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Quartalsumsatz von Cisco Systems
Einen kleinen Nachschlag zu den Quartalszahlen von Cisco kann man sich einfach nicht verkneifen. Trotz der Dollar-Schwäche ist der Umsatz um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gefallen. Per saldo stagniert er übrigens seit nunmehr zwölf Quartalen. Der Gewinn ist pro forma gerechnet zwar von 0,84 auf 1,1 Mrd. $ gestiegen. Aber dazu haben unter anderem die von 0,8 auf 0,7 Mrd. $ gesunkenen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beigetragen. Die operativen Mittelzuflüsse sind von 1,59 auf 1,26 Mrd. $ gefallen. In den ersten drei Quartalen des krummen Fiskaljahrs sind sie von 4,978 auf 3,691 Mrd. $ zurückgegangen.
Im Laufe des dritten Quartals hat Cisco eigene Aktien im Wert von 1,997 Mrd. $ zurückgekauft - dafür also knapp drei Fünftel mehr ausgegeben, als operativ Mittel zugeflossen sind. In den ersten neun Monaten wurden insgesamt Aktien im Wert von 4,549 Mrd. $ aus dem Markt genommen, ein Viertel mehr als er operative Cash Flow. Und was hat es gebracht? Der Aktienumlauf ist unverwässert um 3,3 Prozent gesunken. Seit dem Beginn des Aktienrückkaufprogramms im ersten Quartal des Fiskaljahres 2002 hat Cisco bisher 465 Millionen eigene Aktien für 6,4 Mrd. $ erworben. Tatsächlich ist der Umlauf seit dem vierten Quartal 2001 aber nur um 232 Millionen Stück oder 3,2 Prozent gefallen. Die im laufenden Rückkaufprogramm verbleibenden 6,6 Mrd. $ entsprechen 6,1 Prozent des Börsenwerts - brutto, versteht sich -, aber 35 Prozent des Umsatzes.
Wie Investoren darauf hereinfallen können? Keine Ahnung. Ein kurzer Blick auf die Internet-Seite der Firma, und man weiß eigentlich alles. Laut dem letzten 10-Q an die SEC zum Halbjahr hätte Cisco netto statt der nach US-GAAP ausgewiesenen 1,6 Mrd. $ nur 0,9 Mrd. $ verdient, wenn Mitarbeiteroptionen als Gehalt verbucht worden wären. Das aufs Jahr hochgerechnet, notiert die Aktie mit dem 46fachen so kalkulierten Konsens-Gewinn. Cisco ist eine klasse Firma. Aber sie hat eine Rohertragsmarge von 70,8 Prozent zu verteidigen. Für das nächste Fiskaljahr trauen selbst die Analysten der Firma ein Wachstum von gerade 6,8 Prozent zu.
© 2003 Financial Times Deutschland, © Illustration: FTD, Quelle:
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