-->Sein grenzenloser Unfug steht unten als Text. Es hĂ€tte Lust es zu kommentieren, aber ich habe dafĂŒr zu wenig Zeit.
Es keimt jedoch ein Funken Hoffnung: Nach dem Krieg wird alles wieder gut...
Wenn Bush das auch glaubt, habe ich bzgl. Iran & Syrien Hoffnung http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,248164,00.html
Der"Streik" von Lehrern in Hamburg:
.... Denn in dem Flugblatt finden sich mehrere peinliche Fehler. Ein Beispiel:"Mit auĂerordentlicher RĂŒcksichtslosigkeit nimmt die Schulbehörde und der Hamburger Senat in Kauf..." - auch im Kampf fĂŒr Partikularinteressen in pluralistischen Gesellschaften sollte der Plural korrekt gebildet werden.
DiesbezĂŒglich meine ich: Die wohl rund 40-50.000 Euro, welche der Staat in eine 10-13 jĂ€hrige Schulausbildung investiert, haben einen extrem schlechten Wirkungsgrad.
investiert hoffentlich liest das kein Finanzminister. Die erhöhen glatt den Schuldenrahmen und tragen fĂŒr jedes Kind eine fiktive"Grundschuld" ein. Damit wĂ€r Mastricht umgangen und man hĂ€tte nochmal gut 10 Jahre Luft.
------------------------------------------------------------------------------
Damit es der Nachwelt erhalten bleibt:
http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=5e347b3d
Daniel A. Bernecker
Das Ende des Irakkrieges war Ende der Baisse
Die Diskussionen, ob die dreijĂ€hrige Baisse nun beendet sei oder nicht, laufen auf vollen Touren. Die Bullen sehen die endgĂŒltige Wende, wĂ€hrend die BĂ€ren sĂŒffisant von der BĂ€rmarkt-Rally reden, bevor die âfĂŒnfte der fĂŒnf Elliot Wave Wellenâ [img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> uns zu neuen Tiefstkursen fĂŒhrt. Diese Diskussion kann ich kaum nachvollziehen und halte sie auch weitgehend fĂŒr ĂŒberflĂŒssig. Der Anleger, ganz gleich welcher GröĂe, muss sich fragen, ob er es sich leisten kann, auf die offizielle Entwarnung zu warten, wenn dies bedeutet, dass er erst ab DAX-StĂ€nden jenseits von 3900 kaufen kann. NatĂŒrlich kann man so lange warten, nur ist dann der GroĂteil der Rally schon vorbei. Halten Sie sich also nicht mit dieser Diskussion auf, sondern schauen Sie auf die MĂ€rkte und denken Sie dabei bitte auch etwas groĂrĂ€umiger, denn:
Die Art und Weise wie MĂ€rkte die Konjunkturentwicklung fĂŒr 2004 und darĂŒber hinaus vorwegnehmen, ist fĂŒr die mittelfristige Tendenz der Börsen entscheidend. Es handelt sich beim Markt also nicht nur um eine technische Reaktion, die die kurze Tendenz bestimmt, sondern um die Vorwegnahme der kĂŒnftigen konjunkturellen Entwicklung. In den letzten 20 Börsentagen legte der DAX um fast 40 % zu, und selbst der Dow Jones brachte es auf + 20. Um das richtig einzuordnen, liefern wir Ihnen die untenstehende Grafik des S&P 500 zum Verlauf des zweiten Weltkrieges 1942/43. Den Tiefstpunkt erreichte der S&P mit dem Eintritt der Amerikaner in den Krieg, ab dort begann die Rally. Ăbertragen auf Heute bedeutet das, dass nach dem Ende des Irakkrieges eben nicht nur eine technische Erholung beginnt, sondern a) der BĂ€rmarkt am 12. MĂ€rz beendet war und b) eine lĂ€ngerfristige Tendenz beginnt.
Jedem Krieg folgt stets eine deutliche Erholung der MĂ€rkte, der Konjunktur und vielfach auch der WĂ€hrung der LĂ€nder, die von dem positiven Ergebnis des Krieges profitieren. NatĂŒrlich verlĂ€uft nicht jeder Krieg gleich. Aber das Grundprinzip ist immer dasselbe. Ă-konomisch wird dies mit dem sog. Phoenix-Effekt beschrieben der darauf setzt, dass jeder Kriegsverlierer anschlieĂend der wirtschaftliche Gewinner ist, insofern sich stabile politische VerhĂ€ltnisse mit einem Bekenntnis zur Marktwirtschaft etablieren. Darin liegt die Perspektive fĂŒr den Irak und indirekt auch fĂŒr die USA. WĂ€hrend die Presse sich damit auseinandersetzt, wie die ersten Tage nach Kriegsende im Irak vor Ort laufen, mĂŒssen Sie etwas weitrĂ€umiger denken. Dabei stelle ich folgendes fest.
