-->Was der gute Späth am Anfang an Finanz-Mittel zur Verfügung hatte, um diesen Laden zusammen zu schustern - das hätte wahrscheinlich jeder Dummkopf auch geschafft.
aws.
kiz
<font size="5">Zuletzt hat Späth bei Jenoptik
keinen guten Job gemacht - im Gegenteil</font>
von Uwe MĂĽller
Ohne das Engagement von Lothar Späth wäre Jenoptik nicht der größte unabhängige Industrie- und der wichtigste Börsenkonzern Ostdeutschlands. Doch die unternehmerischen Verdienste des früheren Berufspolitikers, der bald seinen Posten als Vorstandschef räumt, liegen schon lange zurück.
In den letzten Jahren agierte der Aufbauhelfer der ersten Stunde, dem auch Jena und ThĂĽringen viel zu verdanken haben, zunehmend glĂĽckloser.
Das belegt auch Späths Abschiedsbilanz. Das Zahlenwerk verdeutlicht, dass bei Jenoptik gründliches Aufräumen angesagt ist. Wer einen Umsatzeinbruch von 20 Prozent und eine Halbierung des Gewinns mit dem Etikett"wie erwartet" versieht, verspielt Vertrauen. Hatte doch Späth noch im August"eine Konsolidierung auf dem Niveau des Vorjahres" versprochen. Keine drei Monate musste der Schwabe dann eingestehen, dass die mit leichtfertigem Optimismus erstellte Prognose nicht mehr zu halten war. Auf das schwierige Umfeld kann er das allein wohl kaum abwälzen.
Der Technologiekonzern steckt in einer schwierigen Phase - und braucht gerade deshalb an seiner Spitze jemanden, der sich mit voller Kraft um das operative Geschäft kümmert. Diesem Anforderungsprofil ist Späth zuletzt immer weniger gerecht geworden. Der Manager, der in erster Linie als eifriger TV-Talker und Zeitungskolumnist auffällt, ließ über Wochen hinweg seine Gesellschaft sogar im Stich. Statt den Job in Jena zu tun, wechselte Späth während des Wahlkampfs als potenzieller Superminister der Union ins"Team Stoiber".
Wer zu solchen Ego-Trips neigt, muss sich fragen lassen, welches Verständnis von Managementkultur er hat. Die Aufgabe eines Vorstandsvorsitzenden ist keine Funktion, die sich en passant erledigen lässt. Das gilt in abgemilderter Form auch für das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden, das Lothar Späth in wenigen Monaten bei der Jenoptik antreten will.
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