Wal Buchenberg
10.05.2003, 09:52 |
Steuerklassengesellschaft II. (Angeblich soll ich falsch gerechnet haben!) Thread gesperrt |
-->Steuerklassengesellschaft II
Angeblich soll ich hier falsch gerechnet haben. Also rechnen wir noch mal nach:
[img][/img]
Die Grafik zeigt die Belastung des Lohns durch staatliche Abgaben und Steuern bezogen auf den Bruttolohn und kommt zu einer Gesamtbelastung von 48,3 Prozent.
Wie sieht es denn mit der Besteuerung des Kapitals aus?
Das Finanzamt besteuert bei den Unternehmen nicht die Bruttoeinnahmen wie bei den Lohnarbeitern, sondern nur die Gewinne. Würden nur die „Gewinne“ der Lohnarbeiter besteuert, so würde nur das besteuert werden, was am Monatsende oder Jahresende übrigbleibt und aufs Sparkonto fließt.
Dass von den Unternehmen nur die Gewinne besteuert werden, ist also ein enormes Privileg.
Lassen wir also einmal die kapitalfreundlichen Steuergesetze beiseite und schauen nur auf das Ergebnis der Besteuerung:
Laut Bericht der Bundesbank von April 2003 und den dort berichteten Zahlen für das Jahr 2000 lagen die [b]Erträge aller Unternehmen[/b] in allen Wirtschaftsbereichen und allen Rechtsformen insgesamt bei [b]3605,5 Mrd. Euro[/b] (darin sind neben den Umsätzen auch aktivierte Eigenleistungen enthalten). Das sind also die Bruttoerträge des Kapitals.
Wie werden diese Bruttoerträge steuerlich belastet?
Die gezahlten [b]Steuern aller Unternehmen[/b] lagen nach Angaben der Bundesbank im gleichen Jahr bei [b]99,5 Mrd. Euro[/b].
[b]Das macht eine Steuerbelastung des Kapitals von ganzen 2,75 Prozent.
[/b]Die Lohnarbeiter in Deutschland tragen also eine Steuer- und Abgabenlast von durchschnittlich 48 %, das Kapital von 2,75 %.
Die gesamten Steuereinnahmen [/b]aller öffentlichen Haushalte betrugen im gleichen Jahr [b]467 Mrd. Euro[/b].
Das Unternehmens-Kapital trug dazu mit 99,5 Mrd. Euro nur 21 Prozent, rund ein Fünftel dazu bei. Alles andere kam von Einzelpersonen, den Lohnarbeitern und anderen Erwerbstätigen wie sonstigen Einkommensbezieher - darunter auch von den Kapitalisten als Individuen.
Das Unternehmens-Kapital trägt rund ein Fünftel der Steuerlast. Vier Fünftel tragen die lohnabhängigen und anderen Individuen.
Von jedem Euro, den der Staat ausgibt, stammen 79 aus den Taschen von Einzelpersonen.
Gruß
Wal Buchenberg, 10.5.2003[b][/b]
|
Miesespeter
10.05.2003, 10:05
@ Wal Buchenberg
|
Ganz Deiner Meinung |
-->Die Finanzierung des gesamten Bundeshaushalts durch Steuern auf die Ertraege der Unternehmen waere durchaus moeglich. Diese wuerde dann wie eine Umsatzsteuer auf die Preise umgelegt werden.
Es waere sicher das gerechteste und resourcenorientierteste Steuermodell.
|
Surabaya Johnny
10.05.2003, 10:37
@ Wal Buchenberg
|
Re: Du versteigst dich! |
-->Was willst Du eigentlich erreichen? Steuergerechtigkeit zwischen Menschen und Körperschaften? Wen interessiert das? Interessanter wäre da doch, und ich denke, darauf willst du hinaus, Steuergerechtigkeit für die Anbieter der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. Dann argumentierst du aber einerseits mit den falschen Zahlen und andererseits auch nicht konsistent. Die Gewinne des Produktionsfaktors Kapital fliessen dessen Eigentümern zu und werden von denen versteuert:
Steuerklassengesellschaft II
>Angeblich soll ich hier falsch gerechnet haben. Also rechnen wir noch mal nach:
>[img][/img]
>Die Grafik zeigt die Belastung des Lohns durch staatliche Abgaben und Steuern bezogen auf den Bruttolohn und kommt zu einer Gesamtbelastung von 48,3 Prozent.
Wie sieht es denn mit der Besteuerung des Kapitals aus?
>Das Finanzamt besteuert bei den Unternehmen nicht die Bruttoeinnahmen wie bei den Lohnarbeitern, sondern nur die Gewinne. Würden nur die „Gewinne“ der Lohnarbeiter besteuert, so würde nur das besteuert werden, was am Monatsende oder Jahresende übrigbleibt und aufs Sparkonto fließt.
>Dass von den Unternehmen nur die Gewinne besteuert werden, ist also ein enormes Privileg.
***Nein, das ist überhaupt kein Privileg, sondern ein Nachteil(für die Anbieter von Kapital). Deren Gewinne (Dividenden) werden dadurch nämlich vorab verringert. Im Gegenzug müsste das Bruttoeinkommen der Anbieter von Arbeit durch eine Arbeitskraftsteuer vorab gemindert werden.
