Wal Buchenberg
11.05.2003, 10:47 |
Staatsbelastung des Lohns und des Kapitals - Steuerklassengesellschaft Thread gesperrt |
-->Steuern auf Kapital und auf Lohn
Steuern auf das Kapital sind Abzüge vom Gewinn und senken die Profirate. Wie kapitalfreundlich unsere Regierung ist, zeigt folgende Grafik (Daten für 1999):
In der folgenden Grafik muss man wie in einem Suchbild nach der winzigen Steuerbelastung des Kapitals suchen:
[img][/img]
Hinzu kommt:
1. Für 90 % der Erwerbstätigen gibt es kein Entrinnen aus der Steuerschraube. Die Steuer ist schon abgezogen, bevor die Lohnarbeiter einen Cent Lohn (direkte Steuern) oder eine Ware in die Hand bekommen (indirekte Steuern). Beim Unternehmenskapital werden nur die Gewinne besteuert, nicht die Gesamteinnahmen. Würde das gleiche Prinzip für die Lohnarbeiter gelten, dann dürfte nur das besteuert werden, was aus dem Lohn am Monats- oder Jahresende übrigbleibt und aufs Sparbuch wandert. Die Lohnarbeiter tragen die Hauptlast der Steuern und Abgaben. Und sofern Lohnarbeiter aus dem Staatstopf Subventionen bzw. Zuschüsse erhalten, sind diese immer mit peinlichen Bevormundungen und Schikanen verbunden. Insgesamt zahlen die Lohnarbeiter mehr für den Staat als sie erhalten.
2. Für die selbstarbeitenden Selbständigen (ca. 7 % der Erwerbstätigen) hat der Staat hundert legale und illegale Schlupflöcher gelassen, um Steuern zu sparen. Wer als kleiner Selbständiger meint, er zahle zuviel Steuern, der hat kein Augenmaß oder den falschen Steuerberater. Allerdings haben die kleinen Selbständigen nur relativ geringe Möglichkeiten vom Staat Subventionen zu erhalten. Im Saldo wird es so sein, dass auch sie - wie die Lohnarbeiter - mehr zahlen als erhalten.
3. Für die Kapitalisten gibt es einerseits noch mehr legale und illegale Schlupflöcher, um Steuern nicht zu bezahlen, außerdem haben sie noch hundert Möglichkeiten, Subventionen vom Staat zu bekommen - je größer ihr Kapital ist, desto größer die Subventionen.
4. Bis ins 19. Jahrhundert wurden Steuern noch zeitlich befristet und für bestimmte Zwecke bewilligt.
Jedes Management eines kapitalistischen Unternehmens kann ebenfalls nur zeitlich befristet und für festgelegte Zwecke über Gelder verfügen. Indem die Politiker ohne Einspruchsrecht von uns Steuern kassieren, benehmen sich aber nicht wie unsere Manager, sondern wie Eigentümer dieser Gesellschaft. Man sollte alle Politiker mindestens als Manager behandeln und ihnen das Geld, mit dem sie wirtschaften nur für feste Etats in begrenzten Summen und zeitlich befristet bewilligen.
