-->die Theorien Hamers sind mir seit einigen Monaten Ansatzweise bekannt.
Mit Sicherheit kann ich sagen, dass mein Vater an einem oder mehreren Konflikten gelitten hat.
Die psychischen Veränderungen sind seit vielleicht vier bis fünf Jahren sichtbar geworden und hatten vermutlich unmittelbar mit dem Ausbruch der Krankheit zu tun. Obwohl mein Vater immer schon eine starke Persöhnlichkeit war hat er in den letzten Jahren kaum andere Meinungen akzeptieren können und distanzierte sich nach und nach von früheren Bekannten, die seiner Überzeugung nicht folgen konnten bzw. nicht diplomatisch genug waren.
In diesem Fall meine ich sagen zu können, dass ein Zusammenhang zwischen dem wachsenden Krebs und der veränderten Persöhnlichkeit gab.
Natürlich sind solche Dinge erst im Nachhinein feststellbar und es hat keinen Zweck darüber zu pilosophieren was wäre gewesen wenn...
Welcher Konflikt es gewesen sein könnte kann ich nicht beurteilen, denn es waren eine ganze Menge. Eine schwere Kindheit und kaum Kontakt zur eigenen Familie. Vor allem das Schicksal seiner vier Brüder ist bezeichnend Autounfall, Adoption, Selbstmord, Psychatrie. In späteren Jahren kam eine nahezu fanatische Grundhaltung zu Umweltschutz und Energiesparen hinzu. Zu guter letzt und wahrscheinlich am bezeichnensten war die ständige Bedrohung des Arbeitsplatzes durch laufenden Stellenabbau und unglaubliche Börsengewinne, die sich schon 1998 wieder in Luft auflösten.
Die Liste ist lang, aber das ist vermutlich bei vielen Menschen so. Ob es möglich ist daraus einen Therapieansatz zu schaffen und ob dieser bei der Bekämpfung des Krebses hilft kann ich nicht beurteilen. Baldur schreibt ja auch dazu, dass man sehr wenig Therapieansätze aus dem vorhandenen Wissen ableiten kann.
In dem geposteten Text war es ja auch so, dass Hamer das entstehen von Metastasen zu einem Großteil auf die Diagnose zurückführt. Das ist in unserem Fall sicher nicht der Fall, denn der Primärtumor wurde ja erst durch die Erkennung der Metastasen gefunden.
Dennoch hat sich im Laufe der letzten Monate lt. Arztbrief ein weiterer so stand geschrieben"gutartiger" Tumor gebildet. Dies kann also durchaus wieder für die Konflikttheorie sprechen.
Übrigens Baldur mein Vater ist ein großer Fan von Steven Hawkings. Er hat die beiden Bücher mehrmals gelesen und schaut auch regelmäßig die Wissenschaftssendungen von Prof. Lesch auf BR-alpha. Dieses Wissen hilft ihm bei der Bewältigung dieser Krankheit ungemein."Schachfiguren in einem perfiden Spiel" Das trifft es vielleicht voll und ganz.
Als Trost kann man sagen, dass ein geliebter Mensch vielleicht gehen muss, aber damit auch jemand der alles erreicht hat was er sich vorgenommen hat.
Der größte Stolz ist für mich, dass wir zusammen zwei Häuser gebaut haben (beim ersten war ich 15 und beim zweiten 17). Diese Erfahrung hat uns in einer Weise verbunden, wie es sonst in diesem Alter nur sehr selten der Fall ist. Die Pupertären Stressfaktoren waren dadurch auf ein Minimum begrenzt. Wenn Eucklid von seinen Errungenschaften berichtet kann ich das sehr gut nachvollziehen:-)
In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende.
Grüße
Andreas
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-->>die Theorien Hamers sind mir seit einigen Monaten Ansatzweise bekannt.
>Mit Sicherheit kann ich sagen, dass mein Vater an einem oder mehreren Konflikten gelitten hat.
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Ohne eindeutige Erkenntnisse um welche Konflikte es sich gehandelt haben
könnte, ist die Ursache des Krankheitsuasbruches nicht erkennbar.
Mit den meisten Problemen wird der Mensch sehr wohl fertig, mögen sie so
schwer sein wie möglich - hängt es von eigenem Ich ab - ob man es lassen
kann. Derartige Probleme löse ich problemlos, für mich selbst - einwenig
überlegend und ein wenig pauschalisierend.
