Sascha
09.05.2003, 19:30 |
Insolvenzen erreichen Rekordniveau (aus Focus, 07.05.03)/verschuldete Jugend mkT Thread gesperrt |
-->W I R T S C H A F T
<font size=5>Insolvenzen erreichen Rekordniveau</font>
Die Pleitewelle in Deutschland steuert im laufenden Jahr auf einen <font color="#FF0000">neuen Höchststand </font>zu. 2003 bringe bereits zum vierten Mal in Folge Rekordmarken <font color="#FF0000">sowohl bei Unternehmens- als auch Verbraucherinsolvenzen</font>, sagte Dieter Plambeck, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU), am Mittwoch in Magdeburg. Erstmals würden in diesem Jahr <font color="#FF0000">deutlich über 40 000 Unternehmen Pleite gehen, 2002 lag die Zahl bei rund 37 600. Gleichzeitig dürfte es 58 000 Insolvenzen von natürlichen Personen geben</font>.
Schlechte Zahlungsmoral
Als Gründe nannte der BDIU-Chef die anhaltend lahmende Konjunktur, die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie die schlechte Zahlungsmoral. 650 000 Arbeitsplätze seien durch die Unternehmenszusammenbrüche bedroht. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden werde bei über 50 Milliarden Euro liegen.
Bauwirtschaft Problembranche Nummer 1
Plambeck beklagte zudem die sinkende Zahlungsmoral. Problembranche Nummer 1 sei das Baugewerbe: 82 Prozent der Inkasso-Branche mahnten die Rechnungstreue in diesem Wirtschaftszweig an. Auch in der Insolvenzstatistik sei der Bau"einsame Spitze". Jeder vierte Pleitier komme aus dieser Branche, die als wichtiger Indikator für einen konjunkturellen Auf- oder Abschwung gelte. Große Probleme gebe es zudem beim Handwerk insgesamt, beim Gastgewerbe und in der Dienstleistungsbranche.
"Wir brauchen jetzt dringend ein Bündnis gegen Überschuldung und gesetzliche Maßnahmen zum Verbessern der Zahlungsmoral", um den Teufelskreis aus schlechter Zahlungsmoral, mehr Pleiten und immer höherer Verschuldung der privaten Haushalte zu beenden, forderte der BDIU-Chef.
Immer mehr Jugendliche betroffen
Vor allem Überschuldung ist laut Einschätzung der Inkasso-Branche dafür verantwortlich, warum private Schuldner ihre Rechnungen nicht bezahlen. <font color="#FF0000">Der Weg beginne oft bereits in der Jugend. Über zweieinhalb Millionen Haushalte gelten in der Bundesrepublik als überschuldet - viele davon mit Kindern, die bereits bei ihren Eltern einen oftmals sorglosen Umgang mit Geld und nicht bezahlten Rechnungen erlebten</font>.
Meine Meinung: NEIN, das ist NICHT der Hauptgrund, daß die Jugendlichen überschuldet sind. Der Hauptgrund ist m.E. ein ganz anderer. Eltern versuchen heute immer noch es den Kids und Teens viel zu recht zu machen. Es ist löblich aber genauso kontraproduktiv wenn Eltern den Kids heute fast alles bezahlen vom Führerschein, dem Zuschuss (oder gleich die ganze Karre) mit 20. Auch das Taschengeld ist so hoch wie noch nie. Und das was nebenbei zugesteckt wird von Verwandten auch. Und das was die Eltern nebenbei durch Überredungskünste leisten (teure Markenklamotten, Schuhe,...) wird auch oft nicht beachtet und mit Lebenshaltungskosten abgetan dabei sind die Produkte die gekauft werden häufig viel zu teuer. Viele Eltern wollen heute nicht mal mehr 100 Euro haben wenn der Sohn oder die Tochter mit 17 in der Ausbildung gute 400 Euro anschleppt.