Der Irak hat die Perspektive zum Wachstumsmotor fĂŒr den gesamten Nahen Osten zu werden. Die Ausstrahleffekte auf die umliegenden Regionen sind dabei nicht zu ignorieren. Darin liegt auch die Chance fĂŒr einen dauerhaften Frieden in der Region, den Washington anpeilt, der aber von fast sĂ€mtlichen westlichen Kommentatoren zynisch als unmöglich bezeichnet wird. FĂŒr die Kriegsgegner klingt diese Argumentation wie Hohn, weil sie in erster Linie den Amerikanern eigene Interessen unterstellen und bis dato immer noch grundlegend miĂtrauen. Ă-konomen sehen das neutraler und gehen von dem sog. Solowschen Wachstumsmodell aus (benannt nach Robert Solow), wonach jeder Krieg unter Voraussetzung von marktwirtschaftlichen Bedingungen zu einem erneuten Wachstumsschub in der betroffenen Region fĂŒhrt. Grundlage dieser Ăberlegung ist, dass verbleibendes Kapital knapper wird, deswegen aber effizienter eingesetzt wird, und somit zu einer höheren Wachstumsrate fĂŒhrt. Deutschland und Japan haben diesen Effekt nach dem Ende des zweiten Weltkrieges vorgefĂŒhrt und erreichten damit ĂŒberdurchschnittliche WachstumsgröĂen, die hinlĂ€nglich bekannt sind. Interessant ist, dass es lediglich 15 Jahre dauerte, bis Deutschland und Japan fast alle der ehemaligen SiegermĂ€chte in ihrer wirtschaftlichen Leistung einholten.
Treffender als der Vergleich mit Deutschland und Japan ist fĂŒr den Irak der Vergleich mit SĂŒdkorea. Nachdem die Voraussetzung der Demokratisierung und Schaffung eines Rechtsstaates erfĂŒllt war, entwickelte sich SĂŒdkorea zu einem Wachstumsmotor der Region, der zwangslĂ€ufig durch das wirtschaftliche Gewicht, dass er gewann, auch erheblichen politischen EinfluĂ ausĂŒben konnte. Ich wĂŒrde sogar so weit gehen, dass das Verhalten Nordkoreas heute in direkter Form eine Reaktion auf die Erfolgsstory der SĂŒdkoreaner darstellt. Hier funktioniert dasselbe Prinzip, dass auch den kalten Krieg letztendlich beendete, indem damals die Sowjetunion schlichtweg nicht mehr in der Lage war, gegen die wirtschaftliche Leistung des Westens zu konkurrieren und unter dieser Erkenntnis politisch implodierte. Ich vermute, dass es im Falle Nordkoreas nicht anders sein wird. Das ist aber im Moment nicht entscheidend. ZurĂŒck zum Vergleich mit dem Irak.
Der Irak ist mit 23 Mio Einwohnern relativ klein, besitzt aber viel Ă-l. Ob es nun die zweit- oder drittgröĂten Ă-lvorkommen der Welt sind ist unerheblich. Entscheidend ist, dass die irakische Wirtschaft in der Lage ist, sich ĂŒber den Export eines âeigenen Produktesâ völlig selbstĂ€ndig zu finanzieren. Diesen Vorteil haben 95 % sĂ€mtlicher Entwicklungsstaaten nicht. Mithin ist der Irak nur bedingt in der Anfangsphase auf Subventionen angewiesen. Mittelfristig finanziert er sich ĂŒber diese Einnahmen, wobei er auch relativ schnell Zugang zu den KapitalmĂ€rkten finden wird. Diesen Dynamisierungseffekt darf man nicht unterschĂ€tzen, auch wenn die Kriegsgegner permanent darauf verweisen, dass die Amerikaner angeblich nur am Ă-l interessiert seien, wobei sie wohl unterstellen, dass die Amerikaner das Ă-l âklauenâ möchten, ohne das es dem dortigen Land zugute kommt. Diese Argumentation liegt irgendwo zwischen lĂ€cherlich und naiv. Mit Sicherheit geht es genau in die andere Richtung. Jeder, der sich in der Ă-lindustrie auskennt, weiĂ die ErschlieĂung neuer Fördergebiete oder Erweiterung bestehender meist durch Konsortien von Ă-lgesellschaften erfolgt, um die hohen Investitionen zu verteilen. Wahrscheinlich wird die neue irakische Regierung zu diesem Zweck einen staatlichen Ă-lkonzern grĂŒnden, dem die Förderrechte und somit auch die ErtrĂ€ge der Ă-lfelder zugute kommen. Diese Gesellschaft wird dann mit internationalen Konzernen in Form von Joint Ventures die ErschlieĂung der gesamten irakischen Ă-lquellen darstellen.