Wenn allerdings eine bestimmte Person hinter dem Konflikt steht - wird es
schon schwieriger. Die meisten suiziden Patienten im Alter zwischen 17-24
sind nicht in der Lage zu bewältigen, nicht gewollt zu sein (Grund: die
Liebe) und fehlende Aussprache mit der Frau als Objekt der Begierde -
manche Frauen sehen es offenbar nicht als nötig sich mit dem Verehrer
auszusprechen und die sache mal klar zu stellen. Nur als Beispiel.
(Aus dem Tagebuch meiner Schwiegerin ;) die als Psychiater arbeitet.)
Ich tippe aufgrund meiner persönlicher Erkenntnisse: man weiß, man hat
ein Problem - das alle anderen Probleme überschattet. Dieses Problem
ist so schwerwiegend, daß man damit nicht fertig wird, anschließend
versucht man vor dem Problem zu fliehen.
Ihr müßt also prüfen, ob Euer Vater - in etwa 5-7 Jahren vor dem
Ausbruch der Krankheit, nicht zum Beispiel die Liebe seines Lebens traf,
oder, ob er vielleicht das Gefühlt haben könnte, von eigener Frau
nicht geliebt oder geschätzt worden zu sein.
Aus persönlicher Erfahrung auch:"...wenn die Liebe den Dämon töten kann,
dann kann das Fehlen der Liebe den Dämon in unseres Leben holen...".
Ich weiß ich spreche sehr viel gerade von der Liebe zwischen Mann und
Frau - aber es gibt auch noch andere Arten von Liebe und Ihres Entzuges.
Intuitiv: wenn er ein guter zuvorkommender Mensch jemals davor gewesen
ist - ist er womöglich schwerwiegend enttäuscht worden. War er eher
ein Tyrann - hat er gemerkt, daß er zu oft Unrecht tat, und ihm dies die Menschen übel genommen haben könnten.
(Ich kenne die Geschichte Deines Vaters nicht genau - daher erlaube mir
paar Fallbeispiele):
- eine Frau, die er immer noch im Sinn hat (trotz Ehe, Kindern -
solange die Person verschlossen ist und nie darüber spricht -
merkt es keine Sau, wir sind alle immer nur zu stark mit eigenen
Problemen beschäftigt);
- Eure Position (Kinder, Frau etc.) a n a l y s i e r e n;
Analysiert war er brauchte und niemals bekommen hat.
Die Menschen sind derart fremd sich gegenüber, daß sie nicht einmal merken,
daß sie helfen könnten.
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>Die psychischen Veränderungen sind seit vielleicht vier bis fünf Jahren sichtbar geworden und hatten vermutlich unmittelbar mit dem Ausbruch der Krankheit zu tun. Obwohl mein Vater immer schon eine starke Persöhnlichkeit war hat er in den letzten Jahren kaum andere Meinungen akzeptieren können und distanzierte sich nach und nach von früheren Bekannten, die seiner Überzeugung nicht folgen konnten bzw. nicht diplomatisch genug waren.
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Persönlicher Tipp: Adiere bitte zu den vier/fünf Jahren noch etwa sieben
dazu - irgendwo da könnte der allesentscheidender Punkt sein, wo eigentlich seine Krankheit begonnen hat. Ich weiß - im Forum wie dieses sollte
man persönliche Probleme niemals so offenkundig beschreiben. Aber wenn es
irgendwie das Leben retten könnte?....
Ihr habt diese 12 Jahre durchzuskennen die 7 davon sind entscheidend.
Gründe: Rente, Vorruhestand, Liebe, Kinder gründen eigene Familien
was weiß ich - jedenfalls muß es ein absolut radikaler mit gewohntem
Lebensgang sein.
Zu erkennen: markante Veränderungen - er lächelt weniger, ist öfters gereizt,
ist nicht zu sprechen, geht nicht ans Telefon, sitzt vor dem Fernseher
und spielt mit der Fernbedienung - wo es eingesetzt hat. Ist der Zeitpunkt in etwa klar - sucht nach Personen, die sein Leben verlassen
haben in etwa.
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>In diesem Fall meine ich sagen zu können, dass ein Zusammenhang zwischen dem wachsenden Krebs und der veränderten Persöhnlichkeit gab.