Lassen wir also einmal die kapitalfreundlichen Steuergesetze beiseite und schauen nur auf das Ergebnis der Besteuerung:
>Laut Bericht der Bundesbank von April 2003 und den dort berichteten Zahlen für das Jahr 2000 lagen die [b]Erträge aller Unternehmen[/b] in allen Wirtschaftsbereichen und allen Rechtsformen insgesamt bei [b]3605,5 Mrd. Euro[/b] (darin sind neben den Umsätzen auch aktivierte Eigenleistungen enthalten). Das sind also die Bruttoerträge des Kapitals.
>Wie werden diese Bruttoerträge steuerlich belastet?
>
>Die gezahlten Steuern aller Unternehmen lagen nach Angaben der Bundesbank im gleichen Jahr bei 99,5 Mrd. Euro
Das macht eine Steuerbelastung des Kapitals von ganzen 2,75 Prozent.
Die Lohnarbeiter in Deutschland tragen also eine Steuer- und Abgabenlast von durchschnittlich 48 %, das Kapital von 2,75 %.
***Wieso die Lohnarbeiter? Alle, die Einkommensteuer zahlen! Und selbst wenn... Das wären doch Äpfel und Birnen, besser Äpfel und, sagen wir mal, Schrauben.
>[/b]
>Die gesamten Steuereinnahmen [/b]aller öffentlichen Haushalte betrugen im gleichen Jahr [b]467 Mrd. Euro[/b].
>Das Unternehmens-Kapital trug dazu mit 99,5 Mrd. Euro nur 21 Prozent, rund ein Fünftel dazu bei. Alles andere kam von Einzelpersonen, den Lohnarbeitern und anderen Erwerbstätigen wie sonstigen Einkommensbezieher - darunter auch von den Kapitalisten als Individuen.
>Das Unternehmens-Kapital trägt rund ein Fünftel der Steuerlast. Vier Fünftel tragen die lohnabhängigen und anderen Individuen.
Von jedem Euro, den der Staat ausgibt, stammen 79 aus den Taschen von Einzelpersonen.
***Und nur 21 schickt der Herr als Manna vom Himmel? Gemein! Viel zu wenig!
Wenn das niemanden etwas kostet, bin ich auch dafür, diesen Anteil auf 100% zu erhöhen
>Gruß
>Wal Buchenberg, 10.5.2003[b][/b]
|
Euklid
10.05.2003, 11:44
@ Miesespeter
|
Re: Ganz Deiner Meinung |
-->>Die Finanzierung des gesamten Bundeshaushalts durch Steuern auf die Ertraege der Unternehmen waere durchaus moeglich. Diese wuerde dann wie eine Umsatzsteuer auf die Preise umgelegt werden.
>Es waere sicher das gerechteste und resourcenorientierteste Steuermodell.
Dies hatte man doch schon in aller Ausführlichkeit probiert.
Exakte Kopie bei Frau Mittag aus DDR-Zeiten ist noch erhältlich;-))
Wenn auf Bürger keine Steuern mehr erhoben werden dann setzt eine eigenartige Mentalität ein nach dem Motto:Schlagen wir die Fabriktore ein dann bezahlt die Firma oder Der Staat das aber nicht wir.
Nein alles auf Umsatz oder auf Firmen kann kein System sein.
Kommt alles auf die Umsatzsteuer dann sind Familien noch mehr gelackmeiert als jetzt schon.
Gruß EUKLID
|
Miesespeter
10.05.2003, 12:33
@ Euklid
|
Re: Ganz Deiner Meinung |
-->>>Die Finanzierung des gesamten Bundeshaushalts durch Steuern auf die Ertraege der Unternehmen waere durchaus moeglich. Diese wuerde dann wie eine Umsatzsteuer auf die Preise umgelegt werden.
>>Es waere sicher das gerechteste und resourcenorientierteste Steuermodell.
>Dies hatte man doch schon in aller Ausführlichkeit probiert.
>Exakte Kopie bei Frau Mittag aus DDR-Zeiten ist noch erhältlich;-))
>Wenn auf Bürger keine Steuern mehr erhoben werden dann setzt eine eigenartige Mentalität ein nach dem Motto:Schlagen wir die Fabriktore ein dann bezahlt die Firma oder Der Staat das aber nicht wir.
>Nein alles auf Umsatz oder auf Firmen kann kein System sein.
>Kommt alles auf die Umsatzsteuer dann sind Familien noch mehr gelackmeiert als jetzt schon.
>Gruß EUKLID
Ich hab ja nicht geschrieben, dass ich es befuerworte (ich befuerworte lediglich die ersatzlose Abschaffung aller Steuern....was meinste, wie gelackmeiert dann Familien erst mal sind....:)), sondern, dass es gerecht und resourcenorientiert ist.
Denn es belastet den wirklichen Ausloeser und Nutzniesser der wirtschaftlichen Taetigkeit: Den Endverbraucher.
Und wer mehr verbraucht, zahlt halt mehr.
Fuer Subventionen hab ich noch nie viel Sinn gehabt, egal ob sie Unternehmen zugutekommen, Bauern oder Familien.
|