Man muss sich heute fragen, welche Konsequenzen es fĂŒr die umliegenden Regionen wie Ăgypten, Iran und Syrien haben wird, wenn plötzlich ein wirtschaftlich hocherfolgreicher Staat Irak in Ihrer Mitte sitzt. Die wirtschaftliche Dynamik wird mit Sicherheit nicht an den Grenzen des Irak halt machen. Das hat man sogar bedingt in den letzten 20 Jahren im Falle Saudi-Arabiens und Kuwait gesehen. Es mag fĂŒr den ein oder anderen zynisch klingen, aber es ist eine ökonomische Erkenntnis, dass Wirtschaft Geld und Geld Frieden schafft. Folglich ziehe ich aus dem kurzen Irakkrieg eine völlig andere Konsequenz als die Mehrheit der Analysten, die sich derzeit dazu Ă€uĂert. Entscheidend ist, dass die Amerikaner verhindern, dass es zu irgendeiner Form von bĂŒrgerkriegsĂ€hnlichen ZustĂ€nden kommt. Deswegen sind sie vor Ort, auch wenn dies von vielen als âBesatzungâ deklariert wird. Was bedeutet das fĂŒr die westlichen KapitalmĂ€rkte?
Die amerikanische Konjunktur lĂ€uft mit oder ohne Irak. Den Double-Dip der Rezession hat es nicht gegeben und ich schlieĂe ihn auch weiterhin aus. Nach 2,4 % Wachstum des BIPâs 2002 werden wir im laufenden Jahr um die 3 % liegen. Die Arbeitslosenquote wird im selben Zeitraum auf unter 5,5 % fallen, sowie die Investitionen anziehen. Das steht kurz bevor. In Folge dessen wird auch die KapazitĂ€tsauslastung von derzeit 75/77 % deutlich steigen. Die Börsen werden diese Entwicklung nun vorwegnehmen. Entscheidend sind dabei die Perspektiven der Unternehmen, die nach 3 Jahren Baisse nun mit folgender Ăberlegung operieren:
Wer nur auf Wachstum setzt, verliert per saldo an QualitĂ€t. Wer grundsĂ€tzlich auf bessere ErtragsqualitĂ€t setzt, gewinnt nachhaltig. Das ist die grundsĂ€tzliche Einstellung der amerikanischen Unternehmen heute und ergibt sich aus den Erfahrungen der Baisse inkl. sĂ€mtlicher Abschreibungen und Skandale der letzten 36 Monate. Daraus werden drei SchlĂŒsse gezogen: Erstens ist es zu teuer, Umsatz zu kaufen, um zu wachsen. Wer mit spekulativen Ăbernahmen wachsen möchte, wird anschlieĂend von den KapitalmĂ€rkten im Kurs bestraft. Dabei ist es unerheblich, wie kreativ sich die zugrundeliegende Strategie der Ăbernahme anhört. Die MĂ€rkte sind nicht bereit, externes Wachstum um jeden Preis zu honorieren. NatĂŒrlich wird es noch Fusionen und Ăbernahmen geben, aber in wesentlich geringerem Umfeld. Im selben Zug wird das innere Wachstum des KerngeschĂ€ftes wieder wichtiger. Das bedingt höhere Investitionen und setzt ganz zwangslĂ€ufig mehr Forschung und Entwicklung voraus. Eine sehr positive Entwicklung, wie ich finde. Wer also kĂŒnftig mit groĂen Ăbernahmen auffĂ€llt, wird mit Sicherheit das uninteressantere Investment. Daraus ergibt sich:
Zweitens werden gesteigerte ProduktivitĂ€t und Entschuldung höher honoriert. Das eine steigert den Cashflow, dass andere setzt ihn ein. Wer also seine Nettoverschuldung in dieser Form aus eigener Kraft reduziert, verbessert die Ausgangslage des Unternehmens erheblich, was auch von den MĂ€rkten hoch angesehen wird. Das ist die nĂ€chste âStoryâ der MĂ€rkte, die sich ĂŒbrigens dadurch kennzeichnen wird, dass Umsatzwachstum sekundĂ€r und Gewinnwachstum primĂ€r ist. Vor drei Jahren war es noch genau anders herum. Diese Entwicklung geht eindeutig zugunsten des AktionĂ€rs bzw. des Anlegers, da dieser Trend zu einer erheblichen Substanzverbesserung der Gesellschaft fĂŒhrt. Drittens gibt es schon die ersten ZielgröĂen fĂŒr Unternehmen, die die o.g. Punkte berĂŒcksichtigen. Der Gewinn wird zwischen 15 und 20 % stĂ€rker wachsen mĂŒssen als der Umsatz um glaubhaft darzustellen, dass ProduktivitĂ€tszuwĂ€chse vorhanden sind. Damit sind die Unternehmen gezwungen, permanent auf ihre Kosten zu achten und eine Ausweitung der Kosten nicht durch eine Ausweitung des Umsatzes zu kaschieren. Schlichtweg muss die Marge pro Jahr steigen. Wer dies erfĂŒllt, kriegt die höchste Bewertung.