Wal Buchenberg, 11.5.2003
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Euklid
11.05.2003, 11:22
@ Wal Buchenberg
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Re: Staatsbelastung des Lohns und des Kapitals - Steuerklassengesellschaft |
-->>Steuern auf Kapital und auf Lohn
>Steuern auf das Kapital sind Abzüge vom Gewinn und senken die Profirate. Wie kapitalfreundlich unsere Regierung ist, zeigt folgende Grafik (Daten für 1999):
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>In der folgenden Grafik muss man wie in einem Suchbild nach der winzigen Steuerbelastung des Kapitals suchen:
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>[img][/img]
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>Hinzu kommt:
>1. Für 90 % der Erwerbstätigen gibt es kein Entrinnen aus der Steuerschraube. Die Steuer ist schon abgezogen, bevor die Lohnarbeiter einen Cent Lohn (direkte Steuern) oder eine Ware in die Hand bekommen (indirekte Steuern). Beim Unternehmenskapital werden nur die Gewinne besteuert, nicht die Gesamteinnahmen. Würde das gleiche Prinzip für die Lohnarbeiter gelten, dann dürfte nur das besteuert werden, was aus dem Lohn am Monats- oder Jahresende übrigbleibt und aufs Sparbuch wandert. Die Lohnarbeiter tragen die Hauptlast der Steuern und Abgaben. Und sofern Lohnarbeiter aus dem Staatstopf Subventionen bzw. Zuschüsse erhalten, sind diese immer mit peinlichen Bevormundungen und Schikanen verbunden. Insgesamt zahlen die Lohnarbeiter mehr für den Staat als sie erhalten.
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>2. Für die selbstarbeitenden Selbständigen (ca. 7 % der Erwerbstätigen) hat der Staat hundert legale und illegale Schlupflöcher gelassen, um Steuern zu sparen. Wer als kleiner Selbständiger meint, er zahle zuviel Steuern, der hat kein Augenmaß oder den falschen Steuerberater. Allerdings haben die kleinen Selbständigen nur relativ geringe Möglichkeiten vom Staat Subventionen zu erhalten. Im Saldo wird es so sein, dass auch sie - wie die Lohnarbeiter - mehr zahlen als erhalten.
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Ich bitte um wenigstens ein legales Schlupfloch mit dem ich Steuern sparen kann.
Den Tatbestand des selbst arbeitenden Selbständigen erfülle ich zu 100%.
Ich biete 50% Gewinnbeteiligung auf die ersparten Steuern weil ich ja nicht geizig bin oder sein will.
Es braucht keine 100 legalen Schlupflöcher denn eines würde genügen.
Die Bundesrepublik hat im Unterschied zur ehemaligen DDR jetzt nur noch einen Unterschied.
Anstatt des Zauns und der schwer bewachten Grenze hat sie die Marterinstrumente der Wegzugsteuer erfunden.
10 Jahre danach muß man noch immer in Old Germany die Steuern abdrücken sollte man es sich erlauben noch etwas zu verdienen,und daß sogar selbst dann wenn man den Häschern den Paß vor die Füße wirft.
Gruß EUKLID
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Dieter
11.05.2003, 11:27
@ Wal Buchenberg
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Steuerklassen |
-->Hallo Wal,
grundsätzlich bin ich mit Dir einer Meinung, daß es gravierende Ungerechtigkeiten im Deutschen Steuersystem gibt und schon immer gab, je nachdem wer gerade mit Steuersubventionen bedacht werden sollte.
Ich denke zum Aufspüren dieser Ungerechtigkeiten anhand statistischen Materials wäre ein grundsätzliches Verstehen des Steuersystematik notwendig und dieses Wissen vermisse ich bei Dir, zumindest lassen Deine Kommentare darauf schließen oder Du grenzt bewußt Kenntnisse aus.
Gruß Dieter
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Miesespeter
11.05.2003, 13:16
@ Wal Buchenberg
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Haelt der Realitaet nicht stand |
-->Lieber Wal,
wir hatten gerade die Diskussion zum Monatsbericht der Buba. Aus der veroeffentlichten Statistik ging Folgendes eindeutig und unwiderlegbar hervor:
Im Jahre 2001:
Unternehmenssteuerlast: 99 Mrd. (ohne Lohnsteuern und Sozialabgaben)
Jahresueberschuss: 52.5 Mrd.
In anderen Worten gefasst: Der Staat kassiert aus der Unternehmenstaetigkeit einen Gewinn, der doppelt so hoch ist wie der des Unternehmens selbst.
Ohne dafuer etwas zu tun. Arbeitsloses Einkommen sozusagen. Wie rechtfertigst Du das?