Dadurch wird den jungen Menschen ein falsches Weltbild und ein falsches Bild der Realität vermittelt. Wer frei (ohne jegliche Kosten tragen zu müssen wie Miete, Nahrung, Kosmetika, usw.) über 300 oder 400 Euro Azubigehalt netto verfügen kann im Monat und zugleich von den Eltern noch den"lästigen" Haushalt gemacht wird MUSS doch auf die Schnauze bzw. in ein depressives, tiefes Loch fallen wenn er nach dem Auszug von zuhause die reale Welt sieht. Deshalb: Es ist kontraproduktiv. Doch dann merken die jungen Leute oft erst zu spät das sie so nicht weitermachen können wie noch im"Hotel Mama" und sind dann oft schon heillos ÜBERschuldet (oft nicht mehr"nur" VERschuldet).
Laut Schätzungen haben bundesweit rund <font color="#FF0000">850 000 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren Schulden</font>. Bis zu 250 000 seien überschuldet, also nicht mehr in der Lage, aus ihrem eigenen Einnahmen laufende Verpflichtungen zu erfüllen. <font color="#FF0000">"Das ist gesellschaftlich eine fatale Entwicklung"</font>, sagte BDIU-Vorstandssprecherin Gerti Hönings.
Eigener Kommentar: Hier wird es noch zu einem SEHR bösen Erwachen kommen...
Für viele Jugendliche beginne die Schuldnerkarriere mit dem Handy. Laut Aussagen von Verbraucherschützern geben junge Menschen in Deutschland pro Monat zweistellige Millionenbeträge für das Telefonieren und das Versenden von Kurzmitteilungen aus. Die Hemmschwelle, sich dafür bei einer Bank Geld zu leihen, sei deutlich reduziert. Das setze sich fort bei der Anschaffung von Markenkleidung, dem ersten Auto und der Wohnungseinrichtung.
<font color="#FF0000">Der Bundesverband forderte deshalb, das Thema Schulden und Umgang mit dem Geld als festen Bestandteil in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren</font>.
Eigener Kommentar: Das wäre mal ein sinnvoller Lehrinhalt für ein bis zwei Stunden!
07.05.03, 13:47 Uhr
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dottore
09.05.2003, 19:42
@ Sascha
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Re:"Sinnvoller Lehrinhalt" - bei den Grundlagen im Schulbuch |
-->... die noch von aus 1000 € werden weitere 900, dann 810, dann...usw. faseln.
Geld gibt doch demnach unendlich viel. Mal mit 110 Mrd € Bargeld durchrechnen (110 - 100 - 90 - 81 - usw.) - da kommt echt was zusammen, bei den sog."Mindestreserven", die die Banken halten"müssen" und die obendrein von der Buba auch noch mit 2,5 %"verzinst" werden.
Gruß und schönen Dank für den Text, der ja wieder mal à la XSurvivor lehrt, dass die Schuldner (Kids!) Schulden machen müssen, weil es ja die Zinsen gibt, in deren Höhe sich doch bitte jemand verschulden muss!
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PATMAN1
09.05.2003, 20:32
@ Sascha
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Re: Insolvenzen erreichen Rekordniveau (aus Focus, 07.05.03)/verschuldete Jugend mkT |
-->Es gibt da allerdings ein Problem im Zusammenhang mit der Statistik:
"Was sind in dieser Statistik Personen, die ein Verbraucherinsolvenzverfahren durhlaufen?"
In der einen Statistik erreichen nur die ein solches Verfahren, die NIE selbständig waren, in einer anderen Statistik sind es die, die zum Zeitpunkt der Insolvenz nicht selbständig sind.
Zum Thema Schuldnerkarriere:
Es beginnt SEHR HÄUFIG mit der unbezahlten Mobilfunkrechnung bzw. anderen Luxusgütern, die man im Rahmen eines Dauerschuldverhältnisses monatlich fix und/oder nach Verbrauch wie vertraglich vereinbart zahlen muss.