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Nein - die Persönlichkeitsveränderung war der Krankheitsbeginn und der
Ausbruch war später. Man tankt bei Erfolgen unheimlich viel Lebensenergie
auf, das verzögert den Moment. Ging Dein Vater immer aufrecht?
Wann war für die Last so schwerwiegend, daß er plötzlich gebeugt ging,
man sah in seinem Augen fehlendes Licht.
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>Natürlich sind solche Dinge erst im Nachhinein feststellbar und es hat keinen Zweck darüber zu pilosophieren was wäre gewesen wenn...
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Sie sind nur naher feststellbar, wenn man sie nicht wahrnimmt. Sie sind
bei aufmerksamer Beobachtung eines Individuums immer schnell feststellbar
- vollkommen unbewußt: er wirkt unglücklich - sagen wir uns manchmal,
er macht irgendetwas nicht mit, was er schon immer machte, oder:
kaspert nicht mehr rum. Das ist alles feststellbar.
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Welcher Konflikt es gewesen sein könnte kann ich nicht beurteilen, denn es waren eine ganze Menge. Eine schwere Kindheit und kaum Kontakt zur eigenen Familie. Vor allem das Schicksal seiner vier Brüder ist bezeichnend Autounfall, Adoption, Selbstmord, Psychatrie.
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Wann? Der Hinweis auf Selbstmord und Psychiatrie bei übrigen Brüdern
würde ich als Naht ansehen: weswegen Psychiatrie, weswegen Selbstmord;
Es kann sein, daß die psychische Verfassung Deines Vaters ähnlich war,
bei Konfliktlösungen - wie bei dem Bruder der Selbstmord beging - oder
dem Bruder, der in der Psychiatrie gelandet ist.
Den Menschen fehlte irgendetwas - was womöglich auch Deinem Vater gefehlt hat.
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In späteren Jahren kam eine nahezu fanatische Grundhaltung zu
Umweltschutz und Energiesparen hinzu. Zu guter letzt und
wahrscheinlich am bezeichnensten war die ständige Bedrohung
des Arbeitsplatzes durch laufenden Stellenabbau und unglaubliche
Börsengewinne, die sich schon 1998 wieder in Luft auflösten.
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Das erste und das Zweite ist lediglich ein Vorwand womöglich nur
um ein echtes Problem zu verdrängen - war Dein Vater ein Mensch -
der willig seine Probleme anvertraute, oder war eher derjenige,
der immer seine Schwächen in Stärke umgewandelt hat?
Er verdrängte irgendetwas womöglich - womöglich sagte er sich mal -
was mir passiert ist, sollte meinen Kindern nicht zustoßen.
Sind die Börsengewinne dahin? 1998? Womöglich wird er damit nicht
fertig, daß er seiner Familie nicht genug Geld hinterläßt, damit
diese nicht so schwer zu kämpfen hat?
Wenn es so ist - nimm die Hände Deines Vaters in Deine Hände, und
sage ihm, daß er mehr als genug für Dich gemacht hat und er braucht sich
überhaupt keine Vorwürfe zu machen, Du bist aufgrund seiner Erziehung
stark genug um in diesem Leben Erfolg zu haben - und daß Du stolz auf
ihm bist - und Du brauchst nicht mehr, als mit Deinem Vater, was er schon
immer machen wollte zu tun. Ein Faß Bier aufmachen, über Weiber quatschen
oder ein Fußballspiel anzuschauen.
Ist mit Sicherheit kein guter Augenblick um zu scherzen, aber es ist manchmal
so. Die Menschen brauchen nicht viel mehr um glücklich zu sein, als Anerkennung
und Hochachtung, und bißchen Spaß um gesund zu werden. Vorausgesetzt es sind die Personen, die man um sich haben möchte.
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>Die Liste ist lang, aber das ist vermutlich bei vielen Menschen so. Ob es möglich ist daraus einen Therapieansatz zu schaffen und ob dieser bei der Bekämpfung des Krebses hilft kann ich nicht beurteilen. Baldur schreibt ja auch dazu, dass man sehr wenig Therapieansätze aus dem vorhandenen Wissen ableiten kann.
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Was Baldur schreibt ist absolut goldrichtig - auf jeden Fall in diesem Konzept.