Mit dieser Grundeinstellung beginnen die Unternehmen in den USA nun ihre neue Tendenz. Gehen Sie davon aus, dass die EuropĂ€er der in den nĂ€chsten 12 Monaten folgen werden, wobei viele schon jetzt in diese Richtung tendieren. Was bedeutet dies fĂŒr den Anleger?
Trotz dieser Tendenz der Unternehmen zu nachhaltigem Gewinnwachstum bleibt die VolatilitÀt der MÀrkte hoch. Daran wird sich m.E. nichts mehr Àndern. Der eine mag das kritisieren, weil es die EinschÀtzbarkeit der MÀrkte erschwert, andererseits ergibt sich aus der VolaitlitÀt viel Dynamik, die sich auch positiv nutzen lassen wird. Deswegen bin ich sehr skeptisch, was die Beschreibung neuer Trendwerte angeht, wie man sie in den 90 er Jahren kannte. Denn:
Kaufen und liegen lassen geht heute nicht mehr. Kostolany hat also ausgedient. Theoretisch ist es sicherlich möglich, aber ob das einem Anleger zumutbar ist, möchte ich stark bezweifeln. Dazu ist die AnfĂ€lligkeit von Aktien gegenĂŒber Hoch- und Herunterstufungen von Analysten oder Rating-Agenturen einfach zu hoch. Die Börse wird heute nun einmal durch eine nie da gewesene Verbreitung von Informationen beeinflusst, die vielleicht weniger rational als emotional sind, aber sich nun mal in den Kursen widerspiegeln. Manche Euphorie oder Schreckensszenario wird dann zwar vielleicht nach wenigen Wochen als heiĂe Luft enttarnt, bewegt aber die Kurse. Das ârein und rausâ wird also fĂŒr den Anleger unumgĂ€nglich sein.
Desweiteren hat sich die Struktur der Marktteilnehmer verĂ€ndert. Meine Prognose lautet, wir kriegen weniger traditionelle Fonds, dafĂŒr aber mehr Hedgefonds. Das ist nicht unbedingt schlecht. Wichtig dabei sind zwei Aspekte. Erstens schichten Hedge Fonds ihre Portfolios stets schneller um, da sie laut ihrer Statuten beweglicher sind, zweitens verbessern sie dadurch die LiquiditĂ€t der MĂ€rkte ungemein. Problematisch wird dies erst dann, wenn die Meinungsvielfalt an den MĂ€rkten trotz steigender Information abnimmt bzw. alle in dieselbe Richtung rennen. Was dann passiert, konnten Sie in den letzten 12 Monaten sehen.
Der Privatanleger muss sich vor dieser Entwicklung nicht fĂŒrchten. Im Gegenteil, es bilden sich deutlich mehr Vor- als Nachteile. Mit Sicherheit wird die Rolle der Markttechnik in diesem Umfeld wesentlich wichtiger, als es in der Vergangenheit war. Der ein oder andere Anleger mag sich damit schwer tun, kommt aber gleichwohl nicht umhin, sich mit der Markttechnik zu beschĂ€ftigen.
Die Ausgangslage heute stellt sich also wie folgt dar: Das Ende des Irakkrieges war Ende der Baisse und psychologischer Start einer neuen Tendenz zugleich. Sie setzt sich nun mit der Entwicklung der realen Wirtschaft fort, wobei ich Ă€uĂert spannend finde, dass die europĂ€ische und amerikanische Konjunktur von einem niedrigen Niveau aus startet. Selbst die deutsche Konjunktur sehe ich vor diesem Hintergrund wesentlich positiver als die jetzigen Prognosen vermuten lassen. NatĂŒrlich entfaltet sich so etwas nicht ĂŒber drei Monate, wohl aber ĂŒber 12 und mehr. Es ist also nicht so sehr das schnelle Ende des Irakkrieges, dass die jetzige Hausse entfacht, als vielmehr die Vorwegnahme einer deutlichen Konjunkturerholung in Europa und vor allem den USA, die nun die Kurse treibt. Darauf gilt es zu spekulieren.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
Daniel A. Bernecker
07.05.2003
|