar sein wird.
~ Finanzminister Eichel räumt ein, dass die für das laufende Jahr angestrebte Neuverschuldung
von 18,9 Mrd. EUR voraussichtlich nicht zu halten sein wird. Die
Rahmendaten hätten sich erheblich verschlechtert, so dass die europäische Defizitobergrenze
von drei Prozent nur schwer einzuhalten sei, so Eichel gegenüber
dem Handelsblatt.
~ Das italienische Verbrauchervertrauen stieg im April auf 107,4 (Vormonat hoch revidiert von 106,8 auf
107,3). Der zuletzt doch schneller als erwartete Erfolg der US-Truppen im Irak hat nach Angaben von ISAE
die Konsumentenstimmung angehoben. Der im April beobachtete Zuwachs war der dritte in Folge.
~ Die schwedische Arbeitslosenquote stieg im März überraschenderweise auf 4,6%, nach 4,5% im Vormonat
(jeweils nicht saisonbereinigt). Zwar erhöhte sich - wie üblicherweise im März beobachtbar - die Zahl
der Beschäftigten, gleichzeitig stieg aber auch entgegen dem saisonüblichen Trend die Zahl der Arbeitslosen.
~ Parry (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied) rechnet damit, dass die US-Konjunktur
im Jahresverlauf Fahrt aufnehmen wird. Das Wachstum werde aber wahrscheinlich
nicht stark genug ausfallen, um die bestehenden Überkapazitäten am Arbeitsmarkt
und in der Produktion auszugleichen. Er sehe daher für die Fed auch
noch einen gewissen Spielraum für weitere Zinssenkungen.
~ Präsident Bush hat sich für eine weitere Amtszeit Greenspans ausgesprochen. Er
beendet damit Spekulationen, Greenspans kritische Äußerungen zum jüngsten
Steuersenkungsprogramm könnten einer erneuten Berufung im Wege stehen.
Greenspan selber hat sich bislang nicht dazu geäußert, ob er eine weitere Amtszeit
anstrebt. (Die laufende Amtsperiode Greenspans endet im Juli kommenden
Jahres.)
~ Nach einer ABC News/Money Magazine Umfrage ist das US-Verbrauchervertrauen
in der vergangenen Woche um zwei Punkte gestiegen.
Damit hat sich der positive Trend seit Beginn des Irak-Kriegs fortgesetzt, seitdem
es zu einem Plus von insgesamt 13 Punkten auf jetzt -15 gekommen war.
~ Notenbankgouverneur Fukui erklärt, dass die Entwicklung am Devisenmarkt nur
das Spiegelbild der wirtschaftlichen Fundamentaldaten sei. Es sei daher „unrealistisch“,
eine Intervention zur Steigerung der Exportprofite zu erwarten.
~ Die australischen Konsumentenpreise sind im ersten Quartal um 1,3% (q/q) bzw.
3,4% (y/y) gestiegen, was sowohl deutlich über der Markterwartung als auch
oberhalb des Notenbankziels von 2-3% liegt.
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