--> ~ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hält auch eine von der
Bundesregierung abgesenkte Wachstumsprognose von 0,75% für zu optimistisch.
(Die Regierung wird vermutlich im Laufe des heutigen Tages ihre
neue Prognose offiziell vorstellen.)
~ Entgegen der ursprünglichen Absichten plant die Bundesregierung nun doch
keine zusätzliche Besteuerung von Kursgewinnen aus Aktienspekulationen.
~ Die Zahl der deutschen Arbeitslosen wird nach Einschätzung des Wirtschaftsweisen
Kromphardt im kommenden Winter auf fast fünf Millionen
steigen.
~ Die deutschen Verbraucherpreise sind im April erneut gesunken (-0,2% gg. Vm.).
Preisdämpfend wirkte sich dabei in erster
Linie der Rückgang der Ã-lpreise aus, was sich bei den Benzin- und Heizölpreisen positiv bemerkbar
machte. Aber auch der Rückgang der Bekleidungspreise und der saisonale Fall der Preise im Tourismusbereich
sorgte für Entlastung. Saisonbereinigt dürften die Verbraucherpreise um 0,1% gg. Vm. zurückgegangen
sein; die Inflationsrate sank entsprechend von 1,2% auf 1,1%.
~ Infineon, ein Halbleiterkonzern und DAX30-
Wert droht mit der Verlegung des Firmensitzes von Deutschland in die Schweiz. Als Grund wird die unsichere
Steuerrechtslage genannt. Mit einer Entscheidung, den Firmensitz in die Schweiz zu verlegen würde
sich Infineon gleichzeitig aus dem DAX 30 verabschieden müssen, da hier nur deutsche Gesellschaften berücksichtigt
werden. Mit einer Stellungnahme der Firma wird in dieser Woche gerechnet.
~ In einer Rede anlässlich der Generalversammlung der Schweizer Notenbank sagte SNB-Präsident
Roth, die Perspektiven für 2003 bleiben ungewiss. Erst ein Aufschwung der Weltwirtschaft, der vielerorts
für die zweite Jahreshälfte prognostiziert wird, dürfte auch der Schweizer Wirtschaft Erleichterungen bringen.
Sie befindet sich nach den Restrukturierungen der letzten Jahre in einer guten Ausgangslage, um davon
profitieren zu können. Der Beitrag der Geldpolitik besteht darin, stabile monetäre Rahmenbedingungen
zu schaffen. Die Preisstabilität sieht Roth trotz der geringen Zinsen nicht gefährdet. Die SNB rechnet mit einer
durchschnittlich Inflation von 0,7% für 2003, von rund 1% in 2004 und knapp 2% für 2005. Roth betonte
allerdings, dass die SNB die expansive Geldpolitik korrigieren müsse, wenn sich die Wirtschaftslage einmal
normalisiert hat.
~ Die schwedische Riksbank ließ den Reposatz bei ihrer letzten Sitzung erwartungsgemäß unverändert
bei 3,50%. Der Presseerklärung zufolge gibt es zwei Gründe für diese Entscheidung. Erstens scheint
die Riksbank Zeit zu gewinnen wollen, da bisher noch nicht sicher ist, wie rasch ein Konjunkturaufschwung
nach dem Ende des Irak-Krieges eintreten wird. Die Notenbank gab an, dass die im Inflationsbericht enthaltene
Prognose für das schwedische BIP-Wachstum (2003: 1,7%) relativ optimistisch sein könne und dass die Erholung langsamer ausfallen könne als bisher erwartet. Zweitens liegt die
Inflation zur Zeit leicht über den Erwartungen der Riksbank; nach wie vor rechnet die Notenbank aber mit
einer baldigen Verlangsamung des Preisauftriebs.
~ In Großbritannien verlangsamte sich das Wachstum im ersten Quartal auf 0,2% gg. Vq. (Q4: 0,4%).
Damit fiel der Zuwachs etwas niedriger als vom Markt erwartet aus (0,3%). Diese Entwicklung
war vor allem auf die deutliche Abschwächung im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Hier sank die
Wachstumsrate auf gerade einmal 0,3%, was deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre
(0,9%) liegt. Das schwache Ergebnis bestätigt somit, worauf die Stimmungsindikatoren seit einem Quartal
hindeuten.
~ Im April sind die britischen Immobilienpreise erstmals seit achtzehn Monaten
mit -0,1% wieder leicht rückläufig gewesen.
~ US-Präsident Bush hat erneut auf die Bedeutung seiner weitreichenden
Steuersenkungspläne zur Konjunkturankurbelung hingewiesen, die auf starken
Widerstand gestoßen waren und daher im Kongress nur mit Einschnitten
verabschiedet wurden.
~ Der australische Finanzminister Costello erwartet trotz des Irak-Kriegs, der
hohen Ã-lpreise und der Dürrekatastrophe einen Budgetüberschuss in Höhe
von 2 Mrd. AUD für das laufende Jahr.
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