Und nun wuenschst Du Dir eine noch hoehere Unternehmensbelastung? Wo soll die Grenze liegen? Wie bei der Tabaksteuer, wo 75% des VK an den Staat gehen?
<ul> ~ Zur Realitaet</ul>
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Wal Buchenberg
11.05.2003, 14:53
@ Euklid
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Re: Schlupflöcher |
-->Hallo Euklid,
ja diese Frage nach den Steuerschlupflöchern wurde schon mal an mich gerichtet.
Ich bin kein Steuerberater (bezahle meinen aber teuer!).
Was ich hier wiedergebe, ist der allgemeine Eindruck, und der mag falsch sein. Aber dieser Eindruck ist hartnäckig - nicht nur bei mir.
Die Frage ist doch: Wer muss jetzt den Wahrheitsbeweis antreten?
Gruß Wal
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Tierfreund
11.05.2003, 15:01
@ Wal Buchenberg
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Im Volksmund: Die können doch alles absetzen.....:-)) (owT) |
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Euklid
11.05.2003, 15:25
@ Wal Buchenberg
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Re: Schlupflöcher |
-->>Hallo Euklid,
>ja diese Frage nach den Steuerschlupflöchern wurde schon mal an mich gerichtet.
>Ich bin kein Steuerberater (bezahle meinen aber teuer!).
>Was ich hier wiedergebe, ist der allgemeine Eindruck, und der mag falsch sein. Aber dieser Eindruck ist hartnäckig - nicht nur bei mir.
>Die Frage ist doch: Wer muss jetzt den Wahrheitsbeweis antreten?
>Gruß Wal
Ich kann ihn Dir nur direkt anbieten.
Hätte ich diese Schlupflöcher würde ich doch wunderbar Geld verdienen.
Warum um alles in der Welt würde ich dann hier den Firmensitz aufgeben?
Würde ich mich wohl der Strapaze des Umzuges in hohem Alter aussetzen wenn es diese Schlupflöcher gäbe?
Die gibt es nur bei Schumachers und Co die mal im Jahr 45 000 000 Eurotzen verdienen.
Hätten wir die nicht vertrieben und wären mit niedrigerem Steuersatz rechtzeitig ran gegangen bräuchte das der Rest der arbeitenden Bevölkerung nicht aufzubringen.
Zuerst hat man die Hochverdiener rausgeekelt.
Jetzt werden diejenigen noch rausgeekelt die es etwas häufiger gibt und zwar die sogenannten Besserverdiener.
Die sind zwar je Fall nicht so teuer wie die Schumachers aber dafür zahlreicher.
Ich prophezeie einen ungeahnten Steuereinbruch.
Bald wird mein Beitrag auch noch fehlen.
Ich habe keine Lust mich mit der Bürokratie hier über selbstverständliche Dinge auch noch zu streiten.
Was ich an Steuern abgedrückt habe war alles real netto.
Subventionen gab es für kleine und mittelständige Industrie noch nie.
Das letzte Problem was sich mir stellt und am schwierigsten zu lösen ist sind meine Investitionen aus den Jahren 1997 bis 2001.
Die sind leider alle bezahlt aber noch nicht abgeschrieben.
Hier bin ich in Vorlage getreten gegenüber dem Staat weil ja das Kaufen nicht gleich absetzen und abschreiben bedeutet.
Mein Vertrauen in die Investitionen wurde nicht gerechtfertigt.
Gruß EUKLID
PS Beweispflichtig ist normalerweise derjenige der die Behauptung von Schlupflöchern aufstellt;-))
Das Problem ist hierbei jedoch daß man Schlupflöcher für Multis mit ihren Holdings mit den Möglichkeiten eines Selbständigen oder Mittelständlers leider in einen Topf wirft.
Das sie an die Multis nicht rankommen wird jetzt der Mittelstand solange ausgepreßt bis es nicht mehr geht.
Und diesen Prozeß möchte ich nicht komplett mit machen.
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