>W I R T S C H A F T
><font size=5>Insolvenzen erreichen Rekordniveau</font> >
>Die Pleitewelle in Deutschland steuert im laufenden Jahr auf einen <font color="#FF0000">neuen Höchststand </font>zu. 2003 bringe bereits zum vierten Mal in Folge Rekordmarken <font color="#FF0000">sowohl bei Unternehmens- als auch Verbraucherinsolvenzen</font>, sagte Dieter Plambeck, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU), am Mittwoch in Magdeburg. Erstmals würden in diesem Jahr <font color="#FF0000">deutlich über 40 000 Unternehmen Pleite gehen, 2002 lag die Zahl bei rund 37 600. Gleichzeitig dürfte es 58 000 Insolvenzen von natürlichen Personen geben</font>.
>Schlechte Zahlungsmoral
>Als Gründe nannte der BDIU-Chef die anhaltend lahmende Konjunktur, die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie die schlechte Zahlungsmoral. 650 000 Arbeitsplätze seien durch die Unternehmenszusammenbrüche bedroht. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden werde bei über 50 Milliarden Euro liegen.
>Bauwirtschaft Problembranche Nummer 1
>Plambeck beklagte zudem die sinkende Zahlungsmoral. Problembranche Nummer 1 sei das Baugewerbe: 82 Prozent der Inkasso-Branche mahnten die Rechnungstreue in diesem Wirtschaftszweig an. Auch in der Insolvenzstatistik sei der Bau"einsame Spitze". Jeder vierte Pleitier komme aus dieser Branche, die als wichtiger Indikator für einen konjunkturellen Auf- oder Abschwung gelte. Große Probleme gebe es zudem beim Handwerk insgesamt, beim Gastgewerbe und in der Dienstleistungsbranche.
>"Wir brauchen jetzt dringend ein Bündnis gegen Überschuldung und gesetzliche Maßnahmen zum Verbessern der Zahlungsmoral", um den Teufelskreis aus schlechter Zahlungsmoral, mehr Pleiten und immer höherer Verschuldung der privaten Haushalte zu beenden, forderte der BDIU-Chef.
>Immer mehr Jugendliche betroffen
>Vor allem Überschuldung ist laut Einschätzung der Inkasso-Branche dafür verantwortlich, warum private Schuldner ihre Rechnungen nicht bezahlen. <font color="#FF0000">Der Weg beginne oft bereits in der Jugend. Über zweieinhalb Millionen Haushalte gelten in der Bundesrepublik als überschuldet - viele davon mit Kindern, die bereits bei ihren Eltern einen oftmals sorglosen Umgang mit Geld und nicht bezahlten Rechnungen erlebten</font>.
> Meine Meinung: NEIN, das ist NICHT der Hauptgrund, daß die Jugendlichen überschuldet sind. Der Hauptgrund ist m.E. ein ganz anderer. Eltern versuchen heute immer noch es den Kids und Teens viel zu recht zu machen. Es ist löblich aber genauso kontraproduktiv wenn Eltern den Kids heute fast alles bezahlen vom Führerschein, dem Zuschuss (oder gleich die ganze Karre) mit 20. Auch das Taschengeld ist so hoch wie noch nie. Und das was nebenbei zugesteckt wird von Verwandten auch. Und das was die Eltern nebenbei durch Überredungskünste leisten (teure Markenklamotten, Schuhe,...) wird auch oft nicht beachtet und mit Lebenshaltungskosten abgetan dabei sind die Produkte die gekauft werden häufig viel zu teuer. Viele Eltern wollen heute nicht mal mehr 100 Euro haben wenn der Sohn oder die Tochter mit 17 in der Ausbildung gute 400 Euro anschleppt.
>Dadurch wird den jungen Menschen ein falsches Weltbild und ein falsches Bild der Realität vermittelt. Wer frei (ohne jegliche Kosten tragen zu müssen wie Miete, Nahrung, Kosmetika, usw.) über 300 oder 400 Euro Azubigehalt netto verfügen kann im Monat und zugleich von den Eltern noch den"lästigen" Haushalt gemacht wird MUSS doch auf die Schnauze bzw. in ein depressives, tiefes Loch fallen wenn er nach dem Auszug von zuhause die reale Welt sieht. Deshalb: Es ist kontraproduktiv. Doch dann merken die jungen Leute oft erst zu spät das sie so nicht weitermachen können wie noch im"Hotel Mama" und sind dann oft schon heillos ÜBERschuldet (oft nicht mehr"nur" VERschuldet).