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>In dem geposteten Text war es ja auch so, dass Hamer das entstehen von Metastasen zu einem Großteil auf die Diagnose zurückführt. Das ist in unserem Fall sicher nicht der Fall, denn der Primärtumor wurde ja erst durch die Erkennung der Metastasen gefunden.
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Erstens: Als mein Großvater starb, war es nicht klar, trat als erstes Ereignis
- den ich nachhinein sehe - daß er seine Ex-Frau (meine Großmutter gesehen
hat - nach 40 Jahren). Er sah ein, wie seine erste Tochter ganzes Leben lang
gelitten hat, (daß er was dagegen unternehmen konnte, was für Prachtenkel er
hat: meine Schwester und ich - seine Tochter aus zweiter Ehe war behindert),
und er sah auch, was aus der Frau geworden ist, die er alleine ließ.
Das hat er nicht verkraftet - obwohl er nie ein Wort darüber gesprochen hat. Worüber er aber immer gesprochen hat: er sagte - er war bei einer Wahrsagerin -
und sie sagte: er wird kurz vor dem Tode, seine echte Familie sehen und auch das Haus, wo er vor dem Krieg gewohnt hat.
Das hat er. Und - gut es ist mehr als 15 Jahre her - jetzt nachhinein - kann
ich Dir sagen - wann er aufgehört hat zu lächeln etc. Als er seine geliebte Frau
gesehen hat. Er ist mit ungeheuren Gewissensbissen innerhalb von 3 Jahren eingegangen.
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>Dennoch hat sich im Laufe der letzten Monate lt. Arztbrief ein weiterer so stand geschrieben"gutartiger" Tumor gebildet. Dies kann also durchaus wieder für die Konflikttheorie sprechen.
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Bei meinem Großvater wurde niemals bei der Behandlung ein"Tumor" sichergestellt. Erst bei Einlieferung in die Klinik - ein Monat später
war er tot.
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>Übrigens Baldur mein Vater ist ein großer Fan von Steven Hawkings. Er hat die beiden Bücher mehrmals gelesen und schaut auch regelmäßig die Wissenschaftssendungen von Prof. Lesch auf BR-alpha. Dieses Wissen hilft ihm bei der Bewältigung dieser Krankheit ungemein."Schachfiguren in einem perfiden Spiel" Das trifft es vielleicht voll und ganz.
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Wenn er bei Bewußstsein ist - solltest Du delikat wie möglich - ihm herauszufordern - damit er redet, was ihm bedrückt. Hier müßte man
sein Verdrängungswiderstand brechen, und an den Kern der eventueller Ursache
zu gehen.
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>Als Trost kann man sagen, dass ein geliebter Mensch vielleicht gehen muss, aber damit auch jemand der alles erreicht hat was er sich vorgenommen hat.
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Hm... Siehst Du tatsächlich einen Trost darin? Ich glaube eher - es ist die Erfindung der Schulmedizin, damit die Angehörigen, sich in Ihrer Situation
keine großartigen Gedanken machen - womöglich ist das gar richtig. (Wirtschaftstechnisch wären sie doch gar nicht in der Lage Anweisungen
zu folgen).
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>Der größte Stolz ist für mich, dass wir zusammen zwei Häuser gebaut haben (beim ersten war ich 15 und beim zweiten 17). Diese Erfahrung hat uns in einer Weise verbunden, wie es sonst in diesem Alter nur sehr selten der Fall ist. Die Pupertären Stressfaktoren waren dadurch auf ein Minimum begrenzt. Wenn Eucklid von seinen Errungenschaften berichtet kann ich das sehr gut nachvollziehen:-)
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Also hier ein Hinweis: Ihr habt doch guten Draht zueinander - wer zwei Häuser zusammenbaut - hat ein Ziel gehabt. Aber: auch der Wohlstand der Familie,
kann eine Verdrängung sein.
Es gibt so viele Punkte, wo sich die Menschen gegenseitig verletzt fühlen könnten, oder schuldig fühlen - das kann man in der Tat nur - untereinander
klären.
Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Posting ins Forum stellen soll.
Es ist doch ein wenig zu persönlich. Ich denke - es wäre aber gut - wenn wir auf uns etwas aufmerksamer wären.
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>In diesem Sinne wünsche ich allen ein schönes Wochenende.
>Grüße
>Andreas
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Auch Dir - und grüße Deinen Vater von einem Turon, der stolz wäre, so einen
Vater zu haben.
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