>Laut Schätzungen haben bundesweit rund <font color="#FF0000">850 000 Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren Schulden</font>. Bis zu 250 000 seien überschuldet, also nicht mehr in der Lage, aus ihrem eigenen Einnahmen laufende Verpflichtungen zu erfüllen. <font color="#FF0000">"Das ist gesellschaftlich eine fatale Entwicklung"</font>, sagte BDIU-Vorstandssprecherin Gerti Hönings.
> Eigener Kommentar: Hier wird es noch zu einem SEHR bösen Erwachen kommen...
>Für viele Jugendliche beginne die Schuldnerkarriere mit dem Handy. Laut Aussagen von Verbraucherschützern geben junge Menschen in Deutschland pro Monat zweistellige Millionenbeträge für das Telefonieren und das Versenden von Kurzmitteilungen aus. Die Hemmschwelle, sich dafür bei einer Bank Geld zu leihen, sei deutlich reduziert. Das setze sich fort bei der Anschaffung von Markenkleidung, dem ersten Auto und der Wohnungseinrichtung.
><font color="#FF0000">Der Bundesverband forderte deshalb, das Thema Schulden und Umgang mit dem Geld als festen Bestandteil in die Lehrpläne der Schulen zu integrieren</font>. >
> Eigener Kommentar: Das wäre mal ein sinnvoller Lehrinhalt für ein bis zwei Stunden!
>07.05.03, 13:47 Uhr
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Frank
09.05.2003, 20:42
@ dottore
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Immer noch nicht begriffen... |
-->... wenn Wirtschaft und Konsumenten nicht mehr wollen/können, dann muss sich der Staat weiter verschulden, um das System am Leben zu erhalten, auch wenn die Projekte noch so fragwürdig sind. Wir sehen, dass er genau das tut.
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silvereagle
09.05.2003, 23:03
@ Frank
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fragwürdige Projekte? |
-->Hallo Frank,
>... wenn Wirtschaft und Konsumenten nicht mehr wollen/können, dann muss sich der Staat weiter verschulden, um das System am Leben zu erhalten, auch wenn die Projekte noch so fragwürdig sind. Wir sehen, dass er genau das tut.
"Fragwürdig" ist es höchstens aus Sicht derer, die es bezahlen müssen. Die Profiteure in Politik und Bürokratie bzw. sonstige Subventionsempfänger werden das ganz anders sehen.
Das widerlegt zwar Deine Vermutung noch nicht, zeigt aber wieder einmal, dass auch Du es Dir mit der Feststellung des"Systemfehlers" eventuell zu einfach machst...
Gruß, silvereagle
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Tassie Devil
10.05.2003, 02:57
@ Frank
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Re: Immer noch nicht begriffen... |
-->hat es der Frank:
>... wenn Wirtschaft und Konsumenten nicht mehr wollen/können, dann muss...
...man sich fragen, warum es ueberhaupt so weit kommen konnte, dass Wirtschaft und Wirtschaftende/Konsumenten nicht mehr wollen/koennen.
Kann es sein, dass sie nicht mehr wollen/koennen, weil andere als fordernde schmarotzende Nutzniesser mit staatlichem Segen schon das Knochenmark absaugen?
>... sich der Staat weiter verschulden, um das System am Leben zu erhalten, auch wenn die Projekte noch so fragwürdig sind. Wir sehen, dass er genau das tut.
Hoffnungslos. Auch wenn die Karre nur noch auf den bereits abgeratschten Felgen faehrt, es ist immer noch ein Teil des Rades, die Karre laeuft fast immer noch so gut wie einst im Mai.
Ihr muest nicht mehr lange so weiter machen, die Explosion steht kurz bevor.
Als erstes wird bei den Faschisten auf unterster Ebene aufgeraeumt, Dorfparlamente, Stadtraete, Finanzaemter usw.
Danach folgen postwendend Laender und Bund.
Gruss
